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Der große Check: Sind Energydrinks wirklich so schädlich für dich?

Bunte Dose Energydrink (symbolisch für die Frage, ob Energydrinks wirklich so schädlich sind)

Kurzfassung

  • Energydrinks liefern schnellen Energiekick durch Zucker und Koffein, können aber zu späterer Müdigkeit führen.
  • Herz-Kreislauf-Risiken: Eine einzige Dose kann Blutdruck erhöhen und Herzrhythmus beeinflussen.
  • Besondere Vorsicht bei Jugendlichen: Hoher Koffein- und Zuckerkonsum kann Entwicklungsprobleme verursachen.
  • Kombination mit Alkohol: Gefährliche Mischung, die Warnsignale des Körpers verschleiern kann.
  • Bewusster Konsum: Koffeinmengen im Blick behalten, nicht auf leeren Magen trinken und Alternativen nutzen.

Die Nacht wird lang, die Deadline naht – der Griff zur bunten Dose ist verlockend. Aber sind Energydrinks wirklich so schädlich, oder ist das alles nur Panikmache? Wir klären auf, was Sache ist, ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

2 Uhr nachts, der Cursor blinkt

Der Bildschirm starrt mich an. Der Cursor blinkt unbarmherzig auf einer fast leeren Seite, und mein Gehirn fühlt sich an wie ein nasser Schwamm. Die Abgabe für das große Projekt ist morgen früh, und ich habe das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Du kennst diese Momente bestimmt auch, in denen die Energie einfach weg ist, aber die To-do-Liste noch meilenweit reicht. Neben mir auf dem Schreibtisch steht die Rettung in letzter Sekunde: eine eiskalte Dose mit knallbuntem Design. Ein leises Zischen beim Öffnen, der erste süße Schluck, und die Welt scheint langsam wieder scharf zu werden. Für einen Moment fühlt es sich an wie Magie. Doch was passiert da eigentlich wirklich in meinem Körper?

Dieser künstliche Energiekick ist für viele von uns zum festen Ritual geworden. Vor der Prüfung, nach dem Mittagstief, als Start in eine lange Partynacht. Die Dosen sind überall und versprechen uns, länger durchzuhalten, besser zu performen und die Müdigkeit einfach wegzuspülen. Aber der schnelle Schub hat seinen Preis, und der steht oft nur im Kleingedruckten.

Zucker, Koffein & Co. – Was steckt wirklich in der Dose?

Wenn du dir mal die Zutatenliste auf so einer Dose ansiehst, findest du meist eine ähnliche Mischung aus altbekannten Wachmachern und chemisch klingenden Namen. Der Hauptakteur ist natürlich das Koffein. In einer normalen 250-ml-Dose stecken rund 80 Milligramm, was ungefähr einer Tasse Filterkaffee entspricht.[5] Klingt erstmal machbar. Das Problem ist nur, dass es selten bei einer kleinen Dose bleibt und der süße Geschmack dazu verleitet, das Zeug runterzukippen wie Limonade.

Dazu kommt eine ordentliche Ladung Zucker – in einer 500-ml-Dose können das schon mal über 60 Gramm sein, das sind umgerechnet fast 20 Stück Würfelzucker. Dieser Zucker sorgt für einen schnellen Energieschub, lässt deinen Blutzuckerspiegel aber genauso schnell wieder in den Keller rauschen, was dich am Ende noch müder macht als zuvor. Und dann sind da noch die anderen Stoffe wie Taurin, Guarana (eine weitere Koffeinquelle) und diverse B-Vitamine, die in einem komplexen Cocktail zusammenwirken. Taurin ist eine Aminosäure, die zwar auch natürlich im Körper vorkommt, deren genaue Rolle im Energydrink aber unter Wissenschaftlern immer noch diskutiert wird.

