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Ernährung

Welches Fleisch ist am ungesündesten?

von Leonie Wickstein
9 min Lesedauer
Welches Fleisch ist am ungesündesten - Auswahl aus Wurst, Hackfleisch, Steaks und Fleischbällchen auf Backpapier mit Kräutern, Draufsicht auf dunklem Untergrund.

Fleisch polarisiert – die einen schwören drauf, die anderen lassen es weg. Fakt ist: Es liegt bei vielen auf dem Teller. Welches Fleisch am ungesündesten ist, zeigt sich vor allem an Verarbeitungsgrad, Fettqualität und Zusätzen. Hier bekommst du eine klare Einordnung plus Einkaufstipps, die ohne Umwege in den Alltag passen.

Der Moment an der Fleischtheke: Mehr als nur eine Preisfrage

Neulich stand ich im Supermarkt vor der Fleischtheke, der Wocheneinkauf war fast erledigt. Links die abgepackten Hähnchenbrüste im Sonderangebot, daneben die marinierten Nackensteaks für den Grillabend und weiter hinten das Bio-Hackfleisch. Ein ganz normaler Anblick. Doch plötzlich fühlte es sich an wie eine Prüfung. Was ist die bessere Wahl? Nicht nur für den Geschmack oder das Budget, sondern für die Gesundheit meiner Familie. Dieser Gedanke, dieses leise Hinterfragen, ist in den letzten Jahren immer lauter geworden. Es geht nicht mehr nur um „lecker“ oder „satt“, sondern auch darum, was wir unserem Körper eigentlich zumuten. Und dabei taucht immer wieder diese eine Frage auf, die oft im Raum steht, aber selten klar beantwortet wird.

Auf einen Blick: Inhalt & TL;DR

Das Wichtigste in Kürze

  • Verarbeitetes Fleisch wie Wurst, Schinken und Salami sind die gesundheitsschädlichsten Produkte.
  • Nitritpökelsalze in verarbeitetem Fleisch können zu krebserregenden Nitrosaminen führen.
  • Rotes Fleisch birgt bei hohem Konsum ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs, bedingt durch Häm-Eisen.
  • Geflügel gilt als gesündere Option, erfordert aber strenge Küchenhygiene wegen Keimrisiken.
  • Maseriertes Fett in Fleisch beeinflusst den Fettgehalt erheblich, magerere Stücke sind vorzuziehen.
  • Schonende Zubereitungsmethoden wie Dünsten minimieren die Bildung schädlicher Stoffe beim Kochen.

Die kurze Antwort vorab: Verarbeitetes Fleisch ist der Hauptverdächtige

Wenn du eine schnelle, klare Antwort suchst, dann lautet sie: Stark verarbeitetes Fleisch ist die problematischste Kategorie. Das ist keine persönliche Meinung, sondern der Konsens großer Gesundheitsorganisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO).[3] Doch was fällt alles unter diesen Begriff? Es ist mehr als nur die klassische Salami auf der Pizza.

Im Grunde ist es jedes Fleisch, das durch Salzen, Pökeln, Fermentieren, Räuchern oder andere Verfahren haltbar gemacht oder geschmacklich verändert wurde. Diese Prozesse verändern die Struktur und Zusammensetzung des Fleisches grundlegend.

Hier sind einige alltägliche Beispiele für verarbeitetes Fleisch:

  • Wurst und Würstchen (egal ob Wiener, Bratwurst oder Mortadella)
  • Schinken, Kassler und Speck
  • Leberkäse und Fleischkäse
  • Salami und andere Rohwürste
  • Corned Beef und Dosenfleisch
  • Gepökeltes Fleisch wie Pastrami oder Biltong

Warum ist verarbeitetes Fleisch so problematisch?

Die Gründe dafür sind vielfältig und in ihrer Kombination besonders heikel. Einer der Hauptkritikpunkte sind die zugesetzten Nitritpökelsalze. Sie sorgen für die rötliche Farbe und die Haltbarkeit, können im Körper aber zu sogenannten Nitrosaminen umgewandelt werden. Diese Stoffe gelten als eindeutig krebserregend.[3] Besonders das Risiko für Darmkrebs steigt bei hohem und regelmäßigem Konsum von verarbeiteten Fleischwaren nachweislich an. Die IARC, die Krebsforschungsagentur der WHO, stuft verarbeitetes Fleisch deshalb sogar in die Gruppe 1 ein, was bedeutet: „krebserregend für den Menschen“. Das ist dieselbe Kategorie, in der sich auch Tabakrauch und Asbest befinden, was jedoch nichts über die Höhe des Risikos aussagt, sondern nur über die Stärke der wissenschaftlichen Beweise.

