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Schmerzen beim Husten – was hilft?

Junger Mann hustet vorsichtig in die Faust und hält sich dabei die Brust als Symbolbild für den Ratgeber: Schmerzen beim Husten

Kurzfassung

  • Hustenschmerz oft durch überlastete Atemmuskulatur verursacht, ähnlich Muskelkater.
  • Schmerzen an spezifischen Körperstellen geben Hinweise auf Ursachen, z. B. Brustkorb oder Rippen.
  • Feuchte und warme Umgebung kann den Hustenreiz mildern und Schmerzen lindern.
  • Thymian und Efeu bieten pflanzliche Unterstützung gegen Bronchitis-Symptome.
  • Klar definierte Symptome wie Atemnot und blutiger Auswurf erfordern ärztliche Abklärung.
  • Vorbeugung durch gesunde Lebensweise, inklusive Luftbefeuchtung und Verzicht auf Zigaretten.

Ein heftiger Hustenstoß, und plötzlich zieht ein scharfer Schmerz durch den Brustkorb. Das ist mehr als nur unangenehm – es verunsichert. Wir schauen uns an, woher die Schmerzen beim Husten kommen, was du selbst tun kannst und wann ein Arztbesuch ratsam ist.

Ein Stich, der mehr sagt als tausend Worte

Draußen peitschte der Herbstregen gegen die Fensterscheiben, drinnen lief eine dieser Dokumentationen über ferne Länder, die einen wohlig im Sessel versinken lassen. Doch mit jedem Hustenanfall, der mich an diesem Abend schüttelte, durchzuckte mich ein fieser, stechender Schmerz in der rechten Brustseite. Sofort war die Gemütlichkeit dahin und die Gedanken begannen zu kreisen. Ist das nur ein Muskel? Oder doch etwas an der Lunge?

Ich erinnerte mich an meinen Vater, der vor Jahren einen ähnlichen Husten wochenlang als „normale Erkältung“ abgetan hatte. Er war ein Mann, der ungern klagte. Erst als er kaum noch die Treppe hochkam, ließ er sich untersuchen – und es war eine verschleppte Lungenentzündung. Sein Fehler war, die Signale seines Körpers zu ignorieren. Eine Lektion, die ich mir zu Herzen genommen habe: Schmerzen, gerade im Brustbereich, verdienen unsere volle Aufmerksamkeit, ohne uns gleich in Panik zu versetzen. Es geht darum, die Zeichen richtig zu deuten.

Wo tut es weh? Die Anatomie deiner Schmerzen beim Husten

Der Ort des Schmerzes ist oft der erste und wichtigste Hinweis auf die mögliche Ursache. Ein Schmerz ist nicht einfach nur ein Schmerz – seine Qualität und seine Lage erzählen eine Geschichte. Manchmal ist es ein dumpfer Druck, manchmal ein spitzer Stich, der dir den Atem raubt. Die häufigsten Regionen sind der Brustkorb, die Rippen, der Rücken oder sogar der Bauch.

Um dir einen besseren Überblick zu geben, woher das Ziehen und Stechen kommen kann, habe ich die häufigsten Schmerzorte und ihre typischen Auslöser in einer Tabelle zusammengefasst:

Schmerzort Mögliche Ursache Typisches Schmerzgefühl
Brustkorb (vorne, seitlich) Muskelzerrung der Zwischenrippenmuskulatur (Muskelkater vom Husten), akute Bronchitis Stechend, bewegungsabhängig, oft einseitig, Druckschmerz von außen auslösbar
Rippenbogen / Flanke Reizung des Rippenfells (Pleuritis), seltener Rippenprellung oder -fraktur durch heftige Hustenstöße Sehr scharf, verstärkt sich bei tiefem Einatmen, atemabhängig
Bauch / Oberbauch Starke Beanspruchung der Bauchmuskulatur, Zwerchfellreizung Muskelkater-ähnlich, dumpf, kann beim Aufrichten oder Lachen schlimmer werden
Rücken (zwischen den Schulterblättern) Muskuläre Verspannungen durch Schonhaltung, Ausstrahlung von der Lunge Dumpf, ziehend, oft als Begleiterscheinung zu anderen Symptomen

Diese Tabelle ist natürlich nur eine Orientierung. Die genaue Diagnose kann und sollte immer nur ein Arzt stellen.

