Alltagsfuchs

Butter bei die Fische: Bedeutung und Ursprung der Redewendung

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Du stehst in der Küche, hast gerade ein leckeres Fischfilet gebraten und dein Gegenüber fragt: „Und, wie läuft’s mit der Jobsuche?“ Du zögerst kurz, schaust auf das brutzelnde Stück in der Pfanne und antwortest: „Lass uns mal Butter bei die Fische tun, ich hab‘ da ein paar Neuigkeiten, die von Bedeutung sind …“ Plötzlich ist die Stimmung eine ganz andere. Weg vom Smalltalk, hin zum Wesentlichen. Genau darum geht es bei dieser Redewendung.

Butter bei die Fische: Bedeutung – Was heißt das eigentlich?

Wenn jemand sagt „Butter bei die Fische“, dann ist Schluss mit dem Drumherumreden. Es ist eine Aufforderung, endlich zur Sache zu kommen, Klartext zu reden und die Karten auf den Tisch zu legen. Keine Ausflüchte, keine Umschweife, sondern Fakten und ehrliche Worte. Es geht darum, ein Thema, das vielleicht schon länger im Raum steht, endlich direkt anzusprechen. Oft wird die Redewendung in Situationen verwendet, in denen man das Gefühl hat, dass das Gegenüber etwas Wichtiges zurückhält oder um den heißen Brei redet.

Stell dir vor, du bist bei einer Besprechung im Büro und es wird schon seit einer Stunde über Belanglosigkeiten diskutiert. Irgendwann platzt dir der Kragen und du sagst: „So Leute, jetzt mal Butter bei die Fische. Wie wollen wir das Projekt denn nun wirklich angehen?“ In diesem Moment forderst du alle auf, ehrlich ihre Meinung zu sagen und konkrete Vorschläge zu machen. Man könnte auch sagen: „Jetzt wird Tacheles geredet!“ Oder: „Sag, was Sache ist!“ Die Redewendung ist also ein Weckruf, um die Kommunikation auf den Punkt zu bringen.

Woher kommt die Redewendung „Butter bei die Fische“?

Die genaue Herkunft der Redewendung ist nicht hundertprozentig geklärt, aber es gibt einige spannende Theorien. Eine der plausibelsten führt uns in die norddeutsche Küche, genauer gesagt nach Hamburg. Dort wurde Fisch traditionell in viel Butter gebraten. War der Fisch gar, musste die Butter schnell zum Fisch gegeben werden, bevor dieser zerfiel oder trocken wurde. Es war also Eile geboten – keine Zeit für Umschweife. Man musste schnell handeln und den Fisch mit der zerlaufenen Butter übergießen, damit er saftig und schmackhaft blieb. Man musste „Butter bei die Fische tun.“

Interessant

Die Redewendung ist vor allem im norddeutschen Raum verbreitet, wird aber auch in anderen Teilen Deutschlands verwendet und verstanden. Sie ist ein schönes Beispiel dafür, wie Sprache durch regionale Besonderheiten geprägt wird und wie kulinarische Traditionen Eingang in unseren Wortschatz finden können.

Eine andere Theorie besagt, dass die Redewendung aus der Seefahrt stammt. Wenn die Seeleute nach langer Zeit auf See endlich wieder frischen Fisch essen konnten, war das ein Festmahl. Um den Geschmack zu verfeinern, gaben sie großzügig Butter hinzu. Auch hier war schnelles Handeln gefragt, damit der Fisch nicht kalt wurde. Allerdings scheint die erste Theorie wahrscheinlicher, da Fisch auch an Bord oft in Butter gebraten wurde.

Butter bei die Fische: Wann passt die Redewendung?

Die Redewendung „Butter bei die Fische“ ist vielseitig einsetzbar, aber sie passt nicht in jede Situation. Du würdest sie wahrscheinlich nicht verwenden, wenn du dich mit einem Fremden über das Wetter unterhältst. Sie ist eher für Situationen geeignet, in denen es um wichtige Entscheidungen, konkrete Pläne oder ehrliche Meinungen geht.

