Krankheiten & Prävention

Kind hustet ununterbrochen: Erste Hilfe und Tipps

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Manchmal sitzt man nachts da, die Stille wird nur von diesem einen Geräusch durchbrochen, und man fragt sich, was man noch tun kann, wenn das eigene Kind ununterbrochen hustet und einfach keine Ruhe findet. Dieser Ratgeber ist für genau solche Momente gedacht – oder für die Tage, an denen der Husten einfach nicht lockerlassen will.

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Disclaimer

Dieser Ratgeber dient der allgemeinen Information und ersetzt keinen Arztbesuch. Bei anhaltendem, starkem Husten, Atemnot, Fieber oder wenn du dir unsicher bist, suche bitte immer ärztlichen Rat für dein Kind.

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Der kleine Husten-Marathon: Wenn die Nächte zum Tag werden

Du sitzt mal wieder am Bettrand, die Augenringe vermutlich tiefer als der Grand Canyon, und lauschst. Nicht auf die süßen Träume deines Kindes, nein, sondern auf dieses monotone, zermürbende Geräusch. Es ist drei Uhr morgens, dein Kind hustet ununterbrochen, und du fühlst dich langsam wie in einer Endlosschleife gefangen. Ich als Papa kenne das definitiv nur zu gut. Man hat schon alles Mögliche versucht, von warmer Milch mit Honig (wobei, Vorsicht bei den ganz Kleinen unter einem Jahr!) bis zum liebevollen Zureden. Aber der Husten bleibt. Hartnäckig. Fast schon provokant. Was also tun, wenn der kleine Brustkorb sich immer wieder hebt und senkt und dieser trockene, bellende oder auch produktive Husten einfach nicht aufhören will?

Es ist ja nicht nur der fehlende Schlaf, der an den Nerven zerrt. Es ist diese Mischung aus Hilflosigkeit und Sorge. Geht es dem Kind gut? Ist es „nur“ ein Husten oder steckt mehr dahinter? Ich möchte dir hier ein paar Gedanken und Ansätze mitgeben, die vielleicht ein bisschen abseits der üblichen Pfade liegen. Denn Standardtipps hast du vermutlich schon zur Genüge gehört, oder?

Dem Husten auf der Spur: Mehr als nur ein Kratzen im Hals

Wenn ein Kind ununterbrochen hustet, dann ist das erstmal ein Signal des Körpers. Ein ziemlich lautes sogar. Der Hustenreflex ist ja an sich eine schlaue Einrichtung unseres Körpers, um Fremdkörper, Schleim oder Reizstoffe aus den Atemwegen zu befördern. Nur blöd, wenn dieser Reflex zum Dauergast wird. Die Ursachen können dabei so vielfältig sein wie die Geräusche, die der Husten von sich gibt. Eine simple Erkältung ist oft der Hauptverdächtige, klar. Aber manchmal ist es eben nicht ganz so einfach.

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Denk mal drüber nach: Könnte es sein, dass trockene Heizungsluft im Winter die Schleimhäute deines Kindes so richtig austrocknet und reizt? Oder vielleicht ist es eine Reaktion auf etwas in der Umgebung – Staub, Tierhaare (auch wenn ihr selbst keine Tiere habt, können Haare von Besuch mitgebracht werden), oder sogar Duftstoffe von neuen Waschmitteln oder Raumsprays. Was mir da gerade einfällt: Auch Schimmelsporen in schlecht gelüfteten Räumen können ein fieser Auslöser sein. Manchmal, und das ist besonders knifflig, ist es auch ein sogenannter postnasal Drip – Schleim, der vom Nasenrachenraum unbemerkt den Hals hinunterläuft und dort einen ständigen Hustenreiz auslöst. Hier kann es helfen, die Nase freizuhalten, zum Beispiel mit einer sanften Nasendusche (für ältere Kinder) oder Kochsalzlösungstropfen für die Kleineren.

Und dann gibt es natürlich noch die ernsteren Kandidaten wie Bronchitis, eine beginnende Lungenentzündung oder Asthma. Gerade wenn der Husten sehr plötzlich und heftig auftritt, bellend klingt (Stichwort Pseudokrupp) oder von Atemnot begleitet wird, ist schnelles Handeln und der Gang zum Arzt unumgänglich. Hier geht es nicht darum, Panik zu verbreiten, sondern darum, aufmerksam zu sein. Du kennst dein Kind am besten und spürst, wenn etwas „nicht stimmt“.

