Die Wahl der richtigen Krankenversicherung ist eine wichtige Entscheidung. Wenn du überlegst, deine Krankenkasse zu wechseln, gibt es einiges zu beachten – aber keine Sorge, es ist oft einfacher als gedacht und kann sich richtig lohnen.
Mehr als nur eine Karte im Portemonnaie
Die Krankenkasse. Oft ist sie ein stiller Begleiter im Alltag, eine Karte im Portemonnaie, über die man nicht weiter nachdenkt. Zumindest solange, bis man sie wirklich braucht. Dann, wenn es um die eigene Gesundheit geht, zeigt sich schnell, ob die damalige Wahl die richtige war. Manchmal stellt man fest, dass die angebotenen Leistungen nicht mehr zur aktuellen Lebenssituation passen. Vielleicht hat sich die Familie vergrößert, neue gesundheitliche Bedürfnisse sind entstanden oder der monatliche Beitrag fühlt sich einfach nicht mehr stimmig an im Vergleich zu dem, was man dafür bekommt. Über einen Wechsel der Krankenkasse nachzudenken, ist dann ein ganz natürlicher und oft auch vernünftiger Schritt.
Es ist ja nicht so, dass man leichtfertig mit seiner Gesundheitsversorgung umgehen möchte. Im Gegenteil. Aber der Markt der gesetzlichen Krankenkassen ist durchaus in Bewegung, und ein genauerer Blick kann sich auszahlen.
Warum überhaupt die Krankenkasse wechseln? Gute Gründe auf dem Prüfstand
Sicher, der Beitragssatz spielt eine Rolle, das ist unbestritten. Aber es wäre zu kurz gegriffen, die Entscheidung für oder gegen einen Wechsel der Krankenkasse allein davon abhängig zu machen. Da gibt es noch eine ganze Reihe anderer Aspekte, die ins Gewicht fallen können. Die Unterschiede zwischen den Kassen liegen oft im Detail, aber genau diese Details können im Alltag einen großen Unterschied machen. Denk mal an Zusatzleistungen: Bezuschusst deine Kasse die professionelle Zahnreinigung, die dir dein Zahnarzt empfiehlt? Wie sieht es mit alternativen Heilmethoden wie Osteopathie aus, oder übernimmt sie Kosten für wichtige Reiseimpfungen?
Auch die Servicequalität ist ein Punkt. Wie gut ist deine Kasse erreichbar, wenn du mal eine dringende Frage hast? Bietet sie moderne digitale Angebote wie eine nutzerfreundliche App oder ein übersichtliches Online-Portal? Und wie steht es um die Beratungsqualität, falls du mal komplexere Anliegen hast? Nicht zu vergessen die Bonusprogramme. Klingen oft verlockend, aber passen sie wirklich zu deinem Lebensstil und lohnen sich die Anstrengungen, die Boni zu sammeln? Für manche sind auch spezielle Programme für bestimmte Lebensphasen, etwa bei Schwangerschaft oder für chronisch Kranke, ein entscheidendes Kriterium. Und manchmal ist es schlicht das Gefühl, bei der aktuellen Kasse nicht mehr optimal betreut zu werden, das den Wunsch nach Veränderung weckt.
Der finanzielle Aspekt: Zusatzbeitrag und was dahintersteckt
Der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung ist, wie du vielleicht weißt, für alle Kassen gleich. Er wird vom Gesetzgeber festgelegt. Wo sich die Kassen aber unterscheiden, ist beim individuellen Zusatzbeitrag. Dieser wird von jeder Kasse selbst kalkuliert und kann daher variieren. Ein niedrigerer Zusatzbeitrag kann über das Jahr gerechnet schon eine spürbare Ersparnis bringen. Wenn du über die Krankenkasse wechseln Beiträge vergleichst, siehst du schnell, wo Potenzial liegt. Aber Achtung: Der billigste Anbieter ist nicht zwangsläufig der beste für deine individuellen Bedürfnisse. Es ist immer ratsam, die mögliche Ersparnis gegen die angebotenen Leistungen und den Service abzuwägen. Was nützt dir ein geringfügig niedrigerer Beitrag, wenn du auf wichtige Zusatzleistungen verzichten musst oder der Service zu wünschen übrig lässt?
Leistungspakete unter der Lupe: Was brauchst du wirklich?
