Gefühle sind kompliziert, mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt. Doch was, wenn diese Extreme zum Dauerzustand werden? Wir schauen uns 10 Anzeichen für Borderline an, um die emotional-instabile Persönlichkeitsstörung besser greifbar zu machen.
Ein Nachmittag im Park und die unsichtbaren Stürme
Letzte Woche saß ich auf einer Parkbank und beobachtete das Treiben. Ein Paar lachte laut, ein Kind fiel hin und weinte herzzerreißend, nur um Sekunden später wieder einem Ball hinterherzujagen. Alltägliche Gefühlswelten. Dabei kam mir ein Gedanke: Wie wenig wir doch über die inneren Stürme wissen, die manche Menschen täglich durchleben. Stürme, die von außen kaum sichtbar sind, aber innen alles durcheinanderwirbeln. Früher dachte ich bei dem Begriff „Borderline“ sofort an überzogene Filmszenen. Ein riesiger Fehler, denn das macht die leisen, zermürbenden Kämpfe vieler Betroffener unsichtbar.
Bei einer Bekannten in meinem weiteren Umfeld hat es Jahre gedauert, bis sie die richtige Diagnose für ihre Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) bekam, weil ihr Leiden einfach nicht ins laute Klischee passte. Deshalb ist es so wichtig, genauer hinzusehen – ohne zu verurteilen.
Auf einen Blick: Inhalt & TL;DR
Inhaltsverzeichnis
- Ein Nachmittag im Park und die unsichtbaren Stürme
- 1. Extreme Stimmungsschwankungen als zentrales Anzeichen
- 2. Die quälende Angst vor dem Verlassenwerden
- 3. Ein unsicheres Selbstbild als eines der Anzeichen für Borderline
- 4. Impulsivität, die oft nach hinten losgeht
- 5. Ein Muster instabiler, aber intensiver Beziehungen
- 6. Das Gefühl chronischer Leere
- 7. Schwierigkeiten, Wut zu kontrollieren
- 8. Wenn die Realität verschwimmt: Paranoia und Dissoziation
- 9. Selbstverletzendes Verhalten als schmerzhaftes Ventil
- 10. Suizidgedanken und -versuche als ernstes Warnsignal
- Was steckt hinter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung?
- Wie du helfen kannst (und wo du Hilfe findest)
- FAQs zum Thema 10 Anzeichen für Borderline
Das Wichtigste in Kürze
- Extreme Stimmungsschwankungen sind typisch bei Borderline, oft durch kleine Auslöser.
- Starke Verlustängste führen zu Verhaltensweisen, die Beziehungen belasten.
- Unsicheres Selbstbild mit schwankenden Zielen und Identität ist charakteristisch.
- Impulsives Verhalten, wie riskante Handlungen, um inneren Stress zu lindern.
- Gefühl chronischer Leere verstärkt die emotionale Belastung von Betroffenen.
- Selbstverletzendes Verhalten als Ventil für unerträglichen emotionalen Schmerz.
1. Extreme Stimmungsschwankungen als zentrales Anzeichen
Kennst du das Gefühl, wenn deine Laune von einer Sekunde auf die andere kippt? Bei Menschen mit einer Borderline-Störung ist das keine Ausnahme, sondern die Regel. Ihre Stimmungsschwankungen sind intensiv und unvorhersehbar.[4] Innerhalb weniger Stunden kann die Gefühlslage von überschwänglicher Freude zu tiefer Verzweiflung, Wut oder panischer Angst wechseln.
Ein kleines Missverständnis, eine als negativ empfundene Bemerkung oder sogar nur ein Gedanke kann ausreichen, um den Schalter umzulegen. Das ist kein gewöhnliches „mit dem falschen Fuß aufgestanden sein“. Es ist eher wie ein emotionaler Sonnenbrand, bei dem schon die leichteste Berührung extreme Schmerzen auslöst. Für Außenstehende ist diese Sprunghaftigkeit oft schwer nachvollziehbar und kann zu Konflikten führen, weil sie als Launenhaftigkeit missverstanden wird.