Was viele denken, aber oft nicht (allein) hilft

Es gibt so ein paar Klassiker, die immer wieder genannt werden, wenn ein Kind hustet. Und versteh mich nicht falsch, manches davon hat sicher seine Berechtigung, aber oft fehlt der entscheidende Kniff oder es wird zum Allheilmittel verklärt. „Viel trinken“ ist so ein Kandidat. Ja, Flüssigkeit ist wichtig, um Schleim zu verflüssigen. Aber literweise Kamillentee wird einen hartnäckigen Reizhusten, der durch überreizte Nervenenden in den Bronchien entsteht, kaum beeindrucken. Manchmal kann zu viel warmer Tee den Reiz sogar noch verstärken. Hier ist Experimentieren gefragt: Vielleicht tut deinem Kind gerade ein Schluck kühles Wasser oder sogar ein Wassereis (ja, wirklich!) besser, um den akuten Reiz zu dämpfen. Eis kann den Rachen kurzzeitig betäuben und so die Hustenspirale unterbrechen.

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Auch die Sache mit dem „warm einpacken“. Klar, Frieren ist nicht gut. Aber ein überhitztes Kind in einem stickigen Zimmer ist auch keine Lösung. Frische, aber nicht zu kalte Luft ist oft hilfreicher. Manchmal ist das Problem ja gerade die trockene Heizungsluft, wie schon erwähnt. Das Kind braucht dann keine zusätzliche Wärme, sondern Feuchtigkeit. Und apropos Feuchtigkeit: Der berühmte Zwiebelsaft. Riecht streng, manche schwören drauf. Aber wenn dein Kind den absolut verweigert, zwing es nicht. Der Stress ist dann oft kontraproduktiver als der mögliche Nutzen. Es gibt Alternativen, um den Hustenreiz bei Kindern zu lindern, die angenehmer sind.

Ungewöhnliche Helferlein: Wenn Standard nicht mehr zieht

Okay, kommen wir zu den Dingen, die vielleicht nicht in jedem zweiten Elternforum stehen, wenn ein Kind ununterbrochen hustet. Ich hab da im Laufe der Zeit so einiges aufgeschnappt und ausprobiert. Was bei uns zum Beispiel überraschend gut funktioniert hat, als einer meiner Jungs mal so einen richtig fiesen, trockenen Reizhusten hatte, der ihn nachts nicht schlafen ließ: Ein Löffel Honig. Aber nicht irgendein Honig, sondern ein möglichst dunkler, naturbelassener Honig (z.B. Buchweizen- oder Waldhonig). Studien deuten darauf hin, dass Honig die Hustenfrequenz reduzieren kann, manchmal sogar besser als manche Hustenstiller aus der Apotheke. Aber wie gesagt, niemals bei Kindern unter einem Jahr wegen der Gefahr von Säuglingsbotulismus!

Noch ein Gedanke: Manchmal ist es gar nicht so sehr der Husten selbst, der das Problem ist, sondern die Art, wie das Kind damit umgeht. Wenn es sich total in den Husten reinsteigert, kann das wie ein Teufelskreis sein. Hier kann Ablenkung Wunder wirken. Und zwar nicht nur der Fernseher. Wie wäre es mit einer ruhigen Geschichte, vorgelesen mit sanfter Stimme? Oder ein Hörspiel? Etwas, das die Aufmerksamkeit bindet und vom Hustenreiz ablenkt. Manchmal hilft es auch, die Schlafposition leicht zu verändern. Ein Kissen mehr unter den Oberkörper kann verhindern, dass Schleim in den Rachen läuft und den Reiz auslöst, besonders wenn das Kind nachts unter Reizhusten leidet.