Rund 95 Prozent der Leistungen für gesetzlich Versicherte müssen von allen Kassen übernommen werden, das ist im Sozialgesetzbuch V so festgelegt.[2] Da gibt es also wenig Spielraum. Interessant wird es bei den sogenannten Satzungsleistungen. Das sind freiwillige Zusatzleistungen, mit denen die Kassen versuchen, sich voneinander abzuheben und auf die Bedürfnisse ihrer Versicherten einzugehen. Das können Zuschüsse für alternative Heilmethoden sein, erweiterte Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Erwachsene, spezielle Sportprogramme oder Unterstützung bei Präventionskursen.
Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen und die eigenen Bedürfnisse zu analysieren. Was ist dir persönlich wichtig? Planst du eine Familie oder hast du bereits Kinder? Bist du sportlich sehr aktiv und legst Wert auf präventive Angebote? Oder benötigst du vielleicht spezielle Unterstützung aufgrund einer chronischen Erkrankung? Eine ehrliche Bestandsaufnahme hilft ungemein, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Der Wechselprozess: Schritt für Schritt zur neuen Kasse
Die gute Nachricht zuerst: Ein Krankenkasse wechseln ist heutzutage deutlich unkomplizierter als noch vor einigen Jahren. Seit dem 1. Januar 2021 ist eine separate Kündigung bei deiner bisherigen Krankenkasse in den meisten Fällen nicht mehr erforderlich, wenn du innerhalb des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleibst.[1] Das meiste übernimmt deine neu gewählte Krankenkasse für dich. Das spart Zeit und Nerven.
Trotzdem gibt es natürlich ein paar Dinge zu beachten, damit der Übergang reibungslos klappt.
Schritt 1: Die richtige neue Kasse finden
Das ist natürlich der wichtigste und oft auch der aufwendigste Teil. Es gibt diverse Vergleichsportale im Internet, die einen ersten Überblick verschaffen können. Ich rate aber dazu, diese mit einer gesunden Portion Skepsis zu nutzen und nicht blind dem erstbesten Ergebnis zu vertrauen. Wichtiger ist, dass du dir deine eigenen Prioritäten klar machst – also das, was wir eben bei den Leistungspaketen besprochen haben. Manche Krankenkassen sind nur für Versicherte aus bestimmten Bundesländern geöffnet oder, was seltener vorkommt, an eine Beschäftigung in einem bestimmten Betrieb gekoppelt. Die meisten Krankenkassen sind jedoch bundesweit wählbar.[2] Was mir auch immer wieder auffällt: Empfehlungen von Freunden oder aus der Familie können zwar ein Anhaltspunkt sein, aber die Bedürfnisse sind eben sehr individuell. Was für den einen perfekt passt, muss für dich nicht die optimale Lösung sein.
Schritt 2: Den Aufnahmeantrag stellen
Hast du deine Wunschkasse gefunden, stellst du dort einen Aufnahmeantrag. Bei vielen Kassen geht das mittlerweile bequem online.[2] Halte dafür deine persönlichen Daten und deine Krankenversicherungsnummer bereit. Oft wirst du im Antrag auch schon gebeten, ein Foto für deine neue elektronische Gesundheitskarte hochzuladen oder per Post einzusenden. Eine Sorge, die ich oft höre, ist die Angst, wegen Vorerkrankungen oder eines höheren Alters von einer gesetzlichen Krankenkasse abgelehnt zu werden. Diese Sorge ist unbegründet: Gesetzliche Kassen dürfen dich nicht ablehnen, egal wie alt du bist oder welche Krankheiten du hast.[2] Das ist ein fundamentaler Unterschied zur privaten Krankenversicherung.
Schritt 3: Die neue Kasse regelt den Rest (fast)
Sobald dein Aufnahmeantrag bei der neuen Kasse eingegangen ist und bearbeitet wurde, übernimmt diese die weiteren Formalitäten. Sie informiert deine bisherige Krankenkasse über deinen Wechselwunsch.[1] Die Kommunikation zwischen den Kassen erfolgt dabei elektronisch. Deine alte Kasse bestätigt dann das Ende der Mitgliedschaft. Ist alles erledigt, erhältst du von deiner neuen Krankenkasse eine Mitgliedsbestätigung und bald darauf deine neue Gesundheitskarte. Bis zum Ablauf der Kündigungsfrist, die in der Regel zwei Monate zum Monatsende beträgt, bleibst du aber noch bei deiner alten Kasse versichert.[2] Stellst du beispielsweise im März den Antrag, beginnt die neue Mitgliedschaft dann zum 1. Juni.
