Kurzfassung
- Unpassende Schuhe führen oft zu einem Kartonsammelsurium und Retourenstress im Flur.
- Messen der Füße am Nachmittag verhindert ungenaue Größen durch Schwankungen im Fußvolumen.
- Präzises Vermessen mit simplen Hausmitteln wie Blatt Papier und Lineal ist genauer als Apps.
- Verlassen auf die Zentimeterangabe anstelle von EU-Größen minimiert Fehlkäufe.
- Regelmäßige Messungen der Füße verhindern Fehlstellungen, besonders bei Kindern.
Inhaltsverzeichnis
- Der Online-Shopping-Friedhof im Flur
- Warum deine Füße keine Maschinen sind: Die Tageszeit-Falle
- Das richtige Werkzeug zum Schuhgröße ermitteln
- Die ultimative Anleitung zum Füße ausmessen in 5 Schritten
- Der Daumen-Test ist ein Mythos
- Zentimeter in Schuhgrößen umrechnen: Eine Formel für Klarheit
- Marken, Modelle, Mondopoint: Warum Größe 43 nicht gleich Größe 43 ist
- Der Sonderfall: Richtige Schuhgröße für Kinder ermitteln
- Dein Schuh-Pass für die ganze Familie
- Die Passform ist mehr als nur die Länge
- Die finale Anprobe: Eine Checkliste für den perfekten Sitz
- Sneaker, Stiefel, Sandalen: Passt die Methode für jeden Schuh?
- Geduld und ein gutes System sparen Zeit und Geld
- FAQs zum Thema [Richtige Schuhgröße ermitteln]
- Kann sich meine Schuhgröße im Laufe des Lebens verändern?
- Wie kann ich meine Schuhweite selbst ermitteln?
- Was ist der Unterschied zwischen EU-, UK- und US-Schuhgrößen?
Kennst du das Chaos im Flur nach einer Online-Shopping-Runde? Überall Kartons, weil die neuen Schuhe mal wieder nicht passen. So kannst du die richtige Schuhgröße ermitteln und dir den Retouren-Stress endlich sparen.
Der Online-Shopping-Friedhof im Flur
Neulich stand ich im Flur und starrte auf eine wackelige Pyramide aus Schuhkartons. Drei Paar Sneaker für mich, zwei Paar für meine Frau und ein Paar Gummistiefel für den Junior. Von sechs Bestellungen passte genau eine. Der Rest: zu groß, zu klein, zu eng. In dem Moment wusste ich, dass es so nicht weitergehen kann. Die ständige Packerei, das Ausdrucken der Retourenscheine und der Gang zur Post nerven einfach nur. Es ist ja nicht so, dass man als Vater nicht schon genug um die Ohren hätte. Der eigentliche Grund ist aber ein anderer: Es ist frustrierend, sich auf etwas zu freuen, nur um dann festzustellen, dass es nicht passt. Also habe ich beschlossen, das Problem systematisch anzugehen, fast wie ein kleines Tech-Projekt. Und ich habe herausgefunden, woran es meistens scheitert und wie du mit einer einfachen Methode die richtige Schuhgröße ermitteln kannst.
Warum deine Füße keine Maschinen sind: Die Tageszeit-Falle
Der wohl häufigste Fehler passiert, bevor du überhaupt ein Maßband in die Hand nimmst. Du misst zur falschen Zeit. Morgens nach dem Aufstehen sind die Füße nämlich am kleinsten und schmalsten. Im Laufe des Tages sackt durch die Schwerkraft Flüssigkeit nach unten, und die Füße schwellen ganz natürlich an. Das ist kein Mythos, sondern simple Physik. Der Unterschied kann bis zu einer halben Schuhgröße ausmachen. Wenn du also morgens misst und Schuhe kaufst, die dann gerade so passen, werden sie dir am Nachmittag garantiert drücken. Die logische Konsequenz ist also: Miss deine Füße immer am Nachmittag oder frühen Abend. Das ist der Zeitpunkt, an dem sie ihre maximale Größe erreicht haben. Ich mache das meistens nach der großen Runde mit dem Hund, wenn ich sowieso den ganzen Tag auf den Beinen war. So stellst du sicher, dass der Schuh auch dann noch bequem ist, wenn dein Fuß am meisten beansprucht wurde. Das ist die absolute Basis, um die korrekte Schuhgröße zu finden.
