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Sparen & Budget

Wie hoch sollte der Notgroschen sein? Dein Plan für alle Fälle

von Robert Hendrichs
10 min Lesedauer
Weißes Sparschwein mit Eurobanknoten als Symbol dafür, wie hoch der Notgroschen sein sollte

Die Frage, wie hoch der Notgroschen sein sollte, ist keine trockene Finanzmathematik. Es ist die Frage, wie gut du nachts schläfst, wenn das Auto plötzlich komische Geräusche macht.

Der Tag, an dem die Spülmaschine den Geist aufgab

Es war ein Samstag. Freunde zum Grillen eingeladen, der Garten sah ausnahmsweise mal passabel aus und im Kühlschrank warteten kühle Getränke. Mitten im Trubel, während ich noch schnell die letzten Teller in die Spülmaschine räumte, passierte es: ein kurzes, ungesundes Ruckeln, dann Stille. Das Display – tot. Ein paar panische Versuche an den Knöpfen und ein kurzer Check der Sicherung später war klar: Das war’s. Die Maschine, ein treues Arbeitstier, hatte nach acht Jahren den Dienst quittiert.

In meinem Kopf ratterte es sofort. Eine neue Spülmaschine kostet Geld. Einbau auch. Das waren mal eben 600 bis 800 Euro, die so nicht im Monatsbudget eingeplant waren. Ein paar Jahre zuvor hätte mich das kalt erwischt und hätte bedeutet, den Dispo zu bemühen oder auf etwas anderes Wichtiges zu verzichten. An diesem Samstag war es anders. Es war immer noch ärgerlich, klar. Aber es war keine Katastrophe. Es war genau der Moment, für den ich mir über die Jahre eine solide finanzielle Reserve aufgebaut hatte. Der Puffer, der aus einem kleinen Haushaltsdrama einfach nur eine lästige Aufgabe macht: ein neues Gerät aussuchen, bestellen, einbauen lassen.

Auf einen Blick: Inhalt & TL;DR

Was ist ein Notgroschen überhaupt – und was nicht?

Bevor wir über die Höhe sprechen, lass uns kurz klären, was dieses Finanzpolster eigentlich ist. Dein Notgroschen ist deine persönliche Versicherung gegen die „Oh, Mist!“-Momente des Lebens. Es ist ein Geldbetrag, der ausschließlich für unvorhergesehene, aber absolut notwendige Ausgaben gedacht ist. Denk an ihn wie einen Feuerlöscher: Du hoffst, du brauchst ihn nie, aber du bist verdammt froh, dass er da ist, wenn die Bude brennt.

Diese Rücklage ist kein Sparkonto für den nächsten Urlaub. Sie ist auch nicht für das neue Smartphone gedacht, das gerade im Angebot ist, oder für eine spontane Shoppingtour. Und ganz wichtig: Sie ist kein Investitionskapital, das du in Aktien oder ETFs steckst, um eine Rendite zu erzielen. Der einzige „Gewinn“ deines Notgroschens ist deine finanzielle Sicherheit und deine mentale Ruhe. Er muss langweilig, sicher und vor allem schnell verfügbar sein.

Die 3-Monats-Regel: Wie hoch sollte der Notgroschen als Basis sein?

Die bekannteste Faustregel, die dir wahrscheinlich schon mal begegnet ist, lautet: Dein Notgroschen sollte drei Netto-Monatsgehälter umfassen. Verdienst du also 2.500 Euro netto im Monat, wären das 7.500 Euro. Das ist ein solider Startpunkt und für viele Menschen eine gute Orientierung.

Auch Experten sehen das ähnlich. Die Verbraucherzentrale etwa empfiehlt, einen Puffer von zwei bis drei Monatsgehältern anzulegen, um unerwartete Ausgaben stemmen zu können.[3] Diese Basis-Regel funktioniert besonders gut, wenn du in einem sicheren Angestelltenverhältnis bist, keine großen finanziellen Verpflichtungen wie eine Immobilienfinanzierung hast und vielleicht allein oder zu zweit lebst. Sie deckt die häufigsten Notfälle ab – von der kaputten Waschmaschine bis zu einer saftigen Nebenkosten-Nachzahlung. Der Betrag ist hoch genug, um die ersten Schockwellen abzufedern, aber noch überschaubar genug, um das Sparziel nicht in unerreichbare Ferne rücken zu lassen.

