Da summt’s gewaltig am Rollladenkasten! Ein Wespennest. Jetzt bloß keinen Fehler machen. Aber die Frage ist: Wer entfernt Wespennester eigentlich, ohne dass man Ärger bekommt oder über den Tisch gezogen wird? Hier gibt’s die Antworten.
Wespen und Hornissen stehen unter Naturschutz. Ein Nest darf nur entfernt werden, wenn ein triftiger Grund vorliegt und oft nur mit Genehmigung. Gehe niemals ungeschützt oder unüberlegt an ein Nest heran – Stiche können gefährlich sein, besonders für Allergiker.
INHALT
Der erste Schreck: Ein Wespennest am Haus
Manchmal ist es nur ein leises, aber konstantes Summen, das einen stutzig macht. Man geht der Sache nach, schaut vielleicht am Dachvorsprung, im Rollladenkasten oder entdeckt es zufällig beim Heckenschnitt im Gartenhäuschen: ein Wespennest. Der erste Impuls ist oft ein Mix aus Faszination und – seien wir ehrlich – einer gehörigen Portion Unbehagen. Gerade wenn Kinder im Haus sind oder man selbst vielleicht schon mal unliebsame Bekanntschaft mit einem Wespenstachel gemacht hat.
Die Gedanken fangen an zu kreisen. Ignorieren und hoffen, dass die Saison schnell vorbeigeht? Das mag funktionieren, wenn das Nest weit genug weg ist und niemanden stört. Aber was, wenn es direkt am Eingang hängt, am Balkon oder eben dort, wo man ständig vorbeimuss? Der Gedanke, selbst Hand anzulegen, kommt vielleicht kurz auf. Ein Wasserschlauch? Irgendein Spray aus dem Baumarkt? Doch genau hier ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Nicht nur wegen der Stiche, die schmerzhaft und für Allergiker lebensbedrohlich sein können. Sondern auch, weil man sich schnell Ärger einhandeln kann. Und dann stellt sich unweigerlich die Frage: Wer entfernt Wespennester denn nun fachgerecht und legal?
Darf man Wespennester überhaupt einfach so entfernen?
Bevor du überhaupt überlegst, wie du das Nest loswirst, kommt die Gretchenfrage: Ist das überhaupt erlaubt? Die Antwort ist ein klares: Nein, nicht einfach so. Wespen, und das gilt für die meisten heimischen Arten, stehen unter allgemeinem Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§ 39 BNatSchG). Das bedeutet, man darf sie nicht ohne vernünftigen Grund fangen, verletzen oder töten und ihre Nester nicht grundlos zerstören. Darf man Wespennester entfernen? Ja, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Noch strenger geschützt sind übrigens Hornissen, Wildbienen und einige spezielle Wespenarten. Hier gelten noch höhere Hürden, und ein Verstoß kann richtig teuer werden – Bußgelder bis zu 50.000 Euro sind theoretisch möglich, je nach Bundesland und Art. [1][2] Klingt erstmal abschreckend, und das soll es auch sein. Denn diese Tiere spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, zum Beispiel bei der Bestäubung und der Schädlingsbekämpfung.
Eine Entfernung oder Umsiedlung ist also nur dann eine Option, wenn ein sogenannter „vernünftiger Grund“ vorliegt. Das ist typischerweise der Fall, wenn von dem Nest eine konkrete Gefahr ausgeht:
- Das Nest befindet sich in unmittelbarer Nähe von Kleinkindern, etwa in Kindergärten oder Schulen.
- Personen mit einer nachgewiesenen Wespenstichallergie leben im Haushalt oder halten sich regelmäßig in der Nähe auf.
- Das Nest ist so unglücklich platziert, dass ein normales Betreten des Hauses oder wichtiger Bereiche (z.B. Eingangstür, Schlafzimmerfenster) nicht mehr gefahrlos möglich ist.
- Es handelt sich um besonders aggressive Arten (was aber selten der Fall ist bei den hier gängigen Arten).
