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Elster im Garten gut oder schlecht? Ein Ratgeber für Vogelfreunde

Elster im Garten ist das gut oder schlecht?

Die Elster (Pica pica), auch bekannt als Aaskrähe oder diebische Elster, ist ein faszinierender Vogel, der in unseren Gärten sowohl Bewunderung als auch Besorgnis hervorrufen kann. Mit ihrem glänzend schwarz-weißen Gefieder, dem langen Schwanz und der auffälligen Intelligenz ist die Elster ein echter Hingucker. Doch ist die Elster im Garten gut oder schlecht? Diese Frage beschäftigt viele Gartenbesitzer und Vogelliebhaber. In diesem Ratgeber betrachten wir die Rolle der Elster im Ökosystem, ihre Ernährungsgewohnheiten und ihr Brutverhalten. Außerdem geben wir dir praktische Tipps, wie du mit Elstern in deinem Garten umgehen kannst.

Die Elster: Ein intelligenter Vogel mit zwiespältigem Ruf

Elstern gehören zur Familie der Rabenvögel und sind für ihre Intelligenz und Anpassungsfähigkeit bekannt. Sie sind in ganz Europa, Asien und Nordafrika verbreitet und haben sich auch in städtischen Gebieten gut etabliert. Elstern sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Nahrungsquellen.

Elster im Garten: Gut oder schlecht? – Eine differenzierte Betrachtung

Die Frage, ob die Elster im Garten gut oder schlecht ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Wie bei vielen Dingen im Leben gibt es auch hier zwei Seiten der Medaille.

Die positiven Aspekte der Elster im Garten:

  • Schädlingsbekämpfung: Elstern fressen eine große Menge an Insekten, Schnecken, Mäusen und anderen Schädlingen, die im Garten Schaden anrichten können. Sie können somit einen wertvollen Beitrag zur natürlichen Schädlingsbekämpfung leisten.
  • Aasbeseitigung: Elstern sind auch als „Gesundheitspolizei“ bekannt, da sie Aas und tote Tiere fressen und so zur natürlichen Reinigung beitragen.
  • Intelligente und faszinierende Tiere: Elstern sind äußerst intelligent und können komplexe Verhaltensweisen zeigen. Ihre Beobachtung kann spannend und lehrreich sein. Sie sind bekannt für ihre Fähigkeit, Werkzeuge zu benutzen, sich selbst im Spiegel zu erkennen und sogar Trauer zu empfinden.

Die negativen Aspekte der Elster im Garten:

  • Fressen von Singvögeln und Eiern: Elstern können Nester plündern und Jungvögel fressen, was zu Konflikten mit Vogelfreunden führen kann. Besonders während der Brutzeit von Singvögeln im Frühjahr kann dies ein Problem darstellen.
  • Lärmbelästigung: Ihr lautes Krächzen kann als störend empfunden werden, besonders wenn sie in der Nähe von Häusern nisten.
  • Nestbau in der Nähe von Häusern: Elstern bauen große, unordentliche Nester, die manchmal an ungünstigen Stellen platziert werden, z.B. in Dachrinnen oder auf Schornsteinen.

Elster im Garten und der Einfluss auf die Artenvielfalt

Die Auswirkungen der Elster im Garten auf die Artenvielfalt sind umstritten. Während sie einerseits zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beitragen, können sie andererseits auch den Bestand von Singvögeln gefährden. Studien zeigen jedoch, dass Elstern nur einen geringen Einfluss auf die Gesamtpopulation von Singvögeln haben und dass der Rückgang vieler Arten eher auf andere Faktoren wie Lebensraumverlust und Pestizide zurückzuführen ist.

Elsternest: Einblicke in das Brutverhalten

Die Elster Brutzeit beginnt im Frühjahr, meist im März oder April. Das Elster Nest wird in der Regel hoch oben in Bäumen oder auf Dächern gebaut und besteht aus Zweigen, Ästen, Erde und anderen Materialien. Elstern sind monogam und leben in Paaren zusammen. Beide Elternteile beteiligen sich am Nestbau, der Brutpflege und der Aufzucht der Jungen.