Hinzu kommen oft ein extrem hoher Salz- und Fettgehalt. Viel Salz kann den Blutdruck erhöhen und das Herz-Kreislauf-System belasten. Die gesättigten Fette in vielen Wurstwaren tragen wiederum zu einem erhöhten Cholesterinspiegel bei, was ebenfalls ein Risikofaktor für Herzerkrankungen ist.[1] Der Rauchprozess, der für den Geschmack sorgt, kann außerdem polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) erzeugen, die ebenfalls als schädlich gelten.

Rotes Fleisch: Wie ungesund ist es wirklich und welches Fleisch ist am ungesündesten in dieser Kategorie?

Direkt nach den verarbeiteten Produkten kommt das „rote Fleisch“ ins Spiel. Damit ist das Muskelfleisch von Säugetieren gemeint, also vor allem Rind, Schwein, Lamm und Ziege. [3] Auch hier gibt es einen Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krankheiten, insbesondere Darmkrebs, wenn es in großen Mengen verzehrt wird. Die Beweislage ist hier laut WHO zwar nicht ganz so erdrückend wie bei verarbeitetem Fleisch, aber dennoch deutlich genug, um eine Empfehlung zur Reduzierung auszusprechen.

Der Grund dafür liegt unter anderem im hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren und dem sogenannten Häm-Eisen. Das ist die Form von Eisen, die in rotem Fleisch vorkommt. Es wird vom Körper zwar sehr gut aufgenommen, was prinzipiell ein Vorteil ist, doch im Übermaß scheint es im Darm Prozesse fördern zu können, die Zellschäden verursachen. Das macht nicht jedes Steak sofort zu einem Gesundheitsrisiko, aber die Summe über die Woche und den Monat ist entscheidend.

Ist „mager“ immer die bessere Wahl? Der Fett-Trugschluss

Du denkst vielleicht, dass du auf der sicheren Seite bist, wenn du zu mageren Stücken wie Filet oder Oberschale greifst. Das ist zwar ein guter erster Schritt, aber die Sache ist etwas komplizierter. Mageres Fleisch hat zwar weniger Gesamtfett, aber das Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren bleibt ein Thema. Viel wichtiger ist jedoch, wo das Fett versteckt ist, das du nicht siehst.

Gerade bei Schweine- und Rindfleisch ist das intramuskuläre Fett, die feine Marmorierung, für den Geschmack verantwortlich. Ein stark marmoriertes Rib-Eye-Steak hat logischerweise einen viel höheren Fettanteil als ein Hüftsteak. Ein Schweinenackensteak, der Klassiker beim Grillen, ist ebenfalls deutlich fettreicher als ein Schnitzel aus der Oberschale. Der sichtbare Fettrand ist dabei nur ein Teil des Problems, der Großteil ist oft unsichtbar im Muskelgewebe verteilt. Wenn du also rotes Fleisch isst, ist die Wahl eines mageren Stücks definitiv die klügere Entscheidung.

Geflügel als „gute“ Alternative? Nicht immer so einfach

Weißes Fleisch, also hauptsächlich Huhn und Pute, gilt gemeinhin als die gesündere Option. Es enthält in der Regel weniger gesättigte Fette und wird von der Wissenschaft bisher nicht mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht.[1] Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass die gesundheitliche Bewertung hier stark von der Haltung und der Zubereitung abhängt.

Ein riesiges Problem in der konventionellen Hähnchenmast ist die hohe Keimbelastung. Insbesondere Campylobacter-Bakterien sind weit verbreitet und können schwere Magen-Darm-Erkrankungen auslösen, wenn das Fleisch nicht vollständig durchgegart oder die Küchenhygiene vernachlässigt wird.[5] Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) schätzt, dass Hühnerfleisch für 20 bis 30 % der menschlichen Campylobacter-Fälle verantwortlich ist. Auch Salmonellen sind immer wieder ein Thema. Eine sorgfältige Küchenhygiene, also separate Bretter und Messer für rohes Geflügel und das gründliche Waschen der Hände, ist hier absolut unerlässlich.

Die unsichtbaren Risiken: Welches Fleisch ist am ungesündesten durch Kontamination?

