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Frieren bei Fieber: Paradox? Für unseren Körper nicht

Junge Frau sitzt zusammengekauert mit Schal und Wollpullover auf dem Sofa in eine Decke geschlagen mit einem Fieberthermometer in der Hand als Symbolbild für den Ratgeber: Frieren bei Fieber

Fieber – ein Zustand, den jeder kennt. Plötzlich fühlst du dich kraftlos, alles schmerzt und dann beginnt das Zittern und Frieren, obwohl deine Temperatur erhöht ist. Dieses Paradoxon verunsichert viele. Warum frieren wir bei Fieber? In diesem Ratgeber klären wir die Ursachen dieses Phänomens auf und geben praktische Tipps, wie du die unangenehmen Symptome lindern kannst. Wir erklären, was im Körper vor sich geht, welche Hausmittel helfen können und wann ein Arztbesuch ratsam ist.

Warum frierst du bei Fieber? Die Ursachen erklärt

Das Frieren bei Fieber mag auf den ersten Blick paradox erscheinen, hat aber einen guten Grund. Wenn dein Körper mit Krankheitserregern kämpft, schaltet er in den Verteidigungsmodus. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren und setzt Botenstoffe frei, die das Temperatur-Sollwert im Gehirn nach oben schrauben. Dein Körper will nun diese neue, höhere Temperatur erreichen – und das tut er, indem er anfängt zu frieren.

Beim Frösteln und Zittern spannen sich die Muskeln rhythmisch an und entspannen sich wieder. Diese Muskelaktivität erzeugt Wärme und hilft dem Körper, die Solltemperatur zu erreichen. Gleichzeitig verengen sich die Blutgefäße in der Haut, um Wärmeverlust zu vermeiden. Das erklärt, warum du dich kalt fühlst, obwohl dein Körper eigentlich aufheizt. Es ist ein bisschen so, als würdest du in einer kalten Wohnung die Heizung aufdrehen – es dauert eine Weile, bis es warm wird, und in der Zwischenzeit frierst du.

Die Phasen des Fiebers verstehen

Um das Frieren bei Fieber besser einordnen zu können, ist es hilfreich, die verschiedenen Phasen des Fiebers zu kennen. Fieber verläuft typischerweise in drei Stadien:

  1. Anstiegsphase: In dieser Phase erhöht sich die Körpertemperatur. Hier tritt das Frieren am stärksten auf.
  2. Plateauphase: Die Temperatur bleibt auf einem erhöhten Niveau. Das Frieren lässt nach, aber du fühlst dich heiß.
  3. Abfallphase: Die Temperatur sinkt wieder. Du fühlst dich warm und beginnst zu schwitzen.

Das Frieren bei Fieber tritt also hauptsächlich in der Anstiegsphase auf. In dieser Zeit fühlt sich der Körper kälter an als er tatsächlich ist, weil er versucht, die höhere Solltemperatur zu erreichen. Sobald diese erreicht ist, lässt das Frieren in der Regel nach.

Symptome erkennen: Wann ist es mehr als nur ein Frösteln?

Nicht jedes Frösteln bedeutet gleich Fieber. Es ist wichtig, die Symptome richtig einzuordnen. Typische Anzeichen für Fieber sind:

  • Körpertemperatur über 38°C
  • Schüttelfrost und Zittern
  • Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit
  • Schwitzen, besonders wenn das Fieber wieder sinkt

Wenn du diese Symptome bei dir feststellst, handelt es sich wahrscheinlich um Fieber. Das Frieren ist dabei ein natürlicher Begleiter. Allerdings solltest du aufmerksam sein: Hält das Frieren ungewöhnlich lange an oder tritt es zusammen mit anderen schweren Symptomen wie starken Bauchschmerzen, Atemnot oder Bewusstseinsstörungen auf, ist ein Arztbesuch ratsam.

Selbsthilfe: So linderst du das Frieren bei Fieber

Auch wenn das Frieren bei Fieber unangenehm ist, gibt es einige Möglichkeiten, wie du die Beschwerden lindern kannst. Hier ein paar bewährte Tipps:

Wärme von außen zuführen

Dein Körper arbeitet hart daran, die Temperatur zu erhöhen. Unterstütze ihn dabei, indem du dich warm einkleidest oder dich in eine kuschelige Decke wickelst. Warme Socken können ebenfalls Wunder wirken. Achte aber darauf, es nicht zu übertreiben – du sollst dich behaglich fühlen, nicht schwitzen.

