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Mein Sohn macht was er will: Tipps für die Trotzphase

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Der Supermarkt wird zur Kampfzone. Dein Dreijähriger wirft sich kreischend auf den Boden, weil er unbedingt Schokolade will. Die Blicke der anderen Kunden bohren sich in deinen Rücken. Du spürst, wie dir die Röte ins Gesicht steigt. Willkommen in der Trotzphase – wenn dein Sohn plötzlich macht, was er will.

Die Trotzphase: Wenn dein Kind die Welt auf den Kopf stellt

Gerade eben war noch alles friedlich. Ihr beide habt fröhlich den Einkaufswagen durch die Gänge geschoben. Doch dann entdeckt dein Sohn die bunten Süßigkeiten an der Kasse. „Ich will Schokolade!“, schreit er aus voller Kehle. Du versuchst ruhig zu bleiben und erklärst ihm, dass es heute keine Süßigkeiten gibt. Die Reaktion: Ein Wutanfall mitten im Supermarkt.

Szenen wie diese sind typisch für die Trotzphase. Plötzlich macht dein Sohn, was er will – und zwar mit aller Kraft. Das kann Eltern schnell an ihre Grenzen bringen. Doch keine Sorge: Die Trotzphase ist eine wichtige Entwicklungsstufe. Dein Kind lernt gerade, ein eigener Mensch zu sein. Es entdeckt seinen eigenen Willen und testet Grenzen aus.

Warum dein Sohn plötzlich macht, was er will

Die Trotzphase beginnt meist im Alter von zwei bis drei Jahren. In dieser Zeit macht dein Sohn große Entwicklungsschritte:

  • Er entdeckt sein eigenes Ich und will selbstständig werden
  • Gleichzeitig ist er oft noch überfordert mit seinen neuen Fähigkeiten
  • Starke Gefühle kann er noch nicht richtig einordnen oder kontrollieren

Das Ergebnis: Dein Sohn macht, was er will – auch wenn das bedeutet, sich im Supermarkt auf den Boden zu werfen. Er testet aus, wie weit er gehen kann und wie du reagierst. Das ist anstrengend, aber völlig normal.

5 Tipps, wenn dein Sohn macht, was er will

Als Elternteil fühlst du dich in solchen Situationen oft hilflos. Doch es gibt Wege, die Trotzphase zu meistern – ohne dass einer von euch beiden durchdreht.

1. Bleib ruhig und gib deinem Kind Sicherheit

Wenn dein Sohn einen Wutanfall hat, ist das für ihn selbst oft erschreckend. Er braucht jetzt deine Ruhe und Sicherheit. Atme tief durch und bleib gelassen. Sprich mit ruhiger Stimme und zeig deinem Kind, dass du für es da bist – auch wenn es gerade ausflippt.

2. Lenk die Aufmerksamkeit um

Manchmal hilft es, die Situation komplett zu verändern. Wenn dein Sohn im Supermarkt einen Trotzanfall bekommt, versuch ihn abzulenken: „Schau mal, da drüben ist ein Hund! Welche Farbe hat sein Fell?“ Oft reicht das schon, um die Stimmung zu kippen.

3. Gib Wahlmöglichkeiten

Dein Sohn macht, was er will, weil er Kontrolle haben möchte. Gib ihm diese Kontrolle – in einem von dir gesetzten Rahmen. Statt „Zieh deine Jacke an“ kannst du fragen: „Möchtest du die rote oder die blaue Jacke anziehen?“ So fühlt sich dein Kind ernst genommen, ohne dass du die Zügel aus der Hand gibst.

4. Setz klare Grenzen

Auch wenn dein Sohn gerade macht, was er will: Er braucht Grenzen, um sich sicher zu fühlen. Bleib konsequent, aber liebevoll. Erkläre ihm ruhig, warum etwas nicht geht. „Ich weiß, du möchtest gerne Schokolade. Aber wir kaufen heute keine Süßigkeiten.“

5. Lob positive Verhaltensweisen

Achte besonders darauf, wenn dein Sohn sich gut benimmt. Lobt ihn dafür ausgiebig: „Toll, wie geduldig du gerade gewartet hast!“ So zeigst du ihm, dass gutes Verhalten sich lohnt.

Wenn dein Sohn macht, was er will: Die häufigsten Eltern-Fehler

In der Hitze des Gefechts ist es leicht, Fehler zu machen. Diese Reaktionen solltest du vermeiden:

Fehler Warum es problematisch ist Bessere Alternative
Anschreien Verstärkt die Emotionen des Kindes Ruhig und bestimmt bleiben
Nachgeben Kind lernt: Trotzverhalten funktioniert Konsequent bleiben, Grenzen setzen
Drohen Erzeugt Angst statt Verständnis Erklären, warum etwas nicht geht
Ignorieren Kind fühlt sich nicht wahrgenommen Gefühle des Kindes anerkennen
Lächerlich machen Verletzt das Selbstwertgefühl des Kindes Respektvoll behandeln, auch im Konflikt

Selbstfürsorge: Wenn dein Sohn macht, was er will, und du am Ende bist

Die Trotzphase kann Eltern an ihre Grenzen bringen. Wenn dein Sohn ständig macht, was er will, fühlst du dich schnell erschöpft und überfordert. Vergiss in dieser anstrengenden Zeit nicht, auch auf dich selbst zu achten:

  • Gönn dir Auszeiten, wenn möglich
  • Sprich mit anderen Eltern über deine Erfahrungen
  • Sei nicht zu streng mit dir selbst – niemand ist perfekt

Manchmal hilft es auch, die Perspektive zu wechseln: Dein Sohn macht gerade wichtige Entwicklungsschritte. Auch wenn es sich nicht immer so anfühlt: Diese Phase geht vorbei.

Fazit: Gelassen durch die Trotzphase

Wenn dein Sohn macht, was er will, ist das eine Herausforderung für die ganze Familie. Doch mit der richtigen Einstellung und ein paar hilfreichen Strategien meisterst du diese intensive Zeit. Bleib geduldig, setze klare Grenzen und vergiss nicht: Dein Kind lernt gerade, ein eigenständiger Mensch zu werden. Das ist anstrengend, aber auch wunderbar.

Und wer weiß – vielleicht wirst du die Trotzphase irgendwann sogar ein bisschen vermissen. Wenn dein Teenager-Sohn dir eines Tages erklärt, dass er jetzt macht, was er will, wirst du vielleicht schmunzelnd an die Supermarkt-Szenen zurückdenken.

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FAQs zum Thema Mein Sohn macht was er will

Wie lange dauert die Trotzphase normalerweise an?

Die Trotzphase ist eine vorübergehende Entwicklungsphase, die in der Regel zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr auftritt. Allerdings kann die Dauer und Intensität von Kind zu Kind stark variieren. Manche Kinder durchlaufen diese Phase in wenigen Monaten, während andere bis zu zwei Jahre damit beschäftigt sein können. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies ein normaler Teil der kindlichen Entwicklung ist. Geduld und Konsistenz in deinem Erziehungsansatz sind der Schlüssel, um diese Herausforderung gemeinsam zu meistern. Bedenke auch, dass die Trotzphase in Wellen kommen kann – es können also ruhigere Phasen mit intensiveren Phasen abwechseln.

Wie kann ich meinem Kind helfen, seine Gefühle besser zu regulieren?

Um deinem Kind bei der Gefühlsregulation zu helfen, ist es zunächst wichtig, seine Emotionen anzuerkennen und zu benennen. Du kannst sagen: „Ich sehe, du bist wütend, weil du die Schokolade nicht haben darfst.“ Zeige ihm dann alternative Wege, mit seinen Gefühlen umzugehen. Tiefes Atmen, bis zehn zählen oder sich kurz zurückziehen können hilfreiche Strategien sein. Stelle auch sicher, dass dein Kind genug schläft und eine ausgewogene Ernährung erhält, da Müdigkeit und Hunger Trotzanfälle verstärken können. Sei selbst ein gutes Vorbild im Umgang mit Gefühlen und lobe dein Kind, wenn es seine Emotionen gut handhabt. Mit der Zeit und deiner Unterstützung wird dein Sohn lernen, seine Gefühle besser zu verstehen und zu kontrollieren.

Gibt es Unterschiede in der Trotzphase zwischen Jungen und Mädchen?

Grundsätzlich durchlaufen sowohl Jungen als auch Mädchen die Trotzphase, jedoch können sich die Ausdrucksformen manchmal unterscheiden. Einige Studien deuten darauf hin, dass Jungen tendenziell eher zu körperlichen Ausdrucksformen neigen, wie Schlagen oder Treten, während Mädchen häufiger verbale oder passive Formen des Trotzes zeigen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies Verallgemeinerungen sind und jedes Kind individuell ist. Kulturelle und familiäre Einflüsse spielen ebenfalls eine Rolle. Unabhängig vom Geschlecht ist es entscheidend, dass du auf die individuellen Bedürfnisse deines Kindes eingehst und ihm mit Verständnis und klaren Grenzen begegnest. Konzentriere dich darauf, deinem Kind positive Bewältigungsstrategien beizubringen, anstatt geschlechtsspezifische Erwartungen zu setzen.

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