2. Die quälende Angst vor dem Verlassenwerden
Eines der prägendsten 10 Anzeichen für Borderline ist die tief sitzende Angst vor dem Alleinsein oder davor, von wichtigen Menschen zurückgewiesen zu werden.[3] Diese Angst ist so überwältigend, dass Betroffene oft verzweifelte Anstrengungen unternehmen, um ein tatsächliches oder auch nur befürchtetes Verlassenwerden zu verhindern.
Das kann sich auf ganz unterschiedliche Weise zeigen. Manche klammern sich extrem an ihren Partner, kontrollieren Nachrichten oder reagieren panisch, wenn eine Verabredung abgesagt wird. Andere wiederum stoßen Menschen vorsorglich von sich, um der befürchteten Zurückweisung zuvorzukommen. Es ist ein Teufelskreis: Die Angst vor dem Verlust einer Beziehung führt zu Verhaltensweisen, die genau diesen Verlust oft erst provozieren.
3. Ein unsicheres Selbstbild als eines der Anzeichen für Borderline
Wer bin ich eigentlich? Für die meisten von uns ist die Antwort auf diese Frage relativ stabil. Bei Menschen mit BPS kann das Selbstbild jedoch dramatisch schwanken. Mal fühlen sie sich grandios und selbstsicher, im nächsten Moment wertlos und abgrundtief schlecht.
Diese Instabilität betrifft alle Lebensbereiche: Ziele, Werte, berufliche Pläne, Freundschaften und sogar die sexuelle Identität können sich immer wieder ändern.[5] Es ist, als würde man versuchen, ein Haus auf Treibsand zu bauen. Dieses fehlende stabile Fundament macht es unglaublich schwer, ein Gefühl von Kontinuität und Sicherheit im eigenen Leben zu entwickeln. Das führt oft zu dem Gefühl, keinen festen Kern zu haben oder gar nicht richtig zu existieren.
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Borderline oder Bipolare Störung – Wo liegt der Unterschied?
Die intensiven Stimmungsschwankungen bei einer BPS werden oft mit einer bipolaren Störung verwechselt. Der Hauptunterschied liegt in der Dauer und im Auslöser der Phasen. Bei einer bipolaren Störung halten manische oder depressive Episoden meist Wochen oder Monate an. Bei der Borderline-Störung hingegen können die Stimmungen innerhalb von Stunden oder Minuten wechseln und werden oft durch zwischenmenschliche Ereignisse ausgelöst.
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4. Impulsivität, die oft nach hinten losgeht
Ein weiteres der 10 Anzeichen für Borderline ist impulsives und potenziell selbstschädigendes Verhalten. Diese Impulsivität ist oft ein Versuch, die innere Anspannung und die schmerzhaften Gefühle zu regulieren oder zu betäuben. Es geht darum, irgendetwas zu fühlen – oder eben für einen Moment gar nichts.
Das Spektrum dieses Verhaltens ist breit und betrifft mindestens zwei Bereiche, die schädlich sein können. Dazu gehören zum Beispiel:
- Unkontrollierte Geldausgaben, die zu Schulden führen
- Riskantes Sexualverhalten
- Substanzmissbrauch (Alkohol, Drogen)
- Rücksichtsloses Fahren im Straßenverkehr
- Essanfälle oder Binge-Eating
Diese Handlungen verschaffen vielleicht kurzfristig Erleichterung, führen aber langfristig fast immer zu noch größeren Problemen wie Scham, Schuldgefühlen und realen Konsequenzen.
5. Ein Muster instabiler, aber intensiver Beziehungen
Beziehungen sind für Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung oft ein Minenfeld. Sie sehnen sich nach Nähe und Intimität, gleichzeitig löst diese Nähe aber auch ihre größte Angst aus: die Angst vor dem Verlassenwerden. Dieses Spannungsfeld führt zu einem charakteristischen Muster in Beziehungen.