Schritt 4: Arbeitgeber informieren
Ein kleiner, aber wichtiger Schritt, den du selbst erledigen musst: Informiere deinen Arbeitgeber formlos über deine neue Krankenkasse.[2] Dein Arbeitgeber meldet dich dann im Rahmen des Arbeitgeber-Meldeverfahrens bei der neuen Kasse an. Diese bestätigt dem Betrieb dann ebenfalls elektronisch deine neue Mitgliedschaft. Das ist wichtig für die korrekte Abführung der Sozialversicherungsbeiträge.
Wichtig: Die Bindungsfrist
Nach einem Wechsel bist du in der Regel für 12 Monate an deine neue Krankenkasse gebunden. Erst danach kannst du erneut wechseln. Diese sogenannte Mindestbindungsfrist ist gesetzlich festgelegt.[1] Eine Ausnahme bildet das Sonderkündigungsrecht, beispielsweise wenn deine Krankenkasse den Zusatzbeitrag erhöht. In diesem Fall entfällt die Bindungsfrist.
Fristen und Sonderfälle: Das Timing beim Krankenkasse wechseln
Das Timing ist, wie so oft im Leben, auch beim Krankenkasse wechseln ein nicht zu unterschätzender Faktor. Die reguläre Kündigungsfrist, falls du doch einmal selbst kündigen musst (zum Beispiel beim Wechsel von der GKV in die PKV), beträgt zwei Monate zum Ende des Kalendermonats.[2] Beim Wechsel von einer gesetzlichen Kasse zu einer anderen übernimmt die neue Kasse ja die Meldung, aber auch hier gelten diese Fristen im Hintergrund für den Übergang.
Die bereits erwähnte Mindestbindungsfrist von 12 Monaten an eine gewählte Krankenkasse solltest du stets im Blick haben.[1] Das bedeutet, du kannst nicht beliebig oft hin- und herwechseln. Die genauen Krankenkasse wechseln Fristen sind wichtig, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, besonders wenn ein Sonderkündigungsrecht ins Spiel kommt. Ein solches Sonderkündigungsrecht steht dir beispielsweise zu, wenn deine Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag erhöht. Dann kannst du unabhängig von der Bindungsfrist zu einer günstigeren oder leistungsstärkeren Kasse wechseln. Erhöht deine Kasse den Zusatzbeitrag, hast du in der Regel ein Krankenkasse wechseln Sonderkündigungsrecht, das dir einen schnelleren Ausstieg ermöglicht – meist bis zum Ende des Monats, in dem der neue Beitrag erstmals fällig wird.
Ein weiterer Sonderfall tritt ein, wenn eine Krankenkasse von der Aufsichtsbehörde geschlossen wird oder Insolvenz anmeldet. Auch dann haben die Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht und müssen sich innerhalb von sechs Wochen eine neue Kasse wählen.[1] Aber keine Bange, der Versicherungsschutz bleibt bestehen, und keine andere gesetzliche Kasse darf die Aufnahme verweigern, unabhängig von Alter oder Vorerkrankungen.
Wechselservice der Krankenkassen: Komfortabel zur neuen Versicherung
Um den Prozess des Krankenkasse wechseln so einfach wie möglich zu gestalten, bieten viele Krankenkassen mittlerweile einen direkten Online-Wechselservice auf ihren Webseiten an. Das ist eine feine Sache, denn es kann dir nicht nur Zeit sparen, sondern auch den administrativen Aufwand deutlich reduzieren. Mit wenigen Klicks kannst du oft schon den Antragsprozess starten und alle notwendigen Informationen digital übermitteln. Mir ist aufgefallen, dass die Kassen hier in den letzten Jahren einen großen Schritt nach vorne gemacht haben und immer digitaler und kundenfreundlicher werden.
Diese Services führen dich in der Regel Schritt für Schritt durch den Anmeldeprozess und erklären, welche Unterlagen benötigt werden. Das ist besonders hilfreich, wenn du dich nicht gerne durch Papierformulare kämpfst.
