Manchmal fragt man sich ja schon, ob die Waage eine persönliche Vendetta gegen einen führt. Du gibst dir Mühe, achtest auf dies und das, und trotzdem… die Zahl bleibt stur. Diese verzwickte Frage, warum nehme ich nicht ab, obwohl ich doch alles richtig mache – oder zumindest glaube, es richtig zu machen – die kennen wir doch irgendwie alle, oder?
Der Frust-Moment vor dem Spiegel und die Suche nach Antworten
Da stehst du also, es ist wieder mal so ein Montagmorgen Anfang Juni, die Sonne scheint schon vielversprechend, aber die Laune ist eher so semi. Das Lieblingskleid spannt immer noch an den üblichen Stellen. Seufz. Man hat ja schon so einiges probiert, hier ein bisschen weniger Schokolade, da mal den Aufzug links liegen gelassen. Aber der große Durchbruch? Fehlanzeige. Und dann beginnt das Gedankenkarussell: Mache ich etwas grundlegend falsch? Ist mein Körper einfach… anders? Diese Frage, warum nehme ich nicht ab, kann einen wirklich mürbe machen. Ich hab das selbst schon durch, mehrmals. Und ich sag dir was: Oft sind es nicht die großen, offensichtlichen Dinge, sondern die kleinen, versteckten Stolpersteine.
Die Kalorien-Falle: Zählen ist nicht alles, Verstehen ist mehr
Klar, Kalorien sind irgendwie die Währung beim Abnehmen. Rein müssen weniger als rausgehen, das ist die simple Physik dahinter. Aber wer hat schon Lust, sein Leben lang Erbsenzähler zu spielen? Ich jedenfalls nicht. Und ganz ehrlich? Dieses sture Kalorienzählen kann auch nach hinten losgehen. Man fokussiert sich so sehr auf die Zahlen, dass man das Gefühl für echten Hunger und Sättigung verliert. Viel wichtiger ist die Qualität der Kalorien. 200 Kalorien aus einer Handvoll Nüsse sind was ganz anderes als 200 Kalorien aus Gummibärchen. Die Nüsse liefern wertvolle Fette, Proteine und Ballaststoffe, die satt machen und den Stoffwechsel auf Trab halten. Die Gummibärchen? Die sind eher so ein kurzer Zuckerrausch mit anschließendem Absturz und Heißhunger-Attacke. Geht dir das auch so, dass du nach Süßkram oft noch hungriger bist als vorher?
Übrigens, was mir da gerade einfällt: Auch „gesunde“ Lebensmittel können ganz schön reinhauen, kalorientechnisch. Avocados, Nüsse, Olivenöl – alles super, aber in Maßen. Ich hab mich da auch schon mal ordentlich verschätzt und mich gewundert, warum sich auf der Waage nichts tut, obwohl ich doch nur „gesundes Zeug“ gegessen hab. Die Menge macht eben doch oft das Gift, oder in diesem Fall, die Stagnation. Es geht nicht darum, diese Dinge zu meiden, ganz im Gegenteil, aber ein Bewusstsein für ihre Energiedichte ist schon hilfreich. Das war für mich so ein Aha-Moment, als ich das mal wirklich realisiert habe, dass nicht alles „Gesunde“ automatisch kalorienarm ist.
Versteckte Zuckerbomben und Light-Produkte-Lügen
Apropos versteckt: Zucker ist so ein kleiner Teufel. Der lauert nicht nur in Kuchen und Schokolade, sondern auch in vermeintlich harmlosen Dingen wie Fertig-Dressings, Ketchup, Fruchtjoghurts oder Müsli-Mischungen. Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich da wirklich. Und lass dich nicht von „Light“-Produkten täuschen. Oft wird da einfach Fett durch Zucker oder künstliche Süßstoffe ersetzt, was für deinen Körper und dein Sättigungsgefühl nicht unbedingt besser ist. Manchmal ist das Original in kleiner Menge die ehrlichere und befriedigendere Wahl. Ich persönlich greife lieber zu einer kleinen Portion echtem Eis als zu einer riesigen Schüssel „fettarmem Frozen Joghurt“, der mich am Ende doch nicht glücklich macht und mein Körper dann nach mehr verlangt. Dieser Gedanke, warum nehme ich nicht ab, hängt oft mit solchen unbewussten Konsummustern zusammen.
