Na, stehst du auch manchmal vor diesem überquellenden Joghurtregal im Supermarkt und fragst dich, was da eigentlich alles so drin ist? Mir ging das oft so. Und irgendwann kam der Gedanke: Das muss doch auch einfacher, natürlicher und vielleicht sogar mit mehr Spaß gehen. Und ja, das geht! Dein eigenes cremiges Glück – Stichwort Joghurt selbst herstellen – ist näher, als du denkst.
INHALT
Der Moment, als der Groschen fiel
Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich mal wieder vor diesem riesigen Kühlregal stand. Ein Becher hier, ein Töpfchen da, mit Früchten, ohne Früchte, fettarm, cremig gerührt, stichfest … die Auswahl ist ja schier endlos. Und dann die Zutatenlisten! Manchmal länger als mein Einkaufszettel. Da war dieser kleine Gedanke, der sich festsetzte: Warum nicht einfach mal Joghurt selbst herstellen? Klingt erstmal nach Aufwand, oder? Dachte ich anfangs auch. Aber ich bin ja so ein Typ, der Dinge gerne ausprobiert, und die Vorstellung, genau zu wissen, was in meinem Joghurt landet, hatte schon was. Spoiler: Es ist viel einfacher, als viele vermuten!
Wozu eigentlich der ganze „Aufwand“, wenn man Joghurt doch an jeder Ecke kaufen kann? Nun, für mich gibt es da gleich mehrere gute Gründe. Da ist zum einen der pure, unverfälschte Geschmack. Selbstgemachter Joghurt schmeckt oft intensiver, frischer. Du bestimmst den Säuregrad und die Konsistenz. Dann ist da die Sache mit den Inhaltsstoffen. Keine versteckten Zuckerfallen, keine künstlichen Aromen oder Verdickungsmittel, wenn du es nicht willst. Du hast die volle Kontrolle. Und, nicht zu vergessen, der Nachhaltigkeitsaspekt. Weniger Plastikmüll durch wiederverwendbare Gläser ist doch ein schöner Nebeneffekt. Und ganz ehrlich? Es macht auch ein bisschen stolz, wenn man den ersten eigenen, gelungenen Joghurt löffelt.
Das kleine Wunder im Glas: Wie wird Joghurt hergestellt?
Bevor es ans Eingemachte geht, lohnt sich ein kurzer Blick hinter die Kulissen. Was passiert da eigentlich, wenn aus Milch Joghurt wird? Keine Angst, das wird kein Chemieunterricht – aber ein bisschen Hintergrundwissen schadet nie. Es hilft dabei, den Prozess besser zu verstehen und später leichter zu erkennen, warum der Joghurt vielleicht mal zu flüssig bleibt oder sauer wird, obwohl du alles „richtig“ gemacht hast. Im Grunde ist es ein kleines biologisches Wunder, das von winzigen Helferlein vollbracht wird: Milchsäurebakterien.
In der Milch sind bestimmte Bakterien am Werk, die man auch Joghurtkulturen nennt. Sie schnappen sich den Milchzucker und verwandeln ihn in Milchsäure. Und genau diese Milchsäure bringt das Milcheiweiß dazu, zu gerinnen – dadurch wird die Milch fest und plötzlich ist da Joghurt. Nebenbei entsteht der typisch säuerliche Geschmack, und der Joghurt hält sich länger als frische Milch. Im Grunde läuft da ein Fermentationsprozess ab, so ähnlich wie bei Sauerteig oder Sauerkraut. Die Bakterien brauchen dafür eine gemütliche, warme Umgebung, um optimal arbeiten zu können. Nicht zu heiß, nicht zu kalt – so um die 40-45°C sind ideal. Das ist eigentlich schon das ganze Geheimnis hinter der Frage, wie wird Joghurt hergestellt. Einfach, oder?
Die Basis für dein Glück: Zutaten und Helferlein
Das Schöne daran, Joghurt selbst herstellen zu wollen ist, dass du nicht viel brauchst. Die Grundzutaten sind denkbar einfach: Milch und Joghurtkulturen. Aber Milch ist nicht gleich Milch, und bei den Kulturen gibt es auch ein paar Dinge zu beachten.
Fangen wir mit der Milch an. Grundsätzlich kannst du fast jede Milch verwenden:
- Kuhmilch: Der Klassiker. Ob Vollmilch, fettarme Milch oder H-Milch – alles funktioniert. Vollmilch (3,5 % Fett oder mehr) ergibt tendenziell einen cremigeren Joghurt. H-Milch ist bereits ultrahocherhitzt, was einen Schritt in der Vorbereitung (das Erhitzen der Milch) vereinfachen kann, aber manche schwören auf den Geschmack von Frischmilchjoghurt.