Direkte Links zu den Wechselseiten einiger großer Kassen
Damit du dir ein Bild machen kannst, hier eine kleine Auswahl an Links, die dich typischerweise zu den Antrags- oder Informationsseiten für einen Wechsel führen. Bitte beachte, dass sich Webseiten ständig ändern können und dies nur Beispiele für die Navigation sind. Prüfe immer die aktuellen Angebote direkt auf der Webseite der jeweiligen Kasse!
- Zum Online-Wechselservice der AOK
- Zum Online-Wechselservice der Techniker Krankenkasse (TK)
- Zum Online-Wechselservice der Barmer
- Zum Online-Wechselservice der DAK-Gesundheit
- Zum Online-Wechselservice der IKK classic
- Zum Online-Wechselservice der KKH Kaufmännische Krankenkasse
- Zum Online-Wechselservice der HEK – Hanseatische Krankenkasse
Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, aber sie gibt dir eine Vorstellung davon, wie du bei den großen Anbietern fündig werden kannst. Die meisten Kassen haben den Wechselprozess prominent auf ihrer Startseite verlinkt.
Der große Sprung: Wechsel zwischen GKV und PKV
Bisher haben wir uns vor allem mit dem Wechsel innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung beschäftigt. Wenn du aber überlegst, das System komplett zu wechseln – also von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung (PKV) oder umgekehrt – dann ist das ein ganz anderes Kaliber. Hier geht es nicht nur um unterschiedliche Beiträge oder Zusatzleistungen, sondern um eine grundsätzliche Systementscheidung mit weitreichenden Konsequenzen.[3]
Von der GKV zur PKV: Wer kann, wer sollte?
Ein Wechsel von der GKV in die PKV steht nicht jedem offen. Die Möglichkeit haben in der Regel Selbstständige, Freiberufler, Beamte und Arbeitnehmer, deren Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) liegt. Für das Jahr 2025 beträgt diese Grenze 73.800 Euro brutto im Jahr.[3] Liegt dein Einkommen darüber, bist du versicherungsfrei und kannst dich privat versichern. Auch freiwillige Mitglieder der GKV können jederzeit in die PKV wechseln.[3]
Die PKV lockt oft mit individuellen Tarifen und einem potenziell größeren Leistungsumfang, wie zum Beispiel Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer im Krankenhaus. Allerdings sind die Beiträge hier nicht einkommensabhängig, sondern richten sich nach dem Eintrittsalter, dem Gesundheitszustand und den gewählten Leistungen. Eine Gesundheitsprüfung ist Standard. Und ganz wichtig: Eine kostenfreie Familienversicherung wie in der GKV gibt es in der PKV nicht; jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag. Die Entscheidung für die PKV sollte daher sehr sorgfältig und langfristig überlegt sein.
Von der PKV zurück zur GKV: Ein oft schwieriger Weg
Der umgekehrte Weg, also von der privaten zurück in die gesetzliche Krankenversicherung, ist oft deutlich komplizierter und an strenge Voraussetzungen geknüpft.[3] Die Rückkehr ist stark reglementiert. Der Hauptgrund dafür ist der Schutz der Solidargemeinschaft der GKV. Es soll verhindert werden, dass Personen in jungen, gesunden Jahren von potenziell niedrigeren PKV-Beiträgen profitieren und dann im Alter, wenn die Gesundheitskosten und damit oft auch die PKV-Beiträge steigen, einfach wieder in das solidarisch finanzierte GKV-System zurückkehren.
Eine Rückkehrmöglichkeit besteht hauptsächlich dann, wenn eine Versicherungspflicht in der GKV eintritt – zum Beispiel, wenn das Gehalt als Angestellter wieder unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze sinkt oder bei Eintritt von Arbeitslosigkeit mit Bezug von Arbeitslosengeld I. Aber selbst dann gibt es eine wichtige Hürde: Wer das 55. Lebensjahr vollendet hat und in den letzten fünf Jahren nicht gesetzlich versichert war (und weitere Kriterien erfüllt), für den ist eine Rückkehr in die GKV in der Regel ausgeschlossen.[3] Das sollte man sich sehr bewusst machen, bevor man die GKV verlässt. Ein späteres Krankenkasse wechseln zurück zur GKV kann dann unmöglich sein, auch wenn sich die Lebensumstände ändern.
