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Reinigung & Ordnung

Messing reinigen: So strahlt dein Schatz wieder

Der Flohmarktfund vom Wochenende, ein alter Kerzenständer, steht auf der Kommode und sieht… nun ja, ein bisschen traurig aus. Die goldenen Zeiten sind sichtlich vorbei, eine matte, grünlich-braune Schicht hat sich breitgemacht. Aber genau das ist der Moment, in dem mein Herz höherschlägt! Denn das bedeutet, es ist Zeit für eine kleine Verwandlung, Zeit fürs Messing reinigen, und ich liebe es, alten Dingen neues Leben einzuhauchen.

Wenn Omas Erbstück plötzlich wieder glänzen soll: So lässt sich Messing reinigen

Du stehst also vor diesem einen Teil. Vielleicht ist es ein alter Türklopfer, der schon bessere Tage gesehen hat, oder eine Schale, die seit Jahren unbeachtet im Keller stand. Patina kann ja durchaus charmant sein, keine Frage. Manchmal aber, da wünscht man sich einfach diesen warmen, satten Goldton zurück, der Messing so besonders macht. Und genau darum geht es heute: Wie bekommen wir das hin, ohne gleich die Chemiekeule zu schwingen oder das gute Stück zu ruinieren? Messing reinigen ist nämlich keine Zauberei, sondern eher ein Handwerk, bei dem man mit ein bisschen Wissen und den richtigen Mitteln oft Erstaunliches erreicht.

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Bevor wir uns aber in die Tiefen der Reinigungsmethoden stürzen, ein kleiner Exkurs: Was ist Messing eigentlich? Im Grunde ist es eine Legierung, also eine Mischung aus Metallen, hauptsächlich Kupfer und Zink. Der Zinkanteil bestimmt dabei Farbe und Härte. Mehr Zink bedeutet ein helleres, härteres Messing. Dieses Wissen ist nicht unwichtig, denn es hilft uns zu verstehen, warum Messing überhaupt anläuft. Kupfer reagiert nämlich gerne mit Sauerstoff, Schwefelverbindungen in der Luft (ja, die sind fast überall!) und Feuchtigkeit. Das Ergebnis dieser chemischen Reaktion ist die oft grünliche oder bräunliche Schicht, die wir als Anlaufen oder Oxidation kennen. Das ist also kein Schmutz im klassischen Sinne, sondern eine Veränderung des Materials selbst.

Ist es wirklich Messing?

Bevor du loslegst: Ein einfacher Magnettest kann helfen. Messing ist nicht magnetisch. Bleibt der Magnet haften, handelt es sich wahrscheinlich um ein anderes Metall, das nur messingfarben beschichtet ist. Hier ist dann bei der Reinigung besondere Vorsicht geboten, um die dünne Schicht nicht zu beschädigen.

Die gute Nachricht ist: Diese Oxidationsschicht lässt sich meistens entfernen. Die schlechte: Manchmal sitzt sie ganz schön fest, besonders wenn es sich darum dreht altes Messing zu reinigen, das jahrelang vernachlässigt wurde. Aber keine Bange, auch für stark oxidiertes Messing gibt es Lösungen.

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Zuerst einmal solltest du dein Messingstück von losem Staub und Schmutz befreien. Ein weiches Tuch, eventuell leicht feucht, reicht hier oft schon aus. Das ist wie beim Hausputz – erst der grobe Dreck, dann die Feinarbeit.

Die sanfte Tour: Messing reinigen mit Hausmitteln

Ich bin ja ein großer Fan davon, erstmal zu schauen, was die Speisekammer oder das Badezimmer so hergibt. Oft sind die einfachsten Dinge erstaunlich effektiv. Wenn du also Messing mit Hausmitteln reinigen möchtest, hast du einige Optionen. Die Wirksamkeit hängt natürlich immer vom Grad der Oxidation und der Zusammensetzung deines Messingobjekts ab.