- Das Nest befindet sich an Orten, wo es die Bausubstanz gefährden könnte (z.B. im Inneren von Dämmungen).
Ob ein solcher Grund vorliegt, muss oft im Einzelfall geprüft werden. Manchmal reicht es schon, bestimmte Fenster geschlossen zu halten oder einen kleinen Bereich abzusperren. Bevor also gehandelt wird, ist eine Abwägung nötig. Eine bloße Belästigung, weil Wespen am Kaffeetisch auftauchen, rechtfertigt in der Regel keine Entfernung des Nests. Die Frage ist also nicht nur, wer entfernt Wespennester, sondern auch, ob es überhaupt sein muss und darf. Eine falsche Entscheidung kann eine empfindliche Wespennest-entfernen-Strafe nach sich ziehen.
Die Suche nach Hilfe: Wer entfernt Wespennester denn nun?
Okay, angenommen, es gibt einen triftigen Grund und das Nest muss weg. Wer ist dann zuständig? Hier gibt es verschiedene Anlaufstellen, aber nicht jede ist für jede Situation die richtige. Es ist ein bisschen wie bei einer Autopanne – man ruft ja auch nicht den Bäcker an.
Der naheliegendste Gedanke ist oft der Schädlingsbekämpfer, auch Kammerjäger genannt. Und ja, das sind in den meisten Fällen die richtigen Profis. Sie haben die Ausrüstung, das Wissen über die verschiedenen Arten und die Erfahrung, um ein Wespennest zu beseitigen oder umzusiedeln. Außerdem kennen Sie auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und können einschätzen, ob eine Entfernung überhaupt zulässig ist oder ob eine Genehmigung benötigt wird. Sie sind quasi die Spezialisten, wenn es darum geht, wer Wespennester entfernt.
Manchmal hört man auch von Imkern. Imker sind Experten für Bienen, insbesondere Honigbienen. Bei Bienenschwärmen sind sie oft die erste Wahl für eine Umsiedlung. Bei Wespen sieht das anders aus. Die meisten Imker sind für Wespen nicht zuständig und haben auch nicht die spezifische Ausrüstung oder das Know-how für deren Entfernung oder Umsiedlung. Es gibt zwar Ausnahmen, aber generell gilt: Für Wespen ist der Schädlingsbekämpfer der bessere Kontakt. Manchmal können lokale Imkervereine aber vielleicht einen Kontakt vermitteln oder beraten. [1]
Eine wichtige Anlaufstelle, besonders zur Klärung der rechtlichen Situation, ist die Untere Naturschutzbehörde (oft beim Landkreis oder der Stadtverwaltung angesiedelt) oder das Umweltamt. [1][3] Sie können beraten, ob eine Entfernung notwendig und erlaubt ist, und gegebenenfalls die erforderliche Genehmigung erteilen, insbesondere bei streng geschützten Arten wie Hornissen. Sie wissen auch oft, wer in der Region qualifizierte Ansprechpartner für die eigentliche Arbeit sind.
Und was ist mit der Feuerwehr? Der Anruf bei der 112 sollte die absolute Ausnahme bleiben! Die Feuerwehr ist für die Gefahrenabwehr zuständig, nicht für die alltägliche Schädlingsbekämpfung. Sie rückt nur aus, wenn eine akute, unmittelbare Gefahr für Menschenleben besteht und keine andere schnelle Hilfe (wie ein Schädlingsbekämpfer) verfügbar ist. [3] Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn ein Nest in einem Krankenhaus oder einer Kita eine sofortige Bedrohung darstellt. Für das „normale“ Wespennest am Gartenhaus ist die Feuerwehr definitiv nicht der richtige Ansprechpartner, und ein Einsatz kann unter Umständen sogar kostenpflichtig sein, wenn keine akute Gefahr bestand.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Für die praktische Entfernung ist meist der professionelle Schädlingsbekämpfer die erste Wahl. Zur Klärung der Notwendigkeit und rechtlichen Fragen kann die Naturschutzbehörde helfen. Imker und Feuerwehr sind nur in Spezialfällen relevant.