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Kleiner Trick mit großer Wirkung? Der „kalte Schock“

Bei sehr starkem, krampfartigem Husten, besonders bei Pseudokrupp-ähnlichen Anfällen (bellender Husten, oft nachts), kann es helfen, kurz mit dem Kind an die kalte, feuchte Nachtluft zu gehen (warm eingepackt natürlich!). Die kalte Luft kann die Schleimhäute abschwellen lassen. Früher dachte ich, das sei ein Ammenmärchen, aber bei meinem Sohn hat das tatsächlich schon mal eine dramatische Besserung gebracht. Aber Vorsicht: Das ist kein Allheilmittel und bei echter Atemnot immer sofort den Notarzt rufen!

Luft, Liebe und ein bisschen Geduld: Das Raumklima optimieren

Wenn dein Kind ununterbrochen hustet, lohnt sich ein genauer Blick auf die Umgebung. Die Luftqualität im Kinderzimmer spielt eine riesige Rolle. Zu trockene Luft, gerade im Winter durch die Heizung, ist Gift für gereizte Schleimhäute. Ein Luftbefeuchter kann hier echt was bringen. Aber Achtung: Die Dinger müssen regelmäßig und gründlich gereinigt werden, sonst werden sie zu Keimschleudern. Was mir gerade einfällt: Eine einfache Schale mit Wasser auf der Heizung oder feuchte Tücher im Raum können auch schon helfen, die Luftfeuchtigkeit etwas zu erhöhen. Aber bitte keine Duftöle oder ähnliches in den Befeuchter geben, das kann die Atemwege zusätzlich reizen.

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Regelmäßiges Stoßlüften ist ebenfalls wichtig, um verbrauchte Luft und mögliche Reizstoffe (Staub, Allergene) aus dem Zimmer zu bekommen. Auch wenn es draußen kalt ist: Fenster kurz weit auf, für 5-10 Minuten, das ist effektiver und energiesparender als stundenlang gekippte Fenster. Was die Temperatur angeht: Ideal sind 18-20 Grad Celsius im Schlafzimmer. Zu warm ist genauso schlecht wie zu kalt. Und denk auch an mögliche Staubfänger: Kuscheltiere regelmäßig waschen (wenn möglich), Teppiche saugen, Bettwäsche häufig wechseln. Klingt nach viel Aufwand, aber es kann einen Unterschied machen, wenn dein Kind hustet.

Die Rolle der Ernährung: Mehr als nur Hühnersuppe

Klar, Hühnersuppe ist der Klassiker bei Erkältungen, und sie tut oft auch einfach gut. Aber wenn ein Kind ununterbrochen hustet, kann man auch über die Ernährung noch ein bisschen was steuern. Es geht nicht darum, Wunder zu erwarten, aber bestimmte Lebensmittel können unterstützend wirken. Zinkhaltige Lebensmittel wie Haferflocken, Linsen oder Nüsse (bei kleinen Kindern natürlich gemahlen oder als Mus) sind wichtig für ein funktionierendes Immunsystem. Vitamin C ist auch bekannt, klar. Aber statt nur auf Orangen zu setzen: Paprika, Brokkoli oder Beeren sind auch super Vitamin-C-Quellen.

Was viele unterschätzen, ist die Wirkung von entzündungshemmenden Lebensmitteln. Ingwer zum Beispiel, in kleinen Mengen in einem Tee oder Smoothie, kann reizlindernd wirken. Oder Kurkuma. Aber hier gilt: Weniger ist oft mehr, und immer auf die Verträglichkeit achten. Milchprodukte stehen ja manchmal im Verdacht, verschleimend zu wirken. Das ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt und sehr individuell. Wenn du aber den Eindruck hast, dass Milch den Husten bei deinem Kind verschlimmert, probier doch mal eine pflanzliche Alternative für ein paar Tage aus. Wichtig ist aber vor allem: Dein Kind sollte essen, was ihm schmeckt und guttut. Zwang beim Essen erzeugt nur zusätzlichen Stress.

