Hautpflege & Kosmetik

Wird man im Schatten braun? Hier ist die Antwort

Ende Juni, die Balkontür steht sperrangelweit offen und die Luft riecht endlich nach Sommer, nicht nur nach Großstadt. Es ist diese Zeit im Jahr, in der meine Haut praktisch schreit: „Gib mir ein bisschen Farbe!“ Aber mein Kopf, der ist da vorsichtiger. Die Frage, ob man im Schatten braun wird, begleitet mich deshalb jeden Sommer aufs Neue, meistens während ich mit einem Eiskaffee in der Hand versuche, den perfekten Platz zu finden – sonnig genug für einen Hauch Bräune, schattig genug, um nicht auszusehen wie ein vergessener Hummer.

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Sonne ist wunderbar, aber sie hat auch ihre Tücken. Denk immer an ausreichenden Sonnenschutz, auch wenn du nicht vorhast, dich direkt in die Sonne zu legen. Deine Haut merkt sich jeden Sonnenbrand.

Mein Balkon, das Versuchslabor für Sommerbräune

Mein Experimentierfeld ist mein kleiner Balkon, eingeklemmt zwischen zwei Hauswänden. Direkte Sonne gibt es hier nur für ungefähr zwei Stunden am Tag. Zu wenig für eine anständige Bräune, dachte ich jahrelang. Also verbrachte ich die letzten Sommer damit, mich in Parks oder an Seen zu quetschen, immer auf der Jagd nach dem perfekten Sonnenplatz. Das Ergebnis war meistens das Gleiche: eine Mischung aus Sonnenbrand auf den Schultern und seltsamen weißen Streifen von den Trägern meines Oberteils. Wirklich zufrieden war ich nie.

Dieses Jahr wollte ich es anders machen. Ich blieb einfach auf meinem Balkon, meistens im Schutz des kleinen Vordachs. Und siehe da: Nach einer Woche sah ich nicht mehr aus wie jemand, der den Winter im Keller verbracht hat. Eine leichte, gleichmäßige Farbe hatte sich auf meine Haut gelegt. Die Antwort auf die Frage, ob man im Schatten braun wird, lautet also: Ja, absolut. Aber es ist eine andere Art von Bräune. Eine, die Geduld erfordert und ein bisschen Hintergrundwissen darüber, wie die Sonne eigentlich arbeitet.

Die Sache mit der unsichtbaren Strahlung: Warum Schatten nicht gleich Schatten ist

Das Geheimnis liegt in den UV-Strahlen, die für unsere Bräune verantwortlich sind. Man stellt sich das immer so vor, als würden die Strahlen wie Regen senkrecht vom Himmel fallen. Aber das stimmt nicht. UV-Strahlung verhält sich eher wie Schall in einem leeren Raum – sie wird von Oberflächen reflektiert und gestreut. Das bedeutet, selbst wenn du unter einem Sonnenschirm sitzt, erreichen dich die Strahlen von allen Seiten. Vom hellen Betonboden, von der weißen Hauswand gegenüber, sogar vom Sand am Strand oder der Wasseroberfläche am See. Diese indirekte Strahlung ist der Grund, warum du auch im Schatten Farbe bekommst.

Allerdings ist die Intensität deutlich geringer. Man sagt, dass man im Schatten immer noch bis zu 50 Prozent der UV-Strahlung abbekommt. Das ist genug, um die Melaninproduktion in der Haut anzukurbeln – das ist der Stoff, der uns braun macht –, aber eben nicht so aggressiv, dass die Haut sofort mit einem Sonnenbrand reagiert. Die Bräunung im Schatten ist also ein langsamerer, sanfterer Prozess. Und genau das ist ihr großer Vorteil: Die Haut hat mehr Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen und einen eigenen Schutz aufzubauen. Das Ergebnis ist oft eine Bräune, die länger hält und gleichmäßiger aussieht.

Meine persönliche Schatten-Strategie für eine Bräune, die bleibt

Nach meinen Balkon-Beobachtungen habe ich eine kleine Routine entwickelt, die für mich ziemlich gut funktioniert. Es ist keine exakte Wissenschaft, sondern eher eine Sammlung von Beobachtungen. Vielleicht ist da ja auch etwas für dich dabei.