Kostenfrage: Was darf das Wespennest entfernen kosten?
Wenn klar ist, dass das Nest weg muss und wer dafür zuständig ist, kommt unweigerlich die Frage nach dem Preis. Die Wespennest entfernen Kosten können durchaus variieren, und leider gibt es in dieser Branche auch schwarze Schafe, die überzogene Preise verlangen. [1] Daher ist es gut, eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, was fair ist.
Die Verbraucherzentrale nennt für eine standardmäßige Entfernung ohne besonderen Aufwand Preise zwischen 150 und 250 Euro plus Mehrwertsteuer, inklusive Anfahrt. [1]
MyHammer gibt eine etwas breitere Spanne von 50 bis 250 Euro an, wobei einfache Entfernungen eher am unteren Ende liegen und kompliziertere Fälle ab 200 Euro kosten können. [3] Es kommt also stark auf die Umstände an.
Folgende Faktoren beeinflussen die Kosten maßgeblich:
Faktor | Einfluss auf die Kosten |
---|---|
Erreichbarkeit des Nests | Ein Nest im frei zugänglichen Schuppen ist günstiger zu entfernen als ein Wespennest unterm Dach oder hoch oben im Baum, wo vielleicht eine Hebebühne nötig ist. [1] |
Größe des Nests | Ein kleines Nest im Anfangsstadium ist weniger aufwändig als ein fußballgroßes Exemplar mit tausenden Tieren. |
Methode | Eine Abtötung und Entfernung ist meist günstiger als eine aufwändige Umsiedlung. Letztere ist aber tierfreundlicher und oft die bessere Wahl, wenn möglich. |
Dringlichkeit | Ein Notdienst-Einsatz am Wochenende oder Feiertag ist in der Regel teurer als ein geplanter Termin unter der Woche. [3] |
Art der Wespe/Hornisse | Bei streng geschützten Arten können zusätzliche Aufwände für Genehmigungen oder spezielle Umsiedlungsmethoden anfallen. |
Anfahrtskosten | Ein regionaler Anbieter hat meist geringere Anfahrtskosten als jemand, der von weit her kommt. |
Eine **Umsiedlung** ist, wie erwähnt, die tierfreundlichere Variante. Dabei wird das Volk vorsichtig abgesaugt, das Nest entfernt und an einem geeigneten Ort (z.B. im Wald, weit weg von Siedlungen) wieder angesiedelt. Dieser Prozess ist deutlich aufwändiger. MyHammer nennt hierfür Kosten um die 200 Euro [3], während die Verbraucherzentrale von mindestens 1000 Euro spricht [1]. Diese Diskrepanz zeigt, wie wichtig es ist, konkrete Angebote einzuholen, die den genauen Aufwand berücksichtigen. Vielleicht hängt der Preis auch stark davon ab, wer die Umsiedlung durchführt (Naturschutzorganisation vs. kommerzieller Anbieter).
Vorsicht vor Abzocke! Unseriöse Anbieter nutzen die Notlage oft aus und verlangen Wucherpreise, manchmal 700 Euro oder mehr für einen kurzen, laienhaften Einsatz. [1] Lass dich niemals unter Druck setzen, eine Rechnung sofort bar zu bezahlen. Bestehe auf einer ordentlichen Rechnung mit Adresse und Steuernummer. Vergleiche Angebote, wenn die Situation es zulässt. Die Frage „Wer entfernt Wespennester günstig?“ sollte nicht dazu führen, auf den erstbesten, billig wirkenden Anbieter hereinzufallen. Qualität und Seriosität haben ihren Preis. Eine Frage, die auch immer wieder auftaucht: Werden die Kosten für das Entfernen eines Wespennests von der Gebäudeversicherung übernommen? In den allermeisten Standardpolicen ist dies nicht der Fall. Schäden durch Insekten sind oft ausgeschlossen. Ein Blick in die eigenen Versicherungsunterlagen oder ein Anruf beim Versicherer schafft Klarheit, aber große Hoffnungen sollte man sich hier eher nicht machen.