Das richtige Werkzeug zum Schuhgröße ermitteln
Du brauchst kein teures Equipment, um deine Füße exakt auszumessen. Im Grunde hast du alles schon zu Hause. Vergiss ungenaue Schätzungen mit dem Zollstock oder irgendwelche obskuren Apps, die am Ende doch nur Werbung anzeigen. Das A und O ist eine feste, gerade Kante. Nimm dir ein Blatt DIN-A4-Papier, einen Stift und ein langes Lineal oder ein Maßband. Der beste Freund bei dieser Mission ist eine simple Wand. Wenn du das Papier bündig an eine Wand legst und deine Ferse ebenfalls fest an die Wand drückst, hast du einen perfekten Nullpunkt. Ein verrutschter Startpunkt ist die häufigste Fehlerquelle bei der Messung. Ein Stift sollte gut gespitzt und möglichst dünn sein, damit die Linie präzise wird. Halte ihn beim Umfahren des Fußes immer senkrecht. Ein schräg gehaltener Stift kann das Ergebnis um mehrere Millimeter verfälschen, was schnell einer ganzen Größe entspricht. Diese simple Methode ist genauer als viele digitale Gadgets, weil sie auf reiner Geometrie basiert und du die volle Kontrolle hast.
Hier findest du passende Hilfsmittel, um deine Füße genau zu vermessen:
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Die ultimative Anleitung zum Füße ausmessen in 5 Schritten
Jetzt wird es praktisch. Mit dieser Methode bekommst du ein exaktes Ergebnis, das du für jeden Schuhkauf nutzen kannst. Nimm dir fünf Minuten Zeit, es lohnt sich. Wichtig ist, dass du immer beide Füße misst, denn die wenigsten Menschen haben exakt gleich große Füße. Orientiere dich später immer am größeren Fuß. Hier ist die genaue Vorgehensweise:
- Bereite alles vor: Lege ein Blatt Papier auf einen harten, ebenen Boden direkt an eine Wand. Ziehe die Socken an, die du typischerweise in den neuen Schuhen tragen würdest. Für Wanderschuhe also dickere Socken, für Sneaker eben dünnere.
- Nimm die richtige Haltung ein: Stelle dich mit einem Fuß auf das Papier, die Ferse berührt dabei sanft die Wand. Dein Gewicht sollte gleichmäßig auf beiden Füßen verteilt sein, also stehe ganz normal und aufrecht. Schau dabei geradeaus, nicht auf deine Füße, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.
- Zeichne die Kontur nach: Nimm einen Stift und halte ihn exakt senkrecht. Umfahre nun den vorderen Teil deines Fußes. Es reicht, wenn du die Linie um deine Zehen herum ziehst. Der längste Punkt ist entscheidend, und das muss nicht immer der große Zeh sein.
- Miss die exakte Länge: Nimm das Blatt vom Boden und miss mit einem Lineal den Abstand von der Papierkante (deiner Ferse) bis zum am weitesten entfernten Punkt der gezeichneten Linie. Notiere dir diesen Wert in Zentimetern auf eine Kommastelle genau, zum Beispiel 27,8 cm.
- Füge den Puffer hinzu: Dein Fuß braucht im Schuh Platz zum Abrollen. Addiere daher zu deiner gemessenen Fußlänge einen Puffer von mindestens 1,0 bis maximal 1,5 Zentimetern. Bei 27,8 cm Fußlänge wäre die ideale Innenlänge des Schuhs also zwischen 28,8 und 29,3 cm.
Wiederhole diesen Vorgang für den zweiten Fuß. Dieser kleine Aufwand ist der entscheidende Schritt, um Fehlkäufe zu vermeiden. Du hast jetzt den wichtigsten Wert, den du für den Schuhkauf benötigst: die erforderliche Innenlänge des Schuhs. Das ist viel aussagekräftiger als eine generische Schuhgröße, die von Marke zu Marke variiert.
Der Daumen-Test ist ein Mythos
Bestimmt kennst du den klassischen Trick aus dem Schuhgeschäft: Verkäufer drücken vorne auf die Schuhspitze, um zu fühlen, wo der große Zeh ist. Daraus leiten sie dann ab, ob eine Daumenbreite Platz ist. Gerade bei Kindern wird das ständig gemacht. Doch diese Methode ist extrem unzuverlässig und gehört ins Reich der Mythen. Erstens haben Daumen keine genormte Breite. Der Daumen eines kräftigen Mannes ist breiter als der einer zierlichen Frau. Zweitens, und das ist der wichtigere Punkt, ziehen vor allem Kinder reflexartig ihre Zehen ein, wenn sie einen Druck von oben spüren. Du prüfst also eine falsche Zehenposition. Das Ergebnis ist ein vermeintlich passender Schuh, der in Wahrheit viel zu klein ist. Bei Erwachsenen ist der Test kaum besser, da feste Zehenkappen, wie bei Wander- oder Sicherheitsschuhen, ein Fühlen unmöglich machen. Verlass dich nicht auf dieses überholte Verfahren, sondern vertraue auf deine gemessenen Werte. Die Zentimeterangabe lügt nicht, ein Daumen schon.
