Du hast gerade dein Abi in der Tasche und grübelst über deine berufliche Zukunft. Oder vielleicht bist du schon mitten im Arbeitsleben und sehnst dich nach mehr Sicherheit? Dann ist es höchste Zeit, einen Blick auf die Beamtenlaufbahn zu werfen. Denn in bestimmten Berufen winkt dir nicht nur ein sicherer Job, sondern auch eine Menge anderer Vorteile. Aber Moment mal – in welchen Berufen wird man eigentlich verbeamtet? Lass uns das gemeinsam herausfinden!
INHALT
Was bedeutet Verbeamtung überhaupt?
Wenn du verbeamtet wirst, trittst du in ein besonderes Dienst- und Treueverhältnis zum Staat ein. Das klingt erstmal ziemlich formal, hat aber handfeste Vorteile:
- Du bist praktisch unkündbar – außer bei schweren Verfehlungen
- Du bekommst eine Pension statt einer normalen Rente
- Du zahlst keine Beiträge zur Sozialversicherung
- Du hast Anspruch auf Beihilfe bei Krankheitskosten
Klingt verlockend, oder? Aber Vorsicht: Eine Verbeamtung bringt auch besondere Pflichten mit sich. Du musst zum Beispiel einen Amtseid schwören und darfst nicht streiken. Außerdem gibt es strikte Altersgrenzen für die Verbeamtung.[1]
In welchen Berufen wird man verbeamtet? Ein Überblick
Jetzt aber zur spannenden Frage: In welchen Berufen kannst du überhaupt Beamter oder Beamtin werden? Die Antwort überrascht vielleicht: Es gibt deutlich mehr Möglichkeiten, als du denkst! Hier ein Überblick über die wichtigsten Bereiche:
Bereich | Beispielberufe |
Allgemeine Verwaltung | Verwaltungsfachangestellte, Verwaltungsfachwirte |
Auswärtiger Dienst | Botschafter, Sekretäre, Lehrer im Ausland |
Bauverwaltung | Architekten, Fachwirte (Bauverwaltung) |
Bundesbank | Bankkaufleute, Finanzassistenten |
Bundesverwaltung | Ärzte, Veterinäre, Kriminologen, Technische Berufe |
Bundeswehr | Soldaten, Apotheker, Ärzte, Veterinäre |
Feuerwehr | Feuerwehrleute (verschiedene Laufbahnen) |
Finanz- und Steuerverwaltung | Finanzbeamte |
Forstverwaltung | Forstarbeiter, Forstwissenschaftler |
Justizverwaltung | Justizangestellte, Rechtspfleger, Staatsanwälte |
Polizei und Kriminaldienst | Polizisten, Kriminalbeamte |
Schulen und Hochschulen | Lehrer, Professoren, Hochschuldozenten |
Wie du siehst, ist die Palette der Berufe, in denen du verbeamtet werden kannst, ziemlich breit. Von der klassischen Verwaltung über spannende Aufgaben bei Polizei und Feuerwehr bis hin zu hochspezialisierten Tätigkeiten in Forschung und Lehre ist für fast jeden etwas dabei.[1]
Der Weg zum Beamtenstatus: So läuft’s ab
Okay, jetzt weißt du, in welchen Berufen eine Verbeamtung möglich ist. Aber wie wird man eigentlich Beamter oder Beamtin? Der Weg dorthin ist klar geregelt und läuft in mehreren Stufen ab:
- Ausbildung oder Studium: Je nach angestrebter Laufbahn brauchst du einen bestimmten Schulabschluss und absolvierst dann eine spezielle Ausbildung oder ein Studium für den öffentlichen Dienst.
- Beamter auf Widerruf: Während deiner Ausbildung bist du bereits Beamter, aber auf Widerruf. Das heißt, dein Status kann noch relativ einfach beendet werden.
- Beamter auf Probe: Nach erfolgreicher Ausbildung wirst du zum Beamten auf Probe ernannt. Diese Phase dauert in der Regel zwei bis drei Jahre.
- Beamter auf Lebenszeit: Wenn du dich in der Probezeit bewährt hast, wirst du schließlich zum Beamten auf Lebenszeit ernannt. Jetzt genießt du den vollen Schutz und alle Vorteile des Beamtenstatus.
Wichtig zu wissen: Es gibt strikte Altersgrenzen für die Verbeamtung. In den meisten Bundesländern liegt die Grenze zwischen 40 und 50 Jahren. Es gibt aber Ausnahmen, zum Beispiel für Elternzeit oder vorherige Berufserfahrung.[2]
Vor- und Nachteile der Verbeamtung: Eine ehrliche Bilanz
Eine Verbeamtung klingt erstmal super – sichere Stelle, gute Bezahlung, tolle Altersvorsorge. Aber wie bei allem im Leben gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Lass uns einen ehrlichen Blick darauf werfen:
Die Vorteile der Verbeamtung
- Du bist praktisch unkündbar, solange du keinen groben Unfug baust
- Deine Altersvorsorge ist top: Du bekommst eine Pension, die deutlich höher ist als die normale Rente
- Du zahlst keine Sozialversicherungsbeiträge, das macht dein Nettogehalt attraktiver
- Du hast Anspruch auf Beihilfe bei Krankheitskosten und kannst dich günstig privat versichern
Die Nachteile der Verbeamtung
- Deine Karrieremöglichkeiten sind oft begrenzt, ein Wechsel zwischen Laufbahnen ist kompliziert
- Du darfst nicht streiken, auch wenn du mit deinen Arbeitsbedingungen unzufrieden bist
- Dein Arbeitsort ist nicht immer frei wählbar, Versetzungen sind möglich
- Du hast eine besondere Verantwortung und musst dich immer vorbildlich verhalten
Wie du siehst, ist eine Verbeamtung kein Zuckerschlecken, auch wenn die Vorteile auf den ersten Blick überwiegen. Du solltest dir gut überlegen, ob du bereit bist, die damit verbundenen Pflichten und Einschränkungen zu akzeptieren.[3]
Quereinsteiger aufgepasst: Späte Verbeamtung möglich?
