Wenn Geschenke nicht gefallen: So gehst du damit um!

Es ist wieder soweit: Du reißt das Geschenkpapier auf, die Spannung steigt – und dann hältst du ein Geschenk in den Händen, das so gar nicht deinen Geschmack trifft. Vielleicht hast du schon ein ähnliches Produkt zu Hause, vielleicht entspricht es nicht deinen ethischen Vorstellungen oder es ist einfach nicht das, was du dir gewünscht hast. Wie gehst du nun damit um, ohne den Schenkenden zu verletzen? In diesem Ratgeber erfährst du, wie du in solchen Situationen am besten vorgehst und was du mit Geschenken machen kannst, die nicht gefallen.

Die Geste wertschätzen: Mehr als nur ein Geschenk

Wenn du ein Geschenk erhältst, das nicht deinen Erwartungen entspricht, ist es wichtig, sich zuerst bewusst zu machen, dass hinter dem Geschenk eine Geste der Wertschätzung steht. Der Schenkende hat Zeit, Geld und Gedanken in die Auswahl investiert. Daher sollte die erste Reaktion immer Anerkennung für diesen Aufwand sein, auch wenn das Geschenk selbst nicht überzeugt. Ein aufrichtiges Dankeschön kann viel bewirken und zeigt, dass du die Bemühungen anerkennst.

Es geht nicht darum, falsche Begeisterung vorzutäuschen, sondern darum, die Intention hinter dem Geschenk zu schätzen. Du kannst zum Beispiel sagen: Danke, dass du an mich gedacht hast! oder Ich schätze wirklich, dass du dir die Mühe gemacht hast, mir eine Freude zu bereiten. So gibst du dem Schenkenden das Gefühl, dass seine Mühe nicht umsonst war, auch wenn das Geschenk vielleicht nicht ganz ins Schwarze getroffen hat.

Schweigen hilft nicht: Sprich dich aus

Es mag verlockend sein, das Geschenk einfach zur Seite zu legen und zu hoffen, dass niemand nachfragt. Aber Schweigen hilft nicht und kann auf lange Sicht zu Missverständnissen führen. Wenn du regelmäßig Geschenke erhältst, die nicht deinem Geschmack entsprechen, kann es hilfreich sein, das Gespräch zu suchen. Dies sollte natürlich auf eine respektvolle und einfühlsame Weise geschehen. Du könntest zum Beispiel eine ruhige Minute finden, um zu erklären, dass du bestimmte Präferenzen oder Bedürfnisse hast.

Ein Beispiel: Angenommen, du erhältst häufig Mode von Fast-Fashion-Herstellern, aber bevorzugst nachhaltige Kleidung. Hier könntest du erklären, dass du versuchst, deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern und deshalb besondere Wert auf nachhaltige Geschenke legst. Sachliche Argumente helfen dabei, deine Position zu verdeutlichen, ohne den Schenkenden vor den Kopf zu stoßen.

Das falsche Geschenk: Praktische Schritte zur Lösung

Wenn du ein Geschenk erhältst, das du nicht brauchst oder nicht verwenden kannst, gibt es verschiedene Wege, wie du damit umgehen kannst. Hier sind einige praktische Tipps:

1. Umtausch oder Zurückgabe: Falls du einen Kassenbon hast, erkundige dich nach dem Recht auf Umtausch oder der Kulanz des Händlers. Manchmal ist es möglich, das Geschenk gegen etwas umzutauschen, das besser zu dir passt.
2. Weiterschenken: Vielleicht kennst du jemanden, dem das Geschenk Freude bereiten würde. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, um keine unangenehmen Situationen zu schaffen.
3. Verkaufen oder Tauschen: Online-Plattformen bieten die Möglichkeit, Geschenke zu verkaufen oder gegen etwas anderes zu tauschen. Eine Tauschparty unter Freunden kann ebenfalls eine lustige und sinnvolle Möglichkeit sein, unpassende Geschenke loszuwerden.