Hornissennest entfernen – Ein Sonderfall?
Wenn das Nest besonders groß ist und die Bewohner eher bräunlich-gelb und beeindruckend groß wirken, könnte es sich um Hornissen handeln. Auch hier stellt sich die Frage: Wer entfernt Hornissennester? Hornissen genießen einen noch strengeren Schutzstatus als die meisten Wespenarten. [1][2] Sie sind oft friedfertiger als ihr Ruf, aber ihre Nester einfach zu zerstören, ist strengstens verboten und wird mit hohen Bußgeldern geahndet.
Der Hauptunterschied zwischen einem Hornissennest und einem Wespennest liegt neben der Größe der Tiere oft auch im Baumaterial (Hornissennester wirken oft „holziger“, Wespen nutzen eher papierartiges Material) und der Öffnung (Hornissennester haben oft eine große Öffnung nach unten, Wespennester eher seitlich oder unten eine kleinere). Die Unterscheidung ist aber für Laien nicht immer einfach.
Für die Entfernung oder Umsiedlung eines Hornissennestes ist immer eine Genehmigung der Naturschutzbehörde erforderlich. Diese wird nur erteilt, wenn eine erhebliche Gefahr besteht. Die Kosten für ein Hornissennest entfernen liegen laut MyHammer zwischen 100 und 300 Euro, können aber bei schwierigen Bedingungen auch höher sein. [3] Manche Kommunen bieten die Umsiedlung von Hornissen durch geschulte Experten manchmal sogar kostenlos oder vergünstigt an, da es sich um eine besonders geschützte Art handelt. [3] Eine Nachfrage bei der lokalen Naturschutzbehörde lohnt sich hier also doppelt: Sie klärt die rechtliche Lage und kennt eventuell kostengünstige oder sogar kostenlose Lösungen durch Naturschutzorganisationen oder spezielle Beauftragte. Also, wer entfernt Wespennester kostenlos oder zumindest günstiger? Bei Hornissen sind die Chancen dafür etwas höher als bei „normalen“ Wespen.
DIY? Lieber nicht! Warum Selbstversuche gefährlich sind
Der Gedanke, Geld zu sparen und das Problem schnell selbst zu lösen, ist verständlich. Man googelt kurz „kleines Wespennest entfernen“ oder „Wespennest Anfangsstadium entfernen“ und findet diverse Anleitungen und Mittelchen im Baumarkt. Doch davon kann ich nur dringend abraten.
Warum? Ganz einfach: Es ist gefährlich. Selbst ein kleines Nest beherbergt Dutzende oder Hunderte Tiere, die ihr Zuhause verteidigen werden. Fühlen sich Wespen bedroht, stechen sie zu. Und das nicht nur einmal, wie Bienen. Mehrere Stiche auf einmal können auch für Nicht-Allergiker sehr unangenehm bis gefährlich werden. Für Allergiker kann schon ein einziger Stich lebensbedrohlich sein.
Viele der im Handel erhältlichen Sprays und Schäume sind zudem nicht nur für Wespen giftig, sondern auch für Menschen, Haustiere und die Umwelt. Ihre Anwendung erfordert Sachkenntnis und Schutzausrüstung. Methoden wie das Zerstören mit einem Wasserstrahl oder gar das Anzünden sind nicht nur oft illegal, sondern auch extrem riskant – sie machen die Tiere aggressiv und können zu unkontrollierbaren Situationen führen (Brandgefahr!). [2]
Auch der Tipp, Wespen nachts entfernen zu wollen, weil sie dann weniger aktiv sind, ist trügerisch. Sie sind zwar im Nest, aber bei Störungen werden sie genauso ausschwärmen und stechen. Zudem sieht man im Dunkeln schlechter, was das Risiko noch erhöht.
