Dieser sechsfärbige Würfel. Kaum ein Spielzeug hat über Jahrzehnte hinweg so zuverlässig für rauchende Köpfe und gelegentliche Verzweiflungsausbrüche gesorgt. Dabei ist das Geheimnis hinter dem Zauberwürfel lösen gar nicht so komplex, wie viele glauben. Mit der richtigen Herangehensweise und etwas Geduld kann wirklich jeder diesen bunten Quälgeist bezwingen.
Der Würfel, mein ewiger (Ex-)Feind und jetziger Kumpel
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Rubik’s Cube. Es muss so Ende der 80er gewesen sein. Stundenlang hab ich das Ding gedreht, meistens mit dem Ergebnis, dass es noch chaotischer aussah als vorher. Irgendwann landete er dann in der Spielzeugkiste, ungelöst. Vor ein paar Jahren tauchte so ein Würfel dann wieder auf, diesmal in den Händen meines Sohnes. Und der Ehrgeiz packte mich erneut. Diesmal aber mit dem festen Vorsatz, es wirklich zu schaffen. Und was soll ich sagen? Es hat geklappt. Das Gefühl, zum ersten Mal alle sechs Seiten farblich sortiert zu sehen, war einfach großartig. Seitdem ist der Rubikwürfel für mich kein Frustobjekt mehr, sondern ein netter Zeitvertreib, fast schon meditativ.
Das Zauberwürfel lösen ist keine Frage der Intelligenz, sondern des Wissens um eine Methode und ein bisschen Übung. Es gibt da draußen Leute, die so einen Würfel in wenigen Sekunden lösen. Soweit sind wir hier noch nicht, aber darum geht es auch gar nicht. Es geht um das Erfolgserlebnis, es überhaupt zu schaffen.
Zuletzt aktualisiert am 23. Juni 2025 um 9:41 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.Was du vor dem ersten Dreh wissen solltest
Bevor wir uns ins Verdrehen stürzen, ein paar Grundlagen, die dir das Leben leichter machen. Ein klassischer Zauberwürfel, oft auch Rubik’s Cube genannt, hat drei Arten von Steinen: Mittelsteine, Kantensteine und Ecksteine. Die Mittelsteine haben nur eine Farbe und sitzen, wie der Name schon sagt, in der Mitte jeder Seite. Das Wichtigste: Die Mittelsteine bestimmen die Farbe jeder Seite und ihre Position zueinander verändert sich nie. Weiß ist also immer gegenüber von Gelb, Blau gegenüber von Grün und Rot gegenüber von Orange (bei der Standard-Farbbelegung).
Kantensteine haben zwei Farben und sitzen zwischen zwei Mittelsteinen. Ecksteine haben drei Farben und sitzen, logisch, an den Ecken. Um die Züge zu beschreiben, nutzen wir eine einfache Notation. Jede Seite des Würfels bekommt einen Buchstaben:
- R für Rechts (Right)
- L für Links (Left)
- U für Oben (Up)
- D für Unten (Down)
- F für Vorne (Front)
- B für Hinten (Back)
Ein Buchstabe allein bedeutet eine Drehung der entsprechenden Seite um 90 Grad im Uhrzeigersinn. Ein Buchstabe mit einem Apostroph (z.B. R‘) bedeutet eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn. Eine 2 nach dem Buchstaben (z.B. U2) bedeutet eine 180-Grad-Drehung. Das klingt anfangs vielleicht etwas technisch, aber diese Notation ist Gold wert, um Lösungswege nachzuvollziehen. Keine Sorge, für unsere Anfängermethode brauchen wir nur wenige, einfache Zugfolgen, die man sich gut merken kann.
Muss es der Original Rubiks Würfel sein? Nicht unbedingt. Es gibt mittlerweile viele sogenannte Speedcubes, die sich leichter und schneller drehen lassen. Für den Anfang tut es aber auch ein günstigeres Modell. Hauptsache, er hakt nicht bei jeder Bewegung.
Die Anfängermethode: Schritt für Schritt zum Erfolgserlebnis
Es gibt viele Wege, einen Zauberwürfel zu lösen. Für den Einstieg hat sich die Schicht-für-Schicht-Methode (Layer by Layer) bewährt. Wir arbeiten uns also von unten nach oben durch den Würfel. Nimm dir Zeit, hab Geduld, und wenn etwas nicht sofort klappt, einfach tief durchatmen und nochmal versuchen. Das ist kein Wettrennen, sondern Knobelspaß.
