Kein Bock auf ne teure Reinigung in der Waschanlage? Das Auto selber zu waschen ist wirklich einfach, wenn du ein paar Tipps beherzigst. Mit den richtigen Tricks bringst du den Lack zum Strahlen, schützt ihn nachhaltig und hast am Ende sogar ein bisschen Spaß dabei. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die du unbedingt beachten solltest!
Wenn der Landregen zum Kunstwerk wird
Neulich kam ich von einem Ausflug zurück, bei dem ich mal wieder eine dieser „Abkürzungen“ genommen habe, die mein Navi so liebt. Du kennst das vielleicht: aus Asphalt wird Schotter, aus Schotter wird Feldweg und plötzlich stehst du vor einem Bach. Mein Auto sah danach aus, als hätte es in einer Schlammpfütze gebadet. Normalerweise liebe ich ja die Patina des Abenteuers, aber das war selbst mir zu viel. Der Dreck war so dick, dass man die Farbe nur noch erahnen konnte.
Ok, vielleicht habe ich etwas übertrieben. Dennoch, ist es ein klassischer Fall für eine Grundreinigung. Statt aber direkt zur nächsten Waschanlage zu fahren, dachte ich mir: Das kriege ich selbst hin, und zwar richtig. Das Auto selber waschen ist für mich fast schon eine meditative Angelegenheit, bei der man am Ende ein blitzsauberes Ergebnis in den Händen hält. Es gibt nur ein paar Haken, die du kennen solltest, bevor du mit Eimer und Schwamm loslegst.
Die größte Hürde ist oft gar nicht der Schmutz, sondern die Frage: Wo darf ich das überhaupt machen? Zuhause auf dem Hof ist das nämlich meistens keine so gute Idee. Bevor wir also zu den praktischen Tipps kommen, klären wir kurz die rechtliche Seite, damit der Glanz nicht von einem Bußgeldbescheid getrübt wird. Denn Unwissenheit schützt bekanntlich nicht vor Strafe, und bei der Autowäsche kann das teuer werden.
Auf einen Blick: Inhalt & TL;DR
Inhaltsverzeichnis
- Wenn der Landregen zum Kunstwerk wird
- Rechtliche Hürden: Darfst du dein Auto überhaupt zu Hause waschen?
- Die richtige Vorbereitung, bevor es mit dem Auto waschen losgeht
- Auto selber waschen in der SB-Box: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Felgen reinigen wie ein Profi, nur ohne Profi
- Der Innenraum: Was zum Aussaugen noch dazu gehört
- Nach der Wäsche ist vor der Pflege: Lackschutz und Co.
- Wie oft sollte ich mein Auto selber waschen?
- FAQs zum Thema Auto selber waschen
Das Wichtigste in Kürze
- Auto selber waschen kann günstiger und erfüllend sein, aber erfordert rechtliche Klärung und die richtige Technik.
- Keine Autowäsche auf unversiegeltem Boden, um Grundwasser nicht zu verunreinigen und Bußgeldern zu entgehen.
- Zwei-Eimer-Methode verhindert Kratzer, indem Schmutzwasser vom Shampoo-Wasser getrennt wird.
- SB-Waschboxen bieten rechtliche Sicherheit und erforderliche Reinigungsmittel im geschlossenen Wasserkreislauf.
- Gummipflege schützt vor Rissen und Kälte, indem es Dichtungen geschmeidig hält.
- Lackschutz nach jeder Wäsche für einen dauerhaften Glanz und Schutz vor Umwelteinflüssen auftragen.
Rechtliche Hürden: Darfst du dein Auto überhaupt zu Hause waschen?
Die Vorstellung ist idyllisch: Samstagnachmittag, die Sonne scheint, du wäschst gemütlich dein Auto in der Einfahrt. Die Realität sieht leider anders aus. In den meisten Gemeinden ist das Autowaschen auf dem eigenen Grundstück streng geregelt oder sogar komplett verboten. Der Grund dafür ist das Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Es soll verhindern, dass schädliche Stoffe ins Grundwasser gelangen.[1] Und bei einer Autowäsche löst du nicht nur Staub, sondern auch Ölreste, Bremsabrieb, Teer und die Chemie aus deinem Reinigungsmittel. All das würde auf einem unbefestigten Untergrund wie Rasen oder Schotter direkt in den Boden sickern und das Grundwasser verunreinigen. Das kann je nach Bundesland zu empfindlichen Bußgeldern führen, die schnell mehrere tausend Euro erreichen können.
Auf einem komplett versiegelten Hof mit Anschluss an die Kanalisation kann es Ausnahmen geben. Aber auch hier gibt es einen Haken: Das Waschwasser muss in den Schmutzwasserkanal geleitet werden, nicht in den Regenwasserkanal. Ob dein Grundstück diese Voraussetzung erfüllt und was deine Gemeinde genau vorschreibt, erfährst du beim örtlichen Ordnungsamt. Um auf Nummer sicher zu gehen und jeden Ärger zu vermeiden, ist die beste Alternative eine SB-Waschbox. Dort gibt es spezielle Ölabscheider, die das Abwasser vorschriftsmäßig reinigen. So bist du rechtlich immer auf der sicheren Seite und hast trotzdem die volle Kontrolle über deine Autopflege.
Die richtige Vorbereitung, bevor es mit dem Auto waschen losgeht
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete, das gilt beim Kochen genauso wie beim Auto waschen. Bevor du zur SB-Box fährst, solltest du dir eine kleine Grundausstattung zusammenstellen. Damit erzielst du nicht nur bessere Ergebnisse, sondern schonst auch deinen Lack. Ein kratziger Besen aus der Waschbox kann mehr Schaden anrichten als Gutes tun. Die meisten Utensilien hast du vielleicht schon oder bekommst sie für kleines Geld im Fachhandel. Es lohnt sich wirklich, hier ein paar Euro zu investieren, denn ein zerkratzter Lack ist am Ende deutlich teurer.
Hier ist eine Liste der Dinge, die ich immer dabeihabe, wenn ich meinem Wagen eine Wellness-Kur gönne:
- Zwei Eimer sind das absolute Minimum. In einen kommt das Shampoo-Wasser, der andere dient zum Auswaschen des schmutzigen Waschhandschuhs. Das verhindert, dass du Schmutzpartikel wieder auf den Lack reibst und feine Kratzer verursachst.
- Ein weicher Waschhandschuh aus Mikrofaser oder Lammwolle ist viel besser als ein normaler Schwamm. Er nimmt den Schmutz tief in seinen Fasern auf, anstatt ihn über die Oberfläche zu schieben.
- Ein pH-neutrales Autoshampoo reinigt gründlich, ohne vorhandene Wachsschichten oder Versiegelungen anzugreifen. Spülmittel oder Haushaltsreiniger sind tabu, da sie dem Lack Fette entziehen und ihn spröde und angreifbar machen.
- Mindestens zwei bis drei große, flauschige Mikrofasertücher zum Trocknen. Nichts ist ärgerlicher als Wasserflecken auf dem frisch gewaschenen Auto. Mit diesen Tüchern wird der Lack streifenfrei trocken.
- Ein milder, säurefreier Felgenreiniger und eine weiche Felgenbürste helfen dir, auch den hartnäckigsten Bremsstaub zu entfernen, ohne die Oberfläche der Felgen zu beschädigen.
Mit dieser Grundausstattung bist du bestens gerüstet. Optional kannst du noch spezielle Reiniger für Insektenreste oder einen Detailer für den letzten Glanz einpacken. Aber für eine gründliche und lackschonende Wäsche reicht das erstmal völlig aus.
Für eine gute Grundreinigung ist das richtige Reinigungsmittel entscheidend.
Auto selber waschen in der SB-Box: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung
Okay, du stehst in der Waschbox, deine Ausrüstung liegt bereit und das Auto schreit förmlich nach Wasser. Jetzt geht es darum, die verschiedenen Programme der Anlage clever mit deiner eigenen Handarbeit zu kombinieren. Die meisten SB-Anlagen bieten ähnliche Programme an, die du in einer logischen Reihenfolge nutzen solltest, um das beste Ergebnis zu erzielen. Lass dich von den vielen Knöpfen nicht verunsichern, im Grunde ist es ganz einfach. Hier ist meine bewährte Abfolge für eine gründliche und schonende Wäsche:
- Beginne immer mit der Vorwäsche. Nutze dafür das Programm „Hochdruckreinigen“ oder „Vorspülen“. Halte dabei einen Abstand von etwa 30 bis 50 Zentimetern zum Lack ein. Gehe systematisch von oben nach unten vor und spüle den groben Dreck, Sand und Salz ab. Das ist extrem wichtig, damit du später keine Schmutzpartikel im Waschhandschuh hast, die wie Schleifpapier wirken.
- Fülle nun deine beiden Eimer. Einen mit Wasser und Autoshampoo nach Dosieranleitung, den anderen nur mit klarem Wasser. Tauche deinen Waschhandschuh in den Shampoo-Eimer und wasche das Auto sanft von oben nach unten, Bauteil für Bauteil. Arbeite dich vom Dach über die Fenster zu den Türen und am Schluss zu den schmutzigen Schwellern vor.
- Nach jedem Bauteil spülst du den Waschhandschuh gründlich im klaren Wasser aus, bevor du ihn wieder in den Shampoo-Eimer tauchst. Diese Zwei-Eimer-Methode ist der Schlüssel zu einer Wäsche ohne neue Mikrokratzer. So bleibt der grobe Schmutz im Spüleimer und gelangt nicht zurück auf dein Auto.
- Jetzt kommt wieder die Hochdrucklanze zum Einsatz. Wähle das Programm „Klarspülen“, um den gesamten Schaum gründlich zu entfernen. Arbeite auch hier wieder konsequent von oben nach unten, damit der Schmutz sauber abfließen kann und du keine Stellen vergisst.
- Viele Anlagen bieten ein Programm namens „Glanzspülen“ oder „Fleckenfrei trocknen“ an. Nutze das unbedingt! Dabei wird entmineralisiertes Wasser verwendet, das fast ohne Rückstände trocknet. Das erleichtert dir den nächsten Schritt enorm und ist die beste Vorbereitung für ein fleckenfreies Ergebnis.
- Der letzte und vielleicht wichtigste Schritt ist das Trocknen. Nimm deine sauberen Mikrofasertücher und trockne den gesamten Lack vorsichtig ab. Lege das Tuch flach auf und ziehe es sanft über die Oberfläche. So saugt es das meiste Wasser auf, ohne Druck oder Reibung. Vergiss auch die Türeinstiege und den Kofferraumdeckel nicht, wo sich gerne Wasser sammelt.
Wenn du diese Schritte befolgst, steht am Ende ein Auto da, das nicht nur sauber ist, sondern dessen Lack du auch optimal geschont hast. Es dauert vielleicht ein paar Minuten länger als das Automatikprogramm der Waschanlage, aber das Ergebnis ist unvergleichlich besser. Und das Gefühl, es selbst gemacht zu haben, ist sowieso unbezahlbar.
Zum Trocknen sind hochwertige Tücher unverzichtbar.
Fehler, die du beim Auto selber waschen vermeiden solltest
Beim Auto selber waschen gibt es ein paar klassische Fehler, die fast jeder am Anfang macht. Das ist nicht schlimm, aber wenn du sie kennst, kannst du sie leicht vermeiden und schützt deinen Lack vor unnötigen Schäden. Oft sind es Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied machen. Ich habe über die Jahre auch dazugelernt und mir die eine oder andere schlechte Angewohnheit abtrainiert. Ein glänzender Lack ohne feine Kratzer ist der beste Beweis dafür, dass sich die Mühe lohnt.
