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Eierschale essen: Gesund oder gefährlich?

Eierschalen auf einem Teller als Symbolbild, ob es gesund oder gefährlich ist, Eierschale zu essen.

Kurzfassung

  • Eierschalen enthalten Calciumcarbonat und können als Calciumquelle dienen – aber nur mit hygienischer Vorbereitung.
  • Eierschalenpulver sollte mehlfein gemahlen werden, um die Textur im Essen zu verbessern.
  • Das Erhitzen der Schalen ist wichtig, um Keime zu eliminieren – am besten in sprudelndem Wasser kochen.
  • Vermeidung von Überdosierung: 2.500 mg Calcium pro Tag aus allen Quellen sind die Obergrenze laut EFSA.
  • Eierschalenpulver ist keine Hauptquelle, sondern Ergänzung – besonders hilfreich bei wenig Calcium in der Ernährung.
  • Nicht nur zum Verzehr: Eierschalen bereichern auch den Garten als Calciumquelle und Strukturmaterial.

Nach dem Frühstück liegen sie da: zwei Hälften Eierschale auf dem Brett, eigentlich schon „Abfall“. Und dann kommt dieser Gedanke: Da steckt doch Kalzium drin – kann man das wirklich nutzen? Die kurze Antwort: ja, aber nur mit sauberer Vorbereitung und einer Portion Maß.

Was ist Eierschale eigentlich – und warum spielt Kalzium dabei die Hauptrolle?

Eine Eierschale besteht zum größten Teil aus Calciumcarbonat. Das ist eine ganz normale Calciumverbindung, die auch in anderen Calciumpräparaten vorkommt – nur eben in der „Küchenversion“. Für die Einordnung hilft eine Zahl: Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) nennt für Erwachsene ab 19 Jahren eine empfohlene Zufuhr von rund 1.000 mg Calcium pro Tag.[1] Das klingt nach viel, ist aber schnell erreicht – oder eben nicht, wenn Milchprodukte kaum eine Rolle spielen oder die Ernährung insgesamt eher calciumarme Klassiker enthält.

Genau deshalb wird Eierschalenpulver im Netz gern als Lösung gehandelt. Das kann passen – nur ist es kein „einfach draufkippen und fertig“-Thema, sondern eher ein kleiner Handgriff mit Regeln. Die zwei wichtigsten sind: Hygiene und Dosis.

Ist Eierschale essen sicher?

Die Schale ist außen nicht steril. Auf Eierschalen können Keime sitzen, und im Küchenalltag reicht schon ein bisschen Kreuzkontakt – Hände, Brett, Messer – damit etwas dort landet, wo es nicht hingehört. Das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) beschreibt bei Salmonellen ausdrücklich, dass Übertragungen über die Schale und über Küchenkontakte möglich sind.[2] Der wichtigste Sicherheitshebel ist Hitze: Wenn du die Schalen wirklich erhitzt, nimmst du dem Risiko den Boden.

Der zweite Punkt wird oft vergessen: Auch „zu viel des Guten“ kann unangenehm werden. Die EFSA nennt für Erwachsene eine tolerierbare Obergrenze (UL, Tolerable Upper Intake Level) von 2.500 mg Calcium pro Tag aus allen Quellen zusammen.[3] Das heißt nicht, dass man diese Grenze „anpeilen“ soll – eher im Gegenteil. Es ist die Kante, ab der das Risiko für Nebenwirkungen durch Überversorgung steigt.

Wann lieber erst abklären lassen?

Bei diesen Punkten ist ein kurzer Check sinnvoll:

  • du hattest schon Nierensteine oder hast eine bekannte Nierenerkrankung
  • du nimmst bereits Calcium- oder Vitamin-D-Präparate (oder hoch dosierte Multis)
  • du hast eine Erkrankung, bei der Calcium im Blut zu hoch werden kann (das wird ärztlich meist klar benannt)

Und noch ein ganz praktischer Hinweis: Eierschale ist kein „Crunch-Topping“. Grobe Stücke können im Hals kratzen und sind schlicht unangenehm. Wenn du es machst, dann als sehr feines Pulver.