Was fressen Elstern? Der Speiseplan eines Allesfressers

Elstern sind Allesfresser und haben einen sehr abwechslungsreichen Speiseplan. Ihre Nahrung besteht aus:

  • Insekten: Käfer, Fliegen, Raupen, Heuschrecken
  • Würmer und Schnecken: Regenwürmer, Schnecken
  • Früchte und Beeren: Äpfel, Birnen, Kirschen, Beeren
  • Nüsse und Samen: Haselnüsse, Sonnenblumenkerne
  • Kleine Wirbeltiere: Mäuse, Eidechsen, Vögel, Vogeleier

Elster füttern verboten und nicht empfehlenswert

In Deutschland gibt es unterschiedliche Regelungen und Empfehlungen zum Füttern von Wildvögeln, die auch für Elstern gelten. Grundsätzlich ist das Füttern von Wildvögeln nicht verboten, jedoch gibt es bestimmte Einschränkungen und Empfehlungen, die beachtet werden sollten.

Füttern von Singvögeln

Das Füttern von Singvögeln, insbesondere im Winter, wird oft als positive Maßnahme zum Artenschutz angesehen und ist daher grundsätzlich erlaubt. Es gibt sogar spezielle Futterstellen und Vogelfuttermischungen, die auf die Bedürfnisse von Singvögeln abgestimmt sind. Dennoch sollte auch hier auf eine angemessene Hygiene geachtet werden, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden.

Füttern von Rabenvögeln (Elstern, Krähen, etc.)

Bei Rabenvögeln wie Elstern ist die Situation etwas anders. Aufgrund ihrer Intelligenz und Anpassungsfähigkeit können sie sich schnell an das Füttern gewöhnen und ihre natürliche Scheu verlieren. Dies kann zu Problemen führen, wie zum Beispiel einer übermäßigen Vermehrung der Population oder einer erhöhten Aggressivität gegenüber anderen Vogelarten.

Aus diesem Grund wird das Füttern von Rabenvögeln in einigen Bundesländern durch das jeweilige Landesnaturschutzgesetz eingeschränkt oder sogar verboten. In anderen Bundesländern gibt es zwar keine expliziten Verbote, jedoch wird empfohlen, auf das Füttern von Rabenvögeln zu verzichten, um negative Auswirkungen auf das Ökosystem zu vermeiden.

Generelle Empfehlungen zum Füttern von Wildvögeln

  • Füttern nur im Winter: Wenn überhaupt, sollte das Füttern von Wildvögeln auf die Wintermonate beschränkt werden, wenn die natürliche Nahrungsversorgung knapp ist.
  • Geeignetes Futter: Verwende ausschließlich geeignetes Vogelfutter, das auf die Bedürfnisse der jeweiligen Vogelart abgestimmt ist.
  • Hygiene: Achte auf eine gute Hygiene an der Futterstelle, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden.
  • Natürliche Nahrungsquellen erhalten: Unterstütze die natürliche Nahrungsversorgung von Vögeln, indem du deinen Garten naturnah gestaltest und auf den Einsatz von Pestiziden verzichtest.

Bevor du dich entscheidest, Elstern oder andere Wildvögel zu füttern, informiere dich über die gesetzlichen Regelungen in deinem Bundesland und beachte die Empfehlungen von Naturschutzorganisationen. In den meisten Fällen ist es sinnvoller, die natürlichen Nahrungsquellen der Vögel zu schützen und zu fördern, anstatt sie künstlich zu füttern.

Elstern im Garten was tun?

Wenn du Elstern in deinem Garten hast und ihre Anwesenheit als störend empfindest, gibt es einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst:

  • Nester entfernen: Wenn du ein Elsternest an einem ungünstigen Ort entdeckst, kannst du es entfernen lassen. Beachte jedoch, dass dies nur außerhalb der Brutzeit erlaubt ist.
  • Singvögel schützen: Schütze Nester und Brutplätze von Singvögeln mit Vogelschutznetzen.
  • Futterquellen reduzieren: Vermeide es, Essensreste oder Futter im Freien liegen zu lassen, um Elstern nicht anzulocken.

Elstern sind faszinierende Vögel, die unseren Respekt verdienen

Ob die Elster im Garten gut oder schlecht ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Sie sind Teil unseres Ökosystems und spielen eine wichtige Rolle in der Natur. Indem wir ihr Verhalten verstehen und lernen, mit ihnen umzugehen, können wir ein friedliches Zusammenleben ermöglichen und uns an ihrer Intelligenz und Schönheit erfreuen.

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