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Hier eine kleine Liste mit Ideen, die vielleicht helfen können, den Hustenreiz bei Kindern zu lindern oder das Immunsystem zu unterstützen, abseits der typischen „trink mehr Tee“-Ratschläge:

  • Eine Messerspitze Kurkuma in warmer (pflanzlicher) Milch mit etwas Pfeffer (verbessert die Aufnahme) und einem Löffelchen Honig (ab 1 Jahr!).
  • Selbstgemachte Eiswürfel aus starkem Salbei- oder Thymiantee zum Lutschen bei starkem Reizhusten. Die Kälte betäubt den Reiz.
  • Einreibungen für die Brust mit milden, kindgerechten Balsamen (z.B. auf Thymian-Myrte-Basis, aber Vorsicht bei ätherischen Ölen bei Säuglingen und Kleinkindern!).
  • Warme Kartoffelwickel auf die Brust (nicht zu heiß!) können krampflösend und schleimlösend wirken. Unbedingt die Temperatur prüfen!
  • Inhalieren mit reiner Kochsalzlösung. Das befeuchtet die Atemwege und hilft, zähen Schleim zu lösen. Viele Kinder finden das allerdings schwierig.
  • Fußbäder mit ansteigender Temperatur können die Durchblutung fördern und wohltuend sein.

Das sind natürlich nur Anregungen. Nicht alles hilft jedem Kind gleich gut. Probier aus, was sich für euch richtig anfühlt.

Wenn der Husten zur Geduldsprobe wird: Wann zum Arzt?

Die Frage aller Fragen: Wann ist es „nur“ ein nerviger Husten, und wann muss ich mit meinem Kind zum Arzt? Wenn das Kind ununterbrochen hustet, ist die Verunsicherung oft groß. Pauschal lässt sich das schwer sagen, aber es gibt ein paar Alarmzeichen, bei denen du nicht zögern solltest:

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  1. Dazu gehört hohes Fieber (über 39°C), das nicht sinkt, oder Fieber, das länger als zwei bis drei Tage anhält.
  2. Atemnot ist ein absolutes Warnsignal – wenn dein Kind schnell und flach atmet, die Nasenflügel beben, oder es sogar bläuliche Lippen bekommt, dann sofort den Notarzt rufen oder ins Krankenhaus fahren.
  3. Auch wenn der Husten plötzlich sehr stark wird, bellend klingt und mit Heiserkeit einhergeht (Pseudokrupp-Verdacht), ist ein Arztbesuch ratsam.

Wenn dein Kind zusätzlich über starke Brust- oder Ohrenschmerzen klagt, sehr schlapp und teilnahmslos wirkt, oder wenn der Husten nach einer Woche nicht besser, sondern eher schlimmer wird, solltest du ebenfalls einen Termin machen. Manchmal ist es auch einfach das Bauchgefühl. Du kennst dein Kind. Wenn dir etwas komisch vorkommt, ist es immer besser, einmal zu viel als einmal zu wenig abklären zu lassen. Das gilt besonders, wenn du Hausmittel gegen trockenen Husten bei deinem Kind ausprobiert hast und keine Besserung eintritt oder du unsicher bist, wie du den Hustenreiz bei deinem Kind nachts effektiv lindern kannst.

Hier mal eine kleine Übersicht, die dir vielleicht bei der Einschätzung hilft, aber wie gesagt, sie ersetzt keine ärztliche Diagnose:

Symptom / Beobachtung Mögliche Bedeutung / Was tun?
Trockener Reizhusten, oft nachts schlimmer Kann auf eine beginnende Erkältung, trockene Luft oder einen Infekt der oberen Atemwege hindeuten. Befeuchtung, Honig (ab 1 J.), erhöhte Schlafposition versuchen. Bei starker Ausprägung oder Dauer > 1 Woche zum Arzt.
Produktiver Husten mit Auswurf (gelblich/grünlich) Deutet oft auf einen bakteriellen Infekt hin oder eine fortgeschrittene virale Bronchitis. Viel trinken (um Schleim zu lösen), Inhalieren. Arztbesuch, wenn Fieber dazukommt oder der Zustand sich verschlechtert.
Bellender Husten, Heiserkeit, evtl. pfeifende Atmung beim Einatmen Könnte Pseudokrupp sein. Ruhe bewahren, Kind beruhigen, kalte, feuchte Luft (z.B. Fenster öffnen, vor den offenen Kühlschrank stellen). Bei Atemnot sofort Notarzt! Ansonsten zeitnah zum Arzt.
Husten mit hohem Fieber (>39°C) Kann auf eine ernstere Infektion wie Lungenentzündung oder Grippe hindeuten. Unbedingt zum Arzt!
Lang anhaltender Husten (> 3-4 Wochen) Sollte ärztlich abgeklärt werden, um chronische Ursachen wie Asthma, Allergien oder einen persistierenden Infekt auszuschließen.
Husten nach Verschlucken eines Kleinteils Sofort Notarzt rufen! Auch wenn das Kind danach „nur“ hustet.
Kind wirkt sehr schlapp, apathisch, trinkt schlecht Unabhängig von der Art des Hustens ein Warnsignal. Zeitnah zum Arzt.