Transparenzberichte der Kassen
Einige gesetzliche Krankenkassen veröffentlichen auf ihren Internetseiten jährliche Transparenzberichte. Darin können beispielsweise Informationen zu Ablehnungs- und Widerspruchsquoten bei Leistungsanträgen oder Zahlen zur Bewilligung von Hilfsmitteln enthalten sein. Eine Veröffentlichungspflicht besteht jedoch nicht, und es gibt auch keinen einheitlichen Standard für diese Berichte.[2] Dennoch kann ein Blick in solche Berichte, sofern verfügbar, zusätzliche Anhaltspunkte für die Servicequalität einer Kasse liefern.
Worauf du beim Vergleichen achten solltest: Eine kleine Checkliste
Wenn du ernsthaft über einen Krankenkasse wechseln nachdenkst, ist ein systematischer Vergleich unerlässlich. Aber wie geht man am besten vor, um nicht den Überblick zu verlieren? Nicht nur auf den monatlichen Beitrag zu schielen, ist der erste wichtige Schritt. Überlege dir, welche Leistungen für dich und deine Familie wirklich relevant sind. Passt das angebotene Bonusprogramm zu deinem Lebensstil, oder ist es eher ein Lockmittel, das du kaum nutzen wirst? Wie gut ist die Kasse erreichbar, wenn du mal schnell Hilfe brauchst – per Telefon, App oder vielleicht sogar in einer Geschäftsstelle vor Ort?
Gibt es spezielle Behandlungsprogramme, zum Beispiel für chronisch Kranke oder Unterstützungsprogramme während der Schwangerschaft, die für dich von Bedeutung sein könnten? Es kann auch nicht schaden, sich im Bekanntenkreis umzuhören, welche Erfahrungen andere mit bestimmten Kassen gemacht haben. Aber auch hier gilt: Solche Erfahrungsberichte sind subjektiv und sollten nur ein Mosaikstein in deiner Entscheidungsfindung sein. Deine individuellen Bedürfnisse stehen im Vordergrund. Die Entscheidung für einen Krankenkasse wechseln sollte gut überlegt sein, schließlich geht es um deine Gesundheitsversorgung.
Um dir den Vergleich etwas zu erleichtern, kann eine kleine Tabelle helfen, in der du die für dich wichtigsten Kriterien gegenüberstellst:
Kriterium | Deine Priorität (Hoch/Mittel/Niedrig) | Kasse A (deine aktuelle) | Kasse B (Option 1) | Kasse C (Option 2) |
---|---|---|---|---|
Zusatzbeitragshöhe (in %) | Hoch | Beispiel: 1,7 % | Beispiel: 1,3 % | Beispiel: 1,5 % |
Zuschuss Osteopathie (pro Jahr) | Mittel | z.B. 3x 40€ | z.B. 6x 30€ | Kein Zuschuss |
Professionelle Zahnreinigung (Zuschuss) | Hoch | 1x 50€ | 2x 60€ über Bonus | 1x 40€ |
Bonusprogramm (Attraktivität für dich) | Niedrig | Kompliziert | Einfach, gute Prämien | Durchschnittlich |
Service (Erreichbarkeit, App, Online-Portal) | Hoch | OK | Sehr gut | Ausbaufähig |
Wahltarife (z.B. Selbstbehalt, Beitragsrückerstattung) | Mittel | Keine | Attraktive Optionen | Eine Option |
Spezielle Programme (z.B. Schwangerschaft, chron. Kranke) | Mittel | Standard | Umfangreich | Basis |
Diese Tabelle ist natürlich nur ein Muster. Du kannst sie mit deinen ganz persönlichen Kriterien und den Angeboten der Kassen füllen, die für dich infrage kommen. Das verschafft dir einen besseren Überblick und macht die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen deutlicher, wenn du deine Krankenkasse wechseln möchtest.
Dein Bauchgefühl und harte Fakten entscheiden
Ein Krankenkasse wechseln kann sich durchaus lohnen – nicht nur finanziell durch einen niedrigeren Zusatzbeitrag, sondern auch durch passgenauere Leistungen und einen besseren Service. Der Wechselprozess selbst ist, besonders wenn du innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung bleibst, heute zum Glück unkomplizierter als viele vielleicht denken. Die neue Kasse nimmt dir einen Großteil der Arbeit ab.
