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Ernährung

Mehr Durst nach Softdrink? Warum das so ist!

Eiskalte Limo zischt, erster Schluck – herrlich! Aber kurz darauf meldet sich der Durst zurück, manchmal sogar stärker als zuvor. Dieses Phänomen von mehr Durst nach dem du einen Softdrink getrunken hast, ist kein Zufall, sondern hat handfeste biologische Gründe, die wir uns mal genauer anschauen.

Der Griff zur Dose – und der Durst bleibt

Du stehst an einem warmen Tag im Supermarkt, vielleicht nach dem Sport oder einfach nur so, weil dir danach ist. Die bunten Flaschen und Dosen im Kühlregal lachen dich an. Cola, Limo, Eistee – die Auswahl ist riesig. Du schnappst dir deinen Favoriten, öffnest ihn, und der erste Schluck fühlt sich einfach gut an. Kalt, süß, prickelnd. Für einen kurzen Moment scheint der Durst gestillt. Aber dann, oft schon wenige Minuten später, ist er wieder da. Manchmal fühlt sich der Mund sogar irgendwie klebrig oder pelzig an, und das Verlangen nach *noch* einem Schluck, oder besser noch, nach Wasser, wird stärker. Komisch, oder? Du hast doch gerade etwas getrunken, um den Durst zu löschen. Warum also dieser Effekt von mehr Durst nach Softdrink?

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Zucker: Der Hauptverdächtige im Durst-Dilemma

Der größte Übeltäter in den meisten Softdrinks ist der Zucker, und zwar in rauen Mengen. Wenn du eine zuckerhaltige Limo trinkst, gelangt dieser Zucker schnell in deinen Blutkreislauf. Dein Körper ist aber ein ziemlich schlaues System und strebt immer nach Gleichgewicht, auch bei der Konzentration von Stoffen im Blut. Eine hohe Zuckerkonzentration im Blut ist für den Körper wie ein Alarmsignal. Um diese Konzentration zu verdünnen und wieder ins Lot zu bringen, zieht er Wasser aus den Zellen deines Körpers ins Blut. Stell dir das ein bisschen vor wie bei einem Schwamm: Der Zucker im Blut saugt quasi das Wasser aus den umliegenden Geweben auf.

Dieser Wasserentzug aus den Zellen ist genau das, was deinem Gehirn als Durstsignal gemeldet wird. Die Zellen „melden“ Wassermangel, und dein Gehirn reagiert mit dem Befehl: Trinken! Paradoxerweise hast du also durch das zuckerhaltige Getränk eine Situation geschaffen, die deinen Körper dazu bringt, noch mehr Wasser zu benötigen. Das Ergebnis ist noch mehr Durst nach dem du einen Softdrink getrunken hast, obwohl du ja eigentlich genau das Gegenteil erreichen wolltest. Es ist ein Teufelskreis: Du trinkst etwas Süßes gegen den Durst, dein Blutzucker steigt, Wasser wird aus den Zellen gezogen, du bekommst noch mehr Durst.

Osmolalität: Ein kleiner Ausflug in die Chemie

Was hier passiert, hängt mit der sogenannten Osmolalität zusammen. Das ist ein Maß für die Konzentration gelöster Teilchen (wie Zucker oder Salz) in einer Flüssigkeit. Dein Blut hat eine bestimmte, relativ konstante Osmolalität. Trinkst du nun eine Flüssigkeit mit einer deutlich höheren Osmolalität (wie eine zuckerreiche Limo), versucht dein Körper, diesen Unterschied auszugleichen, indem er Wasser dorthin verschiebt, wo die Konzentration höher ist – also ins Blut. Das entzieht den Zellen Wasser und löst Durst aus. Wasser hingegen hat eine niedrige Osmolalität und hilft, den Körper zu hydrieren, ohne diesen Effekt auszulösen.