Der Klassiker: Muskelkater vom Husten im Brustkorb

Die häufigste Ursache für Schmerzen beim Husten ist tatsächlich harmlos, wenn auch sehr unangenehm: ein ausgewachsener Muskelkater. Stell dir vor, du machst unvorbereitet 500 Crunches. Am nächsten Tag spürst du jeden einzelnen Bauchmuskel. Genauso ergeht es deiner Atemmuskulatur, insbesondere den kleinen Muskeln zwischen den Rippen (den Interkostalmuskeln), bei einer heftigen Husten-Attacke.

Jeder Hustenstoß ist eine explosive, kraftvolle Kontraktion. Wenn das über Tage geht, sind die Muskeln einfach überlastet. Das Ergebnis ist ein stechender Schmerz, der sich bei jeder Bewegung, jedem tiefen Atemzug und natürlich bei jedem weiteren Huster verschlimmert. Der Muskelkater vom Husten ist also ein Zeichen dafür, dass dein Körper enorme Arbeit leistet.

Stechen in der Seite – Sind es die Rippen?

Ein besonders fieser Schmerz ist das atemabhängige Stechen in der Flanke. Hier könnte eine Reizung des Rippenfells (Pleuritis) dahinterstecken. Das Rippenfell ist eine dünne Haut, die die Lunge und die Innenseite des Brustkorbs auskleidet. Bei einer Entzündung reiben diese beiden Schichten bei jeder Atembewegung schmerzhaft aneinander. Das fühlt sich an, als würde bei jedem tiefen Atemzug ein Messer in die Seite stechen. Eine Pleuritis tritt oft als Begleiterscheinung von Atemwegsinfekten wie einer Lungenentzündung auf und sollte ärztlich abgeklärt werden.

Was steckt wirklich hinter den Schmerzen beim Husten?

Die Ursachen für Husten mit Schmerzen sind vielfältig und reichen von einer einfachen Erkältung bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. In den allermeisten Fällen ist der Auslöser ein viraler Infekt der Atemwege, der von selbst wieder ausheilt. Doch es ist gut, die häufigsten Szenarien zu kennen.

Von Bronchitis bis Lungenentzündung: Wenn die Atemwege rebellieren

Meistens beginnen die Beschwerden mit einer akuten Bronchitis. Die Schleimhäute der Bronchien sind entzündet, was zu zähem Schleim und starkem Hustenreiz führt. Die Brustschmerzen beim Husten entstehen hier durch die Kombination aus der Reizung der Atemwege und der muskulären Überlastung. Laut aktueller ärztlicher Leitlinien ist eine Lungenentzündung bei ansonsten fitten Menschen ohne Fieber und mit normalen Vitalwerten eher unwahrscheinlich.[3]

Gefährlicher wird es, wenn sich aus der Bronchitis eine Lungenentzündung (Pneumonie) entwickelt. Hier kommen zu den Schmerzen beim Husten oft hohes Fieber, ein starkes Krankheitsgefühl und manchmal auch Atemnot hinzu. Der Husten kann trocken sein oder von grünlich-gelbem Auswurf begleitet werden. Hier ist der Arztbesuch unverzichtbar.

Der trockene Reizhusten als Kraftakt für den Körper

Besonders zermürbend ist trockener Reizhusten ohne Schleimproduktion. Der Körper versucht, einen Reiz loszuwerden, der gar nicht da ist – ein Teufelskreis. Jeder Hustenstoß erschüttert den Brustkorb, reizt die Schleimhäute weiter und führt zu noch mehr Husten. Diese Art von Husten ist oft der Grund für schlaflose Nächte und einen besonders heftigen Muskelkater in Brust und Bauch.

Soforthilfe aus der Hausapotheke: Was wirklich Linderung verschafft

Wenn eine ernste Ursache ausgeschlossen ist, kannst du einiges tun, um die Beschwerden zu lindern. Es geht vor allem darum, den Körper bei seiner Arbeit zu unterstützen und die Schmerzen erträglicher zu machen.

Eine feuchte und warme Umgebung kann helfen, die Atemwege zu beruhigen. Ein Luftbefeuchter im Schlafzimmer oder regelmäßiges Inhalieren mit einer einfachen Salzwasserlösung kann den Hustenreiz dämpfen.

Wärme entspannt zudem die verkrampfte Muskulatur. Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf dem Brustkorb oder Rücken wirkt oft Wunder. Achte beim Husten selbst auf deine Haltung: Setz dich aufrecht hin und halte dir mit einem Kissen leicht den Brustkorb oder Bauch. Das gibt Gegendruck und dämpft die Erschütterung, was die Schmerzen spürbar reduzieren kann.

Pflanzliche Helfer: Was können Thymian und Efeu?