Die häufigsten Fehler passieren bei der Wahl des Ortes, des Werkzeugs und der Technik. Ein harter Küchenschwamm zum Beispiel ist der schnellste Weg zu einem zerkratzten Auto. Auch die pralle Mittagssonne ist der Feind jeder Autowäsche, weil Wasser und Reiniger zu schnell antrocknen und hässliche Flecken hinterlassen. Um dir den Einstieg zu erleichtern, habe ich die typischen Fallstricke und die richtige Vorgehensweise in einer kleinen Übersicht zusammengefasst:
| Häufiger Fehler | So machst du es richtig |
|---|---|
| In der prallen Sonne waschen | Immer einen schattigen Platz suchen oder auf einen bewölkten Tag warten. So trocknet der Reiniger nicht an und es gibt keine Wasserflecken. |
| Nur einen Eimer benutzen | Die Zwei-Eimer-Methode anwenden, um den Schmutz vom sauberen Waschwasser zu trennen und Kratzer zu vermeiden. |
| Küchenschwamm oder Bürste verwenden | Einen weichen Mikrofaser-Waschhandschuh nutzen. Dieser schließt Schmutzpartikel sicher ein, anstatt sie über den Lack zu schieben. |
| In kreisenden Bewegungen waschen | Das Auto in geraden Bahnen waschen (längs oder quer). Sollten doch feine Kratzer entstehen, sind diese so weniger sichtbar als kreisförmige Swirls. |
| Haushaltsreiniger verwenden | Ausschließlich pH-neutrales Autoshampoo verwenden. Es schont den Lack und greift keine Schutzschichten wie Wachs oder Versiegelungen an. |
Felgen reinigen wie ein Profi, nur ohne Profi
Felgen sind das Aushängeschild deines Autos, aber leider auch der hartnäckigste Schmutzmagnet. Bremsstaub, Straßendreck und Teerpartikel brennen sich regelrecht in die Oberfläche ein und können sie auf Dauer beschädigen. Eine gründliche Felgenreinigung gehört deshalb zu jeder guten Autowäsche dazu. Mit der richtigen Technik und den passenden Mitteln bekommst du aber auch stark verschmutzte Alufelgen wieder blitzblank. Ich kümmere mich meistens direkt nach der Vorwäsche des gesamten Autos um die Felgen, bevor ich mit der Handwäsche des Lacks beginne.
Verwende unbedingt einen säurefreien Felgenreiniger. Säurehaltige Produkte sind zwar extrem wirkungsvoll, können aber die Schutzschicht der Felge angreifen und zu Korrosion führen. Sprühe den Reiniger satt auf die trockene und kühle Felge auf und lasse ihn einige Minuten einwirken. Viele moderne Reiniger haben einen Farbindikator, der sich lila färbt, sobald er mit dem Bremsstaub reagiert. Das ist nicht nur ein cooler Effekt, sondern zeigt dir auch, dass der Reiniger arbeitet. Anschließend nimmst du eine weiche Felgenbürste und bearbeitest alle Speichen und das Felgenbett gründlich. So löst du auch den Schmutz in den Ecken. Danach einfach mit dem Hochdruckreiniger gründlich abspülen, bis keine Reinigerrückstände mehr zu sehen sind. Bei sehr hartnäckigen Verschmutzungen musst du den Vorgang eventuell wiederholen. Der Aufwand lohnt sich, denn saubere Felgen machen einen riesigen Unterschied im Gesamtbild deines Autos.
Insekten, Baumharz und Vogelkot: Die fiesen Lackkiller
Manchmal reicht eine normale Wäsche nicht aus, um spezielle Verschmutzungen zu entfernen. Insektenreste im Sommer, klebriges Baumharz vom Parken unter Bäumen oder aggressiver Vogelkot sind nicht nur unschön, sondern können den Lack dauerhaft schädigen, wenn du sie nicht schnell entfernst. Die darin enthaltenen Säuren und Enzyme fressen sich regelrecht in die Klarlackschicht und hinterlassen unschöne, matte Flecken oder sogar Verätzungen. Hier ist schnelles Handeln gefragt, denn je länger dieser Schmutz einwirkt, desto schwieriger und aufwendiger wird die Entfernung. Ich habe immer ein kleines Notfall-Set im Kofferraum.
