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Nase schwillt beim Liegen zu? Ursachen und Tipps

Illustration einer liegenden Person mit kurzen braunen Haaren auf rotem Hintergrund, deren Nase schwillt beim Liegen zu, erkennbar am geröteten Nasenbereich.

Kurzfassung

  • Verstopfte Nase im Liegen durch veränderten Blutfluss und Schwellung der Schleimhäute.
  • Typischer Nasenzyklus führt zu abwechselnder Verengung der Nasenlöcher, besonders spürbar in Seitenlage.
  • Häufige Auslöser für nächtliche Beschwerden: trockene Luft, Allergene, Anatomie, Reizstoffe.
  • Einfache Maßnahmen wie höhere Oberkörperlage oder feuchte Raumluft können helfen.
  • Nasenspülung mit Salzlösung als dauerhafte Hilfe gegen Reizstoffe und zähes Sekret.
  • Bei anhaltenden Beschwerden sollte ärztliche Untersuchung erfolgen, besonders bei einseitiger Verstopfung oder zusätzlichen Symptomen.

Du legst dich hin – und in dem Moment wird ein Nasenloch dicht. Kurz darauf das andere. Im Sitzen war alles okay, im Liegen wirkt es plötzlich, als hätte jemand den Luftschieber zugedreht. Das ist unangenehm, aber oft gut erklärbar – und in vielen Fällen auch lösbar.

Warum die Nase im Liegen schneller „zu“ macht

Die Nase ist kein starres Rohr. In den Nasenmuscheln steckt Schwellgewebe – das ist gewollt, weil es die Atemluft anwärmt, befeuchtet und filtert. Wenn du liegst, verändert sich der Blutfluss im Kopfbereich, und die Schleimhaut kann leichter anschwellen. Genau dieser Effekt ist in Studien zum Nasenzyklus gut beschrieben: Körperhaltung beeinflusst den Luftwiderstand in der Nase, in Rücken- und Seitenlage wird das besonders spürbar.[1]

Das heißt auch: Es muss nicht zwingend „mehr Schleim“ da sein. Manchmal ist es schlicht Schwellung – und die reicht, um das Gefühl zu erzeugen, dass kaum noch Luft durchgeht.

Wenn nachts nur ein Nasenloch dicht ist, steckt oft ein normaler Mechanismus dahinter

Viele merken nachts zum ersten Mal etwas, das tagsüber untergeht: Die Nase arbeitet im Wechsel. Eine Seite ist etwas enger, die andere etwas weiter – später tauschen die Seiten. Dieser Nasenzyklus ist normal und hat einen Zweck, unter anderem zur „Erholung“ der Schleimhaut. Dass er sich im Liegen deutlicher anfühlt, wird ebenfalls beschrieben, besonders in Seitenlage, weil die untenliegende Seite stärker stauen kann.[1]

Der Nasenzyklus kurz übersetzt

Wenn nachts mal rechts und mal links schlechter Luft durchgeht, ist das häufig kein Alarmzeichen. Der Wechsel kann sich durch Liegen verstärken. Auffällig wird es eher, wenn ein Nasenloch über längere Zeit fast dauerhaft schlechter ist oder zusätzliche Beschwerden dazukommen.

Die häufigsten Gründe, warum es im Liegen schlimmer wird

Wenn das Zuschwillen regelmäßig passiert, ist es meistens eine Mischung aus „Grundreiz“ und „Lage-Effekt“. Typische Auslöser sind:

  • Trockene Luft (vor allem im Winter mit Heizung), die die Schleimhaut reizt.
  • Allergene wie Hausstaubmilben oder Pollen, die abends im Bett stärker auffallen.
  • Infekte oder eine beginnende Erkältung, bei der die Schleimhaut schon „auf Kante“ ist.
  • Anatomie wie eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln, die im Liegen schneller blockieren.
  • Reizstoffe (Rauch, Duftstoffe, Staub) – manchmal reicht schon ein neuer Raumduft oder ein stark parfümiertes Waschmittel.

Und ja, auch der Rachen kann mitspielen: Wenn Magensäure nachts hochkommt (still, ohne klassisches Brennen), kann das die Schleimhäute reizen. Das ist nicht bei allen der Grund, aber als Muster fällt es oft so auf: abends spät gegessen, hingelegt, Nase wird dicht, Hals fühlt sich trocken an.

Was dir heute Abend helfen kann

Wenn die Nase im Liegen gerade dichtmacht, brauchst du etwas, das sofort Entlastung bringt – ohne dass du erst dein komplettes Schlafzimmer umbauen musst. Für viele sind das drei einfache Stellhebel: Position, Feuchtigkeit, Spülung.