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Die süße Falle: Wenn das Gehirn nach mehr verlangt

Zucker spielt aber nicht nur mit deinem Wasserhaushalt, sondern auch mit deinem Gehirn. Süßer Geschmack wird von unserem Belohnungssystem im Gehirn registriert. Zucker kann die Ausschüttung von Dopamin anregen, einem Botenstoff, der uns ein gutes Gefühl gibt. Das kann dazu führen, dass wir immer wieder zu süßen Getränken greifen, auch wenn wir gar keinen echten Durst haben. Dieser Belohnungseffekt kann das Durstgefühl überlagern oder sogar verstärken. Manchmal ist es also nicht nur der physiologische Durst, der uns zur nächsten Limo greifen lässt, sondern auch die antrainierte Gewohnheit und das Verlangen nach dem süßen „Kick“. Dieser psychologische Aspekt trägt ebenfalls zum Gefühl von mehr Durst nach Softdrink bei, weil das eigentliche Bedürfnis nach Flüssigkeit nicht befriedigt, sondern durch ein kurzfristiges Belohnungsgefühl ersetzt wird, das schnell wieder nachlässt.

Was ist mit Light-Getränken? Der Mythos der zuckerfreien Alternative

Jetzt denkst du vielleicht: „Okay, Zucker ist das Problem. Dann greife ich eben zu Light- oder Zero-Produkten mit Süßstoffen!“ Das klingt logisch, aber ganz so einfach ist es leider nicht. Künstliche Süßstoffe enthalten zwar keine oder kaum Kalorien und lassen den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen wie Zucker, aber sie können das Durstgefühl trotzdem beeinflussen.

Es gibt verschiedene Theorien dazu:

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  • Einige Studien deuten darauf hin, dass der intensive süße Geschmack von Süßstoffen das Gehirn quasi „verwirren“ kann. Es erwartet aufgrund der Süße Energie (Kalorien), die aber nicht geliefert wird. Das könnte dazu führen, dass das Verlangen nach Süßem oder sogar das Durstgefühl bestehen bleibt oder wiederkehrt.
  • Manche Süßstoffe können auch einen leicht bitteren oder metallischen Nachgeschmack hinterlassen, der ebenfalls das Bedürfnis weckt, etwas anderes zu trinken, um diesen Geschmack loszuwerden.
  • Auch wenn sie keinen Zucker enthalten, liefern Light-Getränke dem Körper keine echte Flüssigkeit in dem Sinne, wie es Wasser tut. Sie enthalten oft Säuerungsmittel, Aromen und andere Zusatzstoffe, die den Durst nicht optimal löschen.
  • Diskutiert wird auch, ob Süßstoffe die Darmflora beeinflussen können, was wiederum Auswirkungen auf verschiedene Körperprozesse haben könnte, eventuell auch auf das Durstempfinden – hier ist die Forschung aber noch nicht eindeutig.
  • Letztlich bleibt festzuhalten: Auch wenn sie keinen Zucker enthalten, sind Light-Getränke keine idealen Durstlöscher und können bei manchen Menschen ebenfalls zu einem anhaltenden oder wiederkehrenden Durstgefühl führen, was dem Phänomen „mehr Durst nach Softdrink“ ähnelt.

Es ist also nicht gesagt, dass du mit der Light-Variante dem Gefühl von „mehr Durst“ immer entkommst. Wasser bleibt hier einfach unschlagbar.

Andere Faktoren, die den Durst beeinflussen können

Neben Zucker und Süßstoffen gibt es noch andere Inhaltsstoffe in Softdrinks, die eine Rolle spielen können:

  • Viele Colagetränke oder Energydrinks enthalten Koffein – und das wirkt leicht harntreibend. Es regt die Nieren an, mehr Flüssigkeit auszuscheiden, was auf Dauer zu einer leichten Dehydrierung führen kann.
  • Statt den Durst zu stillen, kann der Effekt von Koffein das Durstgefühl sogar verstärken. Wer regelmäßig zu solchen Getränken greift, fühlt sich also womöglich dauerhaft „durstig“.
  • In Cola steckt Phosphorsäure, in anderen Limos oft Zitronensäure – beides sorgt für den typischen Kick im Geschmack, kann aber den Zahnschmelz angreifen und ein trockenes Gefühl im Mund hinterlassen.
  • Dieses leicht „ätzende“ Mundgefühl wird manchmal mit echtem Durst verwechselt – und schwupps, greift man wieder zur Flasche, obwohl es eigentlich gar nicht nötig wäre.

