Folge uns auf

Sicherheit im digitalen Alltag

Biometrische Sicherheit: Finger, Gesicht oder doch der Code?

Werbung

Manchmal blicke ich auf mein Smartphone und frage mich, ob mein Fingerabdruck wirklich die beste Methode ist, es zu entsperren. Klar, es ist bequem. Aber dann lese ich wieder Artikel über geknackte Systeme und komme ins Grübeln. Das Thema biometrische Sicherheit ist ja mittlerweile überall, vom Handy bis zur Haustür.

Das Wichtigste in Kürze

  • Biometrische Sicherheit: Identifizierung durch einzigartige körperliche Merkmale wie Fingerabdruck oder Gesicht, nicht nur durch Passwörter.
  • Fingerabdruck: Schnell und zuverlässig, aber nicht narrensicher und anfällig für Fälschungen.
  • Gesichtserkennung: Bequem, aber störanfällig durch Lichtverhältnisse oder Veränderungen wie Brillen oder Bärte.
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Kombination zweier Sicherheitsmethoden, erhöht Schutz erheblich.
  • Biometrische Daten: Datenschutz wichtig, da einmal kompromittiert, nicht änderbar.
  • Balance zwischen Sicherheit und Komfort entscheidend; informiert bleiben und Sicherheitsstrategien regelmäßig anpassen.

Mein erster Berührungspunkt – und warum er mich nachdenklich machte

Ich erinnere mich noch gut, als mein Sohnemann zum ersten Mal versuchte, mein Tablet mit seinem kleinen Finger zu entsperren. Er hatte das bei mir gesehen und wollte es natürlich nachmachen. Hat nicht geklappt, klar. Aber es brachte mich ins Grübeln. Wie sicher ist so ein Fingerabdruck eigentlich? Früher hatten wir nur Passwörter, die man sich merken musste – oder eben nicht, wie die vielen Zettelchen unter Tastaturen bewiesen. Heute ist biometrische Sicherheit ein fester Bestandteil unseres Alltags, und das nicht nur bei Technik-Freaks wie mir. Die Gesichtserkennung beim neuen Laptop, der Fingerabdrucksensor am Telefon, das sind Dinge, die wir täglich nutzen, oft ohne groß darüber nachzudenken.

Genau das ist vielleicht der Punkt: Diese Bequemlichkeit lässt uns manchmal vergessen, dass es auch hier um den Schutz unserer Daten geht. Und nicht jede Methode ist gleich gut oder für jede Situation passend. Ich habe mich da mal ein bisschen tiefer reingefuchst, einfach weil es mich interessiert und weil ich als Vater natürlich auch möchte, dass meine Familie sicher unterwegs ist in der digitalen Welt.

Was wir meinen, wenn wir von biometrischer Sicherheit sprechen

Im Grunde geht es bei biometrischer Sicherheit darum, eine Person anhand ihrer einzigartigen körperlichen oder verhaltensbasierten Merkmale zu identifizieren. Statt etwas zu wissen (wie ein Passwort) oder etwas zu haben (wie eine Schlüsselkarte), geht es darum, wer du bist. Das klingt erstmal ziemlich futuristisch, ist aber längst Realität. Die bekanntesten Beispiele sind wohl der Fingerabdruck und die Gesichtserkennung, aber da gibt es noch mehr.

Der Fingerabdruck: Altbewährt und doch nicht unfehlbar

Der Fingerabdruck ist so etwas wie der Klassiker. Die feinen Linien auf unseren Fingerkuppen sind bei jedem Menschen anders. Sensoren erfassen diese Muster und vergleichen sie mit einem gespeicherten Referenzabdruck. Das ist schnell und meistens zuverlässig. Ich nutze das an meinem Smartphone ständig. Aber auch hier gibt es Grenzen. Ein schmutziger oder nasser Finger kann den Sensor schon mal vor Probleme stellen. Und dann ist da die Frage, wie leicht sich so ein Fingerabdruck fälschen lässt. Der Chaos Computer Club (CCC) hat schon vor Jahren gezeigt, dass man mit relativ einfachen Mitteln Fingerabdrücke von Oberflächen abnehmen und daraus Attrappen herstellen kann.[1] Das erfordert zwar etwas Aufwand, zeigt aber, dass die Methode nicht absolut narrensicher ist. Der CCC beschreibt, wie man mit Graphitpulver oder Sekundenkleber Abdrücke sichtbar macht, sie digitalisiert und dann zum Beispiel mit Holzleim eine Attrappe erstellt. Das hat mich schon etwas aufhorchen lassen.