Trinken, trinken, trinken

Bei Fieber verliert der Körper viel Flüssigkeit. Es ist wichtig, ausreichend zu trinken, um hydriert zu bleiben. Warme Getränke wie Tee können dabei nicht nur den Flüssigkeitshaushalt ausgleichen, sondern auch von innen wärmen und so das Frieren lindern. Kräutertees wie Lindenblüten- oder Holundertee sind besonders beliebt bei Fieber.

Wann ist ärztliche Hilfe nötig?

In den meisten Fällen ist Fieber und das damit verbundene Frieren kein Grund zur Sorge. Es gibt jedoch Situationen, in denen du einen Arzt aufsuchen solltest. Hier einige Anhaltspunkte:

  • Fieber über 39,5°C, das länger als drei Tage anhält
  • Fieber in Kombination mit starken Bauch- oder Kopfschmerzen
  • Atemprobleme oder Brustschmerzen
  • Anzeichen von Dehydrierung trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr
  • Verwirrtheit oder Bewusstseinsveränderungen

Bei Kindern und älteren Menschen solltest du generell vorsichtiger sein und im Zweifel früher einen Arzt konsultieren. Besonders Säuglinge unter drei Monaten mit Fieber sollten immer ärztlich untersucht werden.

Natürliche Helfer: Hausmittel gegen das Frieren

Neben der klassischen Selbsthilfe gibt es einige natürliche Hausmittel, die das Frieren bei Fieber lindern können. Diese Methoden sind oft einfach anzuwenden und können dein Wohlbefinden steigern:

Wärmende Wickel

Wadenwickel sind ein altbewährtes Hausmittel bei Fieber. Sie können nicht nur die Temperatur senken, sondern auch das Frieren lindern. Tauche ein Tuch in lauwarmes Wasser (nicht kalt!), wringe es aus und wickle es um die Waden. Decke die Beine dann mit einem trockenen Handtuch ab. Die langsame Verdunstung erzeugt eine angenehme Wärme.

Kräftigung durch Suppen

Eine warme Hühnersuppe ist nicht nur Nahrung für die Seele, sondern kann auch das Immunsystem unterstützen und das Frieren lindern. Die Kombination aus Wärme, Flüssigkeit und leicht verdaulichen Nährstoffen macht sie zu einem idealen Begleiter bei Fieber.

Die richtige Ernährung bei Fieber

Was du isst, kann einen großen Einfluss darauf haben, wie du dich während einer Fieberphase fühlst. Eine ausgewogene Ernährung kann dein Immunsystem unterstützen und das Frieren bei Fieber erträglicher machen. Hier einige Ernährungstipps:

Leichte Kost bevorzugen

Wenn du frierst und Fieber hast, ist dein Verdauungssystem oft überfordert. Greife zu leicht verdaulichen Lebensmitteln wie Reis, Kartoffeln oder Bananen. Diese liefern wichtige Kohlenhydrate, ohne den Körper zu überlasten.

Proteine nicht vergessen

Proteine sind wichtig für die Immunfunktion. Mageres Fleisch, Fisch oder pflanzliche Proteinquellen wie Hülsenfrühte können helfen, dein Immunsystem zu stärken. Achte darauf, dass die Proteinquellen leicht verdaulich sind.

Vergiss nicht: Auch wenn du keinen großen Appetit hast, ist es wichtig, dem Körper regelmäßig kleine Portionen zuzuführen. So behältst du deine Kraft und unterstützt die Genesung.

Medikamentöse Optionen: Wann sind sie sinnvoll?

Manchmal reichen Hausmittel und Selbsthilfe nicht aus, um das Frieren bei Fieber zu lindern. In solchen Fällen können Medikamente eine Option sein. Es ist wichtig zu verstehen, wann der Einsatz von Medikamenten sinnvoll ist und welche Vor- und Nachteile sie haben.

Fiebersenkende Mittel

Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen können Fieber senken und somit auch das Frieren lindern. Sie können zudem Schmerzen reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Allerdings solltest du bedenken, dass Fieber eine wichtige Abwehrreaktion des Körpers ist. Ein moderates Fieber sollte daher nicht sofort unterdrückt werden.

Wann Medikamente einsetzen?