Achtung bei Getränken!
Wir vergessen oft, dass auch Getränke ordentlich Kalorien haben können. Fruchtsäfte (auch frisch gepresste!), Limonaden, gesüßte Kaffee-Kreationen oder der Feierabend-Wein summieren sich schnell. Wasser, ungesüßter Tee – ja, ich weiß, klingt langweilig, aber diese flüssigen Kalorien sind oft die heimtückischsten, weil sie nicht wirklich sättigen.
Dein Stoffwechsel: Mehr als nur ein Wort
„Ich hab einfach einen langsamen Stoffwechsel!“ – diesen Satz höre ich oft. Und ja, es gibt Unterschiede, wie effizient unsere Körper Energie verbrennen. Aber der Stoffwechsel ist kein unabänderliches Schicksal. Du kannst deinen Stoffwechsel aktiv beeinflussen. Muskelmasse zum Beispiel ist ein echter Kalorienfresser, selbst im Ruhezustand. Je mehr Muskeln du hast, desto höher ist dein Grundumsatz. Das bedeutet nicht, dass du jetzt zum Bodybuilder mutieren musst. Regelmäßige Bewegung, die auch Kraftkomponenten enthält, kann da schon viel bewirken. Ich hab früher Krafttraining total unterschätzt, dachte immer, Ausdauersport reicht. Heute weiß ich: Die Kombi macht’s! Und es fühlt sich auch einfach gut an, stark zu sein, oder?
Es gibt aber auch Faktoren, die deinen Stoffwechsel ausbremsen können. Radikaldiäten zum Beispiel. Wenn du deinem Körper plötzlich viel zu wenig Energie gibst, schaltet er auf Sparflamme. Er denkt, es herrscht eine Hungersnot und drosselt den Verbrauch, um zu überleben. Das ist ein uralter Mechanismus. Das Ergebnis: Du nimmst vielleicht anfangs ab, aber sobald du wieder „normal“ isst, sind die Kilos schneller wieder drauf als du „Jojo-Effekt“ sagen kannst. Und oft sogar noch ein bisschen mehr. Das ist so ein Teufelskreis, der die Frage „Warum nehme ich nicht ab?“ noch lauter werden lässt. Eine konstante, moderate Kalorienreduktion ist meist nachhaltiger als krasse Hungerkuren.
Schlaf und Stress: Die heimlichen Dickmacher
Moment, das muss ich noch ergänzen: Schlaf und Stress sind zwei ganz große Spieler im Stoffwechsel-Poker. Schlafmangel bringt deinen Hormonhaushalt durcheinander. Das appetitanregende Hormon Ghrelin steigt, während das Sättigungshormon Leptin sinkt. Die Folge: Du hast mehr Hunger und vor allem Lust auf ungesundes Zeug. Kennst du das, wenn du nach einer kurzen Nacht am liebsten nur noch Pizza und Schokolade essen könntest? Chronischer Stress hat einen ähnlichen Effekt. Das Stresshormon Cortisol kann Heißhungerattacken fördern und dafür sorgen, dass Fett bevorzugt am Bauch eingelagert wird. Das ist evolutionär bedingt praktisch, für die Bikinifigur 2025 aber eher suboptimal. Hier anzusetzen, kann oft mehr bewirken als die hundertste Diät. Klingt vielleicht erstmal nicht direkt nach Abnehmen, ist aber ein ganz entscheidender Punkt, wenn du dich fragst, warum du nicht abnimmst.