Der richtige Ort ist entscheidend

Ich habe gemerkt, dass es einen großen Unterschied macht, wo genau mein Schattenplatz ist. Sitze ich auf einer Wiese unter einem großen, dichten Baum, passiert bräunungstechnisch fast nichts. Bin ich aber am See unter einem Sonnenschirm, merke ich die Sonne viel stärker. Das liegt an der Reflexion des Wassers. Wasser reflektiert bis zu 25 Prozent der UV-Strahlen zusätzlich. Heller Sand kann diesen Effekt sogar noch verstärken. Mein liebster Schattenplatz ist daher nah am Wasser oder auf einer hellen Terrasse – dort ist die indirekte Strahlung am höchsten.

Die Uhrzeit macht den Unterschied

Auch im Schatten meide ich die Mittagssonne zwischen 12 und 15 Uhr. In dieser Zeit ist die UV-Strahlung am intensivsten und selbst die indirekte Dosis kann für helle Hauttypen zu viel sein. Die sanfteste Bräune bekomme ich am späten Nachmittag. Die Sonne steht dann tiefer, die Strahlung ist schwächer, aber immer noch stark genug, um die Haut langsam an die Bräunung zu gewöhnen. Das fühlt sich einfach angenehmer an und das Risiko für Hautschäden sinkt.

Sonnenschutz ist kein Widerspruch

Früher dachte ich, Sonnencreme im Schatten sei völlig übertrieben. Heute weiß ich es besser. Da immer noch eine beachtliche Menge an UV-Strahlung ankommt, ist Sonnenschutz auch hier unverzichtbar. Ich benutze meistens einen Lichtschutzfaktor 30. Das verhindert einen Sonnenbrand, lässt aber noch genug Strahlung durch, damit meine Haut langsam Farbe annehmen kann. Es ist ein Mythos, dass man mit Sonnencreme nicht braun wird. Man wird es nur langsamer und gesünder.

Zuletzt aktualisiert am 2. Juli 2025 um 13:04 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

„Aber mit Sonnencreme werde ich doch gar nicht braun!“ – Ein hartnäckiger Irrglaube

Diesen Satz habe ich schon so oft gehört, meist von Freundinnen, die sich ohne Schutz in die pralle Sonne legen. Die Logik dahinter scheint einfach: Creme blockiert Sonne, also blockiert sie auch die Bräune. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Kein Sonnenschutzmittel blockiert 100 Prozent der UV-Strahlen. Selbst ein sehr hoher LSF lässt noch eine minimale Menge durch. Diese geringe Dosis reicht aus, um den Bräunungsprozess anzustoßen, ohne die Haut zu verbrennen.

Die Bräune, die unter dem Schutz von Sonnencreme entsteht, ist zudem oft von besserer Qualität. Die Haut wird nicht gestresst und die Bräunungszellen (Melanozyten) können ihre Arbeit in Ruhe erledigen. Die Farbe wird dadurch tiefer und haltbarer. Wer sich ohne Schutz in die Sonne knallt, bekommt oft nur eine oberflächliche Rötung, die sich schnell wieder abschält. Geduld zahlt sich hier also doppelt aus: mit einer schöneren Bräune und gesünderer Haut.

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Was bedeutet der Lichtschutzfaktor (LSF) wirklich?

Der LSF gibt an, um wie viel länger du dich theoretisch in der Sonne aufhalten kannst, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als es deine Eigenschutzzeit zulassen würde. Hat deine Haut eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten (ein typischer Wert für helle Haut), kannst du mit LSF 30 theoretisch 300 Minuten (10 x 30) in der Sonne bleiben. Das ist aber nur ein Richtwert und hängt von vielen Faktoren ab, wie deinem Hauttyp, der Tageszeit und dem Ort.

Bräunen im Schatten im Vergleich zur direkten Sonne

Um das Ganze etwas greifbarer zu machen, habe ich mal eine kleine Gegenüberstellung gemacht, basierend auf meinen eigenen Erfahrungen und dem, was man so liest:

Faktor Bräunen in der direkten Sonne Bräunen im Schatten
Geschwindigkeit Schnell, oft schon nach kurzer Zeit sichtbar. Langsam, die Farbe baut sich über Tage auf.
Hautrisiko Hoch. Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und ein höheres Hautkrebsrisiko. Deutlich geringer, aber nicht null. Sonnenschutz bleibt wichtig.
Qualität der Bräune Oft ungleichmäßig, neigt zum schnellen Verblassen und Schälen. Meist sehr gleichmäßig und die Farbe hält länger an.
Wohlfühlfaktor Kann schnell zu Überhitzung und Kreislaufproblemen führen. Viel angenehmer, da man der direkten Hitze entgeht.