Für Insektenleichen gibt es spezielle Reiniger, die du vor der eigentlichen Wäsche auf die betroffenen Stellen sprühst. Lass den Reiniger kurz einwirken, er weicht die Chitinpanzer auf, sodass du sie danach leicht abspülen kannst. Bei Baumharz helfen spezielle Harzentferner oder auch Reinigungsknete. Die Knete nimmst du zusammen mit einem Gleitmittel und reibst sanft über die Stelle, bis sie sich löst. Vogelkot solltest du so schnell wie möglich entfernen. Am besten legst du ein nasses Tuch für ein paar Minuten auf den Fleck, um ihn aufzuweichen. Danach kannst du ihn vorsichtig abwischen. Wichtig ist bei allen Methoden, niemals trocken zu reiben oder mit harten Gegenständen zu kratzen, denn das führt garantiert zu Kratzern.
Das richtige Mittel erleichtert dir die Arbeit bei hartnäckigem Schmutz.
Was ist Reinigungsknete?
Reinigungsknete, auch Lackknete oder Clay Bar genannt, ist eine spezielle, formbare Masse zur Tiefenreinigung von Lackoberflächen. Sie entfernt festsitzende Verunreinigungen wie Flugrost, Teer, Baumharz oder eingebrannte Insektenreste, die bei einer normalen Wäsche nicht abgehen. Du benötigst dazu ein Gleitmittel (Detailer oder eine Wasser-Shampoo-Mischung), sprühst die zu reinigende Fläche ein und gleitest mit der Knete ohne Druck darüber. Die Knete nimmt die Schmutzpartikel auf. Der Lack fühlt sich danach spiegelglatt an und ist perfekt für eine Politur oder Versiegelung vorbereitet.
Der Innenraum: Was zum Aussaugen noch dazu gehört
Ein sauberes Auto hört nicht beim Lack auf. Wenn die Außenseite strahlt, aber im Innenraum Krümel, Staub und Müll herumliegen, ist das Gesamtbild nicht stimmig. Die Innenreinigung ist oft der unbeliebtere Teil, aber mit einer systematischen Vorgehensweise bekommst du auch das Cockpit schnell und effektiv auf Vordermann. Bei mir ist es manchmal eine kleine Herausforderung, vor allem wenn meine Hühner mal wieder beschlossen haben, das offene Auto als ihren neuen Abenteuerspielplatz zu erkunden. Aber auch ohne gefiederte Besucher sammelt sich im Alltag genug an.
Beginne damit, allen Müll aus dem Auto zu entfernen und die Fußmatten herauszunehmen. Diese kannst du kräftig ausklopfen und bei Bedarf mit einer Bürste und etwas Reiniger behandeln. Danach kommt der Staubsauger zum Einsatz. Sauge den gesamten Innenraum gründlich, vergiss dabei nicht die Sitze, die Zwischenräume und den Kofferraum. Für die Kunststoffoberflächen im Cockpit empfehle ich einen speziellen Innenraumreiniger, der matt auftrocknet. Glänzende Cockpit-Sprays sehen nicht nur billig aus, sondern können bei Sonneneinstrahlung auch stark blenden. Trage den Reiniger auf ein Mikrofasertuch auf, nicht direkt auf die Armaturen, um Spritzer auf den Scheiben zu vermeiden. Die Scheiben reinigst du am besten zum Schluss von innen mit einem guten Glasreiniger. Ein sauberer und aufgeräumter Innenraum sorgt nicht nur für ein besseres Fahrgefühl, sondern trägt auch zum Werterhalt deines Fahrzeugs bei.