Hier sind ein paar Beispiele, wann die Redewendung gut passt:

  • In Verhandlungen: Wenn du das Gefühl hast, dass dein Verhandlungspartner um den heißen Brei redet, kannst du mit „Butter bei die Fische“ Klarheit fordern. „Lass uns nicht länger um den Preis feilschen. Was ist dein letztes Angebot?“
  • Bei Konflikten: Wenn ein Streit schon lange schwelt und keiner so richtig Klartext redet, kann die Redewendung helfen, die Fronten zu klären. „Jetzt mal Butter bei die Fische. Was stört dich wirklich an meinem Verhalten?“
  • Bei Entscheidungen: Wenn eine wichtige Entscheidung ansteht und alle nur zögerlich ihre Meinung äußern, kann ein „Butter bei die Fische“ den Knoten lösen. „Wir müssen uns jetzt entscheiden. Seid ihr für oder gegen den Vorschlag?“

Überlege dir aber gut, in welchem Ton du die Redewendung verwendest. Sie kann, je nach Situation, freundlich-auffordernd oder auch energisch-drängend klingen. Achte darauf, dass du dein Gegenüber nicht vor den Kopf stößt, sondern die Kommunikation auf eine konstruktive Ebene lenkst. Entscheidend ist der Kontext. Wenn du unsicher bist, ob die Redewendung passt, wähle lieber eine andere Formulierung, die zum Beispiel „Klartext reden“ beinhaltet.

Wie reagiert man auf „Butter bei die Fische“?

Wenn jemand zu dir sagt „Jetzt mal Butter bei die Fische“, dann solltest du diese Aufforderung ernst nehmen. Es ist deine Chance, ehrlich zu sein und deine Gedanken und Gefühle klar zu äußern. Vielleicht hast du ein Thema schon länger vor dir hergeschoben oder dich nicht getraut, deine Meinung zu sagen. Jetzt ist der Moment gekommen, Klartext zu reden.

Nimm dir einen Moment Zeit, um deine Gedanken zu sammeln. Was ist der Kern der Sache? Was möchtest du wirklich sagen? Es ist nicht immer leicht, aus dem Stegreif die richtigen Worte zu finden, vor allem, wenn es um komplexe oder emotionale Themen geht. Aber genau darum geht es: Authentizität und Ehrlichkeit. Dein Gegenüber erwartet keine perfekten Formulierungen, sondern eine klare und unverblümte Antwort.

Es kann auch vorkommen, dass du mit der Aufforderung „Butter bei die Fische“ überrumpelt wirst. Vielleicht hast du dich in einer Diskussion gerade erst warm geredet oder wolltest das eigentliche Thema noch umschiffen. In solchen Fällen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und nicht defensiv zu reagieren. Sieh es als Chance, die Kommunikation auf eine neue Ebene zu heben und wirklich voranzukommen.

Alternativen zu „Butter bei die Fische“

Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, jemanden aufzufordern, zur Sache zu kommen. Hier sind ein paar Alternativen zur Redewendung „Butter bei die Fische“:

Redewendung/Ausdruck Bedeutung Beispiel
Klartext reden Unmissverständlich und deutlich sprechen Lass uns endlich Klartext reden. Was ist jetzt Sache?“
Tacheles reden Klartext, unverblümt die Wahrheit sagen „Wir müssen jetzt mal Tacheles reden. So geht es nicht weiter.“
Zur Sache kommen Sich auf das Wesentliche konzentrieren „Können wir bitte zur Sache kommen? Wir verlieren Zeit.“
Nägel mit Köpfen machen Entschlossen handeln, eine Sache zum Abschluss bringen „Wir reden schon lange genug, jetzt müssen wir Nägel mit Köpfen machen.“
Den Stier bei den Hörnern packen Eine schwierige Aufgabe mutig angehen „Wir können das Problem nicht länger ignorieren, wir müssen den Stier bei den Hörnern packen.“
Nicht um den heißen Brei reden Direkt und ohne Umschweife sprechen „Red nicht um den heißen Brei herum, sag mir, was du denkst.“

Diese Alternativen haben alle eine ähnliche Bedeutung wie „Butter bei die Fische„, klingen aber je nach Kontext etwas formeller oder informeller. Wähle die Formulierung, die am besten zur Situation und deinem persönlichen Stil passt.

