Kurzfassung
- Natürlicher Fellwechsel im Hochsommer bei Hunden, oft gesteuert durch Tageslicht und Temperatur.
- Klares Unterscheidungsmerkmal: Normaler Fellverlust vs. medizinische Probleme wie kahle Stellen oder Hautveränderungen.
- Hochwertige Fellpflege ist mehr als Bürsten – wichtig sind Technik und geeignetes Werkzeug je nach Felltyp.
- Futterqualität und Nährstoffe wie Proteine und Omega-Fettsäuren beeinflussen direkt die Fellgesundheit.
- Haarige Haushaltshelfer: Saugroboter und Luftreiniger können helfen, die Menge an Hundehaaren im Zuhause zu reduzieren.
- Professionelle Hilfe bei übermäßigem Haaren nötig, wenn Symptome wie Verhaltensänderungen oder Hautprobleme auftreten.
Inhaltsverzeichnis
- Der Fellwechsel im Hochsommer – alles ganz normal?
- Die richtige Fellpflege ist mehr als nur bürsten
- Was Futter wirklich mit dem Fell zu tun hat
- Öle richtig dosieren
- Die Wohnung zur fellarmen Zone machen – Meine Gadget-Tipps
- Der Saugroboter als täglicher Helfer
- Gummi statt Borsten für Polster und Teppiche
- Saubere Luft, weniger fliegende Haare
- Wann das Haaren ein Fall für den Tierarzt ist
- Stress als unsichtbarer Faktor für Haarausfall
- Ein Fazit ohne Zauberformel
- FAQs zum Thema Hund haart stark
- Verändert sich das Haaren mit dem Alter oder nach einer Kastration?
- Kann häufiges Baden das Haaren verschlimmern?
- Haaren Hündinnen während der Läufigkeit oder nach der Geburt besonders stark?
Die Haare sind einfach überall. An der schwarzen Jeans, auf dem Sofa, im frisch gekochten Essen und – mein persönlicher Höhepunkt neulich – auf dem Butterstück im Kühlschrank. Wenn dein Hund haart stark, wird das Zusammenleben schnell zu einem permanenten Kampf gegen feine, fliegende Fasern. Man gewöhnt sich an vieles, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich fragt, ob das alles so sein muss.
Der Fellwechsel im Hochsommer – alles ganz normal?
Man sitzt Ende Juli auf der Terrasse, der Grill läuft, und ein kleiner Windstoß wirbelt ein ganzes Büschel Hundehaare über die Gartenmöbel. Man könnte meinen, der Hauptfellwechsel sei im Frühjahr schon erledigt. Doch viele Hunde schieben im Hochsommer noch einmal ordentlich Unterwolle nach oder werfen das Sommerfell ab, um sich auf den Herbst vorzubereiten. Das ist ein völlig natürlicher Prozess, gesteuert vom Tageslicht und den Temperaturen. Der Körper des Hundes stellt sich auf die kommende, kühlere Jahreszeit ein, auch wenn uns das bei 28 Grad seltsam vorkommt.
Der Unterschied zwischen normalem Haaren und einem Problem ist aber sichtbar. Normaler Fellverlust bedeutet, dass du zwar viele lose Haare findest, das Fell deines Hundes aber weiterhin dicht, glänzend und gleichmäßig aussieht. Sobald du jedoch kahle Stellen, gerötete Haut, Schuppen oder Juckreiz bemerkst, ist das ein klares Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Auch ein stumpfes, brüchiges Fell ist ein Hinweis, dass du genauer hinschauen solltest. Dann ist der Grund für den Haarverlust eben nicht nur die Jahreszeit.
Die richtige Fellpflege ist mehr als nur bürsten
Klar, die erste Antwort auf die Frage, was man tun kann, wenn ein Hund haart stark, ist immer: bürsten. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ich habe anfangs den Fehler gemacht und mit einer Art Harke wie wild die Unterwolle aus meinem Hund gezupft. Das Ergebnis war ein irritierter Hund und ein nur kurzfristig haarfreieres Sofa. Es geht nicht nur darum, lose Haare zu entfernen, sondern die Haut zu pflegen und die Durchblutung anzuregen, ohne das gesunde Deckhaar zu beschädigen.