Du bist schon ein paar Jahre im Beruf und überlegst jetzt erst, in den öffentlichen Dienst zu wechseln? Keine Sorge, eine späte Verbeamtung ist durchaus möglich – allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten:
- Altersgrenzen: Wie schon erwähnt, gibt es in den meisten Bundesländern Höchstaltersgrenzen für die Verbeamtung. Informiere dich frühzeitig, ob du noch darunter fällst.
- Anrechnung von Erfahrung: Deine bisherige Berufserfahrung kann dir angerechnet werden und dir eventuell einen höheren Einstieg ermöglichen.
- Spezielle Programme: Viele Behörden bieten spezielle Quereinstiegsprogramme an, besonders in Mangelbereichen wie dem Lehramt.
- Krankenversicherung: Als älterer Einsteiger musst du mit höheren Beiträgen für die private Krankenversicherung rechnen.
Eine späte Verbeamtung kann sich trotzdem lohnen, besonders wenn du noch viele Berufsjahre vor dir hast. Wiege die Vor- und Nachteile sorgfältig ab und lass dich am besten individuell beraten.[2]
Fazit: Ist der Beamtenstatus das Richtige für dich?
Wir haben jetzt einen guten Überblick darüber bekommen, in welchen Berufen man verbeamtet wird und was das eigentlich bedeutet. Die Entscheidung für oder gegen eine Beamtenlaufbahn ist sehr persönlich und hängt von vielen Faktoren ab.
Wenn du Wert auf Sicherheit, gute Sozialleistungen und eine Top-Altersvorsorge legst, könnte der Beamtenstatus genau das Richtige für dich sein. Bist du dagegen jemand, der gerne flexibel ist, häufig den Job wechselt oder sich selbstständig machen möchte, wärst du als Beamter vielleicht nicht glücklich.
Egal wie du dich entscheidest: Der öffentliche Dienst bietet spannende und vielfältige Karrieremöglichkeiten. Ob als verbeamteter Polizist, Lehrerin oder Verwaltungsfachwirt oder als Angestellte im öffentlichen Dienst – wichtig ist, dass du einen Beruf findest, der zu dir passt und in dem du dich wohlfühlst.
Quellen
- Beamtenberufe von A bis Z – Auflistung Berufe mit Beamtenlaufbahn, beamten-infoportal.de (abgerufen am 21.11.2024)
- Beamter werden – Ausbildung, Quereinstieg & Infos, ausbildung.de (abgerufen am 21.11.2024)
- Alles zur Verbeamtung im öffentlichen Dienst, vkb.de (abgerufen am 21.11.2024)
FAQs zum Thema In welchen Berufen wird man verbeamtet
Wie unterscheidet sich die Arbeit als Beamter von der in der freien Wirtschaft?
Als Beamter genießt du in der Regel mehr Arbeitsplatzsicherheit als in der Privatwirtschaft. Du hast feste Arbeitszeiten und klare Strukturen, was Vor- und Nachteile haben kann. Deine Aufgaben sind oft stark reglementiert und du arbeitest im Dienste der Allgemeinheit. Die Bezahlung erfolgt nach festgelegten Besoldungstabellen, was Gehaltsverhandlungen überflüssig macht. Allerdings sind die Aufstiegsmöglichkeiten oft begrenzter als in der freien Wirtschaft. Insgesamt bietet der Beamtenstatus mehr Stabilität, aber manchmal weniger Flexibilität als Jobs in der Privatwirtschaft.
Welche Soft Skills sind für eine Karriere als Beamter besonders wichtig?
Für eine erfolgreiche Laufbahn als Beamter brauchst du vor allem Verantwortungsbewusstsein und Integrität. Gute kommunikative Fähigkeiten sind unerlässlich, da du oft mit Bürgern und Kollegen interagierst. Teamfähigkeit ist ebenso wichtig wie die Bereitschaft, sich in komplexe Regelwerke einzuarbeiten. Geduld und Durchhaltevermögen helfen dir, auch langwierige Prozesse zu bewältigen. Flexibilität und die Fähigkeit, mit Veränderungen umzugehen, werden zunehmend geschätzt. Nicht zuletzt sind analytisches Denken und Problemlösungskompetenz in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes gefragt.
Gibt es Möglichkeiten für Beamte, ins Ausland zu gehen?
Ja, es gibt durchaus Möglichkeiten für Beamte, im Ausland zu arbeiten. Der Auswärtige Dienst bietet spannende Positionen in Botschaften und Konsulaten weltweit. Auch bei internationalen Organisationen wie der EU oder den Vereinten Nationen kannst du als Beamter tätig werden. Manche Bundesbehörden haben Außenstellen im Ausland, wo du dich bewerben kannst. Lehrer haben die Option, an deutschen Auslandsschulen zu unterrichten. Für solche Auslandseinsätze musst du meist besondere Qualifikationen nachweisen und dich einem Auswahlverfahren stellen. Die Dauer variiert von kurzen Abordnungen bis hin zu mehrjährigen Versetzungen.