Gesichtserkennung: Bequemlichkeit mit Fragezeichen

Die Gesichtserkennung ist die nächste populäre Methode. Eine Kamera nimmt dein Gesicht auf, eine Software analysiert charakteristische Merkmale – etwa Augenhöhlen, Wangenknochen, Mundpartie – und vergleicht diese mit gespeicherten Daten.[2] Viele Laptops und Smartphones bieten das an. Es ist super bequem, einfach den Bildschirm anzuschauen und schon ist das Gerät entsperrt. Aber auch hier gibt es Tücken. Schlechte Lichtverhältnisse können die Erkennung stören. Und wie gut funktioniert es, wenn man eine Brille trägt, einen Bart wachsen lässt oder eine Mütze aufhat? Moderne Systeme werden zwar immer besser darin, solche Veränderungen zu tolerieren, aber eine gewisse Anfälligkeit bleibt. Es gibt sogar Ansätze zur 3D-Gesichtserkennung, die noch genauer sein sollen, aber die sind noch nicht so verbreitet.[2] Ein wichtiger Punkt ist hier, dass Merkmale verwendet werden, die sich durch Mimik nicht ständig verändern. Trotzdem, die Vorstellung, dass mein Gesicht als Schlüssel dient, hat für mich immer noch einen leicht seltsamen Beigeschmack.

Andere Kandidaten: Iris, Stimme und das Verhalten

Neben Finger und Gesicht gibt es noch andere biometrische Verfahren. Der Iris-Scan gilt als sehr sicher, da die Struktur der Regenbogenhaut extrem komplex und einzigartig ist. Man sieht das manchmal in Filmen, in der Realität ist es aber eher in Hochsicherheitsbereichen zu finden, weniger im Alltagskrempel. Stimmerkennung ist eine weitere Möglichkeit, die auch schon in einigen Assistenten auf unseren Geräten zum Einsatz kommt, aber eher zur Personalisierung als zur knallharten Authentifizierung. Und dann gibt es noch verhaltensbasierte Biometrie, zum Beispiel die Art, wie jemand tippt oder mit der Maus umgeht. Das ist aber noch mehr Nischenthema.

Die Krux mit der Sicherheit: Zwischen Theorie und Praxis

Man liest oft, biometrische Verfahren seien sicherer als Passwörter. Das stimmt insofern, als dass ein gutes biometrisches Merkmal schwerer zu erraten ist als „123456“ oder der Name des Haustiers. Aber die absolute Sicherheit gibt es eben nicht. Jede Methode hat ihre Schwachstellen, und oft liegt das Problem nicht nur in der Technik selbst, sondern auch darin, wie wir sie nutzen oder wie Angreifer versuchen, sie zu umgehen.

Wie einfach ist das Knacken wirklich?

Wie schon beim Fingerabdruck erwähnt, sind Fälschungen möglich. Auch Gesichtserkennungssysteme wurden schon mit Fotos oder 3D-Masken überlistet, auch wenn die Hersteller hier ständig nachbessern. Die Schwierigkeit für einen Angreifer besteht darin, an deine biometrischen Daten zu gelangen und sie dann auch noch erfolgreich zu reproduzieren. Das ist aufwendiger, als ein Passwort per Phishing abzugreifen. Aber wenn deine biometrischen Daten einmal kompromittiert sind, ist das ein größeres Problem: Einen Fingerabdruck kann man nicht einfach ändern wie ein Passwort. Das ist ein wichtiger Punkt, den viele vergessen. Die Information, dass Fingerabdrücke und andere biometrische Daten kompromittiert werden können und sich nicht ändern lassen, ist durchaus beunruhigend.[3]

Der Unsicherheitsfaktor Mensch

Ein weiterer Punkt ist, dass wir Menschen bequem sind. Wenn die Gesichtserkennung dreimal nicht funktioniert, weil das Licht schlecht ist, greifen viele genervt zur PIN – und wenn die dann zu einfach ist, war der ganze biometrische Aufwand vielleicht für die Katz. Auch verlassen sich manche vielleicht zu sehr auf die Biometrie und vernachlässigen andere Sicherheitsmaßnahmen, wie zum Beispiel regelmäßige Software-Updates oder eben starke, einzigartige Passwörter für die Fälle, wo Biometrie nicht greift oder als zusätzliche Sicherheitsebene dient.