Mein persönlicher Crash: Warum ich gelernt habe, vorsichtig zu sein

Ich hatte auch meine Phase, in der ich dachte, Energydrinks wären die Lösung für alles. Während einer besonders stressigen Prüfungszeit an der Uni habe ich mir eingeredet, dass drei große Dosen am Tag eine brillante Strategie sind, um mehr Lernzeit rauszuholen. Anfangs funktionierte es sogar. Ich war wach, fast schon hyperaktiv. Aber die Quittung kam prompt.

Das Ergebnis war nicht bessere Konzentration, sondern Herzrasen, zittrige Hände und ein unangenehmes Gefühl der inneren Unruhe. An Schlaf war in der Nacht nicht zu denken; ich lag stundenlang wach und starrte an die Decke, während mein Puls hämmerte. Am Tag der Prüfung war ich dann komplett gerädert, unkonzentriert und nervöser als je zuvor. Mein großer Fehler war, die Wirkung komplett zu unterschätzen und die Signale meines Körpers zu ignorieren. Dieser Totalabsturz war mein persönlicher Weckruf, den Konsum drastisch zu überdenken.

Sind Energydrinks wirklich so schädlich für dein Herz-Kreislauf-System?

Die Frage, die über allem schwebt, ist die nach den langfristigen Folgen. Und hier wird es tatsächlich ernst. Studien, unter anderem von der Deutschen Herzstiftung, zeigen, dass schon eine einzige Dose den Blutdruck signifikant erhöhen und den Herzrhythmus beeinflussen kann.[1] Das liegt nicht nur am Koffein allein, sondern am Zusammenspiel aller Inhaltsstoffe. Diese Kombination scheint die Wirkung der einzelnen Substanzen zu verstärken.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat zwar Grenzwerte festgelegt, die als unbedenklich gelten: Für einen gesunden Erwachsenen sind das bis zu 400 Milligramm Koffein über den Tag verteilt und 200 Milligramm als Einzeldosis.[3] Doch diese Grenzen sind schneller erreicht, als du denkst. Eine große 500-ml-Dose enthält schon 160 Milligramm. Trinkst du zwei davon und vielleicht noch einen Kaffee, bist du schon weit drüber. Gerade für Jugendliche, deren Körper noch in der Entwicklung ist, ist das Risiko besonders hoch. Ein Teenager mit 50 Kilogramm Körpergewicht überschreitet die empfohlene Tagesdosis von 3 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht bereits mit einer einzigen großen Dose. Herzstolpern und Blutdruckspitzen können die Folge sein, auch wenn man sich kerngesund fühlt.

Mehr als nur ein Drink: Warum wir eigentlich zur Dose greifen

Mal ehrlich, oft geht es nicht nur um die reine Müdigkeit. Der Griff zur bunten Dose ist auch ein psychologisches Ding. Er symbolisiert: „Jetzt lege ich los“, „Jetzt halte ich durch“. Es ist ein Ritual geworden, das uns das Gefühl von Kontrolle in stressigen Phasen gibt. Ein flüssiger Anker im Alltagschaos. Besonders tückisch wird es, wenn Energydrinks Teil des sozialen Lebens werden, zum Beispiel in Kombination mit Alkohol.

Das Koffein überdeckt die müde machende Wirkung des Alkohols, was dazu führt, dass du dich fitter fühlst, als du tatsächlich bist. Du nimmst die Warnsignale deines Körpers nicht mehr richtig wahr, trinkst unter Umständen mehr und wirst risikobereiter.[5] Diese Mischung ist ein extrem ungesunder Cocktail, der dein Herz-Kreislauf-System doppelt belastet und zu gefährlichen Situationen führen kann.

