Wie erkenne ich Falschgeld? Gar nicht so einfach, oder? Stell dir vor, du stehst auf dem Flohmarkt, umringt von Trödel und Schätzen, und plötzlich hältst du einen verdächtigen Schein in der Hand. Ist das jetzt echtes Geld oder eine raffinierte Blüte? Keine Sorge, mit ein paar Tricks bist du bestens gewappnet, um Falschgeld zu entlarven – egal ob Euro, Dollar oder Pfund.
Dieser Ratgeber dient der Information und ersetzt keine professionelle Beratung. Bei Verdacht auf Falschgeld wende dich bitte an die Polizei oder deine Bank.
INHALT
Der erste Schreck: Ein komisches Gefühl
Du stehst an der Kasse, gibst einen Schein hin und bekommst Wechselgeld zurück. Irgendetwas fühlt sich komisch an. Das Papier ist glatter als sonst, die Farben wirken blass. Dein Bauchgefühl meldet sich – und das ist oft der beste Ratgeber. Bevor du den Schein aber achtlos wegsteckst, nimm dir einen Moment Zeit für eine erste, schnelle Prüfung.
Viele Menschen denken, Falschgeld sei ein Problem, das nur Banken oder große Geschäfte betrifft. Aber gerade im Alltag, wo es schnell gehen muss, sind wir oft unaufmerksam. Dabei kann jeder von uns unwissentlich Blüten in die Hände bekommen – sei es beim Bäcker, auf dem Markt oder im Taxi. Umso wichtiger ist es, die grundlegenden Sicherheitsmerkmale unserer Währung zu kennen.
Denn: Es gibt eine Vielzahl von Sicherheitsmerkmalen, die in Banknoten integriert sind. Diese zu kennen, ist der erste Schritt, um sich vor Betrug zu schützen. [Wie erkenne ich Falschgeld] ist also keine Frage, die sich nur Experten stellen sollten, sondern jeder, der regelmäßig mit Bargeld hantiert.
Fühlen, Sehen, Kippen: Die Basis-Checkliste
Die Bundesbank empfiehlt die „Fühlen-Sehen-Kippen“-Methode[1], um Euro-Banknoten auf ihre Echtheit zu überprüfen. Das klingt erstmal banal, ist aber tatsächlich der effektivste Weg, um im Alltag schnell einen Verdacht zu bestätigen oder zu entkräften.
Beim Fühlen geht es darum, die Beschaffenheit des Papiers und bestimmte Druckelemente zu ertasten. Echtes Banknotenpapier fühlt sich griffig und fest an[2], während Falschgeld oft glatter oder weicher ist. Einige Bereiche des Druckbilds, wie die großen Zahlen oder Buchstaben, sind zudem erhaben und lassen sich mit den Fingerspitzen spüren.
Beim Sehen solltest du den Schein gegen das Licht halten. Dabei werden das Wasserzeichen und der Sicherheitsfaden sichtbar[3]. Das Wasserzeichen zeigt ein schemenhaftes Motiv und die Wertzahl, der Sicherheitsfaden ist ein dunkler Streifen, der durch die Banknote verläuft. Bei Fälschungen sind diese Merkmale oft nur aufgedruckt und wirken weniger detailliert.
Das Kippen offenbart weitere Sicherheitsmerkmale, insbesondere die Hologramme. Diese verändern ihr Aussehen je nach Blickwinkel. Bei echten Euro-Banknoten zeigen sie beispielsweise das Euro-Symbol oder die Wertzahl. Bei Fälschungen sind diese Effekte oft schlecht nachgemacht oder fehlen ganz.
Die Euro-Banknoten der Europa-Serie: Noch sicherer?
Seit 2019 sind die neuen 100- und 200-Euro-Banknoten der Europa-Serie im Umlauf[1]. Diese sollen noch fälschungssicherer sein als ihre Vorgänger. Aber: Wie erkenne ich Falschgeld der „neuen“ Serie?
Ein besonderes Merkmal ist das sogenannte „Satelliten-Hologramm“[1]. Beim Kippen der Banknote bewegen sich kleine €-Symbole um die Wertzahl. Dieses Hologramm ist sehr komplex und schwer zu fälschen. Auch die Smaragdzahl, die ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau wechselt, ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal.
Ein weiteres Highlight ist das Porträtfenster im Hologrammstreifen[1]. Hält man die Banknote gegen das Licht, wird das Fenster transparent und zeigt ein Porträt der Europa, einer Figur aus der griechischen Mythologie. Von der Rückseite betrachtet, erscheinen im Fenster regenbogenfarbene Wertzahlen. Diese neuen Sicherheitsmerkmale sind zwar sehr ausgeklügelt, aber die Grundprinzipien – Fühlen, Sehen, Kippen – bleiben die gleichen.