Schritt 1: Das weiße Kreuz – Dein Fundament
Wir beginnen mit der weißen Seite. Ziel ist es, ein weißes Kreuz zu erstellen, bei dem die Farben der vier weißen Kantensteine mit den Farben der benachbarten Mittelsteine übereinstimmen. Das heißt, der weiße Kantenstein, der auch eine rote Seite hat, muss so platziert werden, dass seine rote Seite am roten Mittelstein anliegt. Das weiße Kreuz ist das Fundament für alles Weitere.
Viele versuchen das intuitiv, was auch geht. Ein kleiner Kniff, der es oft leichter macht, ist die sogenannte „Gänseblümchen-Methode“. Halte den Würfel so, dass der gelbe Mittelstein oben ist. Bringe nun alle vier weißen Kantensteine um den gelben Mittelstein herum. Die Ausrichtung der anderen Farben der Kantensteine ist dabei erstmal egal. Wenn dein Gänseblümchen fertig ist, drehst du jeden weißen Kantenstein so, dass seine zweite Farbe zum entsprechenden Mittelstein passt. Beispiel: Der weiß-rote Kantenstein wird so gedreht, dass die rote Seite am roten Mittelstein anliegt. Dann drehst du diese Vorderseite zweimal (F2), sodass der weiße Kantenstein nach unten zur weißen MittelscDeutschehe wandert. Das machst du mit allen vier weißen Kantensteinen. Wenn du den Würfel dann umdrehst, hast du dein perfektes weißes Kreuz.
Schritt 2: Die weißen Ecken – Die erste Ebene vollenden
Nachdem das weiße Kreuz steht, kümmern wir uns um die vier weißen Ecksteine. Ziel ist, dass die komplette weiße Seite fertig ist und die Farben der ersten Ebene an den Seitenflächen ebenfalls stimmen. Suche einen weißen Eckstein in der obersten (gelben) Ebene. Schau dir seine anderen beiden Farben an (z.B. Weiß-Rot-Blau). Drehe nun die oberste Ebene so, dass dieser Eckstein direkt über der Position steht, wo er hingehört – also zwischen dem roten und dem blauen Mittelstein (wenn Weiß unten ist).
Jetzt kommt unser erster kleiner Algorithmus ins Spiel. Halte den Würfel so, dass die Ecke, die du einfügen möchtest, vorne rechts in der oberen Ebene ist. Führe dann folgende Zugfolge so oft aus, bis der weiße Eckstein korrekt positioniert und ausgerichtet ist: (R, U, R‘, U‘). Manchmal sitzt der Stein schon nach einer Ausführung, manchmal braucht es mehrere. Wichtig ist, dass der Rest des weißen Kreuzes dabei intakt bleibt. Das wiederholst du für alle vier weißen Ecken. Sollte ein weißer Eckstein bereits in der unteren Ebene sein, aber falsch positioniert oder verdreht, bringst du ihn mit (R, U, R‘, U‘) einfach einmal nach oben und beginnst dann wie beschrieben.
Schritt 3: Die mittlere Ebene – Jetzt wird’s kniffliger
Die erste Ebene ist geschafft! Gut gemacht. Jetzt kommen die Kantensteine der mittleren Ebene dran. Suche in der obersten (gelben) Ebene nach Kantensteinen, die kein Gelb in ihren Farben haben. Diese gehören in die mittlere Ebene. Nehmen wir an, du findest einen rot-blauen Kantenstein. Drehe die obere Ebene so, dass die Farbe des Kantensteins, die auf der Vorderseite des Würfels sichtbar ist (z.B. Rot), über dem gleichfarbigen Mittelstein (also Rot) liegt.
Nun gibt es zwei Fälle:
- Der Kantenstein muss nach rechts in die mittlere Ebene: Die Farbe oben auf dem Kantenstein (in unserem Beispiel Blau) muss zur rechten Seite passen. Der Algorithmus dafür ist: (U, R, U‘, R‘), dann den Würfel leicht nach rechts drehen (sodass die rechte Seite zur vorderen wird) und (U‘, F‘, U, F) ausführen.
- Der Kantenstein muss nach links in die mittlere Ebene: Die Farbe oben auf dem Kantenstein passt zur linken Seite. Der Algorithmus ist spiegelverkehrt: (U‘, L‘, U, L), dann den Würfel leicht nach links drehen und (U, F, U‘, F‘) ausführen.
Das wiederholst du für alle vier Kantensteine der mittleren Ebene. Sollte ein Kantenstein schon in der mittleren Ebene sein, aber falsch oder verdreht, benutzt du einen der beiden Algorithmen, um irgendeinen anderen Kantenstein an seine Position zu bringen. Dadurch kommt der festsitzende Stein nach oben, und du kannst ihn korrekt einfügen. Das erfordert etwas Übung bei der Fingerfertigkeit und beim Erkennen der Situation.
Schritt 4: Das gelbe Kreuz – Die Oberseite vorbereiten
Zwei Drittel geschafft! Jetzt konzentrieren wir uns auf die letzte, die gelbe Ebene. Zuerst wollen wir, wie bei der weißen Seite, ein Kreuz erstellen – diesmal ein gelbes. Die Ausrichtung der seitlichen Farben der Kantensteine ist hier erstmal egal. Es geht nur darum, dass die Oberseiten der vier Kantensteine gelb zeigen.
Du wirst eines von vier Mustern auf der gelben Seite vorfinden:
- Einen einzelnen gelben Punkt (nur der Mittelstein).
- Ein kleines gelbes „L“ (der Mittelstein und zwei benachbarte Kantensteine). Halte das „L“ so, dass ein Schenkel nach hinten und einer nach links zeigt.
- Einen gelben Balken (der Mittelstein und zwei gegenüberliegende Kantensteine). Halte den Balken waagerecht.
- Das gelbe Kreuz ist schon fertig (Glück gehabt!).
Für die ersten drei Fälle gibt es einen Algorithmus: (F, R, U, R‘, U‘, F‘). Beim Punkt musst du ihn dreimal ausführen (oder erst einmal, um zum „L“ zu kommen, dann einmal, um zum Balken zu kommen, dann noch einmal). Beim „L“ (richtig gehalten) einmal, um zum Balken zu kommen, dann noch einmal. Beim Balken (richtig gehalten) einmal. Geduld ist hier ein guter Ratgeber, bis das Kreuz erscheint.
Schritt 5: Die gelben Kanten ausrichten – Fast geschafft
Das gelbe Kreuz ist da. Nun müssen wir die seitlichen Farben der gelben Kantensteine so ausrichten, dass sie zu den Mittelsteinen der Seiten passen. Drehe die obere Ebene (U), bis mindestens zwei Kantensteine korrekt ausgerichtet sind. Es gibt immer eine Position, bei der das der Fall ist.
Es gibt zwei Möglichkeiten:
- Zwei benachbarte Kanten sind korrekt: Halte den Würfel so, dass eine korrekte Kante hinten und die andere rechts ist. Führe dann diesen Algorithmus aus: (R, U, R‘, U, R, U2, R‘). Danach ein U, und alle Kanten sollten passen.
- Zwei gegenüberliegende Kanten sind korrekt: Halte den Würfel so, dass eine korrekte Kante vorne und die andere hinten ist. Führe den gleichen Algorithmus (R, U, R‘, U, R, U2, R‘) einmal aus. Danach wirst du die Situation mit zwei benachbarten korrekten Kanten haben. Drehe die obere Ebene (U oder U‘), um sie wie oben beschrieben zu positionieren, und führe den Algorithmus erneut aus.
Manchmal sind auch schon alle Kanten nach dem Erstellen des gelben Kreuzes richtig – dann kannst du diesen Schritt überspringen.
Schritt 6: Die gelben Ecken positionieren – Alle an ihrem Platz
Die Kanten der gelben Seite sind nun korrekt. Jetzt müssen wir die vier gelben Ecksteine an die richtige Position bringen. Ihre Ausrichtung (ob die gelbe Seite schon oben ist) spielt hier noch keine Rolle. Es geht nur darum, dass der Stein mit den Farben Gelb-Rot-Blau auch wirklich in der Ecke zwischen dem gelben, roten und blauen Mittelstein sitzt.
Suche nach einem Eckstein, der bereits an der richtigen Position ist (auch wenn er verdreht ist). Halte den Würfel so, dass dieser korrekte Eckstein vorne rechts ist. Wenn kein Eckstein korrekt sitzt, ist die Haltung egal. Führe dann diesen Algorithmus aus, um die anderen drei Ecken gegen den Uhrzeigersinn zu tauschen: (U, R, U‘, L‘, U, R‘, U‘, L). Möglicherweise musst du diesen Algorithmus mehrmals anwenden, bis alle Ecken an der richtigen Position sind. Nach jeder Anwendung prüfst du, ob mehr Ecken richtig sitzen. Oft muss man den Algorithmus mehrfach anwenden und die obere Ebene zwischendurch drehen (U), um einen korrekt positionierten Stein nach vorne rechts zu bringen.
Schritt 7: Die gelben Ecken ausrichten – Der finale Dreh
Das ist der letzte Schritt! Alle Steine sind an der richtigen Position, nur einige der gelben Ecken sind vielleicht noch verdreht. Jetzt kommt ein Moment, der anfangs etwas seltsam wirkt, aber funktioniert. Halte den Würfel so, dass eine falsch ausgerichtete gelbe Ecke vorne rechts in der oberen Ebene ist. Die weiße Seite ist dabei immer noch unten.
Führe nun den Algorithmus (R, U, R‘, U‘) so oft aus, bis die gelbe Seite dieses Ecksteins nach oben zeigt. Achtung: Der Rest des Würfels wird dabei scheinbar total durcheinandergeraten! Das ist normal. Wichtig: Den Würfel dabei nicht komplett drehen oder die Handposition verändern, außer den erlaubten Zügen. Sobald der Eckstein richtig ausgerichtet ist, drehst du nur die obere Ebene (U), bis der nächste falsch ausgerichtete gelbe Eckstein an der vorderen rechten Position ist. Dann wendest du wieder (R, U, R‘, U‘) an, bis dieser Stein korrekt ist. Das wiederholst du für alle falsch ausgerichteten gelben Ecken. Wenn du die letzte Ecke korrigiert hast, sind mit ein paar letzten Drehungen der oberen Ebene (U) alle Seiten fertig. Geschafft!
Typische Stolpersteine und wie du sie meisterst
Am Anfang kann es schon mal passieren, dass man sich verdreht oder einen Algorithmus vergisst. Das ist völlig normal. „Ich verdrehe immer alles wieder!“ höre ich oft. Der Schlüssel ist, langsam anzufangen und die Zugfolgen sauber auszuführen. Gerade bei den letzten Schritten ist es wichtig, den Würfel korrekt zu halten und nicht zwischendurch die Orientierung zu verlieren.
Wenn dein Würfel sehr schwergängig ist, kann das den Spaß trüben. Ein Tropfen Silikonöl kann da manchmal Wunder wirken, oder du denkst über einen etwas besseren Würfel nach, einen sogenannten Speedcube. Die drehen sich oft butterweich. Und wenn du die Algorithmen ständig vergisst: Schreib sie dir auf einen Zettel. Mit jeder Wiederholung prägen sie sich besser ein, bis es ins Muskelgedächtnis übergeht. Regelmäßigkeit hilft enorm, auch wenn es nur ein paar Minuten täglich sind.
Geduld ist dein bester Freund
Das Zauberwürfel lösen lernt man nicht an einem Nachmittag perfekt. Es wird Momente geben, in denen du denkst, du kommst nicht weiter. Atme tief durch, lege den Würfel vielleicht kurz weg und versuche es später nochmal. Jeder Speedcuber hat klein angefangen und viele Fehler gemacht. Der Lernprozess ist Teil des Spaßes!
Was kommt nach der Anfängermethode? (Ein kleiner Ausblick)
Wenn du die Anfängermethode beherrschst und vielleicht sogar schon etwas schneller geworden bist, fragst du dich eventuell, was als Nächstes kommt. Es gibt fortgeschrittenere Methoden wie CFOP (Cross, F2L, OLL, PLL), auch bekannt als Fridrich-Methode, oder Roux und ZZ. Diese Methoden sind effizienter, erfordern aber das Erlernen von deutlich mehr Algorithmen. Das ist dann schon die Tür zum Speedcubing, wo es darum geht, den Rubics Cube in erstaunlich kurzen Zeiten zu lösen.
Aber auch wenn du bei der Anfängermethode bleibst, ist das völlig in Ordnung. Der Hauptspaß liegt ja im Knobeln und dem Erfolgserlebnis, den bunten Würfel zu meistern. Vielleicht entdeckst du auch die Freude daran, anderen zu zeigen, wie es geht. Mein Sohn war jedenfalls ziemlich beeindruckt, als Papa den widerspenstigen Würfel plötzlich lösen konnte.
Der Würfel und ich – Eine Freundschaft fürs Leben?
Für mich ist der Zauberwürfel von einem Kindheitstrauma zu einem angenehmen Begleiter geworden. Ihn zwischendurch mal in die Hand zu nehmen und durchzudrehen, hat fast etwas Meditatives. Und ja, es ist auch ein netter kleiner Trick, wenn man ihn mal in Gesellschaft löst – die Reaktionen sind oft unbezahlbar.
Wenn du also schon immer mal einen Rubikwürfel lösen wolltest: Trau dich! Es ist keine unerreichbare Magie, sondern eine erlernbare Fähigkeit. Mit dieser Anleitung hast du einen guten Startpunkt. Gib nicht auf, wenn es am Anfang hakt. Der Moment, in dem du zum ersten Mal alle sechs Seiten farblich sortiert siehst, ist jede Mühe wert. Und wer weiß, vielleicht packt dich ja auch das Fieber und du beginnst, deine Zeiten zu stoppen. Aber das Wichtigste ist: Hab Spaß dabei!
FAQs zum Thema Zauberwürfel lösen
Gibt es neben dem klassischen 3×3-Würfel auch noch andere Arten von Drehpuzzles und wie unterscheiden sie sich beim Lösen?
Ja, absolut, die Welt der Drehpuzzles ist riesig und bunt! Neben dem bekannten 3×3 Würfel gibt es zum Beispiel den kleineren 2×2 Würfel, der oft als Einstiegspunkt dient, aber auch größere Herausforderungen wie den 4×4 oder 5×5 Würfel. Außerdem existieren Würfel in ganz anderen Formen, wie der Pyraminx, der wie eine Pyramide aussieht, oder der Megaminx mit seinen zwölf Seiten. Viele der Lösungsprinzipien, die du für den 3×3 lernst, kannst du auch auf diese anwenden, obwohl größere Würfel oft zusätzliche, eigene Kniffe und sogenannte „Parity-Fälle“ mit sich bringen. Es lohnt sich also definitiv, nach dem 3×3 auch mal einen Blick auf diese faszinierenden Varianten zu werfen, denn sie bieten ganz neuen Knobelspaß.
Ich höre manchmal von „Finger Tricks“. Was ist das genau und brauche ich die schon für die Anfängermethode?
Finger Tricks sind spezielle Techniken, um die einzelnen Ebenen des Würfels schnell und geschmeidig mit den Fingern zu bewegen, anstatt den ganzen Würfel mit der Hand zu drehen. Du benutzt dabei zum Beispiel deinen Zeigefinger für eine U-Drehung (obere Ebene) oder Daumen und Zeigefinger für F-Drehungen (vordere Ebene). Für die reine Anfängermethode, um den Würfel überhaupt erst einmal zu lösen, sind sie nicht zwingend notwendig, da es hier primär um das Verstehen der Schritte geht. Sobald du die Algorithmen aber verinnerlicht hast, können dir Finger Tricks helfen, die Züge flüssiger und auch ein wenig schneller auszuführen. Viele entwickeln sie mit der Zeit intuitiv, aber du kannst sie auch gezielt üben, was besonders dann nützlich wird, wenn du deine Lösungszeiten verbessern möchtest.
Was kann ich tun, wenn mein Würfel beim Drehen plötzlich auseinanderfällt? Ist er dann kaputt?
Keine Sorge, das kann besonders bei günstigeren Modellen oder wenn man mal etwas energischer dreht, durchaus passieren! In den meisten Fällen ist der Würfel dadurch aber nicht gleich kaputt, denn viele Würfel sind so konstruiert, dass die Teile eher herausspringen (‚poppen‘) als wirklich zu brechen. Schau dir zuerst alle Teile genau an, ob etwas abgebrochen ist; meistens ist das aber nicht der Fall. Du kannst den Würfel dann wieder zusammensetzen, indem du die Kantensteine zuerst am Mittelstück-Kreuz befestigst und anschließend die Ecksteine in die Lücken einsetzt. Achte dabei darauf, dass die Teile richtig orientiert sind, damit der Würfel am Ende auch lösbar ist – im Zweifel gibt es online gute Anleitungen, die dir zeigen, wie das geht.