Hormone: Die unsichtbaren Dirigenten in deinem Körper
Unsere Hormone sind wie ein riesiges Orchester, und wenn da ein paar Instrumente verstimmt sind, klingt die ganze Symphonie schräg. Das gilt auch fürs Abnehmen. Schilddrüsenhormone zum Beispiel regulieren den Stoffwechsel. Eine Unterfunktion kann dazu führen, dass alles etwas langsamer läuft und das Abnehmen erschwert wird. Das ist etwas, das ein Arzt abklären kann. Dann gibt es noch Insulin, das den Blutzuckerspiegel steuert. Eine ständige Zufuhr von Zucker und einfachen Kohlenhydraten kann zu einer Insulinresistenz führen, was bedeutet, dass die Zellen nicht mehr richtig auf Insulin reagieren. Das erschwert nicht nur das Abnehmen, sondern ist auch ein Risikofaktor für Diabetes. Und auch die Geschlechtshormone spielen eine Rolle. Veränderungen in den Wechseljahren zum Beispiel können die Körperzusammensetzung beeinflussen und es schwieriger machen, Gewicht zu halten oder zu verlieren.
Ich will damit nicht sagen, dass man alles auf die Hormone schieben soll, aber es ist gut zu wissen, dass sie einen Einfluss haben. Manchmal steckt hinter dem „Warum nehme ich nicht ab?“ eben doch ein medizinisches Thema, das angegangen werden muss. Eine ausgewogene Ernährung, die den Blutzuckerspiegel stabil hält, kann hier schon viel bewirken. Weniger verarbeitete Lebensmittel, mehr Ballaststoffe, gesunde Fette und Proteine. Das klingt jetzt vielleicht wie die Standard-Leier, aber es ist nun mal so, dass unser Körper auf diese „natürlichen“ Bausteine am besten reagiert. Apropos, ich hab da mal eine Liste zusammengestellt mit Dingen, die man oft übersieht, wenn es ums Essen geht:
- Portionsgrößen werden oft unterschätzt, besonders bei auswärts Essen oder bei Snacks zwischendurch.
- Unbewusstes Essen vor dem Fernseher oder Computer führt dazu, dass man mehr isst, als man eigentlich braucht.
- Zu wenig Protein in den Mahlzeiten kann dazu führen, dass man schneller wieder Hunger bekommt.
- Das Auslassen von Mahlzeiten kann später zu Heißhungerattacken und übermäßigem Essen führen.
- Emotionales Essen als Reaktion auf Stress oder Langeweile ist ein häufiger Grund für ungewollte Kalorienzufuhr.
- Zu wenig Ballaststoffe in der Ernährung sorgen für eine geringere Sättigung und können die Verdauung träge machen.
Die Psyche isst mit: Erwartungen, Geduld und Selbstliebe
Abnehmen ist nicht nur eine körperliche Angelegenheit, sondern auch ganz stark Kopfsache. Wenn du ständig mit dir haderst, dich für jeden kleinen Ausrutscher verurteilst und unrealistische Erwartungen hast, machst du es dir unnötig schwer. Ich dachte früher auch immer, ich müsste innerhalb von vier Wochen zehn Kilo abnehmen, am besten noch ohne große Anstrengung. Pustekuchen. Langfristige Veränderungen brauchen Zeit und Geduld. Es wird Rückschläge geben, das ist ganz normal. Wichtig ist, wie du damit umgehst. Nicht gleich alles hinschmeißen, sondern analysieren, was vielleicht nicht so gut gelaufen ist, und dann wieder aufstehen und weitermachen. Das ist so ein bisschen wie bei meinen DIY-Projekten: Manchmal geht was schief, man muss improvisieren, aber am Ende ist man stolz auf das, was man geschafft hat.