In der Pflanzenheilkunde haben sich bestimmte Kräuter bei Husten bewährt. Kombinationen aus Thymian und Efeu werden oft zur Linderung von Bronchitis-Symptomen eingesetzt. Thymian wirkt krampflösend und schleimlösend, während Efeu ebenfalls dabei hilft, festsitzenden Schleim zu verflüssigen.

Interessant ist hierzu eine apothekenbasierte Beobachtungsstudie mit über 700 Erwachsenen. Viele Teilnehmende berichteten, dass sich ihre Bronchitis-Beschwerden unter einer Thymian-Efeu-Kombination innerhalb von etwa einer Woche deutlich gebessert haben. Der gemessene Beschwerdescore sank im Schnitt um rund 70 %, auch Hustenanfälle am Tag und Schlafstörungen nahmen ab.[2] Man muss jedoch fairerweise sagen, dass es sich um eine nicht-placebokontrollierte Studie handelt, die vom Hersteller finanziert wurde. Ein sicherer Schluss, wie groß der Zusatznutzen gegenüber der natürlichen Heilung ist, lässt sich daraus nicht ziehen. Trotzdem zeigt es, dass viele Anwender eine subjektive Verbesserung berichten.

Die roten Flaggen: Wann zum Arzt bei Hustenschmerzen?

Bei aller Selbsthilfe gibt es klare Warnsignale, bei denen du nicht zögern solltest, einen Arzt aufzusuchen. Diese „roten Flaggen“ deuten darauf hin, dass mehr als nur ein harmloser Infekt hinter den Schmerzen beim Husten stecken könnte.[3][4]

Achte auf die folgenden Anzeichen:

  • Atemnot: Du bekommst schlecht Luft, musst schneller atmen als normal oder hast das Gefühl, nicht tief genug einatmen zu können.
  • Hohes Fieber: Fieber über 39 °C oder Fieber, das länger als drei Tage anhält.
  • Starke, einseitige Schmerzen: Vor allem, wenn sie sich beim tiefen Einatmen massiv verschlimmern.
  • Blutiger oder eitriger Auswurf: Rostbrauner, grüner oder blutiger Schleim ist immer ein Grund für einen Arztbesuch.
  • Schwacher Kreislauf: Schwindel, Benommenheit oder ein stark beschleunigter Puls deuten auf eine schwere Infektion hin.
  • Keine Besserung: Wenn der Husten und die Schmerzen nach einer Woche nicht spürbar besser werden oder sich sogar verschlimmern.
  • Vorerkrankungen: Wenn du eine chronische Herz- oder Lungenerkrankung (z. B. COPD, Asthma) hast, solltest du bei neuen Beschwerden grundsätzlich früher zum Arzt.

Gerade die Kombination mehrerer dieser Symptome ist ein klares Signal. Die Frage „Wann zum Arzt bei Hustenschmerzen?“ lässt sich am besten so beantworten: Sobald du dich wirklich krank und unsicher fühlst.

Die Notfall-Checkliste

In diesen Fällen solltest du sofort den Notruf (112) wählen oder eine Notaufnahme aufsuchen: Plötzlich einsetzende, extreme Atemnot, bläuliche Verfärbung der Lippen oder Haut, starke Schmerzen in der Brust, die in den Arm oder Kiefer ausstrahlen, Verwirrtheit oder Bewusstseinsstörungen. Hier könnte ein lebensbedrohlicher Notfall wie eine Lungenembolie oder ein Herzinfarkt vorliegen.

Dein Fahrplan für den Arztbesuch

Eine gute Vorbereitung hilft dir und deinem Arzt, der Ursache schnell auf den Grund zu gehen. Überlege dir vor dem Termin Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Hier ist eine kleine Checkliste, die dir dabei helfen kann:

  1. Seit wann hast du den Husten? Notiere den ungefähren Beginn und ob er sich verändert hat.
  2. Wo genau tut es weh? Zeige auf die exakte Stelle und beschreibe den Schmerz (stechend, dumpf, brennend).
  3. Wie ist der Husten? Ist er eher trocken und bellend oder produktiv mit Auswurf? Falls ja, welche Farbe hat der Schleim?
  4. Hast du weitere Symptome? Notiere alles, was dir auffällt: Fieber, Schüttelfrost, Schnupfen, Kopfschmerzen, Atemnot oder allgemeines Unwohlsein.
  5. Wann werden die Schmerzen schlimmer? Verstärken sie sich bei Bewegung, im Liegen oder beim tiefen Atmen?
  6. Nimmst du Medikamente ein? Erstelle eine Liste aller Medikamente, auch rezeptfreie, die du regelmäßig oder aktuell einnimmst.
  7. Gibt es Vorerkrankungen? Informiere den Arzt über bekannte chronische Krankheiten wie Asthma, COPD, Herzerkrankungen oder Diabetes.