Nach der Wäsche ist vor der Pflege: Lackschutz und Co.
Wenn dein Auto frisch gewaschen und getrocknet ist, hast du die perfekte Grundlage für den nächsten, entscheidenden Schritt geschaffen: den Lackschutz. Viele denken, mit dem Trocknen sei die Arbeit getan, aber eine anschließende Versiegelung oder ein Wachsauftrag machen den Unterschied zwischen „sauber“ und „gepflegt“. Ein guter Lackschutz sorgt nicht nur für einen tieferen, intensiveren Glanz, sondern bildet auch eine schützende Barriere gegen Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung, sauren Regen, Vogelkot und Straßenschmutz.
Der größte Vorteil ist jedoch der sogenannte „Beading-Effekt“: Wasser perlt einfach ab und nimmt dabei lose Schmutzpartikel mit. Das bedeutet, dass dein Auto länger sauber bleibt und die nächste Wäsche deutlich einfacher und schneller von der Hand geht. Du hast die Wahl zwischen klassischen Autowachsen auf Carnauba-Basis und modernen synthetischen Versiegelungen. Wachse erzeugen oft einen besonders warmen, tiefen Glanz, halten aber meist nur wenige Monate. Synthetische Versiegelungen sind chemisch widerstandsfähiger und bieten einen Schutz für bis zu sechs Monate oder länger. Das Auftragen ist bei modernen Produkten kinderleicht: dünn mit einem Applikatorpad auftragen, kurz antrocknen lassen und mit einem sauberen Mikrofasertuch auspolieren. Dieser zusätzliche Aufwand von etwa einer Stunde zahlt sich über Wochen aus.
Die Gummipflege nicht vergessen
Ein oft vernachlässigter, aber wichtiger Teil der Autopflege sind die Gummidichtungen an Türen, Fenstern und am Kofferraum. Diese kleinen, unscheinbaren Teile haben eine wichtige Funktion: Sie halten Wasser, Wind und Lärm draußen. Mit der Zeit werden sie jedoch durch UV-Strahlung und Temperaturschwankungen spröde, rissig und verlieren ihre Weichheit. Das führt nicht nur zu unschönen Windgeräuschen, sondern kann auch Undichtigkeiten zur Folge haben. Im Winter ist das Problem besonders präsent, wenn feuchte Dichtungen bei Minusgraden festfrieren und du die Tür nur noch mit Gewalt aufbekommst, was die Dichtungen beschädigen kann.
Die Pflege ist denkbar einfach und dauert nur wenige Minuten. Es gibt spezielle Gummipflegestifte oder flüssige Pflegemittel, die du mit einem Schwammapplikator aufträgst. Reinige die Dichtungen zuerst mit einem feuchten Tuch und trage das Pflegemittel anschließend dünn auf. Es hält das Gummi geschmeidig, frischt die Farbe auf und verhindert das Anfrieren im Winter. Diese kleine Maßnahme solltest du mindestens zwei Mal im Jahr durchführen, am besten im Frühjahr und vor dem ersten Frost im Herbst. So verlängerst du die Lebensdauer der Dichtungen erheblich und sparst dir auf lange Sicht teure Reparaturen. Es ist ein kleiner Handgriff mit großer Wirkung für den Werterhalt und Komfort deines Autos.