Auch das eigene Selbstbild spielt eine riesige Rolle. Wenn du dich selbst nicht magst, wie du bist, wird es schwer, liebevoll mit deinem Körper umzugehen und ihm das zu geben, was er braucht. Es geht nicht darum, einem bestimmten Schönheitsideal hinterherzujagen, sondern darum, sich wohlzufühlen und gesund zu sein. Dieser Shift in der Denkweise war für mich persönlich ein Wendepunkt. Seitdem ich versuche, meinen Körper als Freund und nicht als Feind zu sehen, fällt mir vieles leichter. Und die Frage, warum nehme ich nicht ab, hat ein bisschen von ihrem Schrecken verloren, weil der Fokus sich verschoben hat – hin zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit, unabhängig von der Zahl auf der Waage. Und mal ehrlich, wenn du dich gut fühlst, strahlst du das auch aus, ganz egal, welche Kleidergröße du trägst.
Setze dir realistische Ziele!
Ein halbes bis ein Kilo pro Woche ist ein gesunder und nachhaltiger Gewichtsverlust. Alles darüber ist oft nur Wasserverlust oder führt später zum Jojo-Effekt. Feiere auch kleine Erfolge und sei nicht zu streng mit dir. Der Weg ist das Ziel, nicht der schnelle Sprint.
Bewegung: Mehr als nur ein Kalorienkiller
Über Bewegung haben wir schon kurz im Zusammenhang mit Muskelaufbau gesprochen. Aber Bewegung kann noch so viel mehr! Sie baut Stress ab, hebt die Laune (Hallo Endorphine!), verbessert den Schlaf und kurbelt den Stoffwechsel an. Und es muss nicht immer das Hardcore-Workout im Fitnessstudio sein.
Finde etwas, das dir Spaß macht! Tanzen, Schwimmen, Radfahren, lange Spaziergänge in der Natur, Gartenarbeit… Die Möglichkeiten sind endlos. Ich hab zum Beispiel das Gärtnern für mich entdeckt – man ist an der frischen Luft, bewegt sich und hat am Ende noch leckeres Gemüse. Das ist doch Win-Win, oder? Der Punkt ist: Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung. Und wenn du etwas findest, das dir Freude bereitet, bleibst du auch eher dabei. Das ist so viel effektiver, als sich zu etwas zu zwingen, das man hasst. Wenn das Abnehmen also stockt, könnte ein Blick auf die tägliche Aktivität – oder deren Fehlen – erhellend sein. Vielleicht bewegst du dich weniger, als du denkst?
Hier eine kleine Gegenüberstellung, wie sich unterschiedliche Aktivitätslevel auf den ungefähren täglichen Kalorienverbrauch auswirken können (das sind natürlich nur grobe Richtwerte und individuell sehr verschieden!):
Aktivitätslevel | Beschreibung | Zusätzlicher Kalorienverbrauch (geschätzt) |
---|---|---|
Sehr niedrig (Bürojob, kaum Bewegung) | Überwiegend sitzende Tätigkeit, wenig bis keine zusätzliche körperliche Aktivität. | + 0-200 kcal |
Niedrig (Leichte Alltagsbewegung) | Sitzende Tätigkeit mit gelegentlichem Gehen, leichte Hausarbeit. | + 200-400 kcal |
Mittel (Regelmäßige moderate Bewegung) | Regelmäßige Spaziergänge, Radfahren zur Arbeit, 2-3x pro Woche moderater Sport. | + 400-600 kcal |
Hoch (Täglicher intensiver Sport) | Körperlich anstrengender Beruf oder tägliches intensives Training. | + 600-1000+ kcal |
Sehr hoch (Leistungssport) | Mehrere Stunden intensives Training täglich. | + 1000-2000+ kcal |
Siehst du, wie schnell sich das summieren kann? Und das ist nur die Bewegung. Muskeln, die du aufbaust, verbrennen ja dann noch zusätzlich Kalorien, auch wenn du auf dem Sofa sitzt. Das ist doch eine motivierende Vorstellung, finde ich.