Je präziser deine Angaben sind, desto gezielter kann die Untersuchung erfolgen.

Diagnose: Wie der Arzt den Schmerzen beim Husten auf den Grund geht

Der Arzt wird dich zunächst gründlich befragen und dann körperlich untersuchen. Das Abhören von Lunge und Herz mit dem Stethoskop ist dabei der zentrale erste Schritt. Ein erfahrener Arzt kann an den Atemgeräuschen schon viel erkennen – ob die Bronchien verengt sind, ob sich Flüssigkeit in der Lunge befindet oder ob das Rippenfell gereizt ist.

Zusätzlich wird oft die Sauerstoffsättigung im Blut mit einem kleinen Clip am Finger gemessen. Fällt dieser Wert zu niedrig aus, ist das ein wichtiges Warnsignal. Je nach Befund und Verdacht können weitere Untersuchungen wie eine Blutabnahme zur Bestimmung von Entzündungswerten oder ein Röntgenbild des Brustkorbs notwendig sein. In den meisten Fällen eines unkomplizierten Infekts ist das aber nicht erforderlich.[3]

Langfristig vorbeugen: Wie du deinen Körper stärkst

Die beste Strategie gegen Schmerzen beim Husten ist natürlich, gar nicht erst krank zu werden. Auch wenn sich nicht jeder Infekt vermeiden lässt, kannst du die Abwehrkräfte deines Körpers unterstützen. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf sind hier die altbekannten, aber immer noch wirksamsten Grundlagen.

Ein oft unterschätzter Faktor ist die Raumluft. Besonders im Winter sorgt trockene Heizungsluft dafür, dass unsere Schleimhäute austrocknen und anfälliger für Viren werden. Regelmäßiges Lüften und eventuell ein Luftbefeuchter können hier einen großen Unterschied machen. Und der wichtigste Punkt für Raucher: Jeder Tag ohne Zigarette ist ein Gewinn für deine Lungengesundheit und reduziert das Risiko für schwere Verläufe von Atemwegsinfekten dramatisch.

Quellen

  1. Pneumologische Ursachen für Thoraxschmerz (abgerufen am 19.11.2025)
  2. Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Thymian-Efeu-Kombination bei akuter Bronchitis (abgerufen am 19.11.2025)
  3. S3-Leitlinie Akuter und chronischer Husten (abgerufen am 19.11.2025)
  4. S3-Leitlinie Brustschmerz in der hausärztlichen Versorgung (abgerufen am 19.11.2025)

FAQs zum Thema Schmerzen beim Husten

Kann starkes Husten auch zu einem Leisten- oder Bauchwandbruch führen?

Ja, das ist in seltenen Fällen möglich. Jeder kräftige Hustenstoß erzeugt einen hohen Druck im Bauchraum. Wenn du eine schwache Stelle in der Bauchdecke hast, kann dieser wiederholte Druck dazu führen, dass Gewebe durchtritt und eine spür- oder sichtbare Beule entsteht. Solltest du eine solche Wölbung bemerken, besonders wenn sie beim Husten oder Pressen hervortritt, lass sie ärztlich abklären.

Warum bekomme ich manchmal Kopfschmerzen, wenn ich huste?

Das ist ein bekanntes Phänomen, das man Hustenkopfschmerz nennt. Durch die Wucht des Hustens steigt der Druck in deinem Brustkorb und Bauchraum schlagartig an. Dieser Druck überträgt sich kurzzeitig auch auf die Blutgefäße in deinem Kopf, was einen kurzen, stechenden Schmerz auslösen kann. Meistens ist das harmlos, aber wenn die Kopfschmerzen sehr stark sind oder lange anhalten, solltest du es zur Sicherheit abklären lassen.

Können auch Medikamente einen Husten verursachen, der dann Schmerzen bereitet?

Absolut. Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung einen trockenen, hartnäckigen Reizhusten auslösen. Ein klassisches Beispiel dafür sind einige Blutdrucksenker (sogenannte ACE-Hemmer). Wenn du einen unerklärlichen Reizhusten entwickelst, nachdem du mit einer neuen Medikation begonnen hast, sprich unbedingt mit deinem Arzt darüber. Oft verschwindet der Husten – und der dadurch entstehende Schmerz – nach einem Wechsel des Präparats wieder.

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