Diese Tabelle dient nur einer groben Orientierung. Im Zweifel gilt: Lieber einmal mehr den Arzt konsultieren.

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Die Psyche hustet mit: Unterschätzter Faktor Stress

Was oft vergessen wird, wenn ein Kind ununterbrochen hustet: die psychische Komponente. Und zwar auf beiden Seiten. Dein Kind ist genervt, müde, fühlt sich nicht wohl. Und du bist es auch. Diese ständige Sorge, der Schlafmangel, die Hilflosigkeit – das zehrt. Und Kinder, das wissen wir ja, haben sehr feine Antennen für die Stimmungen ihrer Eltern. Wenn du gestresst und angespannt bist, überträgt sich das. Das kann den Husten zwar nicht direkt auslösen, aber es kann dazu führen, dass dein Kind sich noch unwohler fühlt und der Husten als noch belastender empfunden wird. Oder dass es sich vielleicht sogar unbewusst in den Husten hineinsteigert, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Versuch also, so gut es geht, Ruhe zu bewahren. Das ist leichter gesagt als getan, ich weiß. Aber vielleicht hilft es, sich bewusst kleine Auszeiten zu nehmen, wenn es irgendwie geht. Mal tief durchatmen, kurz den Raum verlassen, den Partner oder eine Freundin anrufen. Und deinem Kind viel Zuwendung und Geborgenheit schenken. Manchmal ist eine Extra-Kuscheleinheit oder eine ruhige gemeinsame Beschäftigung heilsamer als jedes Medikament. Gelassenheit der Eltern kann ansteckend wirken, im positiven Sinne.

Übrigens, was mir gerade noch einfällt: Manchmal kann ein Husten auch eine Art „nervöse Angewohnheit“ werden, besonders nach einem längeren Infekt. Der eigentliche Auslöser ist weg, aber der Hustenreflex ist irgendwie noch „scharf geschaltet“. Hier ist es besonders wichtig, nicht ständig auf den Husten hinzuweisen oder zu ermahnen. Das setzt das Kind unter Druck und kann es verschlimmern. Ablenkung und das Ignorieren des Hustens (sofern ärztlich alles abgeklärt ist!) können hier manchmal mehr bewirken. Ein interessanter Gedanke, oder? Das zeigt, wie komplex das Thema ist, wenn ein Kind hustet.

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Wenn der Husten zum Familienmitglied wird

Manchmal hat man das Gefühl, der Husten ist schon so lange da, er könnte glatt mit am Esstisch sitzen. Gerade dieser langwierige „Post-Infekt-Husten“ kann zermürben. Wichtig ist hier, geduldig zu bleiben (ja, ich weiß, schwer!) und das Kind weiterhin gut zu beobachten. Manchmal helfen dann ganz andere Dinge, zum Beispiel ein Tapetenwechsel, ein Ausflug an die See oder in die Berge, wo die Luft anders ist. Oder einfach die Gewissheit, dass es irgendwann vorbeigeht. Der Körper braucht Zeit zur Regeneration.

Wenn die Stille zurückkehrt

Irgendwann wird es passieren: Die Nächte werden wieder ruhiger, das monotone Husten weicht dem friedlichen Atmen deines schlafenden Kindes. Bis dahin ist es oft ein echter Kraftakt. Es gibt nicht die eine Wunderlösung, wenn dein Kind hustet ununterbrochen. Es ist oft ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen, viel Geduld und noch mehr Liebe. Und vergiss nicht, auch auf dich selbst zu achten. Denn nur wenn es dir gut geht, kannst du auch gut für dein Kind da sein.