Was, wenn wirklich gar nichts hilft? Die Suche nach tieferliegenden Gründen
Manchmal hat man das Gefühl, wirklich alles versucht zu haben. Man isst vernünftig, bewegt sich, achtet auf Schlaf und Stress – und trotzdem tut sich nichts auf der Waage. Das kann unglaublich frustrierend sein und die Frage „Warum nehme ich nicht ab?“ zu einem echten Dauerthema machen. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, mal genauer hinzuschauen. Gibt es vielleicht unentdeckte Lebensmittelunverträglichkeiten, die deinen Körper stressen und Entzündungsprozesse fördern? Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption oder eine Glutenunverträglichkeit können sich vielfältig äußern, auch durch Probleme beim Abnehmen. Das ist etwas, das man testen lassen kann. Auch die Darmgesundheit spielt eine immense Rolle. Eine gestörte Darmflora kann die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen und ebenfalls zu hartnäckigem Übergewicht beitragen. Ein gesunder Darm ist oft der Schlüssel zu einem gesunden Körpergewicht. Das ist ein Feld, das in den letzten Jahren immer mehr Beachtung findet, und das zurecht, wie ich finde.
Es ist auch möglich, dass bestimmte Medikamente als Nebenwirkung eine Gewichtszunahme begünstigen oder das Abnehmen erschweren. Das ist ein Punkt, den du mit deinem Arzt besprechen solltest, falls du regelmäßig Medikamente einnimmst. Niemals eigenmächtig Medikamente absetzen, das ist klar! Aber ein Gespräch kann klären, ob es vielleicht Alternativen gibt. Manchmal sind es wirklich solche „Kleinigkeiten“, die den Unterschied machen. Und ja, auch das Alter spielt eine Rolle. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel, die Muskelmasse nimmt tendenziell ab, wenn man nicht aktiv gegensteuert. Das ist kein Grund zur Resignation, aber es erfordert vielleicht eine Anpassung der Strategie. Was mit 20 funktioniert hat, muss mit 45 nicht mehr genauso greifen. Ich merke das selbst, da muss ich heute schon ein bisschen bewusster drangehen als noch vor ein paar Jahren.
Geduld und die richtige Erwartungshaltung
Wenn wir über die heutige Zeit und darüber hinaus sprechen, dann wünsche ich mir, dass wir uns von diesem Druck befreien, immer schnell, schnell Ergebnisse sehen zu müssen. Nachhaltige Veränderung braucht Zeit. Dein Körper ist keine Maschine, die man einfach umprogrammieren kann. Er hat seine eigenen Rhythmen und Bedürfnisse. Statt dich auf kurzfristige Diät-Hypes zu stürzen, die oft mehr schaden als nutzen, versuche, langfristige Gewohnheiten zu etablieren, die dir guttun und die du auch wirklich durchhalten kannst. Es geht um einen Lebensstil, nicht um eine zeitlich begrenzte Qual. Das ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis, wenn man sich fragt, warum man nicht abnimmt: Vielleicht ist der Ansatz einfach falsch.
Was mir gerade noch einfällt: Plateauphasen sind total normal! Irgendwann stagniert das Gewicht, obwohl man alles „richtig“ macht. Das ist der Punkt, an dem viele aufgeben. Aber oft ist das nur ein Zeichen, dass der Körper sich an die neuen Gegebenheiten angepasst hat. Hier kann es helfen, mal etwas zu verändern: neue Trainingsreize setzen, die Kalorienzufuhr leicht anpassen (nicht radikal!), vielleicht mal intermittierendes Fasten ausprobieren, wenn das zu dir passt. Manchmal braucht der Körper einfach einen neuen Impuls. Aber auch hier: Geduld. Und nicht vergessen, dass Gewichtsverlust nicht immer linear verläuft. Es gibt Schwankungen, und das ist okay. Die Tendenz über einen längeren Zeitraum ist entscheidend.
