Alltagsfuchs.de Logo
Forum

Home » Digitaler Alltag » Online Kommunikation » G.fast für Laien erklärt – so funktioniert der Internet-Booster

G.fast für Laien erklärt – so funktioniert der Internet-Booster

G.fast für Laien erklärt

Das Internet ist ein integraler Bestandteil unseres täglichen Lebens, und die Geschwindigkeit unserer Verbindung kann einen großen Unterschied darin machen, wie wir arbeiten, lernen und uns entspannen. Mit der zunehmenden Datennachfrage stößt die traditionelle Breitbandinfrastruktur jedoch an ihre Grenzen. Hier bietet G.fast eine innovative Lösung. Um zu verstehen, wie G.fast funktioniert, stellen wir uns das Internet als eine riesige Fabrik vor, die Datenpakete produziert und versendet, und die Kupferleitungen als das Förderbandsystem, das diese Pakete zu uns nach Hause bringt.

Stell dir vor, dein Internet zuhause wird von einem gigantischen Förderband angetrieben, das Datenpakete – von deinen Lieblingsfilmen bis zu den neuesten Songs, die du streamst – direkt in dein Wohnzimmer liefert. Klingt ziemlich cool, oder? Aber hier ist der Haken: Viele von uns stecken noch mit einem alten, langsamen Förderband fest, das aus Zeiten stammt, als das Internet mehr einem gemütlichen Spaziergang als einem Sprint entsprach. Hier kommt G.fast ins Spiel, um das zu ändern.

Das alte Förderband: Kupferleitungen – oder in anderen Worten das Nadelöhr

Die gute alte Kupferleitung, unser metaphorisches Förderband für Daten, ist tatsächlich weit mehr als nur ein Relikt aus der Zeit der Telefonie. Über die Jahre hat sie eine beeindruckende Metamorphose durchlaufen, um den digitalen Anforderungen unserer Zeit gerecht zu werden. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Entwicklungsstufen:

  • Zunächst kam DSL (Digital Subscriber Line) auf den Markt. Diese Technologie revolutionierte die Nutzung der Kupferleitungen, indem sie es ermöglichte, gleichzeitig zu telefonieren und im Internet zu surfen. Dies war der erste Schritt in eine neue Ära, in der die Datenübertragung über die bescheidenen Telefonleitungen realisiert werden konnte.
  • Dann folgte die Einführung von VDSL (Very High Bitrate Digital Subscriber Line) – später VDSL 2. VDSL war ein Quantensprung in der Datenübertragungstechnologie, der die Übertragungsgeschwindigkeiten durch die Nutzung breiterer Frequenzbänder signifikant steigerte. Dadurch konnten viel mehr Daten über dieselben alten Kupferkabel transportiert werden. Diese Innovation war eine direkte Antwort auf den steigenden Hunger nach höheren Internetgeschwindigkeiten.

Trotz dieser signifikanten Verbesserungen, die das Internet schneller und zuverlässiger machten, sind die Technologien DSL und VDSL in der Ära von 4K-Videostreaming, Cloud-Gaming und dem Internet der Dinge immer noch durch die physikalischen Eigenschaften der Kupferleitungen begrenzt. Sie haben das Förderband für Daten zwar schneller und effizienter gemacht, jedoch bleibt die Kapazität des Bandes beschränkt.

Stellen wir uns diese Leitung nun das Förderband in einer Fabrik vor, das zwar im Laufe der Zeit optimiert wurde, um schneller und mehr Produkte zu transportieren, aber immer noch nur eine begrenzte Menge an Paketen in einem bestimmten Tempo bewältigen kann. Wenn die Anforderungen der modernen Internetnutzung diese Kapazität überschreiten, wird das System unweigerlich an seine Grenzen stoßen und Engpässe erzeugen – hier kommt G.fast ins Spiel.

Das Upgrade: G.fast einfach erklärt

Jetzt stellen wir uns vor, jemand kommt und pimpt dieses alte Förderband, sodass es schneller läuft und mehr Pakete gleichzeitig transportieren kann. Dürfen wir vorstellen: G.fast. Aber wie funktioniert das genau?

Frequenzen: Mehr Spuren auf dem Förderband

Stell dir ein riesiges Förderband vor, das durch eine Fabrik läuft. Ursprünglich ist dieses Förderband nur so breit, dass es eine Spur für Pakete hat. Jedes Paket repräsentiert eine Menge an Daten, die durch die Kupferleitungen unseres Internets transportiert werden. Weil das Förderband nur eine Spur hat, können nur eine bestimmte Anzahl an Paketen gleichzeitig transportiert werden. Das war der Stand der Dinge, bevor G.fast auf der Bildfläche erschien.

Jetzt kommt der Clou mit G.fast: Es ist, als würde jemand kommen und eine Technologie einsetzen, die es ermöglicht, ohne physische Umbauarbeiten mehrere zusätzliche Spuren auf demselben Förderband zu schaffen. Wie macht G.fast das? Indem es höhere Frequenzen nutzt.

Stell dir vor, das Förderband kann plötzlich in mehreren Höhen gleichzeitig operieren. Unten laufen die normalen Pakete, und darüber, in einem zuvor ungenutzten Raum, schweben weitere Pakete. Die Nutzung höherer Frequenzen durch G.fast schafft diese zusätzlichen „Etagen“ oder Spuren auf unserem metaphorischen Förderband, sodass deutlich mehr Datenpakete gleichzeitig transportiert werden können.

Zwar ermöglicht das mehrstöckige Konstrukt die Übertragung vieler Daten, aber es macht das System manchmal anfällig, zum Beispiel für das sogenannte Übersprechen von Signalen. Der technologische Fortschritt erlaubt die Übertragung größerer Datenmengen, hat jedoch seine Grenzen. Irgendwann überwiegen die Störgeräusche durch ein zu hohes Datenaufkommen, und wir erreichen den Punkt, an dem nichts mehr geht. In unserem Fall würde eine Tafel Erdbeer-Schokolade aufgrund ihrer Nähe zu anderen Sorten auf das Förderband mit der Vollmilchschokolade fallen.

Ganz ohne Umbauarbeiten

Diese „Magie“ geschieht, ohne dass die Fabrik – also die Infrastruktur unserer Internetleitungen – umgebaut werden muss. Die bestehenden Kupferleitungen sind in der Lage, diese höheren Frequenzen zu unterstützen. Ähnlich wie das Förderband, das plötzlich in der Lage ist, Pakete in mehreren Etagen zu transportieren, ohne breiter zu werden. Es ist ein cleverer Trick, der unsere bestehende Infrastruktur maximiert, um die Übertragungsgeschwindigkeiten zu erhöhen, ohne dass neue Kabel verlegt oder große physische Änderungen vorgenommen werden müssen.

So ermöglicht G.fast, dass mehr Daten gleichzeitig durch die bestehenden Kupferkabel unserer Telefonleitungen fließen, ähnlich wie ein Förderband, das auf magische Weise erweitert wurde, um mehr Pakete auf einmal zu transportieren. Und das alles geschieht, ohne dass jemand tatsächlich kommen und das Förderband physisch verbreitern muss. G.fast nutzt einfach die Kapazität, die schon immer da war, aber bisher ungenutzt blieb.

So funktioniert G.fast ganz einfach an einem Beispiel erklärt

Stell dir vor, ein Förderband in einer Schokoladenfabrik konnte bisher nur eine Tafel Schokolade (weil… wer mag keine Schokolade?) auf einmal transportieren, weil es nur eine Spur gab. Mit G.fast wird das Förderband so technologisch aufgerüstet, dass es in der Lage ist, mehrere Tafeln Schokolade übereinander in verschiedenen Ebenen zu transportieren, ohne dabei breiter zu werden. Diese magische Erweiterung wird durch die Nutzung höherer Frequenzen erreicht, die quasi unsichtbare zusätzliche Spuren über dem bestehenden Förderband schaffen. So kann die Schokoladenfabrik die Produktion vervielfachen, indem sie im übertragenen Sinne die vertikale Kapazität des Förderbands nutzt, um den gestiegenen Appetit auf Schokolade zu stillen ohne die Fabrikhalle umbauen zu müssen.

G.fast und die Sache mit der Distanz

Tatsächlich gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten, wenn wir über das Aufrüsten unseres Förderbands mit G.fast sprechen: die Distanz. Je schneller und voller wir das Förderband laufen lassen, desto anspruchsvoller wird es, die Qualität der transportierten Schokoladentafeln (in unserem Fall die Daten) über längere Strecken zu erhalten. Das ist nicht auf schmelzende Schokolade oder ein unter dem Gewicht zusammenbrechendes Förderband zurückzuführen. Vielmehr handelt es sich um ein Phänomen, das wir als Signalverlust beschreiben könnten.

In der realen Welt von G.fast und Kupferleitungen bedeutet die Nutzung höherer Frequenzen für die Datenübertragung, dass die Signale anfälliger für Dämpfung sind. Das bedeutet im übertragenen Sinne sie verlieren schneller ihre Kraft über die Distanz. Stellen wir uns vor, das Förderband läuft in einem offenen Raum. Je weiter die Schokoladentafeln transportiert werden sollen, desto mehr sind sie äußeren Einflüssen wie Wind ausgesetzt, der sie potenziell von ihrer Bahn abbringen kann. Bei G.fast ist es so, dass die „Windstärke“ mit zunehmender Entfernung zunimmt, was die Fähigkeit des Systems begrenzt, Daten über längere Distanzen ohne Verlust der Übertragungsqualität zu senden.

Deshalb ist G.fast besonders effektiv über kurze Distanzen, typischerweise nicht mehr als ein paar hundert Meter. Innerhalb dieser Reichweite kann das System seine volle Kapazität ausspielen, um die Datenübertragungsrate dramatisch zu erhöhen. Sobald wir aber versuchen, über diese optimale Distanz hinauszugehen, wird es schwieriger, die hohe Qualität der Datenübertragung aufrechtzuerhalten. Eben ähnlich wie es schwierig wird, die Schokoladentafeln präzise zu transportieren, wenn der Wind zu stark wird.

G.fast ist also besonders wirksam über kurze Distanzen – also der Weg zwischen dem Kasten und deinem Internetanschluss in der Wohnung.

Kurze Distanzen, große Wirkung mit G.fast

Die optimale Nutzung von G.fast ist wie ein Förderband, das auf kurze, schnelle Lieferungen spezialisiert ist. Stell dir ein Förderband vor, das superschnell Schokolade von der Produktion bis zur Verpackung bringt, aber nur, wenn diese Strecken kurz sind. Für längere Strecken bräuchten wir ein anderes System (wie z.B. Glasfaserkabel), aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass G.fast wie ein magisches Upgrade für das Internet-Förderband in deinem Zuhause ist. Es nutzt das alte, langsame Band und verwandelt es in eine superschnelle Transportmaschine für Daten. Du bekommst schnelleres Internet, ohne dass jemand neue Kabel verlegen muss.

 

Schreibe einen Kommentar