Besonders heikel wird es bei schwer zugänglichen Nestern. Ein Wespennest im oder unterm Dach zu entfernen, vielleicht sogar in der Dämmung oder im Rollladenkasten, erfordert spezielles Werkzeug und Erfahrung. Laien richten hier oft mehr Schaden an, als sie nutzen – an der Bausubstanz oder indem sie die Tiere nur aufscheuchen, aber nicht beseitigen. Überlass das lieber den Profis, die wissen, was sie tun. Die Frage „Wer entfernt Wespennester?“ sollte man sich hier sehr bewusst stellen und die Antwort lautet definitiv: nicht man selbst ohne Fachkenntnis und Ausrüstung.
Zuletzt aktualisiert am 29. April 2025 um 9:12 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.Was passiert nach der Entfernung?
Das Nest ist weg, der Profi hat seine Arbeit getan. Aber was nun? Kommen die Wespen wieder? Was machen Wespen, wenn ihr Nest zerstört wurde? In der Regel sind die überlebenden Tiere zunächst orientierungslos. Sie suchen ihr altes Zuhause, finden es aber nicht mehr. Meist sterben diese Arbeiterinnen nach kurzer Zeit, da sie ohne die Königin und das Nest nicht überlebensfähig sind. Ein neues Nest an derselben Stelle bauen sie im selben Jahr normalerweise nicht.
Was ist mit verlassenen Nestern? Wespen nutzen ihr Nest nur für eine Saison (ein Sommer). Im Herbst stirbt das Volk bis auf die begatteten Jungköniginnen ab, die sich einen Platz zum Überwintern suchen. Das alte Nest bleibt leer zurück und wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt – Wespen bauen immer neu. [2] Ein altes, verlassenes Nest, das du vielleicht im Winter auf dem Dachboden oder im Schuppen findest, kannst du also gefahrlos selbst entfernen, wenn es dich stört. Du brauchst dafür keine Genehmigung. Achte aber darauf, dass es wirklich verlassen ist (am besten im späten Herbst oder Winter prüfen).
Um einem Neubau im nächsten Frühjahr vorzubeugen, kannst du ein paar Dinge tun:
- Potenzielle Nistplätze verschließen: Kontrolliere Dachvorsprünge, Rollladenkästen, Lüftungsschlitze, Mauerritzen oder alte Mauselöcher im Garten und dichte sie gegebenenfalls ab.
- Holzoberflächen pflegen: Manche Wespenarten nagen an altem, unbehandeltem Holz, um Material für den Nestbau zu gewinnen. Pflegende Anstriche können das weniger attraktiv machen.
- Früherkennung: Achte im Frühjahr (April/Mai) auf beginnende Nestbauaktivitäten. Ein Nest in Golfballgröße lässt sich manchmal noch leichter (durch einen Profi!) umsiedeln oder entfernen.
- Keine Nahrungsquellen bieten: Offene Mülleimer, Fallobst oder unverschlossene Speisen im Freien ziehen Wespen an und können sie dazu verleiten, sich in der Nähe niederzulassen.
- Attrappen aufhängen: Es gibt Wespennest-Attrappen zu kaufen. Die Idee dahinter: Wespen meiden angeblich das Revier anderer Völker. Die Wirksamkeit ist umstritten, aber einen Versuch ist es vielleicht wert.
Diese Maßnahmen garantieren keinen hundertprozentigen Schutz, können das Risiko aber reduzieren.
Mieter oder Vermieter: Wer zahlt die Zeche?