Also, was ist jetzt die Antwort auf „Warum nehme ich nicht ab?“
Du siehst, es gibt nicht die eine Antwort auf die Frage, warum nehme ich nicht ab. Es ist oft ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Manchmal sind es die versteckten Kalorien, manchmal der unterschätzte Einfluss von Stress und Schlafmangel, manchmal bremsen uns die eigenen Hormone oder auch einfach nur festgefahrene Gewohnheiten und eine ungeduldige Erwartungshaltung. Ich hoffe, ich konnte dir ein paar neue Denkansätze mitgeben, die dir helfen, deine eigene Situation besser zu verstehen. Der wichtigste Schritt ist oft, ehrlich zu sein und wirklich genau hinzuschauen, wo die eigenen Baustellen liegen könnten. Und sei nicht zu streng mit dir! Jeder Körper ist anders, und was für die eine funktioniert, muss für den anderen noch lange nicht passen.
Vielleicht ist es an der Zeit, den Fokus ein wenig zu verschieben: Weg von der reinen Zahl auf der Waage, hin zu mehr Wohlbefinden, Energie und Gesundheit. Wenn du dich darauf konzentrierst, deinem Körper Gutes zu tun – mit nahrhaftem Essen, Freude an Bewegung und ausreichend Erholung – dann kommt der Rest oft von ganz allein. Oder zumindest wird der Weg dorthin angenehmer. Und das ist doch schon mal eine ganze Menge wert, oder siehst du das anders? Probier vielleicht mal aus, für eine Woche ein Ernährungstagebuch zu führen, ganz ohne Wertung, einfach nur um ein Gefühl dafür zu bekommen, was und wie viel du tatsächlich isst. Das hat mir schon oft die Augen geöffnet.
Vergiss auch nicht, dass kleine Veränderungen oft eine große Wirkung haben können. Es muss nicht immer die radikale Kehrtwende sein. Hier sind ein paar Ideen für kleine Stellschrauben, die du vielleicht mal ausprobieren könntest:
Bereich | Kleine Veränderung mit potenziell großer Wirkung | Warum es helfen könnte |
---|---|---|
Ernährung | Eine zusätzliche Portion Gemüse zu jeder Hauptmahlzeit | Mehr Ballaststoffe, Vitamine, sättigt besser |
Bewegung | Die Treppe statt den Aufzug nehmen, wann immer möglich | Erhöht den Alltagsverbrauch, stärkt die Beinmuskulatur |
Trinken | Vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken | Kann das Hungergefühl dämpfen, unterstützt die Verdauung |
Schlaf | Eine Stunde vor dem Schlafengehen Bildschirme meiden | Fördert die Melatoninproduktion, verbessert die Schlafqualität |
Stressmanagement | Täglich 5-10 Minuten bewusste Atemübungen oder Meditation | Senkt den Cortisolspiegel, fördert Entspannung |
Achtsamkeit | Mahlzeiten ohne Ablenkung (TV, Handy) essen | Fördert Sättigungsgefühl, beugt Überessen vor |
Das sind natürlich nur Anregungen. Wichtig ist, dass du etwas findest, das in deinen Alltag passt und sich gut anfühlt. Denn nur dann bleibst du auch langfristig dabei. Und wer weiß, vielleicht ist ja genau so ein kleiner Schritt der Anfang von etwas Größerem. Für mich war es oft so, dass eine kleine positive Veränderung eine Art Dominoeffekt ausgelöst hat. Das wünsche ich dir auch!
FAQs zum Thema Warum nehme ich nicht ab
Ich bewege mich zwar regelmäßig beim Sport, aber im Alltag sitze ich viel. Könnte das mein Abnehmen trotzdem behindern, auch wenn ich meine Trainingseinheiten durchziehe?