Eine beliebte Methode ist es Messing mit Zitronensäure zu reinigen. Die Säure löst die Oxidation. Du kannst entweder frischen Zitronensaft nehmen oder Zitronensäurepulver in Wasser auflösen. Eine Paste daraus, eventuell mit etwas Salz als mildem Scheuermittel, auftragen, kurz einwirken lassen und dann mit einem weichen Tuch abreiben und gründlich mit klarem Wasser nachspülen. Ganz wichtig: Immer gut nachspülen und trocknen, sonst gibt’s neue Flecken. Salz kann allerdings bei sehr feinen Oberflächen winzige Kratzer verursachen, also hier mit Gefühl arbeiten.

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Ähnlich funktioniert es, wenn du Messing mit Natron oder Backpulver reinigen möchtest. Eine Paste aus Natron und wenig Wasser anrühren, auftragen, einwirken lassen, abreiben, spülen, trocknen. Das ist oft etwas sanfter als die Zitronensäure-Variante. Ich persönlich mag Natron gerne, weil es so vielseitig ist.

Hier eine kleine Übersicht über gängige Hausmittel und ihre Anwendung beim Thema Messing reinigen:

  • Zitronensaft und Salz: Eine klassische Mischung, bei der du eine halbe Zitrone in Salz tauchst und damit das Messing abreibst. Gut für weniger empfindliche Stücke.
  • Essig, Salz und Mehl: Eine Paste aus gleichen Teilen Essig und Salz, angedickt mit Mehl, wird aufgetragen, trocknen gelassen und dann abgerieben. Der Essiggeruch ist nicht jedermanns Sache, aber es funktioniert.
  • Zahnpasta: Ja, richtig gelesen! Eine kleine Menge weiße (kein Gel!) Zahnpasta auf ein Tuch geben und damit polieren. Die feinen Schleifpartikel in der Zahnpasta wirken wie ein sanftes Poliermittel. Messing reinigen mit Zahnpasta ist erstaunlich effektiv bei leichten Anlaufspuren.
  • Ketchup: Die Säure in den Tomaten kann ebenfalls helfen, Oxidation zu lösen. Auftragen, kurz einwirken lassen, abspülen. Das klingt erstmal komisch, kann aber bei kleineren Flächen durchaus einen Versuch wert sein.
  • Buttermilch: Ein Bad in Buttermilch über mehrere Stunden kann ebenfalls helfen, besonders bei angelaufenem Messing reinigen. Die Milchsäure wirkt hier.
  • Das Messing reinigen mit Cola wird auch oft genannt. Die Phosphorsäure in der Cola kann Oxidationen lösen. Einfach das Messingstück für einige Zeit in Cola einlegen, danach gut abspülen.

Egal für welche Hausmittel-Methode du dich entscheidest: Teste immer erst an einer unauffälligen Stelle! Nicht jedes Messing ist gleich, und was bei dem einen Wunder wirkt, kann beim anderen vielleicht unerwünschte Effekte haben. Und Geduld ist dein Freund. Manchmal braucht es mehrere Durchgänge.

Wenn die Hausmittel an ihre Grenzen stoßen: Spezialreiniger und Co.

Manchmal ist das Messing so stark angegriffen, dass Hausmittel einfach nicht mehr ausreichen. Dann kann man zu speziellen Messingreinigern aus dem Handel greifen. Diese Produkte sind oft effektiver bei hartnäckiger Oxidation, aber sie sind eben auch chemisch potenter. Lies hier unbedingt die Anwendungshinweise des Herstellers genau durch und sorge für gute Belüftung. Handschuhe sind auch keine schlechte Idee. Diese Reiniger enthalten oft stärkere Säuren oder spezielle Lösungsmittel, die das oxidierte Messing reinigen können, indem sie die oberste Schicht chemisch angreifen.

Zuletzt aktualisiert am 12. Mai 2025 um 13:16 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Vielleicht bist du auch darüber gestolpert, dass sich Messing mit WD-40 reinigen lässt. WD-40 ist ja so ein Multifunktionsmittel, das viele im Haus haben. Es kann tatsächlich helfen, leichten Anlauf zu entfernen und schützt kurzfristig vor neuer Oxidation, weil es einen dünnen Ölfilm hinterlässt. Aber es ist kein klassischer Messingreiniger. Der Ölfilm kann auch Staub anziehen und ist nicht für alle Anwendungen ideal, besonders nicht für Dinge, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen oder oft angefasst werden, wie Messing Türgriffe reinigen. Für technische Teile mag es okay sein, für Omas Kerzenleuchter würde ich eher zu anderen Methoden greifen.

