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Wie oft kommt der Schornsteinfeger und was gibt es zu beachten?

Der Schornsteinfeger bei der Arbeit als Symbolbild

Der Schornsteinfeger gehört zu den Berufen, die wir alle kennen, aber über deren genaue Aufgaben und Besuchsfrequenz viele im Dunkeln tappen. Dabei spielt er eine wichtige Rolle für die Sicherheit und Effizienz unserer Heizanlagen. In diesem Ratgeber werfen wir einen Blick auf die Frage: Wie oft kommt der Schornsteinfeger eigentlich? Wir beleuchten die gesetzlichen Vorgaben, erklären die verschiedenen Arten von Schornsteinfegerbesuchen und geben dir praktische Tipps, wie du dich optimal auf den nächsten Besuch vorbereitest.

Gesetzliche Grundlagen: Warum der Schornsteinfeger regelmäßig kommen muss

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass die regelmäßigen Besuche des Schornsteinfegers nicht etwa eine lästige Tradition sind, sondern gesetzlich vorgeschrieben. Das Schornsteinfeger-Handwerksgesetz regelt bundesweit die Aufgaben und Zuständigkeiten der Schornsteinfeger. Der Hauptgrund für diese Regelung ist die Gewährleistung der Betriebs- und Brandsicherheit von Feuerungsanlagen.

Der Schornsteinfeger überprüft bei seinen Besuchen nicht nur den Kamin selbst, sondern auch alle angeschlossenen Feuerstätten wie Öfen, Kamine oder Heizungsanlagen. Er kontrolliert, ob alles ordnungsgemäß funktioniert, ob gefährliche Ablagerungen vorhanden sind und ob die Abgase sicher abgeleitet werden. Diese regelmäßigen Überprüfungen sind entscheidend, um Brandgefahren zu minimieren und eine effiziente Verbrennung sicherzustellen.

Die Rolle des bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers

Eine besondere Rolle spielt der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger. Er ist für die Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Schornsteinfegerarbeiten in seinem zugewiesenen Bezirk verantwortlich. Zu seinen Aufgaben gehören:

  • Die Feuerstättenschau
  • Die Abnahme von neu errichteten oder wesentlich geänderten Anlagen
  • Die Ausstellung von Feuerstättenbescheiden
  • Die Führung des Kehrbuchs

Diese hoheitlichen Aufgaben dürfen nur von ihm durchgeführt werden, während andere Schornsteinfegerarbeiten wie Reinigung und Überprüfung auch von anderen zugelassenen Schornsteinfegern übernommen werden können.

Besuchsfrequenz: Wie oft der Schornsteinfeger tatsächlich kommt

Die Frage „“Wie oft kommt der Schornsteinfeger?““ lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Häufigkeit der Besuche von verschiedenen Faktoren abhängt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Feuerstättenschau und den regelmäßigen Kehr- und Überprüfungsarbeiten.

Die Feuerstättenschau findet in der Regel alle drei bis vier Jahre statt. Bei dieser gründlichen Inspektion überprüft der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger alle Feuerstätten, Schornsteine und Abgasleitungen im Gebäude. Er kontrolliert dabei nicht nur die technische Funktionsfähigkeit, sondern auch die Einhaltung brandschutztechnischer Vorschriften.

Die Häufigkeit der regelmäßigen Kehr- und Überprüfungsarbeiten hängt von der Art und Nutzung der Feuerstätte ab. Hier ein grober Überblick:

  1. Festbrennstofffeuerungen (z.B. Holzöfen): 2-3 Mal jährlich
  2. Ölfeuerungen: 1-2 Mal jährlich
  3. Gasfeuerungen: 1 Mal jährlich

Diese Angaben können je nach Bundesland und individuellen Gegebenheiten variieren. Der genaue Rhythmus wird im Feuerstättenbescheid festgelegt, den du nach jeder Feuerstättenschau erhältst.

Vorbereitung auf den Schornsteinfegerbesuch: Was du beachten solltest

Um den Besuch des Schornsteinfegers reibungslos zu gestalten, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Hier einige Tipps, wie du dich optimal auf den nächsten Termin vorbereiten kannst:

  1. Halte alle relevanten Unterlagen bereit: Dazu gehören der Feuerstättenbescheid, Prüfprotokolle von Heizungsanlagen und gegebenenfalls Rechnungen von durchgeführten Wartungsarbeiten. Diese Dokumente helfen dem Schornsteinfeger, sich schnell einen Überblick zu verschaffen.
  2. Sorge für freien Zugang: Stelle sicher, dass alle zu überprüfenden Anlagen leicht zugänglich sind. Räume Gegenstände weg, die den Zugang zu Kaminen, Öfen oder Heizungsanlagen behindern könnten.
  3. Informiere dich über anstehende Arbeiten: Wenn du den Feuerstättenbescheid zur Hand nimmst, kannst du nachlesen, welche Arbeiten beim nächsten Besuch anstehen. So kannst du dich mental und organisatorisch darauf einstellen.