Ein Fazit mit Geschmack

Butter bei die Fische“ ist mehr als nur eine Redewendung. Sie ist ein Stück Alltagskultur, das uns daran erinnert, wie wichtig klare und direkte Kommunikation ist. Sie fordert uns auf, ehrlich zu sein, sowohl zu uns selbst als auch zu anderen. Und sie zeigt, wie eng Sprache mit unserer Geschichte und unseren Traditionen verwoben ist.

Also, das nächste Mal, wenn du in einer Situation bist, in der es Zeit ist, zur Sache zu kommen, denk an die norddeutsche Küche und den gebratenen Fisch. Trau dich, „Butter bei die Fische“ zu fordern oder selbst Klartext zu reden. Du wirst sehen, wie befreiend es sein kann, wenn man die Dinge endlich beim Namen nennt. Und wer weiß, vielleicht wird die Kommunikation dadurch ja sogar ein bisschen schmackhafter – so wie ein perfekt gebratenes Fischfilet mit einem ordentlichen Klecks Butter.

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FAQs zum Thema Butter bei die Fische Bedeutung

Wird die Redewendung „Butter bei die Fische“ heutzutage noch oft verwendet?

Ja, die Redewendung „Butter bei die Fische“ ist, besonders im norddeutschen Raum, tatsächlich noch immer gebräuchlich und wird von vielen Menschen verstanden. Zwar mag sie, aufgrund ihrer regionalen Herkunft, für manche ein wenig altmodisch klingen, jedoch hat sie keineswegs ihre Relevanz verloren, sondern wird oft humorvoll eingesetzt. Gerade in Situationen, wo man merkt, dass das Gegenüber ausweichend antwortet oder um den heißen Brei herumredet, kann ein freundliches „Nun mal Butter bei die Fische!“ Wunder wirken, um eine festgefahrene Situation aufzulockern. Dadurch wird die Kommunikation auf eine ehrliche, aber auch lockere Ebene geführt und folglich kommt man zum Punkt.

Gibt es eine ähnliche Redewendung im Englischen?

Im Englischen gibt es tatsächlich einige Redewendungen, die eine ähnliche Bedeutung wie „Butter bei die Fische“ haben, aber meistens einen anderen Ursprung aufweisen. Eine der bekanntesten ist „to cut to the chase“, was wörtlich übersetzt „zur Verfolgungsjagd schneiden“ bedeutet und sich auf Filmszenen bezieht. Häufig findet man auch den Ausdruck „to get down to brass tacks“, was so viel heißt wie „zu den Messingnägeln kommen“ und auf präzises Arbeiten hindeutet, weil damit früher Polster befestigt wurden. Diese englischen Ausdrücke fordern ebenfalls dazu auf, Umschweife zu beenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, folglich also keine Zeit mit Nebensächlichkeiten zu verlieren, und zeigen dadurch eine andere Perspektive auf, mit der man zum Punkt kommen kann.

Kann die Redewendung „Butter bei die Fische“ auch negativ verwendet werden?

Obwohl die Redewendung „Butter bei die Fische“ grundsätzlich eine positive Intention hat, nämlich Klarheit zu schaffen, kann sie in manchen Fällen einen negativen Beigeschmack haben. Dies hängt stark vom Tonfall und vom Kontext ab, in dem sie verwendet wird, da es immer auf den Kontext ankommt. Wenn jemand beispielsweise in einem aggressiven, ungeduldigen Ton „Jetzt mach mal Butter bei die Fische!“ sagt, kann das als unhöflich oder sogar bedrohlich empfunden werden, weil dem Gegenüber kein Raum gelassen wird, sich zu erklären. In solchen Situationen wirkt die Aufforderung eher wie eine ungeduldige Zurechtweisung als eine Einladung zu einem offenen Gespräch, wodurch die ursprüngliche Intention ins Negative verkehrt wird.

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