Wach ohne Absturz: Smarte Alternativen zum Energydrink

Wenn du merkst, dass du einen echten Energiekick brauchst, gibt es zum Glück eine Menge Alternativen, die dich nicht komplett aus der Bahn werfen. Hier sind ein paar Ideen, die bei mir super funktionieren:

  • Kalter Kaffee oder Matcha: Ein selbstgemachter Cold Brew oder ein Iced Matcha Latte liefern ebenfalls Koffein, aber meist in einer sanfteren Form und ohne den ganzen Zucker und die Zusatzstoffe.
  • Bewegung an der frischen Luft: Klingt banal, wirkt aber Wunder. Ein 15-minütiger Spaziergang um den Block bringt deinen Kreislauf in Schwung und macht den Kopf frei. Das ist oft effektiver als jede künstliche Aufputschdosis.
  • Der Power-Nap: Ein kurzes Nickerchen von 20 Minuten kann deine Akkus wieder aufladen. Stell dir einen Wecker, damit du nicht in den Tiefschlaf fällst.
  • Wasser mit Zitrone und Minze: Manchmal ist Müdigkeit auch nur ein Zeichen von Dehydration. Ein großes Glas kaltes Wasser, aufgepeppt mit frischem Geschmack, kann dich sofort erfrischen.
  • Ein proteinreicher Snack: Nüsse, ein Joghurt oder ein Apfel mit Erdnussbutter geben dir langanhaltende Energie, anstatt dich in ein Zucker-Hoch mit anschließendem Tief zu katapultieren.

Die Zuckerfalle: Sind die „Zero“-Varianten wirklich besser?

Okay, und was ist mit den zuckerfreien Versionen? Die scheinen auf den ersten Blick die cleverere Wahl zu sein. Du sparst dir die Kalorienbombe und vermeidest den brutalen Zucker-Crash. Das stimmt zwar, aber das Kernproblem bleibt bestehen: Der hohe Gehalt an Koffein und anderen Stimulanzien ist identisch. Die Belastung für dein Herz und deinen Kreislauf ist also im Grunde dieselbe. Du umgehst zwar die Zuckerfalle, aber nicht die potenziellen Risiken durch die Aufputschmittel. Es ist also eher eine Wahl zwischen zwei Übeln als eine wirklich gesunde Alternative.

Besonders für junge Leute: Sind Energydrinks wirklich so schädlich?

Wenn es eine Gruppe gibt, für die besondere Vorsicht geboten ist, dann sind es Kinder und Jugendliche. Ihr Körper und insbesondere ihr Gehirn befinden sich noch in der Entwicklung, und der hohe Koffeinkonsum kann hier nachweislich negative Auswirkungen haben.[4] Schlafstörungen, Nervosität und Konzentrationsprobleme sind nur einige der möglichen Folgen. Der Schlaf ist für die Entwicklung des Gehirns aber enorm wichtig. Regelmäßiger Konsum von Energydrinks stört diesen Prozess empfindlich. Aus diesem Grund fordern Verbraucherzentralen und Ärzteverbände schon lange ein Verkaufsverbot an Minderjährige, wie es in einigen anderen Ländern bereits praktiziert wird.

Dein Fahrplan für einen bewussten Umgang

Wenn du nicht komplett auf deinen gelegentlichen Energiekick verzichten willst, kannst du mit ein paar einfachen Regeln die Risiken minimieren. Es geht darum, bewusst zu konsumieren, statt gedankenlos zur Dose zu greifen.

  1. Kenne deine Dosis: Wirf einen Blick auf das Etikett und schau, wie viel Koffein wirklich drin ist. Vergleiche diesen Wert mit den empfohlenen Tageshöchstmengen und behalte deinen Gesamtkonsum im Blick.
  2. Setze dir klare Grenzen: Entscheide bewusst, dass du zum Beispiel maximal zwei Dosen pro Woche trinkst. Das hilft, den Konsum von einer Gewohnheit zu einer Ausnahme zu machen.
  3. Niemals auf leeren Magen: Trink einen Energydrink nie, wenn du hungrig bist. Iss immer eine Kleinigkeit dazu, um deinen Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und die Wirkung etwas abzufedern.
  4. Finger weg vom Mix: Die vielleicht wichtigste Regel – kombiniere Energydrinks niemals mit Alkohol. Die Risiken sind einfach zu hoch und unkalkulierbar.
  5. Finde deine Trigger-Momente: Überlege dir, wann du am häufigsten zur Dose greifst. Ist es das Mittagstief? Die Prokrastination vor einer Aufgabe? Suche für genau diese Momente eine gesündere Alternative.