Kosten und Gebühren beim Schornsteinfegerbesuch

Die Kosten für Schornsteinfegerarbeiten sind in der Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) des jeweiligen Bundeslandes geregelt. Sie variieren je nach Art und Umfang der durchgeführten Arbeiten. Typischerweise liegen die Kosten für eine Feuerstättenschau zwischen 30 und 60 Euro, während regelmäßige Kehr- und Überprüfungsarbeiten je nach Aufwand zwischen 20 und 100 Euro kosten können.

Moderne Heizanlagen: Auswirkungen auf die Schornsteinfegerbesuche

Mit dem Fortschritt der Heiztechnologie haben sich auch die Anforderungen an die Schornsteinfegerarbeiten verändert. Moderne Heizanlagen sind oft effizienter und umweltfreundlicher, was sich auch auf die Häufigkeit und Art der notwendigen Überprüfungen auswirkt.

Brennwertkessel beispielsweise produzieren weniger Ruß und Ablagerungen als ältere Heizkessel. Das kann dazu führen, dass Reinigungsarbeiten seltener erforderlich sind. Allerdings erfordern diese hocheffizienten Systeme oft eine präzisere Einstellung und Überwachung, um optimal zu funktionieren.

Auch die zunehmende Verbreitung von Wärmepumpen und Solaranlagen hat Auswirkungen auf die Arbeit des Schornsteinfegers. Diese Systeme benötigen in der Regel keinen Kamin, trotzdem fällt ihre Überprüfung in den Aufgabenbereich des Schornsteinfegers. Er kontrolliert dabei die korrekte Installation und Funktion dieser Anlagen im Rahmen der Feuerstättenschau.

Digitalisierung in der Schornsteinfegerbranche

Die Digitalisierung macht auch vor der Schornsteinfegerbranche nicht Halt. Immer mehr Schornsteinfeger nutzen digitale Tools für ihre Arbeit. Das reicht von der elektronischen Terminvereinbarung über digitale Messgeräte bis hin zur digitalen Dokumentation der durchgeführten Arbeiten.

Für dich als Hausbesitzer oder Mieter bedeutet das mehr Komfort und Transparenz. Viele Schornsteinfeger bieten inzwischen Online-Portale an, über die du Termine vereinbaren, Dokumente einsehen und sogar Erinnerungen für anstehende Überprüfungen erhalten kannst.

Eigenverantwortung: Was du zwischen den Schornsteinfegerbesuchen tun kannst

Auch wenn der Schornsteinfeger regelmäßig kommt, trägst du als Nutzer einer Feuerstätte eine gewisse Eigenverantwortung. Zwischen den offiziellen Besuchen kannst und solltest du einige Dinge selbst im Auge behalten:

  1. Regelmäßige Sichtkontrollen: Wirf ab und zu einen Blick auf deine Feuerstätte und den sichtbaren Teil des Schornsteins. Achte auf Risse, Verfärbungen oder andere Auffälligkeiten.
  2. Richtige Bedienung: Informiere dich über die korrekte Bedienung deiner Feuerstätte. Bei einem Holzofen bedeutet das zum Beispiel, nur trockenes, unbehandeltes Holz zu verwenden und für ausreichende Luftzufuhr zu sorgen.
  3. Wartung der Anlage: Viele Wartungsarbeiten, wie etwa die jährliche Inspektion einer Gasheizung, können auch von anderen Fachbetrieben durchgeführt werden. Halte dich an die empfohlenen Wartungsintervalle.
  4. Aufmerksam sein: Achte auf ungewöhnliche Geräusche, Gerüche oder Rauchentwicklung. Bei Auffälligkeiten solltest du nicht zögern, einen Fachmann zu kontaktieren.

Der Rauchmelder als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme

Ergänzend zu den regelmäßigen Schornsteinfegerbesuchen ist die Installation von Rauchmeldern eine wichtige Sicherheitsmaßnahme. In den meisten Bundesländern sind Rauchmelder mittlerweile Pflicht. Sie können im Ernstfall Leben retten, indem sie frühzeitig vor Rauchentwicklung warnen.

Rechtliche Aspekte: Was passiert, wenn du den Schornsteinfeger nicht reinlässt?

Es mag verlockend sein, den Besuch des Schornsteinfegers zu verschieben oder gar ganz abzusagen, besonders wenn du gerade viel um die Ohren hast. Allerdings ist das rechtlich gesehen keine gute Idee. Die Verweigerung des Zutritts für den bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger kann ernsthafte Konsequenzen haben.

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass der Schornsteinfeger nicht aus Jux und Dollerei kommt, sondern eine gesetzlich vorgeschriebene Aufgabe erfüllt. Wenn du ihm den Zutritt verweigerst, verstößt du gegen geltendes Recht. Die möglichen Folgen reichen von Mahnungen über Bußgelder bis hin zur zwangsweisen Durchführung der Arbeiten.

In extremen Fällen kann sogar die Nutzungsuntersagung der Feuerstätte drohen. Das bedeutet, dass du deine Heizung oder deinen Kamin nicht mehr benutzen darfst, bis die erforderlichen Überprüfungen durchgeführt wurden. Das kann besonders im Winter sehr unangenehm werden.