- Ziegen- oder Schafsmilch: Ergibt einen Joghurt mit charakteristischem, oft etwas strengerem Geschmack. Die Konsistenz kann auch leicht variieren.
- Pflanzliche Milchalternativen: Sojamilch funktioniert oft ziemlich gut, weil sie recht viel Eiweiß mitbringt – das hilft beim Andicken. Bei Mandel-, Hafer- oder Kokosmilch wird’s etwas trickreicher. Manchmal braucht es da zusätzliche Helfer wie Agar-Agar oder Tapiokastärke, damit das Ganze nicht zu flüssig bleibt. Auch spezielle vegane Joghurtkulturen können sinnvoll sein. Wenn du’s ausprobieren willst, braucht es vielleicht ein bisschen Geduld und Experimentierfreude.
Die zweite wichtige Zutat sind die Joghurtkulturen. Das sind die bereits erwähnten Milchsäurebakterien. Hier hast du mehrere Möglichkeiten:
- Fertiger Naturjoghurt als Starter: Die einfachste Methode für den Anfang. Kaufe einen guten Naturjoghurt (ohne Zusätze, mit lebenden Kulturen – steht meist auf dem Becher) und verwende davon ein paar Löffel für deinen ersten eigenen Ansatz. Achte darauf, dass der Joghurt möglichst frisch ist.
- Joghurtferment aus dem Reformhaus oder online: Das sind gefriergetrocknete Kulturen in Pulverform. Sie haben den Vorteil, dass sie eine definierte Mischung von Bakterienstämmen enthalten und oft sehr zuverlässig funktionieren. Eine Packung reicht meist für viele Ansätze.
- Einen Teil des selbstgemachten Joghurts aufheben: Sobald dein erster Joghurt gelungen ist, kannst du davon wieder ein paar Löffel abnehmen, um die nächste Charge anzusetzen. Das funktioniert einige Male gut, aber irgendwann können die Kulturen schwächer werden oder sich Fremdkeime einschleichen, dann ist es Zeit für einen frischen Starter.
Neben Milch und Kulturen brauchst du eigentlich nur noch saubere Gläser mit Deckel (Schraubgläser sind super) und etwas, um die richtige Temperatur zu halten. Aber dazu kommen wir gleich. Wenn du also das nächste Mal überlegst, Joghurt selbst zu machen, denk an diese einfachen Grundlagen.
Zuletzt aktualisiert am 6. Mai 2025 um 9:10 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.Wege zum eigenen Joghurt: Mit und ohne Maschine
Jetzt wird’s praktisch! Wie bekommst du die Milch und die Kulturen dazu, bei der richtigen Temperatur zusammenzuarbeiten? Es gibt verschiedene Methoden, um Joghurt erfolgreich selbst herzustellen. Die einen schwören auf technische Helferlein, die anderen setzen auf altbewährte Hausmittel.
Der Klassiker: Joghurt machen im Joghurtbereiter
Ein Joghurtbereiter ist im Grunde ein Gerät, das die Joghurtgläser über mehrere Stunden konstant auf der idealen Temperatur hält. Das ist natürlich sehr komfortabel und liefert meist zuverlässige Ergebnisse. Viele Modelle kommen direkt mit passenden Portionsgläsern. Wenn du regelmäßig Joghurt selbst herstellen möchtest und Wert auf eine gleichbleibende Qualität legst, kann sich die Anschaffung lohnen. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Preisklassen. Der Vorteil ist klar die kontrollierte und gleichmäßige Wärme. Du stellst alles ein und musst dich um nicht viel mehr kümmern. Nachteile? Nun, es ist ein weiteres Gerät in der Küche und anfangs eine kleine Investition.

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Joghurt selbst herstellen ohne Joghurtbereiter: Die kreativen Alternativen
Aber keine Sorge, du brauchst nicht zwingend ein extra Gerät. Unsere Großmütter haben schließlich auch schon Joghurt gemacht! Hier ein paar Ideen, wie es auch ohne geht:
- Im Backofen klappt’s oft gut – du heizt ihn auf etwa 50 °C vor, schaltest ihn dann aus und stellst die Gläser hinein. Das Ofenlicht sorgt für etwas Zusatzwärme und meist reicht die Restwärme aus. Nach ein paar Stunden eventuell kurz nachheizen, aber nicht übertreiben.
- Mit einer Thermoskanne oder einem gut isolierten Behälter funktioniert’s auch. Einfach die warme Milch mit den Kulturen einfüllen – die Wärme hält sich darin stundenlang, ohne großes Zutun.