Eine etwas speziellere, aber bei starker Oxidation manchmal hilfreiche Methode ist es Messing mit Alufolie und Natron zu reinigen. Das Prinzip beruht auf einer Art elektrochemische Reinigung. Du legst das Messingstück in eine Schale, die mit Alufolie ausgelegt ist, gibst heißes Wasser und ein paar Löffel Salz oder Natron dazu. Die Alufolie wirkt als „Opferanode“ und zieht die Oxidation quasi vom Messing ab. Das kann bei wirklich stark oxidiertem Messing helfen, ist aber auch ein bisschen ein Experiment.

Spezialfälle und die richtige Pflege danach

Möchtest du altes Messing reinigen, erfordert das oft eine besondere Herangehensweise. Hier ist die Patina manchmal auch ein Teil der Geschichte und des Wertes. Überlege dir gut, ob du wirklich den Hochglanz-Look möchtest oder ob eine sanfte Reinigung, die den Charakter erhält, nicht besser ist. Bei sehr wertvollen Antiquitäten ist es manchmal ratsam, das Messing professionell reinigen zu lassen, um Schäden zu vermeiden.

Wenn du zum Beispiel einen Messing Kerzenständer reinigen möchtest, achte darauf, Wachsreste vorher vorsichtig zu entfernen (z.B. durch kurzes Einfrieren und Abbrechen oder mit warmem Wasser). Hast du Schmuck aus Messing und möchtest diesen reinigen ist besondere Vorsicht geboten, vor allem wenn Steine oder andere Materialien eingearbeitet sind. Hier sind oft sehr sanfte Methoden oder spezielle Schmuckreinigungstücher die beste Wahl.

Nachdem du dein Objekt aus Messing erfolgreich gereinigt hast und es wieder in altem Glanz erstrahlt, möchtest du diesen Zustand natürlich möglichst lange erhalten. Hier ein paar Tipps zur Nachbehandlung und Pflege:

Pflegemaßnahme Beschreibung Häufigkeit Geeignet für
Regelmäßiges Abstauben Mit einem weichen, trockenen Tuch losen Staub entfernen. Wöchentlich Alle Messinggegenstände
Polieren mit Mikrofasertuch Entfernt Fingerabdrücke und leichten Anlauf, erhält den Glanz. Nach Bedarf / Monatlich Alle glatten Messingoberflächen
Spezielle Messing-Pflegemittel Bilden eine Schutzschicht, die das Anlaufen verlangsamt. Alle paar Monate Dekorative Gegenstände, die nicht oft berührt werden
Wachs (z.B. Carnaubawachs) Eine dünne Schicht auftragen und polieren. Bietet guten Schutz. Ein- bis zweimal im Jahr Größere Flächen, weniger filigrane Stücke
Zaponlack (Klarlack) Versiegelt die Oberfläche komplett. Verhindert Anlaufen, kann aber das Aussehen leicht verändern und ist schwer zu entfernen. Nur bei Bedarf, eher für selten genutzte Deko-Objekte Messing, das dauerhaft vor Anlaufen geschützt werden soll

Die Versiegelung mit Lack ist so eine Sache. Sie schützt zwar effektiv, aber wenn der Lack irgendwann abblättert oder beschädigt wird, sieht es oft unschön aus und das Entfernen des Lacks kann mühsam sein. Ich persönlich bevorzuge das regelmäßige, sanfte Polieren. Das ist ein bisschen wie Silberputzen – es gehört irgendwie dazu.

Vorsicht bei beschichtetem Material!

Nicht alles, was golden glänzt, ist massives Messing. Manchmal handelt es sich um Eisen oder ein anderes Metall mit einer dünnen Messingschicht. Hier können aggressive Reiniger oder zu starkes Schrubben die Beschichtung abtragen. Im Zweifel immer sehr sanft vorgehen und an einer unauffälligen Stelle testen.

Ein Thema, das auch immer wieder aufkommt, ist das Messing chemisch reinigen im industriellen Sinne. Das ist für den Hausgebrauch meistens nicht relevant und wird eher in Werkstätten oder Restaurationsbetrieben gemacht, wenn es um sehr große Mengen oder spezielle Anforderungen geht.