Flexibilität bei Terminvereinbarungen

Die gute Nachricht ist: Die meisten Schornsteinfeger sind bei der Terminvereinbarung sehr flexibel. Wenn der vorgeschlagene Termin für dich wirklich nicht passt, zögere nicht, Kontakt aufzunehmen und einen alternativen Termin vorzuschlagen. Viele Schornsteinfeger bieten inzwischen auch Termine außerhalb der üblichen Geschäftszeiten an, um Berufstätigen entgegenzukommen.

Der Schornsteinfeger als wichtiger Partner für Sicherheit und Effizienz

Die Frage „“Wie oft kommt der Schornsteinfeger?““ lässt sich also nicht pauschal beantworten. Die Besuchsfrequenz hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Art und Nutzung deiner Feuerstätten. Was jedoch klar ist: Der Schornsteinfeger spielt eine wichtige Rolle für die Sicherheit und Effizienz deiner Heizungsanlage.

Statt den Schornsteinfeger als lästige Pflicht zu betrachten, solltest du ihn als wertvollen Partner sehen. Seine regelmäßigen Besuche tragen nicht nur zur Sicherheit bei, sondern können auch helfen, deine Heizkosten zu senken, indem er die optimale Funktion deiner Anlage sicherstellt.

Bereite dich gut auf die Besuche vor, stelle Fragen, wenn du etwas nicht verstehst, und nutze die Gelegenheit, um mehr über deine Heizungsanlage zu lernen. Mit diesem Wissen kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch aktiv zum Umweltschutz beitragen. Denn eine gut gewartete und effizient arbeitende Heizungsanlage verbraucht weniger Energie und produziert weniger Schadstoffe.

Letztendlich geht es beim regelmäßigen Schornsteinfegerbesuch um mehr als nur eine gesetzliche Pflicht. Es geht um deine Sicherheit, um Energieeffizienz und um verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Also, wenn das nächste Mal der Schornsteinfeger vor der Tür steht, empfange ihn mit einem Lächeln – er ist gekommen, um dir zu helfen!

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FAQs zum Thema Wie oft kommt der Schornsteinfeger

Kann ich den Schornsteinfeger selbst auswählen?

Ja, du hast die Möglichkeit, deinen Schornsteinfeger selbst auszuwählen. Seit der Liberalisierung des Schornsteinfegerwesens in Deutschland kannst du für die meisten Arbeiten einen Schornsteinfeger deiner Wahl beauftragen. Allerdings gibt es Ausnahmen für bestimmte hoheitliche Aufgaben, die weiterhin dem bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger vorbehalten sind. Zu diesen Aufgaben gehören unter anderem die Feuerstättenschau und die Ausstellung des Feuerstättenbescheids. Bei der Auswahl eines Schornsteinfegers solltest du auf dessen Qualifikationen und Erfahrungen achten.

Was passiert, wenn ich eine Frist für Schornsteinfegerarbeiten verpasse?

Wenn du eine Frist für Schornsteinfegerarbeiten verpasst, kann das ernsthafte Konsequenzen haben. Zunächst wirst du in der Regel eine Mahnung vom zuständigen Bezirksschornsteinfeger erhalten. Reagierst du nicht darauf, drohen Bußgelder, die je nach Bundesland und Schwere des Versäumnisses mehrere hundert Euro betragen können. In extremen Fällen kann sogar eine Nutzungsuntersagung deiner Feuerstätte ausgesprochen werden. Dies bedeutet, dass du deine Heizung oder deinen Kamin nicht mehr benutzen darfst, bis die erforderlichen Arbeiten durchgeführt wurden. Zusätzlich könnte deine Versicherung im Schadensfall die Leistung verweigern, wenn die vorgeschriebenen Überprüfungen nicht durchgeführt wurden.

Welche Vorteile bietet die Umstellung auf eine moderne Heizanlage in Bezug auf Schornsteinfegerbesuche?

Die Umstellung auf eine moderne Heizanlage kann in Bezug auf Schornsteinfegerbesuche mehrere Vorteile bieten. Moderne Anlagen arbeiten in der Regel effizienter und produzieren weniger Ruß und Ablagerungen, was zu einer Reduzierung der notwendigen Reinigungsarbeiten führen kann. Dies kann wiederum die Häufigkeit der Schornsteinfegerbesuche und somit auch die damit verbundenen Kosten verringern. Einige moderne Systeme, wie zum Beispiel Wärmepumpen, benötigen gar keinen Schornstein, wodurch bestimmte Überprüfungen ganz entfallen. Dennoch ist zu beachten, dass auch moderne Anlagen regelmäßige Kontrollen benötigen, um ihre optimale Leistung und Sicherheit zu gewährleisten. Zudem können digitale Überwachungssysteme in modernen Anlagen eine präzisere Ferndiagnose ermöglichen, was die Effizienz der Schornsteinfegerbesuche weiter steigern kann.

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