Schnelle Entlastung im Liegen

  1. Oberkörper leicht erhöht kann den Stau reduzieren. Nicht „Kissenstapel“, der dich abknickt, sondern eine sanfte Schräge (Keilkissen oder Kopfteil minimal höher).
  2. Seitenlage wechseln lohnt sich. Wenn die untenliegende Seite zumacht, kann ein Wechsel nach ein paar Minuten spürbar helfen.
  3. Schleimhaut befeuchten geht oft am schnellsten über Inhalation (warmer Wasserdampf) oder ein salzhaltiges Nasenspray. Das ist nicht spektakulär, aber für viele der Unterschied zwischen „Mund atmen“ und „wieder einschlafen“.

Wenn du häufig abends schon merkst, dass die Nase „eng“ wird, kann eine Nasenspülung mit Salzlösung ein stabiler Baustein sein. Gesundheitsinformation.de (IQWiG) beschreibt Salzlösungen und Nasenduschen als Möglichkeit, Sekret zu lösen und die Nase zu spülen.[2] Der Effekt ist bei vielen nicht magisch, aber zuverlässig: weniger Reiz, weniger zähes Sekret, freierer Luftstrom.

Schlafzimmer-Faktoren, die den Unterschied machen können

Wenn es vor allem im Winter passiert, ist die Raumluft ein sehr naheliegender Kandidat. Zu trocken reizt, zu feucht fördert Schimmel – beides ist nicht ideal. Das Umweltbundesamt empfiehlt zur Schimmelvermeidung eine relative Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent und nennt Hygrometer als einfache Kontrolle.[3] Für empfindliche Nasen ist das oft genau der Bereich, in dem die Schleimhaut abends nicht permanent austrocknet.

Was im Alltag gut funktioniert: Ein günstiges Hygrometer ins Schlafzimmer stellen und eine Woche beobachten. Wenn du regelmäßig deutlich unter 40 Prozent liegst, reicht manchmal schon konsequentes Stoßlüften, ein etwas niedrigeres Heizungsthermostat in der Nacht oder ein leiser Luftbefeuchter (sauber betrieben, sonst wird’s kontraproduktiv).

Der zweite Klassiker sind Allergene im Bett. Hausstaubmilben sind nicht „schmutzig“, sie sind einfach da – und manche reagieren stark auf ihre Bestandteile. Wenn du morgens oft mit verstopfter Nase aufwachst, häufig niesen musst oder die Beschwerden im Bett deutlicher sind als anderswo, lohnt sich dieser Gedanke. Dann können Encasings, konsequentes Waschen (warm genug) und ein aufgeräumtes Schlafzimmer ohne Staubfänger mehr bringen als das zehnte Spray.

Nasendusche und Salzspray – wie du es angenehm hältst

Viele scheitern nicht an der Idee, sondern am Gefühl. Wenn die Lösung zu konzentriert ist, brennt es. Wenn sie zu kalt ist, ist es unangenehm. Wenn du es testen willst, hilft diese einfache Linie: lauwarm, isotonisch, nicht mit Druck. PTAheute erklärt zur Nasenspülung unter anderem, dass isotonische Salzlösungen bei längerer Anwendung sinnvoll sind, weil sie weniger reizen.[4]

Und noch ein Punkt, der in der Praxis viel ausmacht: Danach nicht aggressiv schnäuzen. Sanft reicht. Sonst drückst du Flüssigkeit eher Richtung Nebenhöhlen, und das fühlt sich dann nicht gut an.

Abschwellendes Nasenspray: sinnvoll – aber nur kurz

Wenn gar nichts mehr geht, wirken abschwellende Sprays oft sehr schnell. Das Problem ist nicht die Wirkung, sondern die Gewöhnung. Die Bundesärztekammer schreibt deutlich, dass jede durchgehende Anwendung über mehr als sieben Tage als Fehlgebrauch gilt und dass es bei längerer Anwendung zu Rebound-Phänomenen kommen kann – also stärkerer Schwellung nach Nachlassen der Wirkung.[5]

Wenn du das aus deinem Alltag kennst („ohne Spray geht es gar nicht mehr“), ist das ein eigenes Thema – und dann lohnt sich wirklich eine ärztliche Begleitung beim Absetzen, statt dich Nacht für Nacht weiter in die Schleife zu schieben.

