Es ist meistens mitten in der Nacht, wenn das leise Wimmern beginnt. Wenn dein Kind Ohrenschmerzen hat, fühlt sich die Welt plötzlich ganz klein an. Hier findest du alltagstaugliche Tipps, die dich durch diese anstrengenden Stunden begleitet.
Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Wenn dein Kind starke Schmerzen, hohes Fieber hat oder du dir unsicher bist, suche bitte immer eine kinderärztliche Praxis auf.
Mitten in der Nacht – das leise Wimmern
Es ist kurz nach zwei Uhr morgens. Die ganze Wohnung ist still, nur das leise Summen des Kühlschranks ist zu hören. Plötzlich reißt dich ein Geräusch aus dem Schlaf. Es ist kein lautes Schreien, sondern ein unterdrücktes, klagendes Wimmern aus dem Kinderzimmer. Du stehst sofort auf, dein Herz klopft ein bisschen schneller. Im dämmrigen Licht des Nachtlichts siehst du dein Kind, wie es sich im Bett hin und her wälzt, die Hand an den Kopf gepresst. Auf deine leise Frage, was los ist, kommt nur ein Wort, das alle Eltern fürchten: „Aua. Mein Ohr.“ In diesem Moment ist es egal, wie müde du bist. Dein einziger Gedanke ist: Wie kann ich jetzt helfen?
Dieses Szenario kennen so viele von uns. Die plötzliche Hilflosigkeit, wenn das eigene Kind leidet, kann einen wirklich aus der Bahn werfen. Man fühlt sich allein mit der Verantwortung und der Stille der Nacht. Doch du bist es nicht. Es gibt bewährte, ruhige Schritte, die du jetzt gehen kannst, um deinem Kind – und damit auch dir selbst – Linderung zu verschaffen.
Auf einen Blick: Inhalt & TL;DR
Inhaltsverzeichnis
- Mitten in der Nacht – das leise Wimmern
- Was ist da los im Ohr? Die Ursachen, wenn ein Kind Ohrenschmerzen hat
- Soforthilfe: Was tun, wenn dein Kind Ohrenschmerzen hat?
- Wann muss ich mit dem Kind zum Arzt?
- Nach der akuten Phase: Wenn das Kind schlechter hört
- Vorbeugung: Kann man verhindern, dass ein Kind Ohrenschmerzen bekommt?
- Dein Fazit für den nächsten Notfall
- FAQs zum Thema Kind hat Ohrenschmerzen
Das Wichtigste in Kürze
- Nachtproblematik bei Ohrenschmerzen kann Eltern aus dem Schlaf reißen und erfordert sofortige Hilfe.
- Ursachen oft Mittelohrentzündung: Häufige Erkrankung bei Kindern durch Erreger aus dem Nasen-Rachen-Raum.
- Typische Symptome wie Unruhe, Weinen, Fieber und Hörminderung können auf Ohrenschmerzen hinweisen.
- Soforthilfe durch Hochlagern des Oberkörpers und passende Schmerzmittel in der Hausapotheke.
- Hausmittel wie Zwiebelsäckchen können Linderung bringen; Temperatur immer testen.
- Ein Arztbesuch bei starken Symptomen wie hohem Fieber oder Flüssigkeitsaustritt ist entscheidend.
Was ist da los im Ohr? Die Ursachen, wenn ein Kind Ohrenschmerzen hat
Um zu helfen, ist es gut, grob zu verstehen, was da eigentlich passiert. Meistens steckt hinter den Schmerzen eine akute Mittelohrentzündung, in der Fachsprache Otitis media genannt.[1] Das ist eine der häufigsten Erkrankungen bei kleinen Kindern, du hast also nichts falsch gemacht. Oft ist sie die unliebsame Folgeerscheinung einer ganz normalen Erkältung. Viren oder Bakterien wandern vom Nasen-Rachen-Raum über einen kleinen Kanal, die sogenannte Ohrtrompete (Eustachische Röhre), bis ins Mittelohr.[5]
Warum erwischt es gerade die Kleinsten so oft? Bei Kindern ist diese Ohrtrompete noch kürzer, enger und verläuft waagerechter als bei Erwachsenen. Das ist quasi eine ausgebaute Autobahn für Erreger. Die Schleimhäute schwellen an, die Verbindung zum Rachen ist dicht, und Flüssigkeit sammelt sich hinter dem Trommelfell an. Dieser Druck verursacