Die Koffer sind fast gepackt, die Vorfreude riesig – Sonne, Meer, Berge, Abenteuer! Doch was, wenn plötzlich der Hals kratzt, der Magen rebelliert oder Schlimmeres passiert? Die Vorstellung, im Ausland krank zu werden, kann einem schnell die Urlaubslaune vermiesen. Aber mit ein bisschen Vorbereitung und Wissen bist du für den Fall der Fälle gewappnet.
Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine individuelle medizinische oder rechtliche Beratung. Die hier gegebenen Tipps basieren auf gängigen Erfahrungen und Empfehlungen, können aber nicht jeden Einzelfall abdecken. Informiere dich immer auch bei deiner Krankenkasse und Versicherung über die genauen Bedingungen.
INHALT
Abflugbereit? Moment, da war doch noch was… Die Vorbereitung
Du stehst quasi schon mit einem Bein im Flieger, die Checkliste im Kopf ist abgehakt: Reisepass, Tickets, Badehose. Aber hast du auch an deine Gesundheit gedacht? Ich meine, so richtig? Es ist ja nicht so, dass man sich das wünscht, aber gerade wenn man unterwegs ist, in einer ungewohnten Umgebung, mit anderem Klima, anderem Essen, da kann das Immunsystem schon mal schlappmachen. Und dann? Dann stehst du da, irgendwo zwischen Palmen und Souvenirläden, und fühlst dich einfach nur elend. Im Ausland krank zu werden, ist wirklich kein Vergnügen. Deshalb ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig. Sie ist wie ein gut gepackter Rucksack für eine Bergtour: Man hofft, dass man das Notfall-Set nicht braucht, aber man ist verdammt froh, es dabeizuhaben, wenn doch mal was passiert.
Der erste und vielleicht wichtigste Punkt ist die Auslandskrankenversicherung. Ja, ich weiß, noch eine Versicherung. Aber glaub mir, diese hier ist Gold wert. Die gesetzliche Krankenkasse über die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) deckt zwar innerhalb der EU und einiger anderer Länder medizinisch notwendige Behandlungen ab, aber oft nur zu den Konditionen des jeweiligen Landes. Das kann bedeuten, dass du trotzdem hohe Zuzahlungen leisten musst oder bestimmte Leistungen gar nicht übernommen werden. Und außerhalb der EU sieht es oft noch düsterer aus. Eine private Auslandskrankenversicherung springt hier ein. Sie deckt in der Regel die Kosten für Behandlungen, Medikamente und oft auch einen medizinisch sinnvollen oder notwendigen Rücktransport nach Hause ab. Letzteres kann schnell fünf- oder sogar sechsstellige Beträge kosten – Geld, das man sicher lieber anders ausgeben würde. Schau dir die Tarife genau an: Gilt sie für eine Reise oder fürs ganze Jahr? Welche Leistungen sind enthalten? Gibt es eine Selbstbeteiligung?
Dann die Reiseapotheke. Klar, Pflaster und Kopfschmerztabletten hat man meist dabei. Aber denk ein bisschen weiter. Was ist mit Mitteln gegen Durchfall oder Verstopfung (der Klassiker bei Ernährungsumstellung!), Halsschmerztabletten, etwas gegen Reiseübelkeit, Insektenschutz und ein Mittel gegen Stiche? Auch Desinfektionsmittel, Fieberthermometer und eventuell ein Breitbandantibiotikum (nur nach Rücksprache mit deinem Arzt!) können sinnvoll sein. Pack alles übersichtlich zusammen, am besten wasserdicht.
Hier eine kleine Checkliste, was in eine gut sortierte Reiseapotheke gehören könnte:
- Persönliche Medikamente, die du regelmäßig einnimmst, in ausreichender Menge (inklusive Puffer!).
- Schmerz- und Fiebermittel (z.B. Ibuprofen oder Paracetamol).
- Mittel gegen Durchfall und Verstopfung sowie Elektrolytlösungen zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts.
- Medikamente gegen Reisekrankheit, falls du dazu neigst.
- Wundversorgung: Pflaster, sterile Kompressen, Mullbinden, Desinfektionsmittel, Wundsalbe, Schere, Pinzette.
- Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor und Après-Sun-Lotion.
- Insektenschutzmittel und etwas zur Linderung von Insektenstichen.
- Fieberthermometer.
Nicht zu vergessen: Impfungen! Informiere dich rechtzeitig (oft mehrere Wochen oder Monate vor Abreise!) beim Tropeninstitut oder deinem Hausarzt, welche Impfungen für dein Reiseland empfohlen oder sogar vorgeschrieben sind. Tetanus, Diphtherie, Polio sollten aktuell sein, je nach Ziel kommen Hepatitis A/B, Gelbfieber, Typhus oder Tollwut dazu. Das ist kein Thema, bei dem man sparen sollte. Eine verpasste Impfung kann im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein.
Und zu guter Letzt: Dokumente. Mach Kopien von deinem Reisepass, Visum (falls nötig), Impfpass und der Versicherungspolice. Speichere sie zusätzlich digital (z.B. in einer sicheren Cloud oder auf einem USB-Stick). Notiere dir wichtige Telefonnummern: die deiner Versicherung (Notfall-Hotline!), die der deutschen Botschaft oder des Konsulats im Reiseland und vielleicht eine Kontaktperson zu Hause. So hast du alles griffbereit, wenn es mal schnell gehen muss.
Plötzlich schlapp: Was tun, wenn du im Ausland krank wirst?
Okay, trotz bester Vorbereitung ist es passiert: Du liegst mit Fieber im Hotelbett, der Magen krampft oder du hast dir beim Wandern den Knöchel verstaucht. Die erste Reaktion ist oft Unsicherheit, vielleicht sogar ein bisschen Panik. Wo finde ich einen Arzt? Versteht der mich überhaupt? Was kostet das? Ruhig bleiben ist jetzt die Devise. Hektik hilft niemandem.
Der erste Schritt sollte sein, die Notfall-Hotline deiner Auslandskrankenversicherung anzurufen. Die Mitarbeiter dort können dir oft weiterhelfen: Sie nennen dir deutsch- oder englischsprachige Ärzte oder Kliniken in deiner Nähe, erklären das weitere Vorgehen und geben dir Sicherheit. Viele Versicherer haben Kooperationen mit bestimmten Ärzten oder Krankenhäusern, was die Abwicklung erleichtert. Heb alle Belege, Arztberichte und Rezepte sorgfältig auf – die brauchst du später für die Kostenerstattung.
Innerhalb der EU (und in einigen weiteren Ländern wie Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz) kommt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) ins Spiel. Du findest sie meist auf der Rückseite deiner normalen Gesundheitskarte. Zeig diese beim Arzt oder im Krankenhaus vor. Damit hast du Anspruch auf medizinisch notwendige Leistungen zu den gleichen Bedingungen wie die Einheimischen. Das heißt aber nicht, dass alles kostenlos ist! Zuzahlungen oder Eigenanteile sind oft üblich und müssen meist vor Ort bezahlt werden. Die EHIC deckt auch keine geplanten Behandlungen im Ausland und keinen Rücktransport ab. Sie ist also eine Basisabsicherung, aber kein Ersatz für eine private Auslandskrankenversicherung, besonders wenn du Wert auf bestimmte Standards oder eben den Rücktransport legst.
Hier ein kleiner Vergleich, was die EHIC und eine typische private Auslandskrankenversicherung leisten, wenn du krank im Ausland bist:
Leistung | Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) | Private Auslandskrankenversicherung (Beispiel) |
---|---|---|
Gültigkeit | EU, EWR-Staaten, Schweiz | Weltweit (je nach Tarif) |
Behandlungsumfang | Medizinisch notwendige Behandlungen zu den Bedingungen des Reiselandes | Umfassende ambulante und stationäre Behandlung, oft auch Chefarztbehandlung, Ein-/Zweibettzimmer |
Arztwahl | Nur Vertragsärzte des jeweiligen Systems | Freie Arzt- und Krankenhauswahl (manchmal mit Empfehlungen des Versicherers) |
Kostenübernahme | Übernahme nach den Sätzen des Reiselandes, Zuzahlungen/Eigenanteile oft nötig | Meist 100%ige Kostenübernahme (ggf. mit Selbstbehalt) |
Rücktransport | Nicht abgedeckt | Medizinisch sinnvoller oder notwendiger Rücktransport meist inklusive |
Zusatzleistungen | Keine | Oft inklusive: Organisation von Arztterminen, Dolmetscherdienste, Überführung im Todesfall etc. |
Suchst du einen Arzt oder ein Krankenhaus auf eigene Faust, achte darauf, ob es sich um eine private oder öffentliche Einrichtung handelt. Private Ärzte oder Kliniken haben oft höhere Standards und kürzere Wartezeiten, sind aber teurer und werden von der EHIC meist nicht abgedeckt. Hier ist die private Auslandskrankenversicherung dein Ansprechpartner. Bezahlt werden muss oft in Vorkasse, besonders bei kleineren Behandlungen oder in Ländern außerhalb der EU. Lass dir immer eine detaillierte Rechnung (möglichst auf Englisch oder Deutsch) mit Diagnose und erbrachten Leistungen ausstellen.
Die Verständigung kann natürlich eine Hürde sein. Ein kleines Wörterbuch oder eine Übersetzungs-App auf dem Handy können helfen. Manchmal bieten auch Hotels Unterstützung bei der Arztwahl oder Übersetzung an. In touristischen Gebieten sprechen viele Ärzte und Krankenhausmitarbeiter zumindest Englisch. Wenn es ernst wird, scheu dich nicht, die Botschaft oder das Konsulat zu kontaktieren – sie können zwar keine medizinische Hilfe leisten, aber bei organisatorischen Problemen oder der Suche nach geeigneten Ansprechpartnern unterstützen.
Besonderheiten außerhalb der EU: Andere Länder, andere Regeln
Während die EHIC innerhalb Europas eine gewisse Grundsicherheit bietet, sieht die Welt außerhalb der EU oft ganz anders aus. Hier bist du in der Regel auf dich allein gestellt, was die Kostenübernahme durch die gesetzliche Kasse angeht. Eine private Auslandskrankenversicherung ist hier praktisch unverzichtbar, wenn du nicht auf horrenden Kosten sitzen bleiben willst. Die medizinische Versorgung kann stark variieren – von hochmodernen Privatkliniken in Metropolen bis hin zu sehr einfachen Bedingungen in ländlichen Gebieten.
Informiere dich vorab über das Gesundheitssystem deines Reiselandes. Gibt es empfohlene Krankenhäuser? Wie funktioniert die Bezahlung (Vorkasse ist sehr verbreitet)? In manchen Ländern, wie den USA oder Kanada, können die Behandlungskosten extrem hoch sein. Hier ist eine Versicherung mit einer hohen Deckungssumme besonders wichtig. Achte darauf, dass deine Versicherung auch für dein spezifisches Reiseland gilt und keine Ausschlüsse bestehen.
Ein weiteres Thema ist der Rücktransport. Gerade aus fernen Ländern kann dieser extrem teuer werden. Prüfe genau, unter welchen Bedingungen deine Versicherung einen Rücktransport übernimmt. „Medizinisch notwendig“ bedeutet meist, dass eine adäquate Behandlung vor Ort nicht möglich ist. „Medizinisch sinnvoll“ ist oft die bessere Klausel, da sie auch einen Rücktransport ermöglicht, wenn eine Behandlung vor Ort zwar möglich wäre, aber ein längerer Krankenhausaufenthalt droht oder die Genesung zu Hause besser verlaufen würde. Wenn du im Ausland krank bist und ein Rücktransport im Raum steht, ist die Abstimmung mit deiner Versicherung essenziell. Sie organisieren oft den Transport und klären die medizinischen Notwendigkeiten.
Der Ernstfall: Krankenhausaufenthalt und Rücktransport
Niemand malt sich gerne aus, im Urlaub im Krankenhaus zu landen. Aber es kann passieren – ein Unfall, eine plötzliche schwere Erkrankung. Wenn ein Krankenhausaufenthalt nötig wird, ist es umso wichtiger, einen kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Schritte einzuleiten. Kontaktiere sofort deine Auslandskrankenversicherung. Sie sind dein wichtigster Partner in dieser Situation. Oft klären sie direkt mit dem Krankenhaus die Kostenübernahme, sodass du nicht in Vorkasse treten musst (zumindest nicht für hohe Beträge). Sie helfen bei der Kommunikation und können, falls nötig, den Rücktransport organisieren.
Ein längerer Krankenhausaufenthalt, weit weg von zu Hause, ist psychisch belastend. Familie und Freunde zu informieren und regelmäßigen Kontakt zu halten, ist wichtig. Auch hier kann die Versicherung oder das Konsulat unterstützen, etwa bei der Organisation von Besuchen oder der Übermittlung von Nachrichten.
Der Gedanke an einen Rücktransport im Ambulanzjet klingt dramatisch – und teuer. Und das ist er auch. Deshalb ist die entsprechende Klausel in deiner Versicherungspolice so wichtig. Die Entscheidung für oder gegen einen Rücktransport treffen letztlich die Ärzte vor Ort in Absprache mit den Ärzten der Versicherung. Du selbst hast da oft wenig Mitspracherecht, wenn es um die „medizinische Notwendigkeit“ geht. Bei der „medizinischen Sinnhaftigkeit“ hast du eventuell mehr Spielraum. Sprich offen mit deiner Versicherung über deine Wünsche und die Möglichkeiten.
Wieder daheim: Abrechnung und was sonst noch zu tun ist
Endlich wieder zu Hause! Die Erleichterung ist sicher groß, aber ganz abgeschlossen ist das Thema „Krank im Ausland“ oft noch nicht. Jetzt geht es an die Bürokratie: die Kostenerstattung. Sammle alle Belege – Arztrechnungen, Rezepte, Quittungen für Medikamente, Krankenhausberichte. Achte darauf, dass die Rechnungen detailliert sind und die Diagnose sowie die erbrachten Leistungen enthalten.
Reiche alle Unterlagen im Original bei deiner Auslandskrankenversicherung ein. Die meisten Versicherer haben dafür spezielle Formulare oder Online-Portale. Füge auch eine Kopie deiner Versicherungspolice und gegebenenfalls den Schriftverkehr (E-Mails etc.) bei. Wenn du die EHIC genutzt hast und Zuzahlungen leisten musstest, kannst du versuchen, diese bei deiner gesetzlichen Krankenkasse einzureichen. Die Erstattungschancen sind hier aber oft geringer und der Prozess langwieriger.
Bewahre Kopien aller eingereichten Unterlagen auf, falls etwas verloren geht. Die Bearbeitung kann einige Wochen dauern, hab also etwas Geduld. Wenn du Fragen hast oder etwas unklar ist, frag bei deiner Versicherung nach.
Neben der finanziellen Abwicklung ist es auch gut, das Erlebte zu verarbeiten. Krank im Ausland zu sein, kann stressig und beängstigend sein. Sprich darüber mit Vertrauten oder, wenn es dich sehr belastet hat, eventuell auch mit einem Profi. Und nutze die Erfahrung für die nächste Reise: Was hat gut geklappt? Was könnte man bei der Vorbereitung noch besser machen?
Hier noch eine Liste mit wichtigen Dokumenten und Informationen, die du für den Fall der Fälle griffbereit haben solltest (physisch und/oder digital):
- Kopie des Reisepasses/Personalausweises.
- Kopie des Visums (falls erforderlich).
- Kopie des Impfausweises.
- Police und Notfallnummer der Auslandskrankenversicherung.
- Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC).
- Kontaktdaten der deutschen Botschaft/des Konsulats im Reiseland.
- Kontaktdaten einer Notfallperson zu Hause.
- Liste deiner Allergien, chronischen Krankheiten und regelmäßig eingenommenen Medikamente (evtl. auch auf Englisch).
Fazit: Gut vorbereitet reist es sich entspannter
Ja, die Vorstellung, im Urlaub krank zu werden, ist unangenehm. Aber sie sollte dich nicht davon abhalten, die Welt zu entdecken. Das Wichtigste ist, sich nicht verrückt zu machen, sondern sich vernünftig vorzubereiten. Eine gute Auslandskrankenversicherung ist dabei das absolute Fundament – sie nimmt dir im Ernstfall eine riesige finanzielle und organisatorische Last von den Schultern. Dazu eine durchdachte Reiseapotheke und die wichtigsten Dokumente griffbereit, dann bist du schon mal gut aufgestellt.
Wenn es dich dann doch erwischt und du krank wirst im Ausland, gilt: Ruhe bewahren, die Versicherung kontaktieren und die notwendigen Schritte einleiten. Informiere dich über die Gegebenheiten vor Ort, sei es innerhalb oder außerhalb der EU. Mit der richtigen Vorbereitung und dem Wissen, was im Fall der Fälle zu tun ist, kannst du deine Reise viel entspannter antreten. Denn auch wenn das Risiko, im Ausland krank zu werden, immer mitschwingt – die Freude am Reisen und Entdecken sollte überwiegen. Pack also deine Koffer, check deine Versicherung, und dann: Gute Reise und bleib gesund!