Abseits der Zubereitung spielt die Haltung eine Rolle. In der Massentierhaltung werden oft Antibiotika eingesetzt, um Krankheiten in den dicht besiedelten Ställen zu verhindern. Rückstände dieser Medikamente können im Fleisch verbleiben und zur Entwicklung von antibiotikaresistenten Keimen beitragen, was ein globales Gesundheitsproblem darstellt. Die Wahl von Fleisch aus biologischer Haltung oder zumindest aus Haltungsformen mit höheren Standards (wie Stall+Platz oder Auslauf/Weide) kann hier ein Schritt in die richtige Richtung sein. Diese Produkte sind zwar teurer, aber die Tiere haben oft mehr Platz und benötigen seltener Medikamente. Es geht also nicht nur um das Tierwohl, sondern auch um deine langfristige Gesundheit.

Mein persönlicher Fehler-Moment? Ich habe mal für eine Grillparty günstig marinierte Hähnchenflügel gekauft, ohne auf die Zutatenliste zu schauen. Am Ende waren sie nicht nur unfassbar fettig, sondern die Marinade bestand hauptsächlich aus Zucker und Geschmacksverstärkern. Das Ergebnis war eine riesige, schwarze, verbrannte Sauerei auf dem Grill und ein Gefühl, mir und meinen Gästen nichts Gutes getan zu haben. Seitdem gilt für mich: Lieber weniger Fleisch, dafür bewusst ausgewählt und selbst mariniert.

Welches Fleisch ist am ungesündesten? Ein Blick auf die Zubereitung

Diese Anekdote führt direkt zum nächsten entscheidenden Punkt: Die Art des Fleisches ist nur die halbe Miete. Mindestens genauso wichtig ist, was du damit in der Küche anstellst. Du kannst das teuerste Bio-Rinderfilet kaufen und es zu einem ungesunden Essen machen, wenn du es falsch zubereitest. Umgekehrt kann eine bewusste Zubereitung viel retten.

Generell gilt: Je höher die Temperatur und je direkter der Kontakt zur Hitzequelle, desto mehr potenziell schädliche Stoffe können entstehen. Scharfes Anbraten, Frittieren und Grillen über offener Flamme sind die problematischsten Methoden. Sanftere Garmethoden wie Dünsten, Kochen oder Schmoren bei niedrigeren Temperaturen sind deutlich schonender. Dabei bleibt nicht nur mehr vom Nährwert erhalten, es entstehen auch weniger Schadstoffe.

Die Sache mit der schwarzen Kruste: Acrylamid und PAKs

Wenn Fleisch, besonders bei direktem Kontakt mit einer heißen Oberfläche wie einer Pfanne oder einem Grillrost, sehr stark erhitzt wird, entstehen sogenannte heterozyklische aromatische Amine (HAA) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Beide Stoffgruppen gelten als krebserregend.[3] Die schwarze, verbrannte Kruste an deinem Steak oder Würstchen ist ein sichtbares Zeichen für diese chemischen Reaktionen. Auch wenn tropfendes Fett in die Glut deines Grills gelangt und verbrennt, steigt Rauch mit PAKs auf, der sich auf dem Grillgut ablagert.

Die Devise lautet daher: Garen statt verbrennen. Das Fleisch lieber bei mittlerer Hitze länger garen, mariniertes Fleisch vor dem Grillen gut abtupfen und schwarze Stellen großzügig abschneiden, bevor du es isst. Das macht einen riesigen Unterschied.

Wildfleisch: Die bleihaltige Ausnahme

Wild wie Reh oder Wildschwein gilt oft als natürliche und gesunde Alternative, da die Tiere in der Natur leben und sich von dem ernähren, was der Wald hergibt. Das stimmt auch in vielen Punkten. Allerdings gibt es einen Haken, auf den das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hinweist: die Munition.[6] Wird bei der Jagd herkömmliche bleihaltige Munition verwendet, können winzige Bleipartikel in das Fleisch gelangen, insbesondere im Bereich des Schusskanals. Blei ist ein Schwermetall, das sich im Körper anreichert und Nerven sowie Organe schädigen kann. Das BfR empfiehlt besonders Schwangeren, Stillenden und Kleinkindern, auf den Verzehr von mit Bleimunition geschossenem Wild zu verzichten. Wenn du Wild isst, frage beim Jäger oder Händler deines Vertrauens nach, ob bleifreie Munition verwendet wurde.