Ja, das ist absolut möglich und ein wichtiger Punkt, den viele übersehen! Die Alltagsaktivität außerhalb deiner geplanten Sporteinheiten, auch NEAT (Non-Exercise Activity Thermogenesis) genannt, spielt eine riesige Rolle. Darunter fallen all die kleinen Bewegungen wie zum Schreibtisch gehen, die Treppe nutzen, mit dem Fuß wippen oder Hausarbeit erledigen. Dieser NEAT kann tatsächlich einen erheblichen Teil deiner täglich verbrannten Kalorien ausmachen, manchmal sogar mehr als dein eigentliches Workout. Wenn du also einen Großteil des Tages sitzt, ist dein NEAT vermutlich sehr niedrig, was dein Gesamtkaloriendefizit trotz Sport deutlich schmälern kann. Versuche daher, bewusst mehr Bewegung in deinen Alltag zu integrieren, indem du zum Beispiel öfter mal aufstehst, Telefonate im Gehen führst oder jede Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang nutzt. Es sind oft diese unscheinbaren Aktivitäten, die in der Summe einen großen Unterschied für deinen Energieverbrauch machen können.
Du sprichst von „nahrhaftem Essen“, aber spielen auch ganz bestimmte Vitamine oder Mineralstoffe eine direkte Rolle, wenn das Abnehmen einfach nicht klappen will?
Absolut, das ist ein sehr guter Gedanke, denn bestimmte Mikronährstoffe sind unerlässlich für einen gut funktionierenden Stoffwechsel und können das Abnehmen indirekt beeinflussen. Ein Mangel an Eisen beispielsweise kann zu anhaltender Müdigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit führen, wodurch dir die Energie für Bewegung und einen aktiven Alltag fehlt. Auch ein Defizit an Vitamin D, das oft mit der Regulation des Körpergewichts in Verbindung gebracht wird, könnte das Abnehmen erschweren. Ebenso ist Magnesium an unzähligen Stoffwechselprozessen beteiligt, einschließlich der Blutzuckerregulation, was für eine erfolgreiche Gewichtsabnahme unterstützend wirkt. Solltest du also trotz scheinbar guter Ernährung und Bewegung nicht abnehmen, könnte es sich lohnen, deine Mikronährstoffversorgung zu überprüfen, eventuell auch mithilfe eines Blutbildes bei deinem Arzt. Eine vielfältige Ernährung mit viel buntem Gemüse, Obst und hochwertigen Proteinquellen bildet hierfür aber immer die beste Grundlage.
Gibt es eine Art „Faustregel“ für die Zusammenstellung meiner Mahlzeiten, damit ich mich wirklich lange satt fühle und Heißhungerattacken besser vermeide?
Ja, die gibt es durchaus, und sie ist gar nicht so kompliziert umzusetzen! Eine sehr effektive Faustregel ist, bei jeder Hauptmahlzeit auf eine ausgewogene Kombination der drei Makronährstoffe zu achten, die gezielt die Sättigung fördern. Integriere immer eine gute Proteinquelle, wie etwa mageres Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte oder Milchprodukte, da Protein bekanntlich am besten und nachhaltigsten sättigt. Kombiniere dies mit einer großzügigen Portion Ballaststoffen aus viel Gemüse, Salat und Vollkornprodukten; diese füllen den Magen und helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Zuletzt sollten auch gesunde Fette nicht fehlen, zum Beispiel aus Avocados, Nüssen, Samen oder hochwertigen Pflanzenölen, denn sie verlangsamen die Magenentleerung und tragen ebenfalls zu einem langanhaltenden Sättigungsgefühl bei. Wenn du deine Mahlzeiten nach diesem Prinzip – Protein, viele Ballaststoffe und gesunde Fette – zusammenstellst, wirst du feststellen, dass du dich zufriedener fühlst und Heißhungerattacken seltener eine Chance haben. Das macht es dann auch einfacher, die Kalorienzufuhr im Blick zu behalten.