Folge uns auf

Homepage » Gesundheit » Ernährung » Warum kein Kaffee vor der Blutabnahme: Was du wissen musst

Warum kein Kaffee vor der Blutabnahme: Was du wissen musst

Eine Tasse Kaffee, gebettet auf Kaffeebohnen - Symbolbild: Warum kein Kaffee vor Blutabnahme

Du hast morgens einen Termin zur Blutabnahme, alles ist noch halb im Schlaf – und der Kaffee riecht schon nach „ich bin gleich ein Mensch“. Genau da kommt die blöde Frage: Darf die Tasse noch sein oder nicht? Wenn du nüchtern erscheinen sollst, ist die sichere Antwort fast immer: Wasser ja, Kaffee lieber nein.

Warum kein Kaffee vor der Blutabnahme?

„Nüchtern“ wird im Alltag oft mit „nichts essen“ gleichgesetzt. In der Labormedizin ist es strenger: Bei vielen Untersuchungen sollst du nichts aufnehmen, was Stoffwechsel, Hormone oder Kreislauf in Bewegung bringt. Genau das kann Kaffee – selbst schwarz. Die MedlinePlus (US National Library of Medicine) formuliert es sehr eindeutig: Bei einem Fasten für Bluttests gilt nur Wasser als erlaubt, Kaffee und andere Getränke können Ergebnisse beeinflussen.[3]

In Deutschland ist die Ansage in vielen Praxen ähnlich. Die AOK schreibt zum nüchternen Erscheinen, dass Kaffee und Tee mit Milch oder Zucker tabu sind – und dass in der Regel stilles Wasser in kleiner Menge okay ist.[2] Bei schwarzem Kaffee sind die Ansagen je nach Test und Labor weniger einheitlich, aber genau deshalb ist „Wasser-only“ die saubere, stressfreie Variante, wenn du keinen Ärger mit einem verfälschten Wert riskieren willst.

Was Kaffee an den Werten drehen kann

Die Tasse ist nicht nur „Koffein rein, wach“. Kaffee triggert mehrere Systeme gleichzeitig. Und je nachdem, was gemessen wird, kann das stören – nicht dramatisch, aber genug, um einen Wert in die falsche Richtung zu schubsen.

Blutzucker und Insulin

Wenn bei dir Nüchternblutzucker oder andere Zuckerwerte im Fokus stehen, ist Kaffee besonders ungünstig. Die Techniker Krankenkasse rät vor der Blutabnahme zur Bestimmung des Nüchternblutzuckers ausdrücklich dazu, auch auf Kaffee und schwarzen Tee zu verzichten.[5] Hintergrund: Koffein kann kurzfristig die Glukoseverarbeitung beeinflussen – das ist kein Mythos, sondern ein Effekt, der je nach Person stärker oder schwächer ausfällt.

Stresshormone und Kreislauf

Koffein kann Puls und Blutdruck anheben, und der Körper reagiert dabei nicht bei allen gleich. Wenn zusätzlich Nervosität wegen der Blutabnahme dazukommt, ist das eine Kombination, die bei manchen Laborwerten (z.B. bestimmten Hormonen) einfach unnötiges Rauschen reinbringt. Für die meisten Standardwerte ist das kein Weltuntergang – aber wenn ein Arzt gezielt Dinge prüfen will, die stresssensibel sind, wird Kaffee schnell zur Stolperfalle.

Fettwerte, vor allem Triglyzeride

Bei Fettwerten hängt die Aussagekraft stark davon ab, ob wirklich nüchtern abgenommen wurde. Das gilt besonders für Triglyzeride. Essen ist hier der größte Faktor – aber Kaffee ist eben auch nicht „nichts“, wenn er Koffein enthält oder (ganz häufig) doch nicht schwarz bleibt. Ein Schuss Milch, Haferdrink, Zucker, Sirup: Das ist dann schlicht kein nüchterner Zustand mehr.

Was „nüchtern“ in der Praxis meistens bedeutet

Je nach Untersuchung kann das variieren, aber als Standard wird häufig verlangt: 8 bis 12 Stunden nichts essen und nur Wasser trinken. Die Apotheken Umschau beschreibt es ähnlich und nennt Wasser als sichere Wahl; bei Tee oder schwarzem Kaffee wird teils Spielraum gesehen, aber eben nicht für jede Untersuchung und nicht in jedem Labor.[1]

Der eigentliche Klassiker: Kaffee ist selten wirklich schwarz

Viele denken bei „Kaffee“ an eine harmlose Tasse schwarz. Im echten Leben ist es oft Milchkaffee, Cappuccino, Latte, Hafer-Flat-White oder „nur ein Teelöffel Zucker“. Und genau da ist die Nummer klar: Milch, Zucker und alles Kalorienhaltige können die Blutwerte beeinflussen – und der „nüchtern“-Status ist weg. Deshalb schreiben auch deutsche Kasseninfos sehr deutlich, dass Kaffee oder Tee mit Milch/Zucker nicht in Ordnung sind.[2]

Wenn du schon mal Blutwerte hattest, die knapp außerhalb lagen, weißt du, wie schnell daraus eine Kette wird: neue Kontrolle, nochmal nüchtern kommen, wieder Zeit einplanen. Das lässt sich oft vermeiden, indem du am Morgen der Abnahme konsequent bei Wasser bleibst.