Hier eine kleine Übersicht, wie verschiedene Getränke-Typen im Vergleich abschneiden könnten (vereinfacht):

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Getränk Zuckergehalt (ca.) Osmolalität Effekt auf Durst Hydrierender Effekt
Wasser 0g Niedrig Löscht Durst Sehr gut
Softdrink (zuckerhaltig) Hoch (ca. 10g/100ml) Hoch Kann Durst verstärken (mehr Durst nach Softdrink) Gering / Negativ
Softdrink (Light/Zero) 0g (Süßstoffe) Niedrig bis Mittel Kann Durstgefühl beeinflussen / nicht löschen Mäßig (besser als zuckerhaltig, schlechter als Wasser)
Fruchtsaft (100%) Hoch (natürlicher Zucker) Hoch Ähnlich wie Softdrink, kann Durst verstärken Mäßig (enthält Vitamine, aber viel Zucker)
Ungesüßter Tee 0g Niedrig Löscht Durst Gut
Isotonisches Getränk Mittel (ca. 4-8g/100ml) Ähnlich wie Blut Löscht Durst (v.a. nach Sport) Gut (liefert auch Elektrolyte)

Diese Tabelle zeigt, dass Wasser und ungesüßte Tees die besten Optionen sind, um den Durst effektiv zu löschen und den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Zuckerhaltige Getränke, auch Säfte, sind aufgrund ihres hohen Zuckergehalts und der damit verbundenen hohen Osmolalität eher ungeeignet und können das Problem des Durstes sogar verschlimmern – der bekannte Effekt von mehr Durst nach Softdrink tritt ein.

Wie du dem Teufelskreis entkommst

Okay, jetzt wissen wir, warum uns Softdrinks oft noch durstiger machen. Aber was kannst du konkret tun, wenn dich die Lust auf Süßes packt oder du einfach nur Durst hast?
Hier sind ein paar Ideen:

  • Wenn du Durst hast, greif zuerst zu einem großen Glas Wasser. Das klingt simpel, hilft aber oft – denn das Verlangen nach etwas Süßem verschwindet danach häufig von selbst.
  • Wer nicht ganz auf Geschmack verzichten will, kann Saft oder Limo mit Wasser verdünnen. Eine Schorle im Verhältnis 1:3 oder 1:2 ist deutlich besser als die pure Zuckerbombe.
  • Es gibt richtig gute Alternativen: Wasser mit Zitrone, Gurkenscheiben oder Minze bringt Frische ins Glas – ganz ohne Zucker oder künstliche Süßstoffe.
  • Softdrinks sind kein Durstlöscher – denk lieber an sie wie an ein Dessert: in kleinen Mengen, bewusst und mit Genuss getrunken.
  • Ein Blick aufs Etikett kann aufrütteln – die Zuckermenge in Limo oder Eistee überrascht oft. Das hilft beim Umdenken.
  • Wenn der Griff zur Limo zur Gewohnheit geworden ist, versuch die Routine bewusst zu durchbrechen. Etwa beim Essen einfach mal stilles Wasser servieren – das macht mehr aus, als man denkt.
Zuletzt aktualisiert am 12. Mai 2025 um 14:21 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Es geht nicht darum, sich alles zu verbieten. Ich geb’s zu, ab und zu schmeckt so eine kalte Cola einfach gut. Aber es hilft, zu wissen, was im Körper passiert und warum das Gefühl von mehr Durst nachdem du einen Softdrink getrunken hast, entsteht. Mit diesem Wissen kannst du bewusster entscheiden, was und wie viel du trinkst, besonders wenn du wirklich Durst hast.

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Schluss mit dem Teufelskreis: Bewusst trinken statt nur süß

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Grund, warum du oft mehr Durst nach dem Genuss eines Softdrinks hast, liegt hauptsächlich am hohen Zuckergehalt. Dieser zieht Wasser aus deinen Zellen, was dein Gehirn als Durstsignal interpretiert. Aber auch Süßstoffe in Light-Getränken sind keine ideale Lösung und können das Durstgefühl auf andere Weise beeinflussen. Koffein und Säuren können zusätzlich dazu beitragen.