Oft beginnt es mit einer Phase der Idealisierung: Der neue Partner oder die neue Freundin wird als perfekt, als Seelenverwandter wahrgenommen. Doch bei der kleinsten Enttäuschung oder einem Konflikt kann dieses Bild ins genaue Gegenteil kippen. Aus dem perfekten Menschen wird plötzlich ein Verräter, der nur Böses im Sinn hat. Dieses Schwarz-Weiß-Denken macht es extrem schwierig, stabile und dauerhafte Bindungen aufzubauen, obwohl der Wunsch danach riesig ist.
6. Das Gefühl chronischer Leere
Viele Betroffene beschreiben ein tiefes, anhaltendes Gefühl der Leere. Das ist nicht einfach nur Langeweile oder das Gefühl, nichts mit sich anfangen zu können. Es ist eine schmerzhafte innere Leere, ein Gefühl der emotionalen Taubheit und Sinnlosigkeit.[1]
Dieses Gefühl ist quälend und schwer auszuhalten. Oft versuchen Betroffene, diese Leere mit impulsiven Handlungen zu füllen, was den Kreislauf der Probleme weiter anheizt. Es ist, als hätte man ein Loch in der Seele, das sich mit nichts dauerhaft füllen lässt. Dieses Symptom ist eines der subjektiv belastendsten 10 Anzeichen für Borderline.
7. Schwierigkeiten, Wut zu kontrollieren
Heftige, unangemessene Wut ist ein weiteres Merkmal. Die Wutausbrüche scheinen oft aus dem Nichts zu kommen und stehen in keinem Verhältnis zum eigentlichen Auslöser. Ein vergessener Anruf kann zu einem Tobsuchtsanfall führen.
Hinter dieser Wut steckt oft eine extreme Verletzlichkeit und der Schmerz über empfundene Zurückweisung oder Ungerechtigkeit. Betroffene können ihre Wut nur schwer kontrollieren, was sich in verbalen Ausbrüchen, Sarkasmus oder in selteneren Fällen auch in körperlicher Aggression äußern kann. Nach einem solchen Ausbruch folgen meist intensive Scham- und Schuldgefühle, was die negative Selbstwahrnehmung weiter verstärkt.
8. Wenn die Realität verschwimmt: Paranoia und Dissoziation
Unter starkem Stress können bei Menschen mit BPS vorübergehend paranoide Vorstellungen oder dissoziative Zustände auftreten. Paranoia bedeutet hier, dass sie anderen misstrauen und deren Motive als feindselig interpretieren, auch wenn es dafür keine realen Anhaltspunkte gibt.
Dissoziation ist ein Gefühl der Abspaltung von sich selbst oder der Umgebung. Betroffene beschreiben es, als würden sie sich selbst von außen beobachten, als wären sie in einem Film oder als wäre alles um sie herum unwirklich. [2] Diese Zustände sind eine Art Notfallmechanismus der Psyche, um unerträgliche Gefühle oder Stresssituationen zu überstehen. Sie sind meist nur von kurzer Dauer, von Minuten bis Stunden.
Kleine Hilfe für den Notfall: Grounding-Techniken
Wenn du merkst, dass du den Boden unter den Füßen verlierst, können Grounding-Übungen helfen, dich wieder im Hier und Jetzt zu verankern. Die Idee ist, deine Aufmerksamkeit gezielt auf deine Sinneswahrnehmungen zu lenken. Probiere die 5-4-3-2-1-Methode:
Nenne leise oder in Gedanken:
- 5 Dinge, die du sehen kannst (ein Bild an der Wand, deine Hände).
- 4 Dinge, die du fühlen kannst (den Stuhl unter dir, den Stoff deiner Kleidung).
- 3 Dinge, die du hören kannst (das Ticken einer Uhr, ein Auto draußen).
- 2 Dinge, die du riechen kannst (Kaffee, eine Pflanze).