Lebst du zur Miete und entdeckst ein Wespennest am oder im Haus, stellt sich die Frage der Zuständigkeit und Kostenübernahme. Grundsätzlich gilt: Ein Wespennest, insbesondere wenn es eine Gefahr darstellt oder die Nutzung der Wohnung beeinträchtigt, stellt einen Mangel an der Mietsache dar. [3]
Als Mieter bist du verpflichtet, den Vermieter unverzüglich über den Mangel zu informieren. Gib ihm eine angemessene Frist, um das Problem zu beheben. Der Vermieter ist dann in der Pflicht, sich um die Beseitigung zu kümmern – also einen Fachmann zu beauftragen, der das Wespennest entfernen kann, sofern dies notwendig und erlaubt ist. Die Kosten dafür muss in der Regel der Vermieter tragen. [3]
Wenn der Vermieter trotz Meldung und Fristsetzung untätig bleibt, darfst du unter Umständen selbst einen Profi beauftragen und die Kosten (im angemessenen Rahmen!) mit der Miete verrechnen oder vom Vermieter zurückfordern. Das sollte aber gut überlegt und rechtlich abgesichert sein (z.B. durch vorherige Mahnung). In akuten Gefahrensituationen, wenn der Vermieter nicht erreichbar ist, kann auch eine sofortige Beauftragung gerechtfertigt sein.
Eine Ausnahme gibt es: Kann der Vermieter nachweisen, dass der Mieter den Schädlingsbefall selbst verursacht hat (was bei Wespen allerdings schwer vorstellbar ist, z.B. durch unsachgemäße Lagerung von Lebensmitteln, die die Tiere angelockt haben könnten), dann müsste der Mieter die Kosten tragen. [3] Im Normalfall ist aber klar der Vermieter in der Verantwortung, wenn es darum geht, wer das Wespennest entfernen lassen muss und wer dafür bezahlt.
Fazit: Ruhig Blut bewahren und richtig handeln
Ein Wespennest am Haus kann erstmal einen Schrecken verursachen, aber Panik ist selten ein guter Ratgeber. Das Wichtigste ist, die Situation vernünftig einzuschätzen: Besteht eine echte Gefahr oder ist es nur eine Unannehmlichkeit? Ist eine Entfernung überhaupt erlaubt und notwendig?
Die Kernfrage „Wer entfernt Wespennester?“ lässt sich klar beantworten: Wenn eine Entfernung unumgänglich und zulässig ist, sind professionelle Schädlingsbekämpfer die erste Wahl. Sie haben das Wissen, die Ausrüstung und kennen die rechtlichen Vorschriften. Finger weg von gefährlichen Selbstversuchen! Die Kosten sind überschaubar, wenn man seriöse Anbieter wählt und sich vor Abzocke schützt. Bei Hornissen oder Unsicherheiten bezüglich der Notwendigkeit ist die Naturschutzbehörde ein wichtiger Ansprechpartner.
Denk immer daran, dass Wespen und Hornissen nützliche Tiere sind, die unter Schutz stehen. Eine Entfernung sollte immer die letzte Option sein, wenn mildere Mittel wie Absperrungen oder das Abwarten bis zum Saisonende nicht möglich sind. Mit dem nötigen Wissen kannst du aber im Fall der Fälle richtig reagieren und dafür sorgen, dass das Zusammenleben mit den gestreiften Fliegern – oder deren notwendiger Auszug – sicher und gesetzeskonform abläuft.
Quellen
- Wespennest entfernen zu Wucherpreisen: So wehren Sie sich gegen Abzocke | Verbraucherzentrale.de (abgerufen am 29.04.2025)
- Wespennest: Entfernen erlaubt? | Das Rechtsportal der ERGO (abgerufen am 29.04.2025)
- Wespennest professionell entfernen lassen: Kosten und Möglichkeiten im Überblick | MyHammer Preisradar (abgerufen am 29.04.2025)
FAQs zum Thema Wer entfernt Wespennester
Wann ist der beste Zeitpunkt, ein Wespennest zu melden oder entfernen zu lassen?
Generell gilt: Je früher im Jahr du ein entstehendes Nest bemerkst (oft im April oder Mai), desto einfacher und meist auch günstiger ist eine eventuell nötige Umsiedlung oder Entfernung. Zu diesem Zeitpunkt ist das Volk noch klein und die Königin hat gerade erst mit dem Bau begonnen. Wenn du das Nest jedoch erst später im Sommer entdeckst und es nicht unmittelbar stört oder gefährdet, kann Abwarten manchmal eine Option sein. Bedenke nämlich, dass das Wespenvolk ohnehin nur einen Sommer lang aktiv ist und im Herbst auf natürliche Weise abstirbt. Die aktivste und somit potenziell problematischste Zeit ist oft im Hochsommer, also im Juli und August. Ein Profi kann dich aber beraten, ob in deiner spezifischen Situation Handlungsbedarf besteht oder ob du die Saison vielleicht doch aussitzen kannst.
Gibt es Unterschiede zwischen den Wespenarten und wie beeinflusst das die Notwendigkeit einer Entfernung?
Ja, es gibt definitiv Unterschiede, die wichtig sein können. Die beiden häufigsten Arten, die uns am Haus begegnen, sind die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe; diese nisten gerne in dunklen Hohlräumen wie Rollladenkästen oder Dachböden und können im Spätsommer manchmal lästig werden, wenn sie auf Nahrungssuche sind. Es gibt aber auch andere Arten, wie etwa die Sächsische Wespe oder die Mittlere Wespe, die ihre Nester oft frei sichtbar in Sträuchern oder an Dachvorsprüngen bauen. Diese Arten gelten generell als friedlicher und interessieren sich weniger für unseren Kuchen. Deshalb ist es hilfreich zu wissen, mit welcher Art du es zu tun hast, denn manchmal stellt sich heraus, dass von dem Nest kaum eine Gefahr ausgeht. Ein Experte kann die Art bestimmen und dir sagen, ob eine Entfernung wirklich notwendig ist oder ob ein Zusammenleben möglich wäre.
Was passiert, wenn das Nest tief in einer Wand, im Dach oder im Rollladenkasten sitzt?
Wenn ein Nest schwer zugänglich in Bauteilen wie einer Wand, der Dämmung oder einem Rollladenkasten sitzt, wird die Entfernung natürlich komplizierter. Der Profi muss hier besonders vorsichtig vorgehen, um die Bausubstanz nicht unnötig zu beschädigen, aber dennoch alle Tiere und das gesamte Nestmaterial zu erreichen. Manchmal ist es dafür nötig, Verkleidungen zu öffnen oder spezielle Endoskope zu verwenden, um die genaue Lage zu bestimmen. Außerdem ist es wichtig, dass nach der Entfernung der Zugang gründlich verschlossen wird, damit im nächsten Jahr nicht wieder Wespen an derselben Stelle ein Nest bauen. Diese Art von Einsatz erfordert viel Erfahrung und ist daher oft etwas teurer als die Entfernung eines frei zugänglichen Nests. Selbstversuche sind hier absolut tabu, da du großen Schaden anrichten könntest.
Gibt es Möglichkeiten, friedlich mit einem Nest zu leben, wenn es nicht direkt gefährlich ist?
Ja, das ist oft möglich, solange keine unmittelbare Gefahr besteht, beispielsweise für Allergiker oder kleine Kinder. Wenn das Nest an einer Stelle sitzt, die du nicht ständig frequentieren musst, kannst du versuchen, den Bereich einfach zu meiden. Manchmal helfen auch einfache Maßnahmen wie das Anbringen von Fliegengittern an Fenstern und Türen, um die Tiere aus dem Haus fernzuhalten. Des Weiteren kann es helfen, die Flugbahn der Wespen zu beobachten und dieser aus dem Weg zu gehen. Erinnere dich daran, dass die Tiere nur bis zum Herbst aktiv sind und das Nest danach verlassen sein wird. Oftmals ist ein wenig Toleranz und Verständnis für den natürlichen Zyklus der Wespen die einfachste und umweltfreundlichste Lösung, sofern die Sicherheit gewährleistet ist.