Warum 3 Monate manchmal nicht reichen: Dein persönlicher Stress-Test

Die 3-Monats-Regel ist gut, aber sie ist eben nur eine Faustregel. Das Leben ist selten eine Standardlösung. Deine persönliche Situation entscheidet darüber, ob du vielleicht doch eher in Richtung fünf oder sechs Monate denken solltest. Stell dir diese Fragen, um deinen persönlichen Bedarf zu ermitteln:

  • Wie sicher ist dein Job? Bist du verbeamtet oder arbeitest du als Freelancer, dessen Einkommen von Monat zu Monat stark schwankt? Je unsicherer dein Einkommen, desto größer sollte dein Puffer sein. Als Selbstständiger würde ich immer mindestens sechs Monate anpeilen.
  • Wer hängt finanziell von dir ab? Hast du Kinder? Einen Partner oder eine Partnerin, der oder die weniger verdient? Haustiere? Mein Hund hat es schon mal geschafft, etwas zu fressen, was eine Not-OP für über 2.000 Euro nach sich zog. Solche unerwarteten Ausgaben musst du einkalkulieren.
  • Wie hoch sind deine monatlichen Verpflichtungen? Wer ein eigenes Haus mit Garten hat, weiß: Irgendwas ist immer. Die Heizung, das Dach, die uralte Wasserpumpe. Besitzer einer Immobilie oder eines älteren Autos sollten ihre Rücklage großzügiger bemessen als Mieter mit einem Jobticket.
  • Wie steht es um deine Gesundheit? Musst du regelmäßig mit hohen Zuzahlungen für Medikamente oder Behandlungen rechnen, die von der Kasse nicht voll übernommen werden? Auch das ist ein Faktor für eine höhere finanzielle Reserve.

Jeder dieser Punkte ist ein potenzieller Risikofaktor, der deine Basis-Rücklage nach oben schrauben sollte. Es geht nicht darum, in Panik zu verfallen, sondern realistisch zu sein.

So berechnest du, wie hoch dein Notgroschen wirklich sein sollte

Statt dich nur am Nettogehalt zu orientieren, kannst du es auch genauer ausrechnen. Das ist der Ansatz für alle, die es wie ich gerne etwas datenbasierter mögen. Nimm dir eine Stunde Zeit und liste alle deine absolut unverzichtbaren monatlichen Ausgaben auf. Das sind die Kosten, die auch dann weiterlaufen, wenn du plötzlich kein Einkommen mehr hättest.

Hier ist eine beispielhafte Übersicht, die du für dich anpassen kannst:

Ausgabenkategorie Dein monatlicher Betrag in €
Miete (warm) oder Kreditrate 1.200 €
Strom & Gas 150 €
Internet & Mobilfunk 60 €
Versicherungen (Haftpflicht, BU, etc.) 100 €
Lebensmittel & Drogerie 500 €
Mobilität (Auto, ÖPNV-Ticket) 200 €
Medikamente / Gesundheitskosten 50 €
Summe deiner monatlichen Fixkosten 2.260 €

Diese Summe ist dein persönlicher „Überlebensbetrag“ pro Monat. Diesen multiplizierst du nun mit dem Sicherheitsfaktor, den du für dich festgelegt hast – also zum Beispiel mit 3, 4 oder 6. In diesem Beispiel wäre ein 3-Monats-Puffer 6.780 Euro. Ein 6-Monats-Puffer läge bei 13.560 Euro. Diese Methode ist oft viel genauer als die pauschale Gehaltsregel, weil sie deine tatsächlichen Lebenshaltungskosten abbildet.

Wohin mit dem Geld? Das perfekte Versteck für deine finanzielle Reserve

Der Notgroschen muss zwei Kriterien erfüllen: Er muss sicher sein und du musst schnell darauf zugreifen können. Das schließt schon einige Optionen aus. Auf dem Girokonto hat er nichts zu suchen, denn dort vermischt er sich mit deinem Alltagsbudget und ist zu leicht für Spontankäufe verfügbar. Außerdem gibt es dort in der Regel keine Zinsen. Das Bargeld unter der Matratze ist ebenfalls eine schlechte Idee – es verliert durch die Inflation an Wert und ist nicht sicher.