So wird aus Schale ein Pulver, das man tatsächlich verwenden kann

Das Ziel ist nicht „irgendwie klein“, sondern mehlfein. Je feiner das Pulver, desto angenehmer ist es im Mund und desto leichter lässt es sich in Essen unterbringen. So gehe ich dabei vor:

Eierschalenpulver in der Küche

Die Schritte sind überschaubar, aber sie sollten in dieser Reihenfolge passieren:

  1. Schalen sammeln und direkt nach dem Aufschlagen kurz mit Wasser abspülen, damit keine Ei-Reste dran kleben.
  2. Erhitzen in kochendem Wasser. Gib die Schalen in sprudelndes Wasser und lass sie einige Minuten kräftig kochen, damit mögliche Keime zuverlässig unschädlich werden.[2]
  3. Vollständig trocknen an der Luft oder bei niedriger Temperatur im Ofen, bis sie wirklich spröde sind.
  4. Mahlen in einer sauberen Kaffeemühle, einem Mixer oder im Mörser, bis das Pulver sehr fein ist. Wenn du beim ersten Versuch noch Körnchen spürst, einfach nochmal durchmahlen.
  5. Lagern in einem trockenen, sauberen Schraubglas. Feuchtigkeit ist der Gegner, weil sie Klümpchen macht.

Wenn du die dünne Innenhaut (Membran) entfernen willst, kannst du das machen – es ist aber kein Muss. Für die Textur kann es helfen, weil die Membran beim Mahlen manchmal „faserig“ wirkt. Entscheidend bleibt: Erhitzen, trocknen, fein mahlen.

Wie viel ist sinnvoll – und ab wann wird’s zu viel?

Hier lohnt es sich, kurz realistisch zu bleiben. Calcium ist wichtig, keine Frage. Gleichzeitig ist es ein Mineralstoff, bei dem „immer mehr“ nicht automatisch besser ist. Die DGE ordnet den Bedarf für Erwachsene typischerweise bei etwa 1.000 mg pro Tag ein.[1] Viel davon kommt je nach Ernährung bereits aus Lebensmitteln (Mineralwasser, Gemüse, Nüsse, angereicherte Produkte, Käse, Joghurt – je nachdem, was bei dir auf dem Tisch steht).

Wenn du Eierschalenpulver nutzen möchtest, ist das am entspanntesten als kleine Ergänzung, nicht als Hauptversorger. Und vor allem nicht zusätzlich zu hoch dosierten Präparaten. Die EFSA nennt als Obergrenze für Erwachsene 2.500 mg Calcium pro Tag aus allen Quellen zusammen.[3] Das ist ein guter Sicherheitsrahmen, damit man nicht aus Versehen in Bereiche rutscht, die langfristig problematisch sein können.

Eine zweite Perspektive ist der Nutzen: Es gibt Studien, die Eierschalenpulver als Calciumquelle in der Ernährung untersuchen. Eine klinische Studie mit postmenopausalen Frauen hat zum Beispiel eine eggshell-basierte Supplementierung in Kombination mit weiteren Nährstoffen untersucht und dabei Effekte auf Messwerte des Knochenstoffwechsels beschrieben.[4] Eine neuere Arbeit (2024) betrachtet Eierschalenpulver ebenfalls als günstige Calciumquelle in einem Mahlzeitenkonzept für Personen mit niedriger Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr.[5] Das bedeutet nicht, dass Eierschale „Knochen rettet“. Es bedeutet: Als Calciumträger ist das Thema wissenschaftlich nicht aus der Luft gegriffen – es gehört nur sauber eingeordnet.

Wie bekommt man das Pulver in den Alltag, ohne dass es nervt?

Der größte Stolperstein ist nicht der Geschmack, sondern die Textur. In cremigen Speisen fällt feines Pulver am wenigsten auf. In trockenen Sachen oder in einem Glas Wasser kann es dagegen schnell „sandig“ wirken. Wenn du es nutzen willst, such dir daher Lebensmittel, die ohnehin dickflüssig sind oder eine Struktur haben, in der ein Hauch Mineralisches nicht stört.

Ich finde es am unauffälligsten in Suppen, Soßen oder einem Smoothie. In Teig funktioniert es ebenfalls, weil es sich gut verteilt. In Kaffee oder Tee kann es funktionieren, muss aber nicht – das ist stark Geschmackssache, und man merkt dort Textur schneller als in einer Soße. Wenn du merkst, dass du es deutlich spürst, ist fast immer das Pulver noch zu grob.