Wie man Messing richtig reinigt: Geduld und das richtige Mittel

Was ich gelernt habe: Weniger ist oft mehr. Starte immer mit der sanftesten Methode und arbeite dich bei Bedarf zu stärkeren Mitteln vor. Das schont nicht nur das Material, sondern oft auch die Umwelt und deinen Geldbeutel. Und ganz ehrlich, es ist doch ein schönes Gefühl, wenn so ein altes, angelaufenes Stück unter deinen Händen wieder zu strahlen beginnt, oder? Das ist ein bisschen wie Magie, nur eben mit Hausmitteln und ein bisschen Ellenbogenschmalz.

Vergiss nicht, dass die Patina, also das natürliche Altern von Messing, auch ihren Reiz haben kann. Nicht jedes Stück muss auf Hochglanz poliert werden. Manchmal erzählt gerade diese leicht matte, dunklere Oberfläche eine Geschichte. Es ist deine Entscheidung, welchen Look du bevorzugst. Aber wenn der Glanz zurückkehren soll, weißt du jetzt, wie du deinem Messing wieder zu neuem Leben verhelfen kannst. Viel Erfolg beim Ausprobieren!

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FAQs zum Thema Messing reinigen

Kann ich mein Messing auch in einem Ultraschallbad reinigen?

Grundsätzlich ist das möglich, ja, besonders bei kleineren oder filigranen Teilen wie Schmuck oder Beschlägen kann ein Ultraschallreiniger gute Dienste leisten. Das Gerät erzeugt winzige Bläschen, die selbst hartnäckigen Schmutz und leichte Oxidation in Vertiefungen erreichen, wo du mit einem Tuch vielleicht scheiterst. Allerdings solltest du eine geeignete, messingfreundliche Reinigungslösung verwenden und die Einwirkzeit nicht zu lange wählen. Zudem ist es ratsam, bei lackierten oder sehr alten, empfindlichen Stücken vorsichtig zu sein oder ganz darauf zu verzichten, da der Lack beschädigt werden könnte. Nach der Ultraschallreinigung ist, wie immer, gründliches Spülen und Trocknen unerlässlich, um Rückstände zu vermeiden. Probiere es also ruhig mal aus, aber beginne mit kurzen Reinigungsintervallen.

Darf ich Messinggegenstände einfach in die Spülmaschine geben?

Davon würde ich dir dringend abraten, auch wenn es verlockend einfach klingt. Die aggressiven Reinigungsmittel in Spülmaschinentabs oder -pulver sind nämlich oft viel zu scharf für Messing. Außerdem können die hohen Temperaturen und die lange Feuchtigkeitseinwirkung zu unschönen Verfärbungen, Flecken oder sogar zur Beschädigung der Oberfläche führen. Insbesondere bei lackierten oder beschichteten Teilen kann der Lack oder die dünne Messingschicht leiden. Deshalb ist es viel besser, deine Messingstücke von Hand zu reinigen, wie im Haupttext beschrieben. So behältst du die Kontrolle und schonst das Material langfristig.

Was mache ich, wenn mein Messing richtig grünen Belag (Grünspan) angesetzt hat?

Dieser grüne Belag, auch Grünspan genannt, ist eine Form der Kupferoxidation und kann ziemlich hartnäckig sein. Er entsteht oft durch Feuchtigkeit und säurehaltige Substanzen. Für die Entfernung kannst du die bereits genannten Hausmittel wie Zitronensäure oder Essig probieren, da Säuren hier oft gut wirken; eventuell musst du sie etwas länger einwirken lassen. Manchmal hilft auch eine Paste aus Natron und Essig, die du vorsichtig aufträgst. Bei sehr starkem Befall kann es jedoch nötig sein, zu einem speziellen Messingreiniger zu greifen, der für starke Oxidationen ausgelegt ist. Wichtig ist dabei, mechanische Beschädigungen durch zu starkes Schrubben zu vermeiden, besonders bei verzierten Stücken – arbeite lieber mit Einwirkzeit und einem weichen Tuch oder einer alten Zahnbürste für Ritzen.

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