- Die Bettdecken-Methode ist simpel und bewährt. Gläser in Handtücher einwickeln und unter eine dicke Decke legen, am besten in der Nähe einer Heizung. Ist nicht fancy, aber oft sehr effektiv.
- Auf der Heizung geht’s auch, vor allem im Winter. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht zu hoch wird, sonst gehen die Joghurtkulturen flöten. Lieber regelmäßig kontrollieren.
Diese Methoden erfordern vielleicht ein wenig mehr Experimentierfreude und Aufmerksamkeit, aber sie funktionieren! Es ist ein bisschen wie beim Brotbacken – man entwickelt mit der Zeit ein Gefühl dafür. Und das Erfolgserlebnis ist vielleicht sogar noch ein bisschen größer, wenn man es „ganz ohne“ geschafft hat. Die Entscheidung, ob mit oder ohne Maschine, hängt also ganz von deinen Vorlieben und Möglichkeiten ab. Der Prozess des Joghurt selber Machens bleibt im Kern derselbe.
Dein erster eigener Joghurt: Eine einfache Anleitung
Genug der Theorie, jetzt geht’s ans Eingemachte! Hier eine grundlegende Anleitung, mit der dein erster Versuch, Joghurt selbst herzustellen, gelingen sollte. Denk dran: Übung macht den Meister, und vielleicht braucht es ein, zwei Anläufe, bis du deine perfekte Methode und Konsistenz gefunden hast.
Hier eine Übersicht der Schritte und was dabei wichtig ist:
Schritt | Was ist zu tun? | Wichtige Hinweise |
---|---|---|
1. Milch vorbereiten (erhitzen) | Erhitze 1 Liter Milch langsam auf ca. 85-90°C. Nicht kochen lassen! Halte die Temperatur für ca. 5-10 Minuten. | Dieser Schritt dient dazu, unerwünschte Keime abzutöten und die Proteinstruktur der Milch so zu verändern, dass der Joghurt schön cremig wird. Bei H-Milch kannst du diesen Schritt theoretisch überspringen, viele machen es aber trotzdem für eine bessere Konsistenz. |
2. Milch abkühlen lassen | Lass die Milch unter gelegentlichem Rühren auf die „Impftemperatur“ von ca. 40-45°C abkühlen. | Ein Küchenthermometer ist hier sehr hilfreich. Ist die Milch zu heiß, sterben die Joghurtkulturen ab. Ist sie zu kalt, arbeiten sie nicht richtig. |
3. Joghurtkulturen einrühren | Nimm ca. 2-3 Esslöffel fertigen Naturjoghurt (mit lebenden Kulturen) oder die entsprechende Menge Joghurtferment und rühre sie in eine kleine Menge der abgekühlten Milch klümpchenfrei ein. Gib diese Mischung dann zur restlichen Milch und verrühre alles gut. | Achte auf saubere Löffel und Gefäße, um keine Fremdkeime einzuschleppen. |
4. Abfüllen | Fülle die beimpfte Milch in saubere Gläser (z.B. Schraubgläser). | Die Gläser vorher heiß auszuspülen oder kurz auszukochen kann nicht schaden. |
5. Reifen lassen (Fermentation) | Stelle die Gläser für 6-12 Stunden an einen warmen Ort (ca. 40-45°C). Die genaue Zeit hängt von der gewünschten Säure und Festigkeit ab. | Hier kommen Joghurtbereiter oder die oben genannten alternativen Methoden ins Spiel. Die Gläser währenddessen möglichst nicht bewegen. |
6. Kühlen und genießen | Nach der Reifezeit den Joghurt für einige Stunden (am besten über Nacht) in den Kühlschrank stellen. Dadurch wird er fester und der Geschmack entwickelt sich weiter. | Selbstgemachter Joghurt hält sich im Kühlschrank etwa 7-10 Tage. |
Das war’s im Grunde schon! Es ist wirklich kein Hexenwerk, sich seinen eigenen Joghurt zu zaubern. Mit jedem Mal wirst du sicherer.
Kleine Stolpersteine und wie du sie umgehst
Natürlich läuft nicht immer alles sofort perfekt. Manchmal wird der Joghurt nicht so, wie man ihn sich vorgestellt hat. Aber keine Bange, für die meisten typischen „Probleme“ beim Joghurt selbst herstellen gibt es einfache Erklärungen und Lösungen.