Wenn ein Schloss nicht reicht: Die Zwei-Faktor-Authentifizierung

Genau hier kommt ein Konzept ins Spiel, das ich für extrem wichtig halte: die Zwei-Faktor-Authentifizierung, oft auch 2FA genannt. Die Idee ist einfach, aber wirkungsvoll. Statt sich nur auf eine Methode zu verlassen (z.B. das Passwort ODER den Fingerabdruck), kombiniert man zwei unterschiedliche Faktoren. Das erhöht die Sicherheit beträchtlich, denn ein Angreifer müsste dann schon zwei Hürden überwinden.

Was genau steckt dahinter?

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) verlangt, dass man seine Identität auf zwei verschiedene Weisen nachweist.[3] Traditionell war das oft Benutzername und Passwort. 2FA fügt einen zweiten Schritt hinzu. Meistens geht es um die Kombination von:

  • Etwas, das du weißt (z.B. ein Passwort oder eine PIN).
  • Etwas, das du hast (z.B. dein Smartphone für einen Code per App oder SMS, oder ein spezieller Hardware-Token).
  • Etwas, das du bist (z.B. dein Fingerabdruck, dein Gesicht – also biometrische Merkmale).

Selbst wenn also dein Passwort geknackt wird, kommt der Angreifer ohne den zweiten Faktor nicht weiter. Das gibt ein deutlich besseres Gefühl. Viele Dienste bieten das mittlerweile an, und ich kann nur jedem raten, es auch zu nutzen, wo immer es geht. Die Technologie dahinter ist übrigens kein Hexenwerk und wurde schon 1984 entwickelt.[3]

Die bunte Welt der zweiten Faktoren

Es gibt verschiedene Arten, diesen zweiten Faktor umzusetzen. Nicht jede ist gleich komfortabel oder gleich sicher, aber alle sind besser als gar kein zweiter Faktor. Hier ein kleiner Überblick über gängige Methoden, die auch Auth0 beschreibt:[3]

  • SMS-Token: Nach der Passworteingabe bekommst du einen Code per SMS auf dein Handy. Das ist weit verbreitet und einfach zu nutzen, aber SMS gelten als nicht hundertprozentig sicher gegen Abfangen.
  • E-Mail-Token: Ähnlich wie SMS, der Code kommt per E-Mail. Auch hier gibt es Sicherheitsbedenken, falls dein E-Mail-Konto gehackt wird.
  • Hardware-Token: Kleine Geräte, oft wie USB-Sticks oder Schlüsselanhänger, die Einmal-Passwörter generieren. Die sind ziemlich sicher, weil sie vom Internet getrennt sind, aber man muss sie dabeihaben und darf sie nicht verlieren.
  • Software-Token (Authenticator-Apps): Apps wie Google Authenticator oder Authy generieren zeitbasierte Einmal-Passwörter (TOTP) auf deinem Smartphone. Das ist meine bevorzugte Methode – sicherer als SMS und sehr praktisch, da man das Handy meist eh dabeihat.
  • Telefonanruf: Manchmal wird man auch angerufen und bekommt den Code angesagt. Das ist eher selten geworden.
  • Biometrische Verifizierung: Hier schließt sich der Kreis. Dein Fingerabdruck oder deine Gesichtserkennung kann selbst als zweiter Faktor dienen. Das ist oft sehr nutzerfreundlich.

Die Wahl der Methode hängt von den eigenen Vorlieben und dem Sicherheitsbedarf ab. Wichtig ist: Nutze irgendeine Form von 2FA. Es ist einer der effektivsten Wege, deine Konten zu schützen.

Biometrie im Familienalltag: Zwischen Komfort und Kopfzerbrechen

Zurück zu meinem Alltag als Papa. Seitdem mein Sohn alt genug ist, um ein eigenes (altes) Tablet zu nutzen natürlich mit strengen Zeitlimits und ausgewählten Apps – stellt sich auch hier die Frage der Absicherung. Ein komplexes Passwort kann er sich noch nicht merken. Biometrie scheint da eine gute Lösung.

Das Smartphone, unser ständiger Begleiter

Beim Smartphone ist es für mich klar: Fingerabdruck und eine starke PIN als Fallback, dazu Authenticator-Apps für 2FA bei wichtigen Diensten. Die Gesichtserkennung an meinem aktuellen Modell ist okay, aber bei diffusem Licht oder wenn ich morgens noch etwas zerknautscht aussehe, zickt sie manchmal rum. Da ist der Fingerabdruck meist schneller. Ich achte auch darauf, dass die Software immer aktuell ist, denn Sicherheitslücken werden ja oft erst später entdeckt und dann per Update geschlossen. Das ist mindestens genauso wichtig wie die Authentifizierungsmethode selbst.