Und wenn „essen“ sich einfach nicht gut anfühlt?

Dann muss nichts in den Mund wandern. Eierschalen können auch außerhalb der Küche sinnvoll sein – vor allem, wenn du einen Garten oder Balkon hast. Zwei, drei Ideen reichen meistens schon, um den Rest nicht wegzuwerfen:

  • im Beet grob zerstoßen als langfristige Calciumquelle im Boden (eher als langsamer Beitrag, nicht als Sofortdünger)
  • für Kompost als Strukturmaterial, wenn du ohnehin kompostierst
  • als Anzuchthilfe wenn du kleine Setzlinge startest (Schalenhälfte, Erde rein, später mit einpflanzen)

Das ist die entspannte Alternative, wenn dich der Gedanke an Pulver im Essen nicht überzeugt. Der Nutzen bleibt trotzdem da – nur eben an einer anderen Stelle.

Was ich nach ein paar Küchenrunden fair finde

Eierschale essen ist weder Quatsch noch automatisch sinnvoll für jeden. Es ist eine Option, die gut funktioniert, wenn zwei Dinge stimmen: Die Vorbereitung ist hygienisch sauber, und die Menge bleibt in einem Rahmen, der zur restlichen Ernährung passt. Wenn du ohnehin wenig Calciumquellen hast, kann das eine einfache Ergänzung sein. Wenn du bereits supplementierst oder Nierenthemen hast, ist Zurückhaltung die bessere Entscheidung – oder ein kurzer medizinischer Check, damit du nicht gegen dein eigenes Ziel arbeitest.

Quellen

  1. DGE: Referenzwerte – Calcium (abgerufen am 18.12.2025)
  2. BfR: Fragen und Antworten zum Schutz vor Infektionen mit Salmonellen (abgerufen am 18.12.2025)
  3. EFSA: Tolerable Upper Intake Level of calcium (2012) (abgerufen am 18.12.2025)
  4. Schaafsma et al. (2002): Chicken eggshell powder as dietary calcium source – study on bone mineral density (abgerufen am 18.12.2025)
  5. Joo et al. (2024): Home meal replacement fortified with eggshell powder and vitamin D – bone metabolism indicators (abgerufen am 18.12.2025)

FAQs zum Thema Eierschale essen

Muss man Eierschalen wirklich abkochen?

Ja. Die Schale kann Keime tragen, und genau deshalb ist Erhitzen der Sicherheitsanker. Das BfR beschreibt, dass Salmonellen über die Eischale und über Küchenkontakte in verzehrfertige Lebensmittel gelangen können.[2] Ohne Hitze ist das Risiko unnötig hoch.

Wie fein muss das Pulver sein?

So fein, dass du beim Essen keine Körnchen spürst. Grobe Partikel sind nicht nur unangenehm, sie können auch im Hals kratzen. Wenn du das Pulver deutlich merkst, ist meist noch eine Runde Mahlen nötig.

Kann man damit zu viel Calcium aufnehmen?

Ja, vor allem, wenn zusätzlich Calciumpräparate genutzt werden. Die EFSA nennt für Erwachsene eine tolerierbare Obergrenze von 2.500 mg Calcium pro Tag aus allen Quellen zusammen.[3] Das Ziel ist nicht, „so viel wie möglich“ zu nehmen, sondern den Bedarf sinnvoll zu decken.

Ist das sinnvoll, wenn man kaum Milchprodukte isst?

Das kann eine Option sein, weil die DGE für Erwachsene rund 1.000 mg Calcium pro Tag empfiehlt.[1] Wenn deine Ernährung ansonsten wenig Calcium enthält, kann Eierschalenpulver als Ergänzung helfen – vorausgesetzt, Hygiene und Menge passen.

Gibt es dazu überhaupt Studien am Menschen?

Ja. Es gibt Humanstudien, die eggshell-basiertes Calcium in Nahrungskonzepten oder Supplementen untersucht haben, unter anderem bei postmenopausalen Frauen.[4] Eine neuere Arbeit (2024) betrachtet Eierschalenpulver ebenfalls als günstige Calciumquelle in einem Mahlzeitenkonzept bei niedriger Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr.[5]

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