Wie viel Fleisch ist eigentlich okay? Die DGE-Empfehlung im Realitätscheck

Nach all diesen Informationen stellt sich die Frage: Wie viel ist zu viel? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt hier eine klare Orientierung. Sie empfiehlt für einen erwachsenen Menschen, pro Woche nicht mehr als 300 Gramm Fleisch und Wurstwaren zu essen.[1]

Was bedeutet das konkret für den Alltag? Die folgende Tabelle soll dir eine Vorstellung geben, wie schnell diese Menge erreicht ist:

Lebensmittel Typische Portionsgröße / Menge
Eine Scheibe Kochschinken 15 Gramm
Ein Wiener Würstchen 60 Gramm
Ein kleines Hähnchenbrustfilet 120 Gramm
Eine Portion Bolognese 80 Gramm
Ein kleines Rumpsteak 180 Gramm

Du siehst: Mit einem Steak zum Abendessen ist die halbe Wochenration schon fast aufgebraucht. Zwei Scheiben Schinken zum Frühstück und ein Würstchen am Mittag summieren sich schnell. Es geht nicht darum, grammgenau Buch zu führen, sondern ein Gefühl für die Menge zu entwickeln. Oft essen wir mehr Fleisch, als uns bewusst ist.

Fleischkonsum in Deutschland: Wo stehen wir wirklich?

Die Realität sieht leider anders aus als die Empfehlung. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) aßen im Jahr 2022 immer noch über ein Viertel der Erwachsenen (26,7 %) mindestens dreimal pro Woche rotes Fleisch.[4] Geflügel und Wurstwaren sind hier noch nicht einmal mit eingerechnet. Vor allem Männer liegen mit 38,1 % deutlich über dem Durchschnitt der Frauen (16,0 %). Auch wenn der Gesamtkonsum in den letzten Jahren leicht gesunken ist, liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland immer noch weit über den empfohlenen 300 Gramm pro Woche. Wir haben also noch einen weiten Weg vor uns, hin zu einem gesünderen und auch nachhaltigeren Konsumverhalten.

Bessere Alternativen: Nicht nur für Vegetarier

Die Lösung muss nicht der komplette Verzicht sein. Es geht vielmehr um eine bewusste Reduzierung und eine kluge Auswahl. Fleisch sollte wieder zu etwas Besonderem werden, nicht zu einer alltäglichen Selbstverständlichkeit. Statt jeden Tag Wurst oder Fleisch zu essen, könntest du ein oder zwei hochwertige Fleischmahlzeiten pro Woche einplanen und an den anderen Tagen auf pflanzliche Proteinquellen setzen.

Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen sind fantastische Alternativen. Sie liefern hochwertiges Eiweiß, viele Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate, die lange satt machen. Eine Linsenbolognese oder ein Chili sin Carne schmeckt unglaublich gut und du wirst das Fleisch kaum vermissen. Auch Nüsse, Samen und Tofu sind tolle Eiweißlieferanten. Und vergiss Fisch nicht, besonders fettreicher Seefisch wie Lachs oder Makrele versorgt dich mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren.

Hier sind ein paar einfache Schritte für eine gesündere Fleischzubereitung:

  1. Wähle magere Stücke: Greife zu Filet, Hähnchenbrust ohne Haut oder magerem Hackfleisch und schneide sichtbares Fett vor der Zubereitung ab.
  2. Mariniere clever: Verwende Marinaden auf Basis von Kräutern, Zitrussaft und etwas Öl statt fertiger Mischungen, die oft voller Zucker und Salz stecken.
  3. Gare schonend: Bevorzuge Dünsten, Schmoren oder Kochen. Beim Braten oder Grillen solltest du niedrigere Temperaturen wählen und das Fleisch nicht schwarz werden lassen.
  4. Kombiniere intelligent: Serviere zu Fleisch immer eine große Portion Gemüse oder Salat. Die Ballaststoffe und Antioxidantien können helfen, einige der negativen Effekte auszugleichen.

Diese kleinen Anpassungen in der Küche können eine große Wirkung auf die gesundheitliche Bilanz deiner Mahlzeit haben.

Dein Spickzettel für den nächsten Einkauf

Um im Supermarkt nicht den Überblick zu verlieren, hier eine kleine Entscheidungshilfe. Versuche, die Produkte aus der linken Spalte zu bevorzugen und die aus der rechten Spalte eher selten zu konsumieren. Das ist ein einfacher Weg, um bessere Entscheidungen zu treffen, ohne ständig Etiketten studieren zu müssen. Deine Gesundheit profitiert davon, und oft auch das Tierwohl und die Umwelt.