Dieser kleine Plan kann dir helfen, die Kontrolle zurückzugewinnen und bewusste Entscheidungen für deinen Körper zu treffen.

Also, sind Energydrinks wirklich so schädlich oder doch nur Helfer in der Not?

Am Ende des Tages sind Energydrinks weder reines Teufelszeug noch ein Wundermittel. Wie so oft im Leben macht die Dosis das Gift.[1] Eine Dose vor einer langen Autofahrt in den Urlaub ist etwas völlig anderes als der tägliche Griff zu zwei oder drei Dosen, um durch den Tag zu kommen. Das Problem ist, dass der süße Geschmack und das coole Marketing die Drinks harmloser wirken lassen, als sie sind. Sie sind hochkonzentrierte Genussmittel, die eine starke Wirkung auf deinen Körper haben.

Die entscheidende Frage ist nicht, ob du sie komplett aus deinem Leben verbannen musst, sondern ob du sie bewusst und in Maßen genießt. Hör auf die Signale deines Körpers. Wenn du nach dem Konsum zittrig bist oder schlecht schläfst, ist das ein klares Zeichen, einen Gang zurückzuschalten. Dein Körper ist schlauer, als jede Marketingkampagne es je sein wird.

Quellen

  1. Energy Drinks – ein Risiko für das Herz? (abgerufen am 20.11.2025)
  2. Gesundheitliche Bewertung von Energydrinks (abgerufen am 20.11.2025)
  3. Koffein – Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (abgerufen am 20.11.2025)
  4. Energydrinks können insbesondere für Heranwachsende gefährliche Nebenwirkungen haben (abgerufen am 20.11.2025)
  5. Energy Drinks: Gesundheitsrisiko für Vieltrinker (abgerufen am 20.11.2025)

FAQs zum Thema Sind Energydrinks wirklich so schädlich

Können Energydrinks auch meinen Zähnen schaden?

Ja, absolut. Energydrinks sind oft eine doppelte Bedrohung für deine Zähne. Zum einen greift die enthaltene Säure, wie zum Beispiel Zitronen- oder Phosphorsäure, den Zahnschmelz direkt an und weicht ihn auf. Zum anderen nährt der hohe Zuckergehalt die Kariesbakterien in deinem Mund. Diese Kombination aus Säureangriff und Zucker kann zu Zahnerosion, erhöhter Schmerzempfindlichkeit und einem deutlich höheren Kariesrisiko führen.

Was sollte ich beachten, wenn ich Energydrinks trinke und gleichzeitig Medikamente nehme?

Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn es kann zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen. Das Koffein in Energydrinks kann die Wirkung bestimmter Medikamente verstärken oder abschwächen. Beispielsweise kann es die Nebenwirkungen von ADHS-Medikamenten (z. B. Herzrasen, Nervosität) verschlimmern oder die Wirkung von Beruhigungs- und Schlafmitteln aufheben. Wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst, solltest du unbedingt mit deinem Arzt oder Apotheker sprechen, bevor du zu einem Energydrink greifst.

Kann mein Körper sich an Energydrinks gewöhnen, sodass sie nicht mehr wirken?

Ja, das ist ein typischer Effekt. Wenn du regelmäßig Energydrinks konsumierst, entwickelt dein Körper eine Toleranz gegenüber Koffein. Das bedeutet, du brauchst mit der Zeit immer größere Mengen, um den gleichen wachmachenden Effekt zu spüren. Das erhöht nicht nur die gesundheitlichen Risiken, sondern kann auch zu einer Abhängigkeit führen. Lässt du die Drinks dann plötzlich weg, können Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, starke Müdigkeit oder Reizbarkeit auftreten.

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