Die mit Abstand beste Lösung ist ein separates Tagesgeldkonto. Kathleen Altmann vom Bundesverband deutscher Banken empfiehlt dies ebenfalls, da das Geld dort ebenso schnell verfügbar ist wie auf dem Girokonto, aber in der Regel eine bessere Verzinsung bietet.[1] Ein Tagesgeldkonto ist wie ein digitales Sparschwein, das aber ein paar Zinsen abwirft. Es ist von deinem Hauptkonto getrennt, was die Hemmschwelle erhöht, es für Nichtigkeiten anzuzapfen. Gleichzeitig kommst du im Notfall innerhalb von ein bis zwei Werktagen an dein Geld. Eröffne es am besten bei einer anderen Bank als dein Girokonto – das schafft eine zusätzliche psychologische Distanz.

Dein Weg zum vollen Notgroschen: Wie du das Sparen schaffst

Einen Betrag von mehreren tausend Euro anzusparen, klingt erstmal nach einer Mammutaufgabe. Aber das muss es nicht sein. Der Schlüssel liegt in der Automatisierung und in kleinen, stetigen Schritten.

Ein guter Anfang ist es, den Prozess zu automatisieren und sich an einer einfachen Regel zu orientieren:

  1. Richte einen Dauerauftrag ein: Das ist der wichtigste Schritt. Lege fest, welchen Betrag du jeden Monat entbehren kannst – und wenn es anfangs nur 25 oder 50 Euro sind. Richte sofort einen Dauerauftrag von deinem Girokonto auf dein neues Tagesgeldkonto ein, der direkt nach Gehaltseingang ausgeführt wird. So sparst du automatisch, ohne darüber nachdenken zu müssen.
  2. Nutze die 50-30-20-Regel als Inspiration: Der Bankenverband schlägt diese Regel vor, um die eigenen Finanzen zu strukturieren.[1] Dabei sind 50 % deines Nettoeinkommens für Fixkosten wie Miete und Lebensmittel reserviert, 30 % für Freizeit und Wünsche und 20 % zum Sparen und für den Vermögensaufbau. Du musst dich nicht sklavisch daran halten, aber es gibt dir eine Vorstellung davon, welcher Sparanteil als gesund gilt.
  3. Füttere das Konto mit Sonderzahlungen: Nutze jede unerwartete Einnahme, um deinem Ziel einen großen Schritt näherzukommen. Das kann die Steuererstattung sein, ein Bonus vom Arbeitgeber oder das Weihnachts- und Urlaubsgeld. Statt alles auszugeben, überweise die Hälfte oder sogar den ganzen Betrag direkt auf dein Tagesgeldkonto.
  4. Führe ein Haushaltsbuch (temporär): Um Sparpotenziale zu finden, kann es extrem hilfreich sein, für ein oder zwei Monate akribisch alle Ausgaben zu notieren. Oft ist man überrascht, wie viel Geld für Kleinigkeiten wie den Kaffee unterwegs oder diverse Abos draufgeht. Hier findest du schnell Hebel, um deine Sparrate zu erhöhen.

Dieser Prozess ist ein Marathon, kein Sprint. Wichtig ist, dass du anfängst und dabeibleibst. Jeder Euro auf deinem Notfallkonto ist ein Stück gewonnene Freiheit.

Mein größter Fehler: Als der Notgroschen zu knapp bemessen war

Als ich meinen ersten Notgroschen aufbaute, war ich noch Single, wohnte in einer kleinen Mietwohnung und mein größtes finanzielles Risiko war ein platter Fahrradreifen. Ich hatte stolz drei Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto geparkt und fühlte mich absolut sicher. Doch dann änderte sich das Leben. Es kamen eine größere Wohnung, eine Partnerin, ein Hund und schließlich ein Kind dazu. Mein Fehler war, dass ich meinen Notgroschen nicht an die neuen Lebensumstände angepasst habe.

Die kaputte Spülmaschine war nur der Anfang. Wenige Wochen später brauchte unser Auto, das uns täglich zur Arbeit und das Kind zur Kita brachte, eine teure Reparatur an der Bremsanlage. Plötzlich reichten die alten drei Monatsgehälter nicht mehr so komfortabel aus, wie ich dachte. Die Rücklage war schnell zu einem Drittel aufgebraucht. Das hat mir gezeigt, dass ein Notgroschen kein statisches Gebilde ist. Er muss mit deinem Leben mitwachsen und regelmäßig – mindestens einmal im Jahr – überprüft und angepasst werden.