Erkenne Falschgeld bei Dollar, Pfund und Co.: Fremdwährungen im Blick
Nicht nur beim Euro ist Vorsicht geboten. Auch bei anderen Währungen wie dem US-Dollar oder dem Britischen Pfund gibt es Falschgeld. Die Sicherheitsmerkmale unterscheiden sich zwar von denen des Euro, aber auch hier gilt: Wissen schützt vor Schaden.
Beim US-Dollar solltest du beispielsweise auf den Sicherheitsfaden und das Wasserzeichen achten. Der Sicherheitsfaden ist ein dünner Streifen, der in das Papier eingearbeitet ist und unter UV-Licht in einer bestimmten Farbe leuchtet. Das Wasserzeichen zeigt das Porträt des jeweiligen Präsidenten, der auf der Banknote abgebildet ist.
Auch das Britische Pfund hat seine eigenen Sicherheitsmerkmale. Hier sind vor allem das Hologramm und die erhabenen Druckelemente wichtig. Das Hologramm zeigt je nach Blickwinkel das Britannia-Symbol oder die Wertzahl der Banknote. Die erhabenen Druckelemente sind beispielsweise an der Schrift „Bank of England“ zu finden.
Fremdwährungen: Worauf du achten solltest
Die Sicherheitsmerkmale sind je nach Währung und Nennwert unterschiedlich. Es ist daher ratsam, sich vor einer Reise ins Ausland über die Sicherheitsmerkmale der jeweiligen Währung zu informieren. Hier eine kleine Übersicht:
Währung | Wichtige Sicherheitsmerkmale |
---|---|
US-Dollar | Sicherheitsfaden, Wasserzeichen, Farbwechsel-Effekt |
Britisches Pfund | Hologramm, erhabene Druckelemente, Wasserzeichen |
Schweizer Franken | Durchsichtsregister, Kippeffekt, Mikrotext |
Japanischer Yen | Wasserzeichen, Hologramm, Latentbild |
Kanadischer Dollar | Hologrammstreifen, durchsichtiges Fenster, erhabener Druck |
Im Zweifel: Was tun bei Verdacht auf Falschgeld?
Du hast einen Schein geprüft und bist dir immer noch unsicher? Was nun? Das Wichtigste ist: Ruhe bewahren und den Schein nicht einfach weitergeben. Denn: Wer Falschgeld wissentlich in Umlauf bringt, macht sich strafbar.
Wenn du den Verdacht hast, dass du Falschgeld erhalten hast, solltest du dich an die Polizei oder deine Bank wenden. Diese können den Schein professionell prüfen und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten. Es ist hilfreich, wenn du dir möglichst viele Details merkst: Wo hast du den Schein bekommen? Wie sah die Person aus, die ihn dir gegeben hat?
Es ist natürlich ärgerlich, wenn man Falschgeld erhält. Aber es ist besser, den Verlust hinzunehmen, als sich selbst strafbar zu machen. Und: Je besser wir alle über die Sicherheitsmerkmale von Banknoten informiert sind, desto schwerer haben es die Fälscher. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Falschgeld schneller erkannt und aus dem Verkehr gezogen wird.
Hilfsmittel und Apps: Unterstützung bei der Prüfung
Für alle, die es ganz genau wissen wollen, gibt es auch technische Hilfsmittel zur Echtheitsprüfung von Banknoten. Das können spezielle Prüfstifte, UV-Lampen oder auch Apps fürs Smartphone sein.
Prüfstifte enthalten eine spezielle Tinte, die auf echtem Banknotenpapier keine oder nur eine schwache Verfärbung hinterlässt. Bei Falschgeld, das oft auf normalem Papier gedruckt ist, verfärbt sich die Tinte hingegen deutlich. Diese Stifte sind eine einfache und schnelle Methode, um einen ersten Verdacht zu überprüfen, aber sie sind nicht immer zuverlässig.
UV-Lampen machen bestimmte Sicherheitsmerkmale sichtbar, die unter normalem Licht nicht zu erkennen sind. Beispielsweise leuchten beim Euro unter UV-Licht kleine Fasern im Papier und bestimmte Teile des Druckbilds. Auch der Sicherheitsfaden des US-Dollars leuchtet unter UV-Licht in einer bestimmten Farbe.
Es gibt auch Apps fürs Smartphone, die bei der Echtheitsprüfung helfen sollen. Diese nutzen oft die Kamera des Smartphones, um die Banknote zu scannen und mit einer Datenbank abzugleichen. Solche Apps können eine nützliche Ergänzung sein, aber sie sollten nicht die einzige Methode zur Prüfung sein.
Fazit: Erkenne Falschgeld, wenn du welches siehst!
Wie man Falschgeld erkennt, ist eine Frage, die uns alle angeht. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Wissen um die wichtigsten Sicherheitsmerkmale kannst du dich und andere vor Betrug schützen. Die „Fühlen-Sehen-Kippen“-Methode ist dabei dein wichtigstes Werkzeug.