Wie oft sollte ich mein Auto selber waschen?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die ideale Waschfrequenz hängt stark von deiner Nutzung und den Umgebungsbedingungen ab. Fährst du täglich weite Strecken auf der Autobahn, parkst du unter einem Baum voller Vögel oder steht dein Auto die meiste Zeit geschützt in einer Garage? All das beeinflusst, wie schnell dein Fahrzeug verschmutzt. Als grobe Faustregel gilt, dass eine Autowäsche alle zwei bis vier Wochen sinnvoll ist, um den Lack in einem guten Zustand zu halten und hartnäckige Verschmutzungen zu vermeiden, bevor sie Schaden anrichten können.[2]
Im Winter solltest du die Frequenz erhöhen. Streusalz ist extrem aggressiv und kann, wenn es zu lange auf dem Lack und am Unterboden haftet, zu Korrosion führen. Hier ist eine wöchentliche Wäsche, zumindest aber eine gründliche Spülung des Unterbodens, ratsam. Im Sommer sind es eher Insektenreste und Vogelkot, die schnelles Handeln erfordern. Letztendlich ist es aber auch eine persönliche Entscheidung. Wenn du Wert auf ein stets sauberes Erscheinungsbild legst, wäschst du dein Auto eben öfter. Ein gut geschützter Lack durch Wachs oder eine Versiegelung verzeiht aber auch längere Waschintervalle, da der Schmutz nicht so stark anhaftet. Höre einfach auf dein Bauchgefühl und schau dir dein Auto an: Wenn es schmutzig aussieht, hat es eine Wäsche verdient.
Warum das Auto im Winter besonders oft waschen?
Im Winter ist die Belastung für dein Auto besonders hoch. Streusalz, Splitt und feuchter Schmutz bilden eine aggressive Mischung, die sich am Lack und vor allem am Unterboden festsetzt. Das Salz fördert die Rostbildung an allen ungeschützten Metallteilen. Besonders gefährdet sind kleine Steinschläge im Lack, an denen das Salz direkt angreifen kann. Eine regelmäßige Wäsche, idealerweise mit einer Unterbodenreinigung, spült diese aggressiven Rückstände ab und ist der wichtigste Beitrag zur Rostvorsorge in der kalten Jahreszeit. Warte auf einen frostfreien Tag und gönne deinem Auto eine gründliche Reinigung, um teure Korrosionsschäden zu vermeiden.
Quellen
- Auto waschen: Ist dies zu Hause erlaubt? (abgerufen am 10.10.2025)
- Anleitung: So waschen Sie Ihr Auto selbst (abgerufen am 10.10.2025)
FAQs zum Thema Auto selber waschen
Was muss ich bei matten Lacken oder Folierungen beachten?
Matte Oberflächen benötigen eine besondere Pflege, da sie empfindlicher sind als glänzender Klarlack. Du solltest hierfür unbedingt spezielle Shampoos und Reiniger für matte Lacke verwenden, die keine glanzverstärkenden Zusätze enthalten. Klassische Wachse oder Polituren sind absolut tabu, weil sie die matte Struktur permanent aufpolieren und unschöne, glänzende Stellen hinterlassen würden. Trockne die Flächen am besten durch sanftes Abtupfen mit einem weichen Mikrofasertuch, anstatt darüber zu reiben.
Wie wasche ich meine Mikrofasertücher nach der Autowäsche richtig?
Die richtige Pflege deiner Tücher ist entscheidend, damit sie weich bleiben und beim nächsten Mal keine Kratzer verursachen. Wasche die Mikrofasertücher am besten separat bei 30 bis 40 Grad in der Waschmaschine. Verwende dafür ein spezielles Mikrofaser-Waschmittel und verzichte unbedingt auf Weichspüler. Dieser würde die feinen Fasern verkleben und ihre Saugfähigkeit stark reduzieren. Anschließend lässt du die Tücher einfach an der Luft trocknen.
Was kann ich gegen hartnäckige Wasserflecken tun, die nach dem Trocknen übrig bleiben?
Wasserflecken entstehen durch Kalk und Mineralien, die auf dem Lack zurückbleiben, wenn das Wasser verdunstet. Wenn du sie nach dem Trocknen entdeckst, hilft oft ein sogenannter Quick Detailer. Sprühe ihn auf ein sauberes Mikrofasertuch und wische sanft über die betroffenen Stellen. Bei sehr eingebrannten Flecken kannst du einen speziellen Reiniger gegen Wasserflecken (Water Spot Remover) nutzen. Dieser löst die mineralischen Rückstände chemisch auf, ohne den Lack anzugreifen.