Tablets für die Kids: Ein gangbarer Weg?

Für das Kindertablet haben wir uns für eine einfache PIN entschieden, die wir gemeinsam festgelegt haben und die er sich merken kann. Die biometrischen Optionen dort waren nicht so überzeugend, und ich wollte nicht, dass er sich zu früh ausschließlich auf etwas verlässt, das er vielleicht noch nicht ganz versteht. Wenn er älter wird, werden wir das sicher anpassen. Wichtig ist mir, ihm früh beizubringen, dass digitale Geräte und Daten Schutz brauchen. Das ist ein Lernprozess, bei dem die Zwei-Faktor-Authentifizierung vielleicht noch etwas zu früh kommt, aber das Bewusstsein für ein „digitales Schloss“ kann man schon vermitteln.

Datenschutz bei biometrischen Daten

Ein Punkt, der oft zu kurz kommt, ist der Datenschutz. Wo und wie werden deine biometrischen Daten – dein Fingerabdruckmuster, dein Gesichts-Template – gespeichert? Idealerweise geschieht das lokal auf dem Gerät in einem gesicherten Bereich (Secure Enclave). Werden sie hingegen zentral auf einem Server gespeichert, entsteht ein potenzielles Ziel für Hacker. Denn wie gesagt: Ein geklautes Passwort kann man ändern, einen geklauten Fingerabdruck nicht. Die Speicherung biometrischer Daten wirft immer Datenschutzfragen auf.[3] Es ist ratsam, sich zu informieren, wie der jeweilige Hersteller mit diesen sensiblen Informationen umgeht.

Meine ganz persönliche Sicht: Was ich nutze und warum

Nach all dem Hin und Her, den technischen Details und den praktischen Überlegungen: Was ist nun meine bevorzugte Methode? Ehrlich gesagt, gibt es für mich nicht die eine Lösung. Es ist eher eine Kombination. Für den schnellen Zugriff auf mein Smartphone liebe ich den Fingerabdrucksensor. Er ist unauffällig und funktioniert meistens zuverlässig. Bei meinem Laptop setze ich auf eine Kombination aus Passwort und manchmal Gesichtserkennung, je nach Situation.

Wirklich entscheidend ist für mich aber die konsequente Nutzung der Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle wichtigen Online-Konten, meist über eine Authenticator-App. Das ist die Sicherheitsebene, die mir das größte Vertrauen gibt. Biometrie ist dabei oft ein komfortabler erster Faktor oder kann, wie bei Windows Hello, Teil des 2FA-Prozesses sein. Aber blind darauf verlassen würde ich mich nicht. Man muss immer ein bisschen mitdenken und abwägen, welche Methode für welchen Zweck und welches Gerät sinnvoll ist. Die perfekte Balance aus Sicherheit und Bequemlichkeit ist eine ständige Suche, aber eine, die sich lohnt.

Kein einfaches Entweder-Oder

Am Ende ist die Frage „Fingerabdruck, Gesicht oder Code?“ vielleicht falsch gestellt. Es geht nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein sinnvolles Miteinander. Jede Methode hat ihre Stärken und Schwächen. Ein gutes Passwort ist immer noch eine solide Basis. Biometrische Verfahren bieten oft mehr Komfort und können die Sicherheit erhöhen, besonders wenn sie als Teil einer Zwei-Faktor-Authentifizierung eingesetzt werden. Für mich als Technik-Fan und Familienvater ist klar: Ich informiere mich weiter, probiere Neues aus und versuche, einen gesunden Mittelweg zu finden. Denn die digitale Welt entwickelt sich rasant weiter, und unsere Sicherheitsstrategien müssen das auch tun.

Quellen

  1. Wie können Fingerabdrücke nachgebildet werden? (ccc.de, abgerufen am 15. Juni 2025)
  2. Gesichtserkennung (bsi.bund.de, abgerufen am 15. Juni 2025)
  3. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) (auth0.com, abgerufen am 15. Juni 2025)

FAQs zum Thema Biometrische Sicherheit

Du hast erwähnt, dass Fingerabdrücke und Gesichter gefälscht werden können. Gibt es denn Techniken, die das aktiv erschweren?