Zentimeter in Schuhgrößen umrechnen: Eine Formel für Klarheit
Du hast jetzt die ideale Innenlänge deines Schuhs in Zentimetern ermittelt. Doch auf den meisten Schuhkartons steht eine EU-Größe wie 42 oder 43. Wie kommst du nun von deinem Zentimeter-Wert zur richtigen Größe? Dahinter steckt eine relativ simple Formel, die auf dem sogenannten „Pariser Stich“ basiert, einem alten französischen Längenmaß. Ein Pariser Stich entspricht 2/3 eines Zentimeters. Die Formel zur Umrechnung lautet: Schuhgröße (EU) = (Fußlänge in cm + 1,5 cm Puffer) mal 1,5. Ein Beispiel macht es klarer: Deine längste Fußmessung ergab 27,0 cm. Du addierst den Puffer von 1,5 cm und kommst auf eine ideale Innenlänge von 28,5 cm. Diesen Wert multiplizierst du mit 1,5 und erhältst 42,75. Aufgerundet ergibt das die Schuhgröße 43. Diese Formel ist ein extrem nützlicher Richtwert, der in den meisten Fällen passt. Sie erklärt auch, warum die Größensprünge manchmal so seltsam wirken. Es ist ein metrisches System, das auf einem alten Maß beruht.
Die folgende Tabelle hilft dir, deine gemessene Fußlänge schnell der passenden EU-Schuhgröße zuzuordnen:
| Gemessene Fußlänge (cm) | Ideale Innenlänge des Schuhs (cm) | Ungefähre EU-Schuhgröße |
|---|---|---|
| 23,0 | 24,5 | 37 |
| 24,3 | 25,8 | 39 |
| 25,7 | 27,2 | 41 |
| 27,0 | 28,5 | 43 |
| 28,3 | 29,8 | 45 |
| 29,7 | 31,2 | 47 |
Marken, Modelle, Mondopoint: Warum Größe 43 nicht gleich Größe 43 ist
Leider wäre es zu einfach, wenn jede Marke die Umrechnungsformel exakt gleich anwenden würde. In der Realität gibt es erhebliche Abweichungen. Italienische Modeschuhe fallen oft kleiner aus, amerikanische Sneaker-Marken haben eigene Größentabellen und bei Sportschuhen gibt es sowieso ein eigenes Universum. Das ist der Punkt, an dem viele verzweifeln und doch wieder wild drauf los bestellen. Aber auch hier hilft dein gemessener Wert. Viele gute Online-Shops bieten mittlerweile Größentabellen an, in denen die Innenlänge in Zentimetern oder Millimetern aufgeführt ist. Ignoriere die EU-Größe und suche nach der Zentimeter-Angabe. Diese ist dein Anker. Eine noch bessere Orientierung bietet das Mondopoint-System. Dabei wird die Schuhgröße direkt als Fußlänge in Millimetern angegeben. Eine Größe von 285 bedeutet also, der Schuh ist für eine Fußlänge von 28,5 cm gemacht. Dieses System ist bei Ski- und Militärstiefeln Standard, weil dort die Passform absolut entscheidend ist. Es setzt sich langsam auch bei anderen Schuhen durch und ist die verlässlichste Angabe überhaupt. Schau also immer nach der Angabe in cm oder mm.
Der Sonderfall: Richtige Schuhgröße für Kinder ermitteln
Bei Kindern ist die richtige Schuhgröße noch wichtiger als bei Erwachsenen. Ihre Füße sind weicher und formbarer, und ihr Schmerzempfinden ist noch nicht so stark ausgeprägt. Ein Kind wird selten sagen: „Der Schuh drückt.“ Es gewöhnt sich daran, was zu Fehlstellungen führen kann. Daher ist die Verantwortung bei uns Eltern umso größer. Die Messmethode mit dem Blatt Papier an der Wand funktioniert auch bei Kindern hervorragend, auch wenn es manchmal etwas Geduld erfordert. Der entscheidende Unterschied liegt beim Puffer. Kinderfüße wachsen schnell, deshalb brauchen sie nicht nur Platz zum Abrollen, sondern auch eine Wachstumsreserve. Als Faustregel gilt hier ein Puffer von 12 bis 17 Millimetern. Die 12 mm sind das absolute Minimum für die Abrollbewegung, die zusätzlichen 5 mm geben Raum für den nächsten Wachstumsschub. Überprüfe die Füße deiner Kinder alle zwei bis drei Monate. Ich habe mir dafür eine wiederkehrende Erinnerung im Kalender eingerichtet. Das klingt vielleicht übertrieben, aber so verpasse ich keinen Wachstumsschub und stelle sicher, dass die Schuhe immer perfekt passen.