Hier eine kleine Liste mit Dingen, die dir begegnen könnten, und was du tun kannst:
- Der Joghurt wird nicht fest oder bleibt sehr flüssig: Das kann mehrere Ursachen haben. Vielleicht war die Reifetemperatur zu niedrig oder zu hoch. Oder die Reifezeit war zu kurz. Es könnte auch sein, dass die verwendeten Kulturen nicht mehr aktiv genug waren (z.B. alter Joghurt als Starter). Manchmal hilft es auch, etwas Milchpulver (ca. 1-2 EL pro Liter Milch) vor dem Erhitzen zur Milch zu geben, das erhöht den Trockenmasseanteil und macht den Joghurt fester.
- Der Joghurt ist zu sauer: Je länger der Joghurt reift, desto saurer wird er. Wenn er dir zu sauer ist, verkürze beim nächsten Mal einfach die Reifezeit.
- Der Joghurt ist schleimig oder zieht Fäden: Das kann an bestimmten Bakterienstämmen im Starterjoghurt liegen oder an einer zu langen, zu warmen Reifung. Auch hier kann ein Wechsel des Starterjoghurts oder Ferments helfen.
- Es hat sich viel Molke abgesetzt: Ein wenig Molke ist normal, besonders wenn der Joghurt länger steht oder gestört wurde. Wenn es sehr viel ist, war die Reifetemperatur eventuell zu hoch oder die Reifung zu lang. Du kannst die Molke einfach abgießen oder unterrühren. Sie ist übrigens sehr gesund!
- Der Joghurt schmeckt komisch oder riecht unangenehm: Hier ist Vorsicht geboten. Das kann ein Zeichen für Verunreinigung mit Fremdkeimen sein. Achte penibel auf Sauberkeit bei allen Geräten und Zutaten. Im Zweifel lieber entsorgen.
Lass dich von kleinen Rückschlägen nicht entmutigen. Joghurt selber machen ist auch ein Lernprozess. Mit jedem Versuch sammelst du mehr Erfahrung.
Mehr als nur Natur: Dein Joghurt, deine Regeln
Wenn du den Dreh mit dem Naturjoghurt raus hast, öffnet sich eine ganze Welt an Möglichkeiten. Denn Joghurt selbst herstellen bedeutet auch, kreativ zu werden!
Griechischer Joghurt lässt sich zum Beispiel auch ganz leicht selbst machen – du brauchst nur etwas Zeit und ein Sieb. Wenn dein Naturjoghurt fertig ist, gib ihn einfach in ein mit einem sauberen Geschirrtuch ausgelegtes Sieb. Das Ganze stellst du über eine Schüssel und lässt es im Kühlschrank abtropfen. Je länger du wartest, desto fester wird’s – über Nacht bekommst du richtig dicken, cremigen Joghurt. Die Molke läuft unten raus, und was übrig bleibt, ist griechischer Joghurt, wie man ihn kennt.
Oder du kannst deinen Joghurt nach der Reifung ganz nach Geschmack verfeinern – zum Beispiel mit frischen Früchten, etwas Honig, ein paar Nüssen, Müsli oder einem Löffel selbstgemachtem Kompott. Manche probieren auch, Fruchtpüree schon vor dem Fermentieren dazuzugeben. Das geht grundsätzlich, aber der enthaltene Zucker kann den Gärprozess verändern. Oft ist es einfacher (und sicherer fürs Gelingen), die Früchte erst kurz vor dem Essen unterzurühren.
Und wer sagt, dass Joghurt nur zum Löffeln da ist? Wie wäre es, wenn du dein eigenes Joghurt Dressing selber machen würdest? Einfach deinen selbstgemachten Joghurt mit Kräutern, etwas Zitronensaft, Salz, Pfeffer und vielleicht einem Hauch Knoblauch vermischen – fertig ist ein frisches, leichtes Dressing für Salate.
An heißen Tagen ist Joghurt Eis selber machen eine tolle Idee. Mische deinen Joghurt mit pürierten Früchten, etwas Süße nach Wahl (Honig, Agavendicksaft) und friere die Masse in Eisformen oder in einer Eismaschine ein. Eine gesunde und erfrischende Alternative zu gekauftem Eis! Du siehst, die Möglichkeiten sind vielfältig, sobald du die Kunst des Joghurt selbst Herstellens für dich entdeckt hast.
Was bleibt: Ein Hoch auf den selbstgemachten Joghurt
Vielleicht denkst du jetzt: Das ist ja doch ein bisschen was zu beachten. Ja, ein paar Handgriffe sind es schon. Aber ich finde, der „Aufwand“ lohnt sich. Wenn du einmal den Dreh raus hast, wird das Joghurt selbst herstellen schnell zur Routine, fast schon zu einem kleinen, befriedigenden Ritual. Du entscheidest, was reinkommt, du sparst Verpackungsmüll und am Ende hältst du ein Produkt in Händen, das einfach gut schmeckt und guttut.