Letztlich läuft es darauf hinaus: Softdrinks sind Genussmittel, keine Durstlöscher. Wenn dein Körper nach Flüssigkeit ruft, ist Wasser die allerbeste Antwort. Es hydriert dich effektiv, ohne deinen Blutzucker Achterbahn fahren zu lassen oder deinen Körper anderweitig auszutricksen. Vielleicht probierst du ja beim nächsten Durstgefühl mal bewusst aus, zu Wasser oder ungesüßtem Tee zu greifen, anstatt zur bunten Dose. Dein Körper wird es dir vielleicht nicht laut sagen, aber er wird es zu schätzen wissen. Und das Gefühl, den Durst wirklich gestillt zu haben, ist doch auch ziemlich befriedigend, oder?

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FAQs zum Thema mehr Durst nach Softdrink

Spielt die Temperatur meines Softdrinks eine Rolle dabei, ob er meinen Durst löscht?

Ja, die Temperatur spielt durchaus eine Rolle, aber vielleicht anders, als du denkst. Ein eiskaltes Getränk fühlt sich im ersten Moment unglaublich erfrischend an und kann dein Durstgefühl kurzzeitig betäuben, weil die Kälte die Nerven im Mund und Rachen stimuliert. Allerdings löst die Kälte allein nicht das eigentliche Problem der Flüssigkeitsversorgung deines Körpers. Wenn das Getränk zuckerhaltig ist, treten die im Text beschriebenen Effekte trotzdem ein, sobald sich die Temperatur im Magen angeglichen hat. Außerdem kann sehr Kaltes die Magenentleerung sogar leicht verlangsamen. Letztlich ist es also die Zusammensetzung des Getränks, nicht primär seine Temperatur, die darüber entscheidet, wie gut es hydriert.

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Enthalten Softdrinks wichtige Elektrolyte, die ich beim Schwitzen verliere?

Nein, typische Softdrinks sind leider keine gute Quelle für Elektrolyte wie Natrium, Kalium oder Magnesium, die du besonders beim Schwitzen verlierst. Diese Mineralstoffe sind aber wichtig, damit dein Körper Wasser richtig aufnehmen und nutzen kann. Während Wasser selbst zwar auch wenige Elektrolyte enthält, bringt es deinen Flüssigkeitshaushalt nicht durch Zucker durcheinander. Isotonische Getränke sind speziell dafür gemacht, diese Verluste auszugleichen, aber normale Limos liefern dir hauptsächlich Zucker und Wasser, ohne die wichtigen Mineralstoffe zu ersetzen. Das macht sie gerade nach dem Sport oder an heißen Tagen zu einer schlechten Wahl für die Rehydrierung.

Warum enthalten manche Softdrinks Salz (Natrium) und macht mich das noch durstiger?

Das ist eine gute Frage! Manchmal wird Natrium (ein Bestandteil von Kochsalz) Softdrinks in kleinen Mengen zugesetzt, um den Geschmack abzurunden oder als Konservierungsmittel. Ähnlich wie Zucker erhöht aber auch Salz die Konzentration gelöster Teilchen in deinem Blut, wenn du es aufnimmst. Dein Körper möchte dieses Ungleichgewicht ausgleichen und zieht dafür Wasser aus den Zellen, was wiederum dein Durstzentrum im Gehirn alarmiert. Es ist also durchaus möglich, dass das enthaltene Natrium, auch wenn es nicht viel ist, zusätzlich zum Zucker dazu beiträgt, dass du dich nach dem Softdrink wieder durstig fühlst.

Hat die Kohlensäure in Softdrinks einen Einfluss auf mein Durstgefühl?

Ja, die Kohlensäure kann dein Durstempfinden beeinflussen, aber nicht unbedingt positiv im Sinne von Flüssigkeitszufuhr. Das Prickeln im Mund und Rachen kann zwar als erfrischend empfunden werden und kurzzeitig vom Durst ablenken. Gleichzeitig füllt das freigesetzte Gas aber auch deinen Magen und kann dir so ein Völlegefühl signalisieren, noch bevor du ausreichend Flüssigkeit aufgenommen hast. Du hörst also vielleicht früher auf zu trinken, als dein Körper eigentlich bräuchte. Die Kohlensäure selbst trägt also nichts zur Hydrierung bei, sondern kann die tatsächliche Flüssigkeitsaufnahme eher behindern.

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