Die Miete muss raus, das Streaming-Abo auch – aber wann ist welche Zahlungsmethode die richtige? Die Frage, ob Dauerauftrag oder Lastschrift was ist besser, entscheidet über Kontrolle und Bequemlichkeit bei deinen Finanzen.
Der kleine, aber feine Unterschied bei deinen monatlichen Zahlungen
Als wir vor Jahren unsere Haushaltsfinanzen neu aufgestellt haben, saßen wir mit einem Stapel Rechnungen am Küchentisch. Miete, Strom, Versicherungen, die Mitgliedschaft im Turnverein der Kinder. Schnell wurde klar: Um den Überblick zu behalten, müssen wir so viel wie möglich automatisieren. Die zentrale Überlegung war dabei immer: Dauerauftrag oder Lastschrift, was ist besser für den jeweiligen Posten? Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach. Ein Dauerauftrag ist deine Anweisung an die Bank, einen festen Betrag regelmäßig zu überweisen. Du hast die volle Kontrolle. Eine Lastschrift ist die Erlaubnis für ein Unternehmen, Geld von deinem Konto abzubuchen. Das ist bequem, besonders bei variablen Beträgen. Welches Verfahren für welche Zahlung die robustere Wahl ist, hängt also davon ab, wie viel Flexibilität du brauchst und wie viel Kontrolle du behalten möchtest. Für fixe, unveränderliche Kosten ist der Dauerauftrag ideal, während die Lastschrift bei schwankenden Rechnungen ihre Stärke ausspielt.
Auf einen Blick: Inhalt & TL;DR
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Dauerauftrag: Stabiles Werkzeug für gleichbleibende Ausgaben, volle Kontrolle, ideal für Miete und Sparpläne.
- Lastschrift: Flexibel und bequem bei variablen Kosten, wie Strom oder Mobilfunk, erfordert Vertrauen.
- Widerspruchsrecht: Lastschrift ermöglicht Rückbuchung bei fehlerhaften oder unberechtigten Abbuchungen, stärkt Sicherheit.
- Mischung aus Dauerauftrag und Lastschrift kann Finanzen effizient organisieren, je nach Art der Zahlung.
- SEPA-Lastschriftmandat: Formalisierung per Erlaubnis, jederzeit widerrufbar, Schlüssel für Rückverfolgbarkeit.
- Kontoüberprüfung: Regelmäßige Kontrolle der Abbuchungen sichert vor unerwarteten Belastungen, Puffer hilfreich.
Was ist ein Dauerauftrag? Deine Finanzen, deine Regeln
Ein Dauerauftrag ist im Grunde ein Befehl, den du deiner Bank erteilst. Du legst einmalig fest, welcher Betrag an welchem Tag an welchen Empfänger gehen soll – und die Bank führt das dann so lange aus, bis du es stoppst. Das ist die klassische Methode für alle Zahlungen, die jeden Monat exakt gleich hoch sind. Das beste Beispiel ist die Miete oder die monatliche Sparrate für einen ETF-Sparplan. Der große Vorteil liegt auf der Hand: Du hast die absolute Hoheit über die Zahlung. Niemand kann den Betrag oder das Datum ohne dein Zutun ändern. Das schafft eine enorme Planungssicherheit im Haushaltsbudget. Du weißt auf den Cent genau, was wann abgebucht wird. Einrichten, ändern oder löschen kannst du einen Dauerauftrag jederzeit selbst in deinem Online-Banking. Es ist ein sehr starres, aber dadurch auch extrem sicheres und transparentes Instrument, um deine Fixkosten zu verwalten.
Was ist eine Lastschrift? Die bequeme, aber flexible Methode
Im Gegensatz zum Dauerauftrag gibst du bei der Lastschrift die Zügel ein wenig aus der Hand. Du erteilst einem Unternehmen, zum Beispiel deinem Stromanbieter oder Mobilfunkbetreiber, die Erlaubnis, fällige Beträge direkt von deinem Konto einzuziehen. Diese Erlaubnis nennt sich SEPA-Lastschriftmandat. Der entscheidende Unterschied: Die Höhe der Abbuchung kann variieren. Deine Stromrechnung ist im Winter höher als im Sommer, deine Handyrechnung schwankt je nach Nutzung. Für solche Fälle ist die Lastschrift perfekt, weil du dich nicht jeden Monat um die Anpassung der Zahlung kümmern musst. Der Zahlungsempfänger stößt den Prozess an, nicht du. Das ist unheimlich praktisch, erfordert aber auch ein gewisses Vertrauen. Du solltest die Abbuchungen trotzdem regelmäßig kontrollieren. So bleibt die Frage, Dauerauftrag oder Lastschrift was ist besser, auch eine des Vertrauens in den Zahlungsempfänger.