Für mich ist es mehr als nur Nahrungszubereitung. Es ist ein Stück Unabhängigkeit vom Supermarktangebot, ein kleiner Beitrag zur Nachhaltigkeit und auch ein bisschen stolzes Selbermachen. Und ganz ehrlich, der erste Löffel vom selbstgemachten, noch leicht warmen Joghurt (ja, ich probiere manchmal schon vor dem Kühlen!) ist einfach unbezahlbar. Probier es einfach mal aus! Du wirst überrascht sein, wie einfach es ist und wie viel Freude es machen kann, seinen eigenen Joghurt selbst zu machen. Vielleicht entdeckst du ja eine neue Leidenschaft, so wie ich. Und wer weiß, vielleicht stehst du dann auch bald nicht mehr ratlos vor dem Joghurtregal, sondern mit einem wissenden Lächeln, weil du dein eigenes, perfektes Joghurt-Glück schon zu Hause im Kühlschrank hast.
FAQs zum Thema Joghurt selbst herstellen
Wie oft kann ich meinen Joghurt, den ich selbst hergestellt habe, als Starter für neuen Joghurt wiederverwenden?
Du kannst deinen gelungenen Joghurt tatsächlich mehrmals als Starterkultur verwenden, was super praktisch ist und auch Geld spart. Im Allgemeinen funktioniert das Überimpfen etwa 5 bis 7 Mal ganz gut, bevor du merkbare Veränderungen feststellst. Danach merkst du vielleicht, dass die Kulturen etwas schwächer werden und der Joghurt nicht mehr ganz so zuverlässig fest oder typisch säuerlich wird wie am Anfang. Außerdem steigt mit jeder Wiederverwendung das Risiko, dass sich unbemerkt andere, unerwünschte Bakterien aus der Umgebung einschleichen, die den Geschmack oder die Konsistenz beeinträchtigen können. Deshalb ist es eine gute Idee, nach einigen Durchgängen zur Sicherheit wieder mit einem frischen gekauften Joghurt oder neuem Ferment zu starten, um konstant gute Ergebnisse zu erzielen.
Was kann ich eigentlich mit der Molke anfangen, die sich manchmal absetzt?
Die klare bis gelbliche Flüssigkeit, die sich manchmal oben auf deinem Joghurt sammelt oder beim Abtropfen für griechischen Joghurt anfällt, ist Molke und wirklich viel zu schade zum Weggießen. Sie steckt nämlich voller wertvoller Proteine, Vitamine und Mineralstoffe und du kannst sie überraschend vielseitig in der Küche verwenden. Zum Beispiel kannst du sie super als Flüssigkeitsanteil in Smoothies oder Proteinshakes mixen, um deren Nährwert zu erhöhen. Sie eignet sich auch hervorragend zum Brotbacken anstelle von Wasser oder Milch, denn sie sorgt für eine weiche Krume und feines Aroma. Darüber hinaus kannst du Molke zum Ansetzen von fermentiertem Gemüse verwenden oder sogar stark verdünnt als nährstoffreichen Dünger für deine Zimmer- oder Gartenpflanzen nutzen. Probiere einfach mal aus, was dir schmeckt und wie du dieses Nebenprodukt sinnvoll einsetzen kannst!
Kann ich beeinflussen, wie sauer mein Joghurt, den ich selbst hergestellt habe, wird?
Ja, den Säuregrad deines Joghurts hast du tatsächlich ziemlich gut selbst in der Hand, denn er hängt hauptsächlich von der Dauer der Fermentation, also der Reifezeit, ab. Je länger du den Joghurt bei der idealen Temperatur (um die 40-45°C) stehen lässt, desto mehr Zeit haben die Milchsäurebakterien, den Milchzucker (Laktose) in Milchsäure umzuwandeln. Und genau diese Milchsäure sorgt für den säuerlichen Geschmack und das Andicken. Wenn du also einen milderen Joghurt bevorzugst, solltest du die Reifezeit verkürzen – vielleicht reichen dir schon 6 bis 8 Stunden. Magst du es lieber kräftig-sauer, lass ihn ruhig 10 bis 12 Stunden oder, je nach Kultur, sogar etwas länger reifen. Finde einfach durch ein wenig Ausprobieren heraus, welche Zeitspanne für deinen persönlichen Geschmack das perfekte Ergebnis liefert.