Dein Notgroschen-Check-up

Mach einmal im Jahr einen kurzen Kassensturz. Haben sich deine Lebensumstände geändert? Ist dein Gehalt gestiegen? Hast du neue finanzielle Verpflichtungen? Passe die Zielhöhe deines Notgroschens entsprechend an. So stellst du sicher, dass dein Sicherheitsnetz immer die richtige Größe hat.

Notgroschen voll – und jetzt? Die Grenze zum Investieren

Irgendwann kommt der erlösende Moment: Dein Tagesgeldkonto hat die Zielsumme erreicht. Herzlichen Glückwunsch! Das ist ein riesiger Meilenstein für deine finanzielle Stabilität. Aber was nun? Solltest du weiter auf das Tagesgeldkonto einzahlen?

Die klare Antwort lautet: Nein. Alles Geld, das über deinen individuell definierten Notgroschen hinausgeht, sollte für dich arbeiten. Der Notgroschen selbst hat, wie die Verbraucherzentrale betont, absolute Priorität vor dem Investieren.[4] Er ist die Grundlage. Sobald dieses Fundament steht, kannst du anfangen, Vermögen aufzubauen. Das Geld kann dann in Produkte mit höherer Renditechance fließen, zum Beispiel in breit gestreute ETFs. Dein Dauerauftrag muss also nicht stoppen – du änderst einfach das Zielkonto von deinem Tagesgeldkonto zu deinem Depot. So baust du systematisch und sicher Vermögen auf, ohne deine Notfallreserve zu gefährden.

Wie hoch sollte der Notgroschen für verschiedene Lebensphasen sein?

Die perfekte Höhe deines Notgroschens ist ein bewegliches Ziel und verändert sich mit deinem Leben. Ein Azubi hat völlig andere Bedürfnisse als eine Familie mit Eigenheim.
Als junger Mensch in der Ausbildung, wie im Beispiel „Laura“ von der Verbraucherzentrale, reicht es oft, wenn du dir einen Puffer von 1.000 bis 2.000 Euro aufbaust.[3] Es geht darum, eine kaputte Waschmaschine oder eine hohe Handyrechnung bezahlen zu können, ohne die Eltern anpumpen zu müssen. Als kinderloser Single oder Paar in einer Mietwohnung ist die klassische Regel von drei Netto-Monatsgehältern meist ein sehr guter Richtwert.

Sobald aber Kinder, ein Eigenheim oder eine Selbstständigkeit ins Spiel kommen, steigt der Bedarf an Sicherheit exponentiell an. Hier solltest du dich klar in Richtung sechs Monate deiner notwendigen Ausgaben orientieren. Für Rentner wiederum verschiebt sich der Fokus. Das Einkommen ist oft stabil, aber unvorhergesehene Gesundheitskosten können ein großes Loch in die Finanzen reißen. Auch hier ist eine gut gefüllte Rücklage entscheidend, um die Lebensqualität zu sichern.

Wenn der Notfall eintritt: Die goldenen Regeln für den Zugriff

Der Moment der Wahrheit ist gekommen: Du musst an deinen Notgroschen ran. Das ist kein Scheitern, genau dafür ist er da! Wichtig ist nur, dass du ihn bewusst und nur für echte Notfälle einsetzt. Eine unerwartete Kündigung, eine dringende Zahn-OP oder ein Wasserschaden in der Wohnung sind legitime Gründe. Der Wunsch nach einem neuen Fernseher ist es nicht.

Die wichtigste Regel nach dem Zugriff lautet: Das Wiederauffüllen hat oberste Priorität. Pausiere andere Sparziele oder Investitionen und leite deinen monatlichen Sparbetrag wieder vollständig auf das Tagesgeldkonto um, bis die ursprüngliche Summe erreicht ist. Behandle dein Notfallkonto wie einen wichtigen Tank: Wenn er leer ist, füllst du ihn wieder auf, bevor du eine lange Reise antrittst.