Die Wahl des Werkzeugs hängt komplett vom Felltyp deines Hundes ab. Ein kurzhaariger Hund braucht eine andere Behandlung als einer mit dichter Unterwolle. Hier habe ich mal eine kleine Übersicht meiner Erfahrungen zusammengestellt, was für welche Felltypen funktioniert:
| Werkzeug-Typ | Geeignet für | Meine Beobachtung |
|---|---|---|
| Gummistriegel oder Massagehandschuh | Kurzhaarige Rassen (z.B. Boxer, Weimaraner) | Entfernt lose Haare sanft und massiert die Haut. Mein Hund liebt das, es fühlt sich für ihn an wie eine Streicheleinheit. |
| Slicker-Bürste (Zupfbürste) | Langes Fell ohne viel Unterwolle (z.B. Setter, Spaniel) | Gut für die tägliche Pflege, um kleine Verfilzungen zu lösen. Man muss aber vorsichtig sein, um die Haut nicht zu kratzen. |
| Unterwollkamm (Coat King, Furminator-Alternativen) | Hunde mit dichter Unterwolle (z.B. Schäferhund, Husky, Golden Retriever) | Sehr effektiv, aber man kann damit auch viel falsch machen. Nie zu lange auf einer Stelle anwenden, sonst entstehen kahle Flecken. |
| Entfilzungsmesser | Bei hartnäckigen Knoten und Verfilzungen | Das ist eher ein Werkzeug für den Notfall. Man sollte damit behutsam einzelne Filzplatten aufschneiden, anstatt sie herauszureißen. |
| Naturborstenbürste | Alle Felltypen, als Finish | Verteilt den natürlichen Talg im Fell und sorgt für Glanz. Ideal nach dem eigentlichen Auskämmen. |
Die Technik ist dabei entscheidend. Immer in Wuchsrichtung bürsten und sich von hinten nach vorne durcharbeiten. Bei Hunden mit viel Unterwolle lohnt es sich, das Deckhaar anzuheben und schichtweise zu arbeiten. So erwischt man die lose Wolle direkt an der Haut.
Was Futter wirklich mit dem Fell zu tun hat
Ich bin ein Freund von Daten und klaren Zusammenhängen. Und was die Fellgesundheit angeht, ist die Sache ziemlich klar: Was oben reinkommt, hat einen riesigen Einfluss darauf, was unten rauskommt – oder eben ausfällt. Ein Hund, der haart stark, bekommt möglicherweise nicht die Nährstoffe, die sein Körper für ein kräftiges Fell braucht. Das Fell besteht hauptsächlich aus Proteinen (Keratin), weshalb eine hochwertige Proteinquelle im Futter die Grundlage für alles ist. Billiges Futter mit schwer verdaulichen Füllstoffen wie Getreide oder Zucker kann den Organismus belasten und das zeigt sich oft zuerst am Fell.
Besonders wichtig sind ungesättigte Fettsäuren. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind für eine gesunde Haut und ein starkes Fell unerlässlich. Seit ich dem Futter meines Hundes regelmäßig einen Teelöffel Leinöl oder Lachsöl beifüge, hat sich die Fellqualität spürbar verbessert. Es glänzt mehr und fühlt sich geschmeidiger an. Natürlich haart er im Fellwechsel immer noch, aber die Menge der losen Haare hat sich reduziert.
Öle richtig dosieren
Bei der Gabe von Ölen ist die Menge entscheidend. Zu viel Öl kann zu Verdauungsproblemen führen. Als Faustregel gilt etwa ein Teelöffel pro 10 kg Körpergewicht am Tag. Am besten beginnst du mit einer kleineren Menge und schaust, wie dein Hund darauf reagiert. Achte auf kaltgepresste Öle in Lebensmittelqualität.
Auch Biotin (Vitamin H) und Zink spielen eine große Rolle. Beides ist in einem guten Alleinfuttermittel normalerweise ausreichend enthalten. Bei einem Mangel, der sich durch Haarausfall, stumpfes Fell und schuppige Haut äußern kann, können Ergänzungsmittel nach Rücksprache mit dem Tierarzt sinnvoll sein. Bierhefe ist zum Beispiel eine natürliche Quelle für B-Vitamine und wird oft für ein schönes Fell empfohlen.