FAQs zum Thema krank im Ausland
Was sollte ich besonders beachten, wenn ich mit einer chronischen Erkrankung ins Ausland reise?
Wenn du mit einer chronischen Erkrankung reist, ist eine noch gründlichere Vorbereitung wichtig. Sprich unbedingt *vorher* ausführlich mit deinem behandelnden Arzt über deine Reisepläne und lass dir eventuell einen mehrsprachigen Arztbrief ausstellen, der deine Diagnose und Medikation erklärt. Nimm außerdem mehr als genug von deinen notwendigen Medikamenten mit, am besten aufgeteilt auf Hand- und Aufgabegepäck, falls ein Koffer verloren geht. Erkundige dich zudem bei deiner Krankenkasse oder Auslandskrankenversicherung, ob deine spezielle Erkrankung im Versicherungsschutz vollständig abgedeckt ist oder es Ausschlüsse gibt. Schließlich solltest du dich über die medizinische Versorgung speziell für deine Bedürfnisse im Reiseland informieren, damit du im Notfall weißt, wohin du dich wenden kannst.
Gibt es spezielle Regeln für die Mitnahme bestimmter Medikamente, zum Beispiel starker Schmerzmittel?
Ja, für bestimmte Medikamente, insbesondere Betäubungsmittel (wie starke Schmerzmittel) oder manche Psychopharmaka, gibt es oft strenge Einfuhrbestimmungen im Reiseland. Du solltest dich deshalb *rechtzeitig vor der Reise* beim Konsulat oder der Botschaft deines Ziellandes über die genauen Regeln informieren, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Oft benötigst du eine ärztliche Bescheinigung, manchmal sogar in der Landessprache oder auf Englisch und beglaubigt, die bestätigt, dass du das Medikament für deinen persönlichen Bedarf benötigst. Diese Bescheinigung solltest du dann zusammen mit den Medikamenten und möglichst der Originalverpackung im Handgepäck transportieren. Denk daran, dass eine Missachtung dieser Regeln zu ernsthaften Problemen bei der Einreise führen kann.
Der Zahn pocht im Urlaub – was mache ich bei einem zahnärztlichen Notfall im Ausland?
Plötzliche Zahnschmerzen im Urlaub sind wirklich unangenehm, aber auch hier hilft deine Auslandskrankenversicherung oft weiter. Ruf am besten zuerst deren Notfall-Hotline an, denn sie können dir häufig Zahnärzte oder Zahnkliniken in deiner Nähe nennen, mit denen sie zusammenarbeiten oder gute Erfahrungen gemacht haben. Beachte jedoch, dass Zahnbehandlungen im Ausland in vielen Tarifen nur bis zu einem bestimmten Höchstbetrag oder nur für schmerzlindernde Erstmaßnahmen übernommen werden; umfangreicher Zahnersatz ist meistens ausgeschlossen. Lies dir deshalb die Bedingungen deiner Police genau durch, damit du weißt, womit du rechnen kannst. Oft musst du die Behandlungskosten zunächst selbst bezahlen und kannst sie dann später zur Erstattung einreichen, also hebe alle detaillierten Rechnungen und Belege gut auf.
Hilfe, meine wichtigen Medikamente sind weg! Was kann ich tun, wenn ich sie im Urlaub verliere oder sie gestohlen werden?
Wenn dir lebenswichtige Medikamente im Urlaub abhandenkommen, ist schnelles Handeln gefragt, aber bleib trotzdem ruhig. Kontaktiere umgehend deine Auslandskrankenversicherung oder die deutsche Botschaft/das Konsulat; sie können dir helfen, einen Arzt vor Ort zu finden, der dir vertraut und weiterhelfen kann. Dieser kann dir möglicherweise ein Ersatzrezept ausstellen, wobei die Verfügbarkeit des exakt gleichen Präparats nicht immer garantiert ist – eventuell muss auf ein ähnliches ausgewichen werden. Sehr hilfreich ist es, wenn du eine Kopie des Originalrezepts oder eine ärztliche Bescheinigung über deine Medikation (am besten auf Englisch) dabei hast. Es ist zudem immer eine gute Idee, einen kleinen Notvorrat deiner wichtigsten Medikamente getrennt vom Hauptvorrat aufzubewahren, zum Beispiel einen Teil im Handgepäck und einen Teil im Koffer.