Was bei uns nicht funktionierte: Die Lastschrift für den Sportverein
Wir hatten für den Beitrag des lokalen Sportvereins eine Lastschrift eingerichtet. Jahrelang lief das glatt, der Betrag war immer gleich. Dann kam ein Jahr, in dem der Verein eine Sonderumlage für eine neue Flutlichtanlage beschloss. Die Abbuchung war plötzlich fast doppelt so hoch wie erwartet. Da wir das Informationsschreiben dazu übersehen hatten, hat uns das kurz aus dem Takt gebracht und unser Monatsbudget durcheinandergewirbelt. Die Ursache war klar: Bei einer Lastschrift hast du keine direkte Kontrolle über eine plötzliche Betragsänderung.
Kontrolle vs. Komfort: Wann welches Verfahren Sinn ergibt
Um zu entscheiden, ob für eine bestimmte Zahlung Dauerauftrag oder Lastschrift was ist besser ist, hilft eine direkte Gegenüberstellung der Eigenschaften. Beide Verfahren haben ihre Berechtigung und sind für unterschiedliche Zwecke optimiert. Es geht nicht darum, einen generellen Sieger zu küren, sondern das passende Werkzeug für die jeweilige Aufgabe zu finden. Letztlich läuft es auf die Abwägung hinaus, ob dir eine unveränderliche Summe und damit volle Kontrolle wichtiger ist oder die Flexibilität, die eine variable Abbuchung mit sich bringt. Hier siehst du die wichtigsten Merkmale auf einen Blick:
| Merkmal | Dauerauftrag | Lastschrift |
|---|---|---|
| Wer löst die Zahlung aus? | Du (der Kontoinhaber) | Der Zahlungsempfänger |
| Betragshöhe | Immer gleich (fix) | Kann variieren |
| Kontrolle | Vollständig bei dir | Begrenzt (du erteilst die Erlaubnis) |
| Typische Anwendung | Miete, Sparpläne, feste Spenden | Strom, Telefon, Versicherungen, Abos |
| Änderung | Nur durch dich möglich | Änderung durch Empfänger möglich |
Der Blick aufs Kleingedruckte: Das SEPA-Lastschriftmandat
Wenn du dich für eine Lastschrift entscheidest, ist das SEPA-Lastschriftmandat das zentrale Dokument. Es ist deine formelle Zustimmung. Darin sind zwei wichtige Kennungen enthalten: die Gläubiger-Identifikationsnummer, die den Zahlungsempfänger eindeutig ausweist, und die Mandatsreferenz, die sich auf deinen spezifischen Vertrag bezieht. Diese beiden Nummern müssen bei jeder Abbuchung angegeben werden. So kannst du immer nachvollziehen, wer Geld von deinem Konto eingezogen hat. Ein Mandat erteilst du meist schriftlich oder online durch Setzen eines Häkchens. Es ist wichtig zu wissen, dass du dieses Mandat jederzeit widerrufen kannst. Wenn du also einen Vertrag kündigst, solltest du nicht nur den Vertragspartner informieren, sondern idealerweise auch das erteilte Lastschriftmandat schriftlich widerrufen, um zukünftige Abbuchungen zu verhindern. Damit behältst du die Souveränität über dein Konto, auch wenn die Zahlung selbst vom Empfänger ausgelöst wird.
Was wir beim zweiten Versuch anders gemacht haben: Budget-Puffer und Kalendereintrag
Nach der Erfahrung mit dem Sportverein haben wir unsere Herangehensweise für variable Lastschriften angepasst. Wir lassen nun auf dem Girokonto bewusst einen kleinen Puffer für unvorhergesehene Schwankungen. Außerdem tragen wir uns für wichtige Verträge, bei denen wir höhere Jahresrechnungen erwarten, einen Termin in den Kalender ein. Eine Woche vor der voraussichtlichen Abbuchung prüfen wir die angekündigte Rechnung online. Die Lehre daraus: Bequemlichkeit durch Lastschrift funktioniert am besten in Kombination mit einem kurzen Kontrollblick. Das dauert nur wenige Minuten und bewahrt vor Überraschungen.