Meine Erkenntnis: Geduld ist die beste Sonnencreme

Am Ende ist die Entscheidung, ob man im Schatten braun werden möchte, eine Typfrage. Wer in zwei Tagen Urlaubsbräune erwartet, wird hier vermutlich enttäuscht. Aber für alle, die eine gesunde, natürliche und langanhaltende Farbe möchten, ist es die mit Abstand bessere Methode. Für mich hat sich die Perspektive komplett geändert. Ich jage nicht mehr der Sonne hinterher, sondern genieße einfach die Wärme und das Licht, wo auch immer ich bin.

Die leichte Bräune, die ich dabei bekomme, ist ein schöner Nebeneffekt, nicht mehr das Hauptziel. Und das fühlt sich ziemlich gut an. Es nimmt den Druck raus, im Sommer ständig „an seiner Bräune arbeiten“ zu müssen. Stattdessen kann ich einfach mein Buch lesen, Musik hören oder mit Freunden quatschen – ganz ohne Sonnenbrand-Sorgen. Und falls die Haut doch mal spannt, ist eine gute Portion Feuchtigkeitspflege am Abend Gold wert.

Zuletzt aktualisiert am 2. Juli 2025 um 13:05 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

FAQs zum Thema Wird man im Schatten braun

Schützt Kleidung im Schatten ausreichend vor UV-Strahlung?

Das kommt ganz auf die Kleidung an. Ein leichtes, weißes Baumwoll-T-Shirt bietet beispielsweise nur einen sehr geringen Schutz, der etwa einem Lichtschutzfaktor von 5 bis 10 entspricht. Wird es nass, sinkt der Schutz sogar noch weiter. Dichte, dunkle und trockene Stoffe schützen deutlich besser. Generell gilt: Auch unter Kleidung kann deine Haut im Schatten UV-Strahlung abbekommen, weshalb du unbekleidete Stellen immer eincremen solltest.

Werde ich auch hinter einer Fensterscheibe im Auto oder Büro braun?

Nein, hinter normalem Fensterglas wirst du kaum braun. Das liegt daran, dass Glas die bräunungsintensiven UV-B-Strahlen fast vollständig blockiert. Die langwelligen UV-A-Strahlen, die für die Hautalterung mitverantwortlich sind, dringen jedoch hindurch. Du setzt deine Haut also dem Risiko der Alterung aus, ohne den Bräunungseffekt zu erzielen. Deshalb ist es bei langen Autofahrten an sonnigen Tagen trotzdem sinnvoll, Sonnenschutz zu verwenden.

Hilft die sanfte Bräune aus dem Schatten als Sonnenschutz für den Urlaub?

Leider ist das ein gefährlicher Mythos. Eine leichte Bräune, egal ob aus der Sonne oder dem Schatten, bietet nur einen minimalen Eigenschutz. Dieser entspricht etwa einem Lichtschutzfaktor von 2 bis 4, was für intensive Sonneneinstrahlung im Urlaub bei Weitem nicht ausreicht. Sieh eine Bräune also nie als Schutzschild an, sondern immer als Zeichen, dass deine Haut bereits auf die Sonne reagiert hat. Auf den richtigen Sonnenschutz kannst du deshalb auf keinen Fall verzichten.

Kann mein Körper im Schatten Vitamin D bilden?

Ja, das ist möglich, aber deutlich weniger effizient als in der direkten Sonne. Für die Produktion von Vitamin D benötigt der Körper die UV-B-Strahlung. Da im Schatten nur ein Teil dieser Strahlung ankommt, läuft auch die Vitamin-D-Synthese langsamer ab. Für eine ausreichende Versorgung genügt es für die meisten Menschen aber bereits, Gesicht und Arme für kurze Zeit ungeschützt der Sonne auszusetzen – auch die geringere Dosis im Schatten kann hier über einen längeren Zeitraum einen Beitrag leisten.

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