Überlege dir gut, ob du zu Medikamenten greifst. Sie können sinnvoll sein, wenn:

  • Das Fieber sehr hoch ist (über 39°C)
  • Du starke Schmerzen oder Unwohlsein verspürst
  • Das Frieren dich am Schlafen hindert

Beachte immer die Packungsbeilage und halte dich an die empfohlene Dosierung. Bei Unsicherheiten oder wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst, sprich mit deinem Arzt oder Apotheker.

Vorbeugen ist besser als Frieren: Stärke dein Immunsystem

Das beste Mittel gegen Frieren bei Fieber ist natürlich, erst gar nicht krank zu werden. Ein starkes Immunsystem kann dich vor vielen Infektionen schützen oder zumindest den Verlauf mildern. Hier einige Tipps, wie du dein Immunsystem unterstützen kannst:

Ausgewogene Ernährung

Eine vitaminreiche und ausgewogene Ernährung ist die Basis für ein starkes Immunsystem. Achte besonders auf Vitamin C, Zink und Selen. Frisches Obst und Gemüse, Nüsse und Vollkornprodukte sollten regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen.

Regelmäßige Bewegung

Moderate Bewegung kann das Immunsystem stärken. Versuche, mindestens 30 Minuten am Tag aktiv zu sein. Das muss kein intensives Training sein – auch Spaziergänge oder leichtes Yoga können schon positive Effekte haben.

Ausreichend Schlaf

Schlaf ist essentiell für ein funktionierendes Immunsystem. Versuche, regelmäßige Schlafzeiten einzuhalten und gönne dir 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht. Ein erholsamer Schlaf kann Wunder wirken für deine Abwehrkräfte.

Frieren bei Fieber verstehen und bewältigen

Das Frieren bei Fieber ist zwar unangenehm, aber ein völlig normaler Prozess, mit dem dein Körper versucht, Krankheitserreger zu bekämpfen. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du die Symptome lindern und deinem Körper helfen, schneller gesund zu werden. Denk daran: Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und Wärme sind deine besten Verbündeten.

Achte auf die Signale deines Körpers und scheue dich nicht, ärztlichen Rat einzuholen, wenn sich dein Zustand nicht bessert oder du unsicher bist. Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld wirst du das Frieren und das Fieber bald überstanden haben. Bleib gesund!

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FAQs zum Thema Frieren bei Fieber

Warum friert man bei Fieber, obwohl der Körper erhitzt ist?

Das Frieren bei Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Wenn das Immunsystem Krankheitserreger bekämpft, wird der Temperatursollwert im Gehirn erhöht. Um diese neue, höhere Temperatur zu erreichen, beginnt der Körper zu frieren. Dabei spannen sich die Muskeln an und erzeugen Wärme. Gleichzeitig verengen sich die Blutgefäße in der Haut, um Wärmeverlust zu vermeiden. Dieses Zusammenspiel führt dazu, dass du dich kalt fühlst, obwohl dein Körper eigentlich aufheizt. Es ist vergleichbar mit dem Aufdrehen der Heizung in einer kalten Wohnung – es dauert eine Weile, bis es warm wird.

Wie kann ich das Frieren bei Fieber lindern?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Frieren bei Fieber zu lindern. Eine einfache Methode ist, dem Körper von außen Wärme zuzuführen, indem du dich warm anziehst oder in eine kuschelige Decke wickelst. Warme Getränke wie Tee können von innen wärmen und gleichzeitig den Flüssigkeitshaushalt ausgleichen. Wärmende Wickel, zum Beispiel Wadenwickel mit lauwarmem Wasser, können ebenfalls Linderung verschaffen. Eine leichte, aber nahrhafte Kost wie Hühnersuppe kann das Immunsystem unterstützen und das Frieren erträglicher machen. In manchen Fällen können auch fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen, sollten aber nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Wann sollte ich bei Fieber und Frieren einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen sind Fieber und das damit verbundene Frieren kein Grund zur Sorge. Es gibt jedoch Situationen, in denen du einen Arzt aufsuchen solltest. Wenn das Fieber über 39,5°C steigt und länger als drei Tage anhält, ist ärztlicher Rat empfehlenswert. Auch bei Fieber in Kombination mit starken Bauch- oder Kopfschmerzen, Atemprobleme oder Brustschmerzen solltest du einen Arzt konsultieren. Zeichen von Dehydrierung trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr oder Verwirrtheit sind weitere Gründe für einen Arztbesuch. Bei Kindern, besonders Säuglingen unter drei Monaten, und älteren Menschen solltest du generell vorsichtiger sein und im Zweifel früher einen Arzt aufsuchen.

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