- 1 Sache, die du schmecken kannst (nimm einen Schluck Wasser oder konzentriere dich auf den Geschmack in deinem Mund).
Diese Technik unterbricht Grübel- und Angstschleifen und zwingt dein Gehirn, sich auf die unmittelbare Realität zu konzentrieren.
9. Selbstverletzendes Verhalten als schmerzhaftes Ventil
Selbstverletzung, wie zum Beispiel das Schneiden oder Verbrennen der eigenen Haut, ist leider ein häufiges Verhalten bei Menschen mit einer Borderline-Störung. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies in den allermeisten Fällen kein Versuch ist, Aufmerksamkeit zu erregen. Es ist ein verzweifelter Versuch, mit überwältigendem emotionalem Schmerz und unerträglicher innerer Anspannung umzugehen.
Der körperliche Schmerz kann den seelischen Schmerz kurzzeitig überdecken oder Betroffenen helfen, sich nach einem Zustand der Dissoziation wieder selbst zu spüren. Es ist ein gefährliches Bewältigungsmuster, das aber die Tiefe des Leidens verdeutlicht.
10. Suizidgedanken und -versuche als ernstes Warnsignal
Wiederkehrende suizidale Gedanken, Androhungen oder auch Versuche sind das wohl gravierendste der 10 Anzeichen für Borderline. [5] Diese dürfen niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Sie sind Ausdruck extremer Verzweiflung und des Gefühls, den seelischen Schmerz nicht mehr ertragen zu können.
Die hohe emotionale Belastung, die gescheiterten Beziehungen und das Gefühl der inneren Leere können zu einer tiefen Hoffnungslosigkeit führen. Jeder Hinweis auf Suizidalität muss absolut ernst genommen und professionelle Hilfe sofort in Anspruch genommen werden.
Was steckt hinter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung?
Die genauen Ursachen der BPS sind komplex und noch nicht vollständig geklärt. Man geht von einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren aus. Eine genetische Veranlagung scheint eine Rolle zu spielen, die eine höhere emotionale Verletzlichkeit mit sich bringt. Oft berichten Betroffene auch von traumatischen Erlebnissen in der Kindheit, wie Missbrauch, Vernachlässigung oder dem frühen Verlust einer Bezugsperson.
Neurobiologische Forschungen deuten darauf hin, dass bei Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung bestimmte Hirnareale, die für die Emotionsregulation und Impulskontrolle zuständig sind, anders funktionieren. [2] Das erklärt, warum Gefühle so viel intensiver wahrgenommen und Impulse schwerer gesteuert werden können. Die Störung ist also keine Charakterschwäche, sondern eine ernstzunehmende psychische Erkrankung.
Wie du helfen kannst (und wo du Hilfe findest)
Wenn du dich oder eine dir nahestehende Person in diesen Beschreibungen wiedererkennst, ist das vielleicht erst einmal beunruhigend. Doch die wichtigste Botschaft ist: Eine Borderline-Störung ist behandelbar. Es gibt wirksame Therapieformen, wie die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), die speziell für BPS entwickelt wurde.
Die folgende Tabelle kann helfen, typische Stimmungsschwankungen von denen zu unterscheiden, die auf eine tiefere Problematik hindeuten könnten. Dies ist jedoch nur eine grobe Orientierung und keine Diagnosehilfe.
| Merkmal | Alltägliche Stimmungsschwankung | Mögliches Anzeichen für Borderline |
|---|---|---|
| Auslöser | Oft klar erkennbar (Stress bei der Arbeit, Streit). | Oft durch Kleinigkeiten oder sogar ohne sichtbaren Grund ausgelöst. |
| Intensität | Die Gefühle sind handhabbar und stehen im Verhältnis zum Auslöser. | Die Emotionen sind extrem und überwältigend. |
| Dauer | Die Stimmung stabilisiert sich meist innerhalb von Stunden oder einem Tag. | Die Stimmung kann mehrmals täglich von einem Extrem ins andere kippen. |
| Einfluss | Der Alltag kann meist weiter bewältigt werden. | Beziehungen, Arbeit und das Selbstbild sind massiv beeinträchtigt. |
Wenn du jemandem helfen möchtest, ist es wichtig, geduldig zu sein und Grenzen zu setzen. Hier sind ein paar konkrete Schritte:
- Informiere dich über die Erkrankung. Wissen hilft, Vorurteile abzubauen und Verhaltensweisen besser einzuordnen.