  • Bessere Wahl: Unverarbeitetes Geflügel (Huhn, Pute), idealerweise in Bio-Qualität; magere Stücke von Rind oder Schwein (z. B. Filet, Oberschale); Fisch (besonders Lachs, Hering, Makrele); pflanzliche Proteine wie Linsen, Bohnen, Tofu.
  • Seltenere Wahl: Alle Arten von Wurst und Aufschnitt (Salami, Schinken, Wiener); panierte Produkte (Schnitzel, Nuggets); stark marmoriertes Fleisch (Nackensteak, Bauchspeck); fertig marinierte Grillprodukte.

Es geht nicht um Verzicht, sondern um bewusste Entscheidungen

Auf die Frage, welches Fleisch am ungesündesten ist, lautet die eindeutige Antwort: stark verarbeitetes Fleisch wie Wurst, Schinken und Co. Dicht gefolgt wird es von einem hohen Konsum an rotem Fleisch, also Rind und Schwein. Doch die Diskussion sollte sich nicht in Verboten erschöpfen. Vielmehr geht es um ein neues Bewusstsein im Umgang mit Fleisch.

Reduziere die Menge, erhöhe die Qualität und achte auf eine schonende Zubereitung. Wenn du diese drei Punkte beherzigst, musst du nicht komplett auf dein Steak oder die Hähnchenbrust verzichten. Es geht darum, die Balance zu finden und Fleisch wieder als das zu sehen, was es sein sollte: ein wertvolles Lebensmittel für besondere Anlässe, nicht eine billige Zutat für jeden Tag.

Quellen

  1. Fleisch und Wurst – weniger ist mehr (abgerufen am 02.11.2025)
  2. Bundeslebensmittelschlüssel (BLS): Max Rubner-Institut (abgerufen am 02.11.2025)
  3. Cancer: Carcinogenicity of the consumption of red meat and processed meat (abgerufen am 02.11.2025)
  4. Fleischkonsum (ab 18 Jahre) (abgerufen am 02.11.2025)
  5. Campylobacter (abgerufen am 02.11.2025)
  6. Fragen und Antworten zum Verzehr von Wild, das mit bleihaltiger Munition geschossen wurde (abgerufen am 02.11.2025)

FAQs zum Thema Welches Fleisch ist am ungesündesten

Sind Innereien wie Leber eigentlich gesund oder ungesund?

Innereien, insbesondere Leber, sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sind sie extrem nährstoffreich und liefern viel Vitamin A, Eisen und B-Vitamine. Andererseits ist die Leber das zentrale Entgiftungsorgan des Tieres. Das bedeutet, sie kann auch höhere Konzentrationen an Schadstoffen wie Schwermetallen oder Rückstände von Medikamenten speichern. Wenn du also Leber isst, solltest du sie nur in Maßen genießen und unbedingt auf eine hohe Qualität aus biologischer Haltung achten, um die Schadstoffbelastung so gering wie möglich zu halten.

Ist Hackfleisch ungesünder als ein ganzes Stück Fleisch?

Vom Nährwert her ist Hackfleisch nicht per se ungesünder, wenn es aus dem gleichen Stück Fleisch hergestellt wird. Der entscheidende Unterschied liegt in der Hygiene. Durch das Zerkleinern wird die Oberfläche des Fleisches enorm vergrößert, was Bakterien eine ideale Angriffsfläche bietet. Aus diesem Grund verdirbt Hackfleisch viel schneller und sollte immer am Tag des Kaufs verarbeitet und vor allem vollständig durchgegart werden. Bei einem Steak hingegen bleiben Keime meist nur an der Oberfläche, weshalb es innen auch rosa gegessen werden kann.

Sind Fleischersatzprodukte auf Pflanzenbasis immer die gesündere Wahl?

Nein, nicht automatisch. Es kommt stark auf das Produkt an. Viele moderne Fleischalternativen wie vegane Burger-Pattys oder Würstchen sind hochverarbeitete Lebensmittel. Sie enthalten oft viel Salz, gesättigte Fette, Zucker und eine lange Liste an Zusatzstoffen, um Geschmack und Textur von echtem Fleisch zu imitieren. Eine Linsenbolognese aus frischen Zutaten ist eine gesunde Alternative. Ein stark verarbeitetes Fertigprodukt auf Soja- oder Erbsenbasis ist es aber nicht zwangsläufig. Hier lohnt sich immer ein genauer Blick auf die Zutatenliste.

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