Dein Schuh-Pass für die ganze Familie
Um bei all den verschiedenen Füßen und Größen in der Familie den Überblick zu behalten, habe ich einen kleinen Trick entwickelt. Ich habe eine Notiz in meiner Handy-App angelegt, die ich „Schuh-Pass“ nenne. Für jedes Familienmitglied gibt es einen Eintrag mit dem Datum der letzten Messung, der gemessenen Fußlänge in Zentimetern für links und rechts sowie der daraus resultierenden idealen Innenlänge. Wenn ich also online oder im Laden vor einem Schuh stehe, muss ich nicht raten.
Ich zücke mein Handy, vergleiche die Zentimeter-Angabe in der Größentabelle des Herstellers mit meiner Notiz und treffe eine sichere Entscheidung. Das spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch Geld, weil die Zahl der Fehlkäufe drastisch gesunken ist. Dieser kleine digitale Helfer ist besonders praktisch, wenn man mal spontan ein gutes Angebot sieht oder Schuhe für die Kinder als Überraschung kaufen möchte. Ein simpler Hack, der das Leben spürbar einfacher macht.
Die Passform ist mehr als nur die Länge
Die perfekte Länge ist die halbe Miete, aber ein Schuh muss auch in der Weite passen. Die Schuhweite wird oft vernachlässigt, ist aber genauso entscheidend für den Komfort. Füße können schmal, mittel oder breit sein. Die meisten Hersteller produzieren standardmäßig für mittlere Füße. Wenn du aber breitere Füße hast, wird dir auch der längste Schuh drücken und zu Blasen an den Seiten führen. Ob ein Schuh zu schmal ist, erkennst du daran, dass sich das Material an den Seiten stark nach außen wölbt und der kleine Zeh oder der Fußballen sich eingeengt fühlen. Einige Hersteller, besonders im Outdoor- und Komfortbereich, bieten ihre Modelle in unterschiedlichen Weiten an. Diese sind oft mit Buchstaben gekennzeichnet (z. B. H für breite Füße). Achte beim Online-Kauf auf solche Angaben. Falls keine Weite angegeben ist, lies dir Kundenbewertungen durch. Oft finden sich dort Hinweise wie „fällt eher schmal aus“. Die korrekte Weite verhindert Druckstellen und sorgt dafür, dass dein Fuß stabil im Schuh sitzt, ohne zu schwimmen.
Die finale Anprobe: Eine Checkliste für den perfekten Sitz
Du hast gemessen, umgerechnet und bestellt. Der neue Schuh ist da. Bevor du die Etiketten abschneidest und nach draußen stürmst, solltest du eine letzte Überprüfung durchführen. Nimm dir auch hierfür einen Moment Zeit am Nachmittag. Hier ist eine kurze Checkliste, die dir bei der finalen Entscheidung hilft:
- Trage die richtigen Socken: Probiere die Schuhe immer mit den Socken an, die du auch später darin tragen wirst. Der Unterschied zwischen einer dünnen Business-Socke und einer dicken Wandersocke ist enorm und kann die Passform stark beeinflussen.
- Teste beide Schuhe: Ziehe immer beide Schuhe an und laufe ein paar Minuten in der Wohnung auf verschiedenen Untergründen umher, zum Beispiel auf Teppich und Fliesen. Nur so merkst du, wie sich der Schuh in der Bewegung wirklich anfühlt.
- Überprüfe den Fersenhalt: Der Schuh sollte an der Ferse fest sitzen, ohne zu rutschen. Wenn deine Ferse bei jedem Schritt nach oben schlupft, ist der Schuh zu groß oder im Fersenbereich zu weit geschnitten. Ein minimales Anheben ist normal, aber es sollte kein merkliches Rutschen sein.
- Achte auf die Zehenfreiheit: Du solltest vorne noch etwa einen Zentimeter Platz haben und alle Zehen frei bewegen können. Sie dürfen nirgends anstoßen, weder vorne noch oben. Ein Gefühl von „Klavierspielen können“ ist ein gutes Zeichen und wichtig für eine gesunde Fußmechanik.
- Spüre nach Druckpunkten: Achte genau auf dein Gefühl. Gibt es Stellen, an denen der Schuh drückt oder reibt? Besonders am Spann, an den Knöcheln oder an den Seiten des Fußes. Solche Druckstellen verschwinden selten von allein, sondern werden beim längeren Tragen meist schlimmer.