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Die Wohnung zur fellarmen Zone machen – Meine Gadget-Tipps
Selbst mit der besten Pflege und dem besten Futter: Ein Hund haart. Die Frage ist also nicht nur, wie man das Haaren reduziert, sondern auch, wie man mit den restlichen Haaren am besten umgeht. Als jemand, der ein Faible für technische Helferlein hat, habe ich über die Jahre ein kleines Arsenal an Werkzeugen entwickelt, das mir den Alltag erleichtert.
Der Saugroboter als täglicher Helfer
Mein Saugroboter ist wahrscheinlich das beste Gadget, das ich je für den Haushalt mit Hund angeschafft habe. Er fährt jeden Tag seine Runde und sammelt die Grundlast an Haaren auf. Dadurch sieht der Boden immer passabel aus und die Haare verteilen sich nicht weiter. Wichtig ist ein Modell mit einer guten Saugleistung und Gummibürsten anstelle von Borstenwalzen, da sich Haare in letzteren furchtbar verheddern. Die tägliche, automatisierte Reinigung macht einen riesigen Unterschied.
Gummi statt Borsten für Polster und Teppiche
Für Polstermöbel, Autositze und Teppiche habe ich einen einfachen Gummibesen und einen Fensterabzieher aus Gummi zweckentfremdet. Zieht man mit der Gummilippe über den Stoff, laden sich die Haare statisch auf und rollen sich zu kleinen Würstchen zusammen, die man dann ganz einfach absammeln kann. Das funktioniert oft besser als jeder Staubsaugeraufsatz und ist eine verblüffend simple und effektive Methode.
Saubere Luft, weniger fliegende Haare
Ein Luftreiniger war eine Anschaffung, über die ich anfangs wegen der Allergien in der Familie nachgedacht habe. Ein positiver Nebeneffekt: Er filtert nicht nur Pollen und Staub, sondern auch einen großen Teil der umherfliegenden Hundehaare aus der Luft, bevor sie sich überhaupt auf den Möbeln absetzen können. Besonders im Schlafzimmer sorgt das für eine spürbar bessere Luft und weniger Haare auf der Bettwäsche. Ein Gerät mit einem waschbaren Vorfilter für groben Schmutz ist hier Gold wert.
Wann das Haaren ein Fall für den Tierarzt ist
Es gibt einen Punkt, an dem Hausmittel und Optimierungen nicht mehr ausreichen. Wenn dein Hund haart stark und zusätzliche Symptome zeigt, solltest du nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die starken Haarausfall verursachen können und die von einem Laien kaum zu erkennen sind. Dazu gehören nicht nur offensichtliche Hautprobleme, sondern auch hormonelle Störungen oder innere Krankheiten.
Folgende Anzeichen sollten dich aufmerksam machen und zu einem Besuch in der Tierarztpraxis bewegen:
- Das Fell fällt büschelweise aus und es entstehen symmetrische kahle Stellen, oft an den Flanken.
- Die Haut unter dem Fell ist gerötet, entzündet, schuppig oder fühlt sich fettig an.
- Dein Hund kratzt, leckt oder beißt sich ständig an bestimmten Körperstellen.
- Der Haarausfall wird von einer Verhaltensänderung begleitet, zum Beispiel von Müdigkeit, Apathie oder gesteigertem Durst.
- Du bemerkst einen unangenehmen Geruch, der von der Haut deines Hundes ausgeht.
Manchmal können auch Parasiten wie Milben oder Flöhe der Grund sein. Ein Flohbefall löst oft eine allergische Reaktion aus, die zu massivem Juckreiz und Haarausfall führt. Auch Futtermittelunverträglichkeiten oder Allergien auf Umweltreize wie Pollen oder Hausstaubmilben können sich durch Haut- und Fellprobleme äußern. Das abzuklären, ist Aufgabe eines Profis.