Es geht nicht darum, zum Falschgeldexperten zu werden. Aber wenn du die grundlegenden Merkmale kennst und bei verdächtigen Scheinen genauer hinschaust, trägst du dazu bei, dass Falschgeld schneller erkannt und aus dem Verkehr gezogen wird.
Quellen
- Bundesbank: Euro-Banknoten (abgerufen am 18.03.2025)
- Europäische Zentralbank: Sicherheitsmerkmale (abgerufen am 18.03.2025)
- oesterreich.gv.at: Sicherheitsmerkmale des Euro (abgerufen am 18.03.2025)
FAQs zum Thema Wie erkenne ich Falschgeld?
Was passiert, wenn ich unwissentlich mit Falschgeld bezahle?
Keine Sorge, wenn du unabsichtlich mit einer Blüte bezahlst, ist das in der Regel nicht strafbar. Es ist natürlich erstmal ein Schock, aber solange du nicht wusstest, dass es sich um Falschgeld handelt, hast du nichts zu befürchten. Der Kassierer oder die Kassiererin wird den Schein vermutlich einbehalten und dir erklären, wie es weitergeht. Eventuell wirst du gebeten, deine Personalien anzugeben, damit die Polizei dich als Zeugen befragen kann, falls das nötig ist. Manchmal gibt es, zum Beispiel in größeren Geschäften, interne Regelungen, wie mit solchen Situationen umgegangen wird, und vielleicht wird dir ja sogar der Schein ersetzt, das ist allerdings reine Kulanz.
Kann ich Falschgeld bei meiner Bank umtauschen?
Nein, leider ist ein Umtausch von Falschgeld in echtes Geld nicht möglich. Das wäre ja auch ein gefundenes Fressen für Betrüger, oder? Die Banken und auch die Bundesbank nehmen Falschgeld zwar entgegen, aber sie ersetzen es nicht. Sie leiten die Blüten an die Polizei weiter, die dann weitere Ermittlungen einleitet. Denk daran, du bist nicht allein: Viele Menschen entdecken erst bei der Einzahlung am Automaten oder Schalter, dass sie Falschgeld besitzen. Betrachte es als Lehrgeld und sei beim nächsten Mal noch aufmerksamer, wenn du Bargeld annimmst, damit es erst gar nicht mehr passiert!
Gibt es einen Unterschied zwischen „Blüten“ und „Falschgeld“?
Im Grunde genommen bedeuten beide Begriffe dasselbe, es handelt sich um Synonyme. „Blüten“ ist eher ein umgangssprachlicher Begriff, der sich im Laufe der Zeit eingebürgert hat. Stell dir vor, wie ein falscher Schein täuschend echt aussieht, aber eben doch „nur“ eine Nachahmung ist, ähnlich wie eine künstliche Blüte im Vergleich zu einer echten Blume. „Falschgeld“ ist der offizielle, rechtlich korrekte Begriff. Ob du nun also „Blüten“ oder „Falschgeld“ sagst, spielt keine Rolle, jeder versteht, was gemeint ist. Wichtiger ist, dass du die Merkmale kennst, um beides zu erkennen!
Wie verhalte ich mich, wenn ich erkenne, dass mir jemand Falschgeld geben will?
Bleib ruhig und nimm den Schein auf keinen Fall an. Versuche, dir das Aussehen der Person, die dir den Schein geben wollte, und weitere Details, wie das Autokennzeichen oder die Begleitung einzuprägen. Das ist für die spätere Aufklärung wichtig. Erkläre der Person freundlich, aber bestimmt, dass du den Schein für Falschgeld hältst und ihn daher nicht annehmen kannst. Biete an, die Polizei zu rufen, um den Vorfall zu klären, das schreckt viele Falschgeldverbreiter ab. Wichtig: Bringe dich nicht selbst in Gefahr, wenn die Person aggressiv wird! Merke dir Details und informiere die Polizei im Nachgang.
Sind Geldscheinprüfgeräte für den Privatgebrauch sinnvoll?
Für den privaten Gebrauch sind sie meistens nicht notwendig, da reichen oft schon deine Sinne aus. Diese Geräte, die man oft in Geschäften sieht, prüfen Banknoten meist mittels UV-Licht oder Magnetismus. Wenn du nur gelegentlich mit Bargeld zu tun hast, reicht die „Fühlen-Sehen-Kippen“-Methode, die du ja bereits kennst, völlig aus. Wenn du aber zum Beispiel ein kleines Geschäft hast oder regelmäßig größere Summen Bargeld annimmst, kann so ein Gerät durchaus eine sinnvolle Investition sein, um auf Nummer sicher zu gehen. Solche Geräte geben dir, gerade bei größeren Beträgen, zusätzliche Sicherheit und können den Bezahlvorgang zusätzlich beschleunigen.