Nimm dir dennoch ausreichend Zeit für den Vergleich. Es ist eine wichtige Entscheidung, denn es geht um deine Gesundheit und dein Geld. Überlege dir gut, welche Leistungen und welcher Service dir wirklich wichtig sind, bevor du dich für einen Wechsel der Krankenkasse entscheidest. Manchmal sind es die vermeintlich kleinen Dinge, die im Alltag den entscheidenden Unterschied machen. Und wenn du unsicher bist oder noch Fragen hast: Viele Krankenkassen bieten persönliche oder telefonische Beratungsgespräche an. Auch unabhängige Stellen wie die Verbraucherzentralen sind eine gute Anlaufstelle, um fundierte Informationen und Unterstützung zu erhalten.[1] Am Ende ist es eine Kombination aus harten Fakten und deinem persönlichen Bauchgefühl, die dich zur richtigen Entscheidung führen wird.
Quellen
- Wahl und Wechsel der Krankenkasse (bundesgesundheitsministerium.de, Stand: 7. April 2025, abgerufen am 31.05.2024)
- Gesetzliche Krankenversicherung: Schneller Wechsel möglich (verbraucherzentrale.de, abgerufen am 31.05.2024)
- Wechsel zwischen GKV und PKV (bundesgesundheitsministerium.de, Stand: 3. Januar 2025, abgerufen am 31.05.2024)
FAQs zum Thema Krankenkasse wechseln
Was passiert mit meinen laufenden ärztlichen Behandlungen oder bereits genehmigten Kuren, wenn ich die Krankenkasse wechsle?
Mach dir keine Sorgen, deine medizinische Versorgung bleibt auch während eines Wechsels gesichert. Grundsätzlich übernimmt deine neue Krankenkasse die Kosten für bereits begonnene, medizinisch notwendige ärztliche Behandlungen nahtlos. Etwas anders sieht es bei bereits genehmigten Kuren oder Rehamaßnahmen aus; hier ist es ganz wichtig, dass du das frühzeitig mit deiner neuen Kasse besprichst, denn die Zusage der alten Kasse ist nicht automatisch übertragbar. Die neue Kasse wird die Notwendigkeit und Kostenübernahme erneut prüfen müssen, weshalb eine rechtzeitige Abstimmung dir Sicherheit gibt. So vermeidest du Unklarheiten und kannst dich weiterhin auf deine Genesung konzentrieren.
Meine Familienangehörigen sind bei mir kostenfrei mitversichert. Was muss ich beim Krankenkassenwechsel für sie beachten?
Wenn deine Familienmitglieder bei dir kostenfrei mitversichert sind, ist der Wechselprozess meist unkompliziert, aber ein paar Dinge solltest du beachten. In der Regel wechseln deine Angehörigen einfach mit dir zur neuen Krankenkasse, vorausgesetzt, die Bedingungen für die Familienversicherung sind weiterhin erfüllt. Du solltest daher im Aufnahmeantrag bei deiner neuen Kasse direkt angeben, wer familienversichert ist, damit diese die Voraussetzungen prüfen kann. Es ist eine gute Gelegenheit, auch zu schauen, ob die neue Kasse vielleicht sogar bessere Zusatzleistungen für deine Familie bietet. Der Wechsel erfolgt dann für alle gemeinsam, sobald die neue Kasse die Familienversicherung bestätigt hat.
Ich bin in einem Hausarztmodell oder einem anderen speziellen Programm meiner jetzigen Kasse. Was geschieht damit nach einem Wechsel?
Nimmst du aktuell an einem besonderen Versorgungsprogramm deiner Krankenkasse teil, wie beispielsweise einem Hausarztmodell oder einem Disease-Management-Programm (DMP) für chronisch Kranke, solltest du wissen, dass diese Teilnahme mit dem Kassenwechsel üblicherweise endet. Solche Programme sind nämlich oft an die spezifische Kasse gebunden und können nicht einfach zur neuen Kasse mitgenommen werden. Es ist daher ratsam, dich vor dem Wechsel zu erkundigen, ob deine neue Wunschkasse vergleichbare Programme anbietet und ob du dich dort gegebenenfalls neu dafür anmelden kannst und möchtest. Manchmal bedeutet ein Kassenwechsel also auch, sich von solchen eingespielten Versorgungsstrukturen zu verabschieden, es sei denn, die neue Kasse hat ein passendes Alternativangebot und dein Arzt nimmt ebenfalls daran teil.