Es gibt Ausnahmen – und genau die machen es unübersichtlich

Jetzt kommt der Teil, der im Alltag nervt: Es gibt Situationen, in denen schwarzer Kaffee offiziell toleriert wird – und andere, in denen er ausdrücklich nicht gewünscht ist. Manche Patienteninfos (auch in UK) erlauben bei bestimmten Tests geringe Mengen schwarzen Tee/Kaffee, solange keine Milch und kein Zucker dabei sind (z.B. bei einzelnen OGTT-Protokollen).[7] Andere Stellen sind strikt und sagen: wirklich nur Wasser, sonst ist das Fasten unterbrochen.[3]

Wenn du das eine Mal „schwarz ist okay“ hörst und das nächste Mal „auf keinen Fall“, wirkt das wie Willkür – ist aber meist einfach die Folge davon, dass unterschiedliche Tests unterschiedlich empfindlich sind. Deshalb ist die Empfehlung für deinen Alltag so simpel: Wenn du nüchtern kommen sollst und nicht sicher weißt, was genau abgenommen wird, nimm Wasser.

Was du morgens stattdessen machen kannst, ohne dass der Start sich mies anfühlt

Der Kaffee fehlt ja nicht nur geschmacklich, sondern als Ritual. Gerade wenn der Termin früh ist, ist das oft der Teil, der am meisten nervt. Ein paar Dinge helfen, ohne dass du daraus ein Morgenprojekt machen musst:

Halte es banal: Ein Glas Wasser nach dem Aufstehen ist okay und wird bei Fasten-Blutabnahmen normalerweise sogar empfohlen, weil es die Abnahme leichter machen kann.[3] Wenn du schnell Kreislauf bekommst, hilft häufig, langsam aufzustehen und dir ein paar Minuten zu geben, bevor du losgehst. Und falls du zu „kalten Händen, keine Vene zu finden“ neigst: Warm anziehen ist manchmal der beste Lifehack, den niemand als Tipp verkauft.

Wenn du aus Versehen Kaffee getrunken hast

Das passiert. Dann ist der wichtigste Schritt, dass du es bei der Blutabnahme sagst. Je nach Test kann das Team entscheiden, ob trotzdem abgenommen wird oder ob ein Teil der Werte besser verschoben wird. Das ist deutlich besser, als hinterher rätseln zu müssen, warum ein Wert nicht passt.

Was du dir für deinen Termin merken kannst

Wenn „nüchtern“ auf dem Zettel steht, geht es um Vergleichbarkeit. Wasser stört dabei am wenigsten, Kaffee kann – je nach Untersuchung – genau an den Punkten drehen, die eigentlich sauber gemessen werden sollen. Die TK formuliert das beim Nüchternblutzucker sehr direkt und nimmt Kaffee explizit mit in die Liste der Dinge, die vorher wegfallen sollten.[5] Und MedlinePlus ist beim Fasten für Bluttests insgesamt ebenso klar: nur Wasser.[3]

Die kurze Version ist deshalb: Erst Blut abnehmen, dann Kaffee. Das ist nicht romantisch, aber es spart dir im Zweifel einen zweiten Termin.

Quellen

  1. Apotheken Umschau: Blutabnahme – Was heißt nüchtern? (abgerufen am 20.12.2025)
  2. AOK: Nüchtern zum Arzt – was bedeutet das? (abgerufen am 20.12.2025)
  3. MedlinePlus (28.08.2025): Fasting for a Blood Test (abgerufen am 20.12.2025)
  4. Cleveland Clinic: Fasting for Blood Work (abgerufen am 20.12.2025)
  5. Techniker Krankenkasse (04.09.2024): Diabetes – Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennung (Hinweise zur Nüchternblutabnahme) (abgerufen am 20.12.2025)
  6. NHS: Blood tests (fasting instructions) (abgerufen am 20.12.2025)
  7. University Hospitals Sussex NHS: Oral glucose tolerance test (Patient instructions, PDF) (abgerufen am 20.12.2025)

FAQs zum Thema Warum kein Kaffee vor der Blutabnahme

Darf ich vor der Blutabnahme überhaupt etwas trinken?

Bei nüchternen Blutabnahmen ist Wasser in der Regel erlaubt. Viele Anleitungen betonen sogar, dass Wasser hilfreich sein kann, weil die Blutentnahme dadurch leichter werden kann.[3]

Gilt „kein Kaffee“ auch für schwarzen Kaffee?

Bei einigen Untersuchungen wird schwarzer Kaffee manchmal toleriert, bei anderen nicht. Da es je nach Test unterschiedliche Vorgaben gibt und Kaffee Ergebnisse beeinflussen kann, ist Wasser die sichere Wahl, wenn du keine klare Freigabe hast.[3]

Warum sind Milch und Zucker vor der Blutabnahme besonders ungünstig?

Weil du damit Kalorien und Inhaltsstoffe zuführst, die den Stoffwechsel unmittelbar beeinflussen können. Genau deshalb weisen Kasseninfos ausdrücklich darauf hin, dass Kaffee oder Tee mit Milch oder Zucker nicht in einen nüchternen Zustand passen.[2]

Welche Blutwerte können durch Kaffee besonders störanfällig sein?

Beim Nüchternblutzucker wird häufig ausdrücklich empfohlen, vorher auch auf Kaffee zu verzichten.[5] Je nach Fragestellung können außerdem hormon- oder kreislaufsensitive Werte empfindlich reagieren.

Was mache ich, wenn ich aus Gewohnheit doch Kaffee getrunken habe?

Sprich es vor Ort offen an. Das Team kann dann entscheiden, ob die Abnahme sinnvoll ist oder ob einzelne Werte besser verschoben werden. So lassen sich Fehlinterpretationen vermeiden.

🦊 AlltagsFuchs Community

Wie hat dir dieser Artikel gefallen?

Dein Feedback hilft anderen Lesern!

💫 Vielen Dank, dass du Teil unserer Community bist!

Schreibe einen Kommentar