Ja, da hast du absolut recht, das ist ein wichtiger Punkt und die Hersteller arbeiten ständig an Verbesserungen! Um zu verhindern, dass zum Beispiel ein Foto, eine Maske oder ein nachgebauter Finger zur Täuschung verwendet wird, setzen viele moderne Systeme auf sogenannte „Lebenderkennung“ oder „Liveness Detection“. Dabei prüft das System, ob es sich wirklich um eine echte, lebendige Person handelt und nicht um eine Attrappe. Beispielsweise könnte die Gesichtserkennung dich auffordern, kurz zu blinzeln, den Kopf leicht zu bewegen oder sogar zu lächeln, um deine Reaktion zu analysieren. Auch bei Fingerabdrucksensoren gibt es fortschrittlichere Varianten, die Merkmale wie den Puls, die Sauerstoffsättigung im Blut oder die spezifische Art, wie die Haut das Licht des Sensors reflektiert, erfassen können. Diese zusätzlichen dynamischen Prüfungen machen es Angreifern deutlich schwerer, die biometrische Authentifizierung auszutricksen, und erhöhen somit die Zuverlässigkeit der Systeme spürbar.

Man hört manchmal, dass biometrische Systeme nicht bei allen Menschen gleich gut funktionieren. Stimmt das und woran liegt das?

Das ist leider eine berechtigte Sorge und ein bekanntes Problem in der Welt der Biometrie, an dessen Lösung intensiv gearbeitet wird. Tatsächlich können manche Systeme, insbesondere bei der Gesichtserkennung, aber auch bei anderen Verfahren, bei bestimmten Personengruppen ungenauer arbeiten als bei anderen. Dies kann beispielsweise Menschen mit sehr heller oder sehr dunkler Hautfarbe, verschiedene ethnische Gruppen, Frauen oder auch ältere Personen und Kinder betreffen, deren Merkmale sich noch verändern. Die Gründe dafür sind vielfältig: Oftmals wurden die zugrundeliegenden Algorithmen mit unausgewogenen Datensätzen trainiert, in denen bestimmte Merkmale oder Bevölkerungsgruppen unterrepräsentiert waren, wodurch das System manche Gesichter oder Fingerabdrücke einfach besser „gelernt“ hat. Glücklicherweise wächst das Bewusstsein für diesen sogenannten „Bias“, und Entwicklerfirmen sowie Forschungseinrichtungen bemühen sich verstärkt darum, vielfältigere Trainingsdaten zu nutzen und die Algorithmen so zu optimieren, dass sie fairer und zuverlässiger für alle Menschen funktionieren.

Neben Fingerabdruck und Gesichtserkennung höre ich immer öfter von „Passkeys“. Was hat es damit auf sich und wie hängen sie mit Biometrie zusammen?

Passkeys sind eine ziemlich spannende und relativ neue Entwicklung, die das Potenzial hat, die Art, wie wir uns bei Webseiten und Apps anmelden, grundlegend zu verändern – und zwar hin zu mehr Sicherheit und Bequemlichkeit! Stell dir vor, du brauchst dir keine komplizierten Passwörter mehr zu merken oder ständig neue auszudenken. Genau das ist die Kernidee hinter Passkeys: Anstatt eines Passworts wird ein einzigartiges kryptografisches Schlüsselpaar direkt auf deinem Gerät (z.B. deinem Smartphone, Tablet oder Laptop) erstellt, wenn du dich bei einem unterstützenden Dienst registrierst. Ein Teil dieses Schlüssels, der öffentliche, wird beim Dienst gespeichert, während der private Teil sicher auf deinem Gerät verbleibt. Wenn du dich dann anmelden möchtest, bestätigst du deine Identität einfach mit der Entsperrmethode deines Geräts – und genau hier kommt oft die Biometrie ins Spiel, also dein Fingerabdruck oder deine Gesichtserkennung. Somit sind Passkeys nicht nur viel einfacher zu handhaben, sondern auch deutlich sicherer als traditionelle Passwörter, da es kein Passwort mehr gibt, das gestohlen, erraten oder per Phishing-Angriff abgegriffen werden könnte, und die Anmeldung durch deine biometrischen Merkmale geschützt ist.

🦊 AlltagsFuchs Community

Wie hat dir dieser Artikel gefallen?

Dein Feedback hilft anderen Lesern!

💫 Vielen Dank, dass du Teil unserer Community bist!

Schreibe einen Kommentar