Sneaker, Stiefel, Sandalen: Passt die Methode für jeden Schuh?
Grundsätzlich ist die Methode zum richtige Schuhgröße ermitteln universell anwendbar, aber je nach Schuhtyp gibt es kleine Besonderheiten zu beachten. Bei robusten Wanderschuhen solltest du den Puffer eher großzügig wählen, also näher an den 1,5 cm, um Platz für dicke Socken zu haben und zu verhindern, dass du beim Bergabgehen mit den Zehen vorne anstößt. Für Laufschuhe gilt Ähnliches, da der Fuß sich beim Laufen stark ausdehnt und nach vorne bewegt. Hier ist eine Daumenbreite Platz (ca. 1,5 cm) Pflicht. Bei eleganten Lederschuhen oder Slippern, die du barfuß oder mit dünnen Socken trägst, kann der Puffer etwas knapper ausfallen, sollte aber nie unter einem Zentimeter liegen. Sandalen sind der unkomplizierteste Fall. Hier siehst du direkt, wo dein Fuß endet. Er sollte komplett auf dem Fußbett stehen, ohne dass die Ferse oder die Zehen über den Rand hinausragen. Auch hier gilt: Ein kleiner Puffer vorne und hinten sorgt für mehr Komfort und schützt die Zehen.
Geduld und ein gutes System sparen Zeit und Geld
Seit ich diese systematische Herangehensweise verfolge, ist der Schuhkarton-Friedhof in unserem Flur verschwunden. Es mag anfangs wie ein kleiner Mehraufwand wirken, sich einmal hinzusetzen und die Füße der ganzen Familie exakt zu vermessen. Aber diese zehn Minuten Arbeit sparen dir auf lange Sicht Stunden an Ärger mit Retouren und vor allem die Enttäuschung über einen schlecht sitzenden Schuh. Es ist wie bei einem guten DIY-Projekt: Eine saubere Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Anstatt blind zu bestellen und auf gut Glück zu hoffen, gehst du nun mit präzisen Daten in den Kaufprozess. Du weißt genau, welche Innenlänge du brauchst, und kannst die Angaben der Hersteller viel besser einordnen. Am Ende führt das nicht nur zu passenden Schuhen, sondern auch zu einem bewussteren Konsum, weil du weniger hin- und herschicken musst. Und das Gefühl, einen Schuh auszupacken, der auf Anhieb perfekt sitzt, ist einfach unbezahlbar.
FAQs zum Thema [Richtige Schuhgröße ermitteln]
Kann sich meine Schuhgröße im Laufe des Lebens verändern?
Ja, absolut! Deine Schuhgröße ist nicht in Stein gemeißelt. Im Laufe der Jahre können sich die Bänder und Sehnen in deinen Füßen lockern, was dazu führt, dass das Fußgewölbe etwas absinkt und der Fuß dadurch länger und breiter wird. Auch Lebensereignisse wie eine Schwangerschaft oder größere Gewichtsschwankungen können die Fußgröße dauerhaft beeinflussen. Daher ist es eine gute Idee, deine Füße nicht nur einmal, sondern alle paar Jahre neu zu vermessen.
Wie kann ich meine Schuhweite selbst ermitteln?
Die Weite zu messen ist fast so einfach wie die Länge. Nutze dafür am besten die Fußumzeichnung, die du bereits für die Längenmessung angefertigt hast. Miss mit einem Lineal oder Maßband die breiteste Stelle deines Fußballens, also den Abstand von der Außenseite des großen Zehengelenks zur Außenseite des kleinen Zehengelenks. Diesen Wert in Zentimetern kannst du anschließend mit den Weitentabellen bestimmter Hersteller vergleichen, die oft mit Buchstaben wie F (schmal), G (normal) oder H (breit) arbeiten.
Was ist der Unterschied zwischen EU-, UK- und US-Schuhgrößen?
Diese Größensysteme basieren auf völlig unterschiedlichen Maßeinheiten und Startpunkten, weshalb man sie nicht einfach umrechnen kann. Während das EU-System auf dem metrischen System beruht (der „Pariser Stich“), basieren UK- und US-Größen auf dem Zoll (Inch). Zudem unterscheiden US-Größen oft noch zwischen Damen-, Herren- und Kindergrößen, was die Sache zusätzlich verkompliziert. Verlasse dich daher am besten immer auf die Zentimeter-Angabe (oder den Mondopoint), da diese eine international verständliche und verlässliche Größe ist.