Widerspruchsrecht: Deine Absicherung bei der Lastschrift
Ein wesentlicher Punkt, der oft für die Lastschrift spricht, ist dein starkes Widerspruchsrecht. Sollte eine Abbuchung fehlerhaft sein, der Betrag zu hoch oder die Forderung unberechtigt, bist du nicht machtlos. Du kannst einer Lastschrift widersprechen und dein Geld zurückholen. Das gibt eine enorme Sicherheit und macht die Lastschrift zu einem verbraucherfreundlichen Verfahren, das dir bei der Frage, ob Dauerauftrag oder Lastschrift was ist besser, helfen kann. Hier die Schritte, wie du vorgehst:
- Prüfe deine Kontoauszüge regelmäßig, um fehlerhafte Abbuchungen schnell zu entdecken.
- Bei einer Abbuchung, für die du ein gültiges Mandat erteilt hast, hast du acht Wochen Zeit, um ohne Angabe von Gründen zu widersprechen.
- Kontaktiere einfach deine Bank – meist geht das direkt im Online-Banking mit wenigen Klicks. Der Betrag wird deinem Konto dann wieder gutgeschrieben.
- Wenn eine Abbuchung ganz ohne deine Erlaubnis (also ohne gültiges Mandat) erfolgte, hast du sogar 13 Monate Zeit für den Widerspruch.
- Wichtig ist, dass die Rückbuchung nur die Zahlung rückgängig macht, nicht aber die zugrunde liegende Forderung. Kläre die Unstimmigkeit also zusätzlich direkt mit dem Unternehmen.
Dieses Recht ist ein starkes Argument, das die gefühlte Abgabe von Kontrolle bei der Lastschrift mehr als ausgleicht. Du bleibst Herr deines Geldes.
Kein Sieger, aber für jede Zahlung der richtige Partner
Die Entscheidung zwischen Dauerauftrag oder Lastschrift ist am Ende keine Frage von „besser“ oder „schlechter“. Es ist vielmehr eine strategische Wahl, die auf die Art der Zahlung zugeschnitten sein sollte. Beide Verfahren sind zuverlässige Werkzeuge, um deine Finanzen zu organisieren. Der Dauerauftrag ist dein verlässlicher Partner für alle festen, planbaren Ausgaben, bei denen du das Steuer fest in der Hand behalten willst. Er ist der Inbegriff von finanzieller Disziplin und Vorhersehbarkeit. Die Lastschrift hingegen ist der flexible Dienstleister für variable Kosten. Sie nimmt dir Arbeit ab und sorgt dafür, dass auch schwankende Rechnungen pünktlich bezahlt werden, geschützt durch ein starkes Widerspruchsrecht. Eine kluge Mischung aus beidem ist oft der beste Weg. So automatisierst du deine Finanzen, ohne die Übersicht zu verlieren. Und das Wissen, dass die wichtigen Zahlungen verlässlich laufen, schafft eine beruhigende Ordnung im Hintergrund des Alltags.
FAQs zum Thema Dauerauftrag oder Lastschrift was ist besser
Was passiert eigentlich, wenn mein Konto für einen Dauerauftrag oder eine Lastschrift nicht gedeckt ist?
Das ist eine wichtige Frage, denn die Folgen sind leicht unterschiedlich. Bei einem Dauerauftrag wird die Überweisung von deiner Bank meist einfach nicht ausgeführt, wenn das Geld nicht reicht. Bei einer Lastschrift hingegen versucht der Empfänger abzubuchen, und wenn dein Konto nicht gedeckt ist, platzt die Lastschrift. Das kann ärgerlich sein, denn oft fallen dafür nicht nur bei deiner Bank Gebühren an (Rücklastschriftgebühr), sondern auch der Zahlungsempfänger kann dir Mahngebühren berechnen.
Fallen für die Einrichtung eines Dauerauftrags oder die Nutzung von Lastschriften Gebühren an?
In der Regel ist beides für dich als Privatkunde kostenlos. Die Einrichtung, Änderung oder Löschung eines Dauerauftrags ist bei den meisten Banken im Kontomodell enthalten. Auch für die Bezahlung per Lastschrift fallen für dich normalerweise keine Gebühren an. Kosten können aber entstehen, wenn eine Lastschrift mangels Deckung zurückgebucht wird – hier solltest du aufpassen, um zusätzliche Gebühren zu vermeiden.
Kann ich Daueraufträge und Lastschriften auch für Zahlungen ins Ausland verwenden?
Ja, das geht problemlos, solange die Zahlung innerhalb des SEPA-Raums stattfindet. SEPA steht für „Single Euro Payments Area“ und umfasst neben den EU-Ländern auch Staaten wie die Schweiz, Norwegen oder Großbritannien. Solange der Empfänger also ein Konto in einem dieser Länder hat, kannst du sowohl einen SEPA-Dauerauftrag einrichten als auch ein SEPA-Lastschriftmandat erteilen, genau wie bei einer inländischen Zahlung.