Fazit: Wie hoch sollte der Notgroschen nun für dich sein?

Die Frage, wie hoch dein Notgroschen sein sollte, lässt sich nicht mit einer einzigen Zahl beantworten. Sie hängt von deinem Sicherheitsbedürfnis, deiner Lebenssituation und deinen finanziellen Verpflichtungen ab. Die Regel, drei bis sechs Monate deiner essenziellen Lebenshaltungskosten zurückzulegen, ist ein exzellenter und praxiserprobter Korridor.

Beginne mit einer ehrlichen Analyse deiner Ausgaben, richte ein separates Tagesgeldkonto ein und automatisiere das Sparen mit einem Dauerauftrag. Selbst kleine Beträge summieren sich über die Zeit. Das Ziel ist nicht Reichtum, sondern etwas viel Wertvolleres: die Freiheit, finanziellen Schockmomenten mit einem ruhigen „Okay, das kriegen wir hin“ zu begegnen, anstatt in Panik zu verfallen. Und dieses Gefühl ist unbezahlbar.

Quellen

  1. Banker empfehlen finanzielle Reserve (Ihre-Vorsorge.de, abgerufen am 23.11.2025)
  2. Geldbegriffe einfach erklärt (Verbraucherzentrale, abgerufen am 23.11.2025)
  3. Zwei bis drei Monatsgehälter gehören für Notfälle aufs Tagesgeldkonto (Verbraucherzentrale.de, abgerufen am 23.11.2025)
  4. Vermögensaufbau in der Krise – So klappt es auch in schwierigen Zeiten (Verbraucherzentrale.de, abgerufen am 23.11.2025)

FAQs zum Thema Wie hoch sollte der Notgroschen sein

Was mache ich, wenn die Inflation meinen Notgroschen entwertet?

Das ist ein wichtiger Punkt. Du musst akzeptieren, dass dein Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto an Kaufkraft verlieren wird. Sieh diesen Wertverlust als eine Art Versicherungsprämie: Du bezahlst quasi eine kleine Gebühr (in Form von Inflation) für die absolute Sicherheit und sofortige Verfügbarkeit deines Geldes. Um den Effekt abzumildern, kannst du dein Sparziel einmal im Jahr um die aktuelle Inflationsrate anpassen und den fehlenden Betrag gezielt auffüllen.

Muss ich die Zinsen, die ich auf das Tagesgeldkonto bekomme, versteuern?

Ja, Zinserträge sind Kapitalerträge und damit steuerpflichtig. Allerdings gibt es in Deutschland den sogenannten Sparer-Pauschbetrag. Dieser liegt bei 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für gemeinsam veranlagte Paare pro Jahr (Stand 2024). Solange deine gesamten Kapitalerträge (also Zinsen, Dividenden etc.) unter diesem Freibetrag liegen, zahlst du keine Steuern. Wichtig ist nur, dass du deiner Bank einen Freistellungsauftrag erteilst.

Darf ich den Notgroschen auch für eine einmalige, positive Chance nutzen?

Hier ist Vorsicht geboten, denn der Notgroschen ist primär für unvorhergesehene, negative Ereignisse gedacht. Eine einmalige Chance, wie eine stark vergünstigte Weiterbildung, die deine Karriere voranbringt, kann eine legitime Ausnahme sein. Frage dich aber immer: Ist dies eine Investition in meine finanzielle Zukunft oder nur ein kurzfristiger Wunsch? Für geplante, positive Ausgaben solltest du lieber separate Sparziele definieren und diese nicht mit deiner Notfallreserve vermischen.

Ich habe einen Notfall, traue mich aber nicht, den Notgroschen anzufassen. Was nun?

Dieses Gefühl ist verständlich, denn du hast hart für diese Sicherheit gearbeitet. Mache dir aber bewusst: Genau für diesen Moment hast du den Notgroschen aufgebaut! Ihn zu nutzen ist kein Scheitern, sondern der Beweis, dass deine Planung funktioniert. Stelle dir die Alternative vor: Ohne den Notgroschen müsstest du vielleicht einen teuren Kredit aufnehmen oder wärst in einer viel schlimmeren Lage. Atme tief durch, nutze das Geld für den Notfall und konzentriere dich danach wieder darauf, ihn Schritt für Schritt aufzufüllen.

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