Stress als unsichtbarer Faktor für Haarausfall
Ein Punkt, den viele Hundebesitzer unterschätzen, ist der Einfluss von Stress. Hunde sind Gewohnheitstiere und reagieren sensibel auf Veränderungen in ihrem Umfeld. Ein Umzug, ein neues Familienmitglied, laute Geräusche wie an Silvester oder sogar Langeweile und Unterforderung können chronischen Stress auslösen. Und genau wie bei uns Menschen kann sich das direkt auf die Gesundheit von Haut und Haar auswirken.
Wenn also alle körperlichen Ursachen ausgeschlossen sind und dein Hund trotzdem übermäßig haart, lohnt es sich, den Alltag deines Hundes einmal genau zu betrachten. Hat sich etwas verändert? Ist er vielleicht nicht ausreichend ausgelastet? Manchmal kann eine Anpassung der täglichen Routine, mehr geistige Beschäftigung durch Suchspiele oder einfach nur mehr ruhige, gemeinsame Zeit schon helfen, das Stresslevel zu senken. Der Körper hat dann wieder mehr Ressourcen für Nebensächlichkeiten wie ein schönes Fell zur Verfügung. Es ist erstaunlich, wie eng körperliches Wohlbefinden und seelische Ausgeglichenheit auch bei unseren Hunden zusammenhängen.
Ein Fazit ohne Zauberformel
Ein Leben mit Hund bedeutet auch ein Leben mit Hundehaaren. Daran lässt sich nichts rütteln. Aber man muss sich der Fellflut nicht hilflos ergeben. Es ist eine Kombination aus mehreren Bausteinen: einer angepassten und schonenden Fellpflege, einer hochwertigen Ernährung, die den Körper von innen stärkt, und einem cleveren Management der Haare im eigenen Zuhause. Es gibt nicht die eine Methode, die bei jedem Hund funktioniert. Man muss ein wenig beobachten und ausprobieren, was zum eigenen Tier und zum eigenen Lebensstil passt.
Für mich war die wichtigste Erkenntnis, dass es nicht um einen Kampf gegen die Haare geht, sondern um die Unterstützung meines Hundes. Indem ich für seine Gesundheit sorge, reduziert sich das Haarproblem ganz von selbst auf ein erträgliches Maß. Und die restlichen Haare? Die nehme ich als Zeichen eines glücklichen Zusammenlebens. Meistens jedenfalls. Außer, sie sind in der Butter.
FAQs zum Thema Hund haart stark
Verändert sich das Haaren mit dem Alter oder nach einer Kastration?
Ja, absolut. Welpen verlieren ihr flauschiges Welpenfell oft schubweise, wenn sie in die Pubertät kommen. Bei älteren Hunden hingegen kann sich der Stoffwechsel verlangsamen, was manchmal zu trockenerer Haut und einem dünneren Fell führt. Zudem kann eine Kastration den Hormonhaushalt so verändern, dass der Hund mehr Unterwolle entwickelt. Dieses sogenannte „Kastratenfell“ ist oft weicher und dichter, neigt aber auch dazu, stärker zu haaren.
Kann häufiges Baden das Haaren verschlimmern?
Ja, das kann passieren, wenn du es falsch angehst. Zu häufiges Baden, vor allem mit ungeeignetem Shampoo, entzieht der Haut ihre natürlichen Öle und trocknet sie aus. Das Ergebnis ist sprödes Haar, das leichter bricht und ausfällt. Allerdings kann ein Bad mit einem milden, rückfettenden Hundeshampoo genau zur richtigen Zeit – also mitten im Fellwechsel – sehr hilfreich sein. Es löst eine große Menge loser Haare auf einmal, die du dann einfach ausspülen kannst, anstatt sie tagelang in der Wohnung zu verteilen.
Haaren Hündinnen während der Läufigkeit oder nach der Geburt besonders stark?
Ja, das ist ein bekanntes Phänomen. Die hormonelle Achterbahnfahrt während der Läufigkeit und vor allem der massive Hormonabfall nach der Geburt einer Hündin können zu starkem Haarausfall führen. Der Körper konzentriert seine ganze Energie auf die Fortpflanzung bzw. die Versorgung der Welpen. Das Fellwachstum wird dabei quasi auf Pause gesetzt. Dieser Zustand ist aber in der Regel vorübergehend und das Fell wächst nach einigen Wochen oder Monaten wieder normal nach.