Wann ein HNO-Termin sinnvoll ist

Manchmal ist die Ursache nicht „Luft“ oder „Allergie“, sondern Anatomie oder eine chronische Entzündung. Dann kommen die Beschwerden immer wieder, egal wie gut du das Schlafzimmer einstellst. Hinweise, bei denen Abklärung sinnvoll ist, sind zum Beispiel eine dauerhaft einseitige Behinderung, wiederkehrende Nebenhöhlenprobleme, häufiges Nasenbluten, deutliche Gesichtsschmerzen oder ein spürbarer Verlust des Geruchssinns.

NetDoktor nennt als Beispiele für eine ärztliche Abklärung unter anderem: Symptome, die länger anhalten, eine immer nur einseitig verstopfte Nase ohne Erkältung oder auffällige Begleitzeichen wie Schmerzen, Schwellungen oder Fieber.[6] Das ist eine gute, alltagstaugliche Leitplanke: Wenn es nicht mehr nach „Reiz + Liegen“ aussieht, gehört es angeschaut.

Was du dir aus dem Ganzen mitnehmen kannst

Wenn die Nase im Liegen zuschwillt, ist das oft kein Rätsel, sondern ein Zusammenspiel aus Schwellgewebe, Nasenzyklus und Reizfaktoren. Für viele reicht es, zwei, drei Dinge sauber zu setzen: Luftfeuchte im Schlafzimmer, abends die Schleimhaut befeuchten, im Akutfall Position ändern. Und wenn es dauerhaft bleibt oder einseitig wird, ist Abklärung der klare nächste Schritt.

Quellen

  1. Kahana-Zweig et al. (2016): Measuring and Characterizing the Human Nasal Cycle (PMC) (abgerufen am 18.12.2025)
  2. Gesundheitsinformation.de (IQWiG): Mittel gegen akute Nasennebenhöhlenentzündung (Salzlösungen, Nasendusche) (abgerufen am 18.12.2025)
  3. Umweltbundesamt: Wie lüfte ich richtig? (relative Luftfeuchte 40–60 %) (abgerufen am 18.12.2025)
  4. PTAheute: Die richtige Anwendung von Nasenspüllösungen (isotonisch bei längerer Nutzung) (abgerufen am 18.12.2025)
  5. Bundesärztekammer: Abschwellende Nasentropfen/-sprays (Fehlgebrauch & Rebound bei > 7 Tagen) (abgerufen am 18.12.2025)
  6. NetDoktor: Verstopfte Nase – wann zum Arzt (abgerufen am 18.12.2025)

FAQs zum Thema Nase schwillt beim Liegen zu

Warum ist im Liegen oft nur ein Nasenloch verstopft

Häufig steckt der normale Nasenzyklus dahinter: Die Schleimhaut schwillt seitenwechselnd etwas an und ab. Im Liegen – besonders in Seitenlage – wird das stärker spürbar, weil die untenliegende Seite eher staut.[1]

Welche Rolle spielt trockene Luft im Winter

Trockene Heizungsluft kann die Nasenschleimhaut reizen, sie reagiert dann schneller mit Schwellung. Als Orientierung wird häufig eine relative Luftfeuchte im Bereich von 40 bis 60 Prozent genannt; das Umweltbundesamt empfiehlt diesen Bereich zur Schimmelvermeidung und nennt Hygrometer zur Kontrolle.[3]

Hilft eine Nasendusche wirklich, wenn die Nase nur im Liegen zugeht

Sie kann helfen, wenn Reizstoffe, zähes Sekret oder Allergene eine Rolle spielen. Gesundheitsinformation.de beschreibt Salzlösungen und Nasenduschen als Möglichkeit, Sekret zu lösen und die Nase zu spülen.[2] Wichtig ist eine angenehme, isotonische Mischung und lauwarme Temperatur.

Wie lange darf ich abschwellendes Nasenspray nutzen

Für kurze Phasen kann es sinnvoll sein, zum Beispiel bei einem akuten Infekt. Dauerhafte Anwendung ist problematisch, weil ein Rebound-Effekt entstehen kann. Die Bundesärztekammer bezeichnet eine durchgehende Anwendung über mehr als sieben Tage als Fehlgebrauch.[5]

Wann sollte ich mit verstopfter Nase nachts zum HNO

Wenn die Beschwerden über längere Zeit bestehen, wenn ein Nasenloch fast dauerhaft schlechter ist oder wenn Begleitzeichen dazukommen, etwa Gesichtsschmerzen, Fieber, wiederkehrendes Nasenbluten oder Geruchsverlust. NetDoktor nennt solche Situationen als Gründe für eine ärztliche Abklärung.[6]

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