Ich hoffe, dieser kleine Ratgeber konnte dir ein paar neue Denkanstöße und vielleicht auch den einen oder anderen praktischen Tipp geben, um die Zeit des Hustens etwas besser zu überstehen. Es ist okay, sich überfordert zu fühlen, und es ist absolut richtig, sich Hilfe zu suchen, sei es beim Arzt oder im Freundeskreis. Jede Hustenepisode ist anders, jedes Kind reagiert unterschiedlich. Was beim einen Wunder wirkt, kann beim anderen wirkungslos sein. Bleib neugierig und probiere behutsam aus, was deinem Kind guttut. Und denk dran: Auch der hartnäckigste Husten hat irgendwann ein Ende. Auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt.

FAQs zum Thema Kind hustet ununterbrochen

Könnte auch Sodbrennen oder Reflux hinter dem Husten meines Kindes stecken, auch wenn es nicht über Bauchweh klagt?

Ja, das ist tatsächlich eine Möglichkeit, die manchmal übersehen wird, gerade wenn typische Symptome wie Bauchschmerzen oder offensichtliches Aufstoßen fehlen. Man spricht dann oft von einem „stillen Reflux“, bei dem Magensäure unbemerkt bis in den Rachenraum aufsteigt und dort die empfindlichen Schleimhäute reizt. Dieser Reiz kann einen chronischen, oft trockenen Husten auslösen, der sich besonders im Liegen, also nachts, oder nach den Mahlzeiten verschlimmert. Es ist also durchaus denkbar, dass dies eine Ursache ist, auch ohne dass dein Kind über klassisches Sodbrennen klagt. Wenn du so einen Verdacht hegst, sprich am besten deinen Kinderarzt darauf an; er kann das weiter untersuchen und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung einleiten.

Mein Kind hustet oft, besonders zu bestimmten Jahreszeiten oder in bestimmten Umgebungen. Könnte eine unentdeckte Allergie die Ursache sein und wie finde ich das heraus?

Das ist ein sehr wichtiger Gedanke, denn Allergien sind tatsächlich häufige Auslöser für wiederkehrenden oder chronischen Husten, der manchmal als einziger Hinweis auf eine allergische Reaktion auftritt. Wenn der Husten beispielsweise vor allem im Frühling und Sommer auftritt, könnten Pollen die Übeltäter sein; hustet dein Kind vermehrt in Innenräumen, könnten Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen oder auch Tierhaare (selbst wenn ihr keine eigenen Tiere habt) dahinterstecken. Um einer Allergie auf die Spur zu kommen, kann es sehr hilfreich sein, ein „Husten-Tagebuch“ zu führen: Notiere genau, wann und in welchen Situationen oder Umgebungen der Husten deines Kindes besonders stark ist. Mit diesen Beobachtungen kann dein Kinderarzt dann gezielter nachforschen und gegebenenfalls einen Allergietest (z.B. einen Pricktest oder eine Blutuntersuchung) veranlassen, um die spezifischen Auslöser zu identifizieren.

Ab wann darf mein Kind mit Husten eigentlich wieder in den Kindergarten oder die Schule und wie lange ist es ansteckend?

Das ist eine knifflige Frage, die viele Eltern beschäftigt, und die Antwort hängt stark von der Ursache des Hustens und dem Allgemeinzustand deines Kindes ab. Generell gilt: Solange dein Kind Fieber hat, sich schlapp und krank fühlt oder der Husten sehr stark und anfallsartig ist, sollte es unbedingt zu Hause bleiben, um sich auszukurieren und natürlich auch, um andere Kinder nicht anzustecken. Ein reiner „Rest-Husten“ nach einem viralen Infekt, ohne weitere Krankheitssymptome und bei gutem Allgemeinbefinden, ist oft kein Grund mehr, die Einrichtung zu meiden, da die Hauptansteckungsgefahr dann meist schon vorüber ist. Die meisten Infekte sind in den ersten Tagen am ansteckendsten. Im Zweifelsfall oder wenn die Einrichtung eine ärztliche Bescheinigung über die Nicht-Ansteckungsfähigkeit verlangt, solltest du aber immer Rücksprache mit deinem Kinderarzt halten, der die individuelle Situation deines Kindes am besten einschätzen kann.

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