Wichtig ist, dass du bei all diesen Schritten bedachsam vorgehst und die Gefühle der Person, die das Geschenk gemacht hat, nicht verletzt. Eine offene und ehrliche Kommunikation kann dabei helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

Wenn Geschenke doppelt sind: Ein besonderer Fall

Manchmal kommt es vor, dass du ein doppeltes Geschenk erhältst. Vielleicht hast du denselben Artikel schon zu Hause oder zwei Personen haben dir unabhängig voneinander dasselbe geschenkt. In solchen Fällen ist es oft einfacher, das Thema anzusprechen, da niemandem ein direkter Vorwurf gemacht wird. Du kannst zum Beispiel sagen: Das ist so ein toller Gedanke, aber es stellt sich heraus, dass ich schon eines habe. Meinst du, wir könnten es umtauschen oder jemand anderem damit eine Freude machen?

Dieser Ansatz ist sachlich und einfühlsam und gibt dem Schenkenden die Möglichkeit, an einer Lösung mitzuwirken, ohne sich schlecht zu fühlen. Es zeigt auch, dass du die Geste wertschätzt und bemüht bist, das Beste aus der Situation zu machen.

Was du tun kannst, wenn du nicht willst, dass du Geschenke erhältst, die dir nicht gefallen

Um zukünftig die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass du Geschenke erhältst, die dir gefallen, kannst du einige langfristige Strategien anwenden:

• Führe eine Geschenkeliste: Halte Ideen für Geschenke fest, die dir wirklich Freude bereiten würden, und teile diese Liste bei Gelegenheit mit deinen Liebsten.
• Gezielt nachfragen: Wenn jemand dich nach Geschenkideen fragt, nutze die Gelegenheit, um konkrete Vorschläge zu machen.
• Setze auf Erlebnisse: Anstatt materielle Geschenke zu bevorzugen, schlage vor, Zeit mit den Liebsten zu verbringen oder gemeinsame Aktivitäten zu erleben.

Indem du proaktiv kommunizierst, was dir Freude bereitet, hilfst du deinen Freunden und Familie, zukünftige Geschenke besser auf dich abzustimmen. Dadurch wird nicht nur die Freude am Schenken und Beschenktwerden erhöht, sondern auch unnötiger Konsum vermieden.

Die Rolle von Ehrlichkeit und Taktgefühl

Ehrlichkeit ist wichtig, aber sie sollte immer mit Taktgefühl einhergehen. Es ist möglich, ehrlich zu sein, ohne verletzend zu wirken. Das erfordert manchmal ein wenig Fingerspitzengefühl und die Fähigkeit, die richtigen Worte zu finden. Wenn du zum Beispiel ein selbst gemachtes Geschenk erhältst, das nicht deinem Geschmack entspricht, könntest du den Aufwand und die persönliche Note anerkennen, bevor du behutsam erwähnst, dass es nicht ganz deinem Stil entspricht. Vielleicht kannst du anbieten, gemeinsam an einer Alternative zu arbeiten, die euch beiden Freude bereitet.

Es ist auch wichtig, ruhig zu bleiben und die Argumente des anderen anzuhören. Vielleicht hat sich der Schenkende etwas dabei gedacht, das dir nicht sofort ersichtlich ist. Gezieltes Nachfragen kann hier zu einem besseren Verständnis führen und zeigt, dass du an der Meinung des anderen interessiert bist.

Geschenke als Ausdruck von Wertschätzung

Auch wenn ein Geschenk nicht gefällt, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Akt des Schenkens an sich ein Ausdruck von Aufmerksamkeit und Wertschätzung ist. Mit den hier vorgestellten Tipps kannst du auf eine respektvolle Weise mit unpassenden Geschenken umgehen und gleichzeitig die Beziehung zu deinen Liebsten pflegen. Denke daran, dass es in Ordnung ist, ehrlich zu sein, solange du es auf eine einfühlsame Weise tust. Und vergiss nicht, dass manchmal die besten Geschenke die sind, die man nicht in einem Paket findet, sondern die in Form von gemeinsamen Erinnerungen und Erlebnissen kommen.

Am Ende des