Druck auf den Ohren bei Erkältung: Ursachen und Linderung

Wenn die Nase läuft und der Hals kratzt, ist eine Erkältung meist nicht weit: Doch neben diesen typischen Symptomen kann es auch zu einem unangenehmen Druck auf den Ohren  kommen. Dieses Druckgefühl im Ohr ist nicht nur lästig, sondern kann auch schmerzhaft sein und das Hören beeinträchtigen. Aber keine Sorge, es gibt effektive Wege, um diesen Ohrendruck bei Erkältung zu lindern und ihm vorzubeugen. In diesem Ratgeber erfährst du mehr über die Ursachen des Ohrendrucks und erhältst praktische Tipps, wie du die Beschwerden in den Griff bekommst.

Warum kommt es zum Ohrendruck bei einer Erkältung?

Ohrendruck bei einer Erkältung entsteht durch eine Blockade der Eustachischen Röhre, einem kleinen Verbindungskanal zwischen Mittelohr und Nasen-Rachenraum. Diese Röhre ist für den Druckausgleich im Ohr zuständig. Schwillt die Schleimhaut bei einer Erkältung an, kann die Röhre verstopfen und der Druck im Ohr kann nicht mehr ausgeglichen werden. Das führt zu einem unangenehmen Druckgefühl, manchmal sogar Schmerzen oder Hörverlust. Besonders beim Schlucken oder Gähnen, wenn sich die Röhre normalerweise öffnet, wird der Druckunterschied spürbar.

Ursachen des Ohrendrucks näher beleuchtet

Ohrendruck bei einer Erkältung kann ganz schön unangenehm sein und hat verschiedene Ursachen. Häufigster Auslöser ist eine verstopfte Nase, die durch die geschwollenen Schleimhäute im gesamten Hals-Nasen-Ohren-Bereich entsteht. Diese Schwellung beeinträchtigt den Druckausgleich im Ohr, da die Eustachische Röhre, der kleine Verbindungskanal zwischen Mittelohr und Nasen-Rachenraum, blockiert wird.

Auch Halsschmerzen können zu Ohrendruck führen, da Entzündungen im Rachenraum auf die Ohrtrompete ausstrahlen können. Die Anatomie spielt ebenfalls eine Rolle: Manche Menschen haben von Natur aus eine engere oder ungünstiger geformte Eustachische Röhre, was sie anfälliger für Druckprobleme im Ohr macht.

Zusätzlich können Allergien oder Rauchen die Schleimhäute reizen und so die Eustachische Röhre verengen, was wiederum den Druckausgleich stört. Es ist also ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, das bei einer Erkältung zu dem unangenehmen Druckgefühl im Ohr führen kann.

Praktische Tipps zur Linderung bei Druck auf den Ohren während einer Erkältung

Glücklicherweise gibt es verschiedene Hausmittel gegen Ohrendruck und Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um die Beschwerden zu lindern. Hier sind einige bewährte Methoden:

• Gähnen und Schlucken: Diese einfachen Bewegungen können helfen, die Ohrtrompete zu öffnen und einen Druckausgleich zu fördern.
• Kaugummikauen: Ähnlich wie Gähnen und Schlucken kann das Kauen von Kaugummi dazu beitragen, die Eustachische Röhre zu öffnen und den Druck zu mindern.
• Nase zuhalten und schlucken: Diese Technik, auch als Valsalva-Manöver bekannt, kann effektiv sein, um einen Druckausgleich herzustellen. Halte dabei die Nase zu und versuche zu schlucken.

Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, können auch abschwellende Nasensprays kurzzeitig Abhilfe schaffen, indem sie die Schleimhäute abschwellen lassen und so die Belüftung der Ohrtrompete verbessern. Allerdings solltest du diese Sprays nicht über einen längeren Zeitraum verwenden, da sie bei zu häufigem Gebrauch zu einer weiteren Schwellung der Nasenschleimhäute führen können.

Inhalieren bei Erkältung: Dampf gegen Ohrendruck

Inhalieren bei Erkältung kann ebenfalls eine effektive Methode sein, um den Druck auf den Ohren zu lindern. Der warme Dampf hilft, die Schleimhäute zu befeuchten und Schwellungen zu reduzieren. Du kannst dafür heißes Wasser in eine Schüssel geben und den Dampf einatmen, eventuell unter Zugabe von Eukalyptusöl, das für seine abschwellenden Eigenschaften bekannt ist. Bedecke dabei deinen Kopf und die Schüssel mit einem Handtuch, um den Dampf einzufangen.

Es ist jedoch wichtig, vorsichtig zu sein und sicherzustellen, dass das Wasser nicht zu heiß ist, um Verbrennungen zu vermeiden. Die Inhalation sollte mehrmals täglich für etwa 10 Minuten durchgeführt werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.

Wann ein Arztbesuch ratsam ist

Wenn der Ohrendruck dauert mehrere Tage anhält oder wenn zusätzliche Symptome wie ein Hörverlust, Flüssigkeit aus dem Ohr oder starke Schmerzen auftreten, solltest du einen Arzt aufsuchen. Diese Anzeichen können auf eine Mittelohrentzündung oder eine andere HNO-Erkrankung hinweisen, die einer medizinischen Behandlung bedarf. Ein Arztbesuch bei starken Beschwerden ist immer zu empfehlen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Die Diagnose und Behandlung von Ohrenbeschwerden bei HNO-Erkrankungen erfolgt in der Regel durch einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Dieser kann feststellen, ob eine Infektion vorliegt und gegebenenfalls antibiotische oder andere spezifische Medikamente verschreiben.

Vorbeugung: Wie vermeidet man Ohrendruck bei einer Erkältung?

Um Druck auf den Ohren bei Erkältung vorzubeugen, ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken und Infektionen der oberen Atemwege zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, Erkältungen fernzuhalten. Zudem ist es ratsam, während der Erkältungssaison Menschenansammlungen zu meiden und auf eine gute Handhygiene zu achten.

Weitere vorbeugende Maßnahmen sind das Vermeiden von Allergieauslösern, wenn bekannt ist, dass diese zu Schwellungen im HNO-Bereich führen, sowie das Einstellen des Rauchens, da Rauch die Schleimhäute reizen und zu einer Verstärkung der Symptome führen kann.

Der Druck auf den Ohren bei Erkältung ist zwar lästig, aber mit den richtigen Maßnahmen lässt er sich in den meisten Fällen gut behandeln. Denke daran, bei anhaltenden oder starken Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Mit diesen Tipps und etwas Geduld wirst du bald wieder frei durchatmen und klar hören können.