- Höre zu, ohne zu urteilen. Versuche, die Gefühle deines Gegenübers anzuerkennen, auch wenn du die Reaktion nicht verstehst. Ein Satz wie „Das muss sich schrecklich anfühlen“ kann mehr helfen als jeder Ratschlag.
- Ermutige zu professioneller Hilfe. Du kannst deine Unterstützung anbieten, indem du bei der Suche nach einem Therapieplatz hilfst oder zu einem ersten Gespräch begleitest.
- Achte auf dich selbst. Die Begleitung eines Menschen mit BPS kann sehr kraftraubend sein. Suche dir selbst Unterstützung bei Freunden, Familie oder in Angehörigengruppen. Deine eigenen Grenzen zu wahren, ist kein Verrat, sondern notwendig.
Am Ende ist das Wichtigste, den Weg zu professioneller Hilfe zu finden. Diese 10 Anzeichen für Borderline sind keine endgültige Diagnose, aber sie können ein wichtiger Wegweiser sein, um sich selbst oder anderen die Unterstützung zu suchen, die dringend gebraucht wird.
Quellen
- Das Borderline-Syndrom (abgerufen am 14.11.2025)
- Borderline-Störung: Symptome, Diagnose und Hilfe (abgerufen am 14.11.2025)
- Borderline Personality Disorder (abgerufen am 14.11.2025)
- Stimmungsschwankungen: Ursachen (abgerufen am 14.11.2025)
- Borderline personality disorder – Symptoms and causes (abgerufen am 14.11.2025)
FAQs zum Thema 10 Anzeichen für Borderline
Wie wird eine Borderline-Störung eigentlich diagnostiziert?
Eine Borderline-Störung wird nicht durch einen Bluttest oder Scan diagnostiziert, sondern durch ausführliche Gespräche mit einem erfahrenen Psychiater oder Psychotherapeuten. Dabei wird deine persönliche Lebens- und Leidensgeschichte erfasst und deine Symptome mit den offiziellen diagnostischen Kriterien (z. B. aus dem ICD-11 oder DSM-5) abgeglichen. Wichtig ist hierbei auch, andere psychische Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, wie etwa eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung oder bestimmte affektive Störungen, auszuschließen.
Welche Therapieformen sind bei Borderline besonders wirksam?
Die gute Nachricht ist, dass es heute sehr wirksame, speziell entwickelte Therapien gibt. Als Goldstandard gilt die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), die dir konkrete Fähigkeiten zur besseren Steuerung von Gefühlen, zum Umgang mit Stress und zur Gestaltung von Beziehungen beibringt. Daneben haben sich auch die Schematherapie, die an tief verwurzelten negativen Lebensmustern arbeitet, und die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT), die das Einfühlungsvermögen in dich selbst und andere stärkt, als sehr hilfreich erwiesen.
Kann man von einer Borderline-Störung wieder gesund werden?
Auch wenn die Veranlagung zu intensiven Gefühlen oft ein Leben lang bestehen bleibt, können die Symptome der Borderline-Störung durch eine geeignete Therapie so stark zurückgehen, dass die Kriterien für eine Diagnose nicht mehr erfüllt sind. Man spricht dann von einer Remission. Viele Betroffene lernen, ihre Emotionen zu regulieren, stabile und erfüllende Beziehungen zu führen und ihre Lebensziele zu verfolgen. Ein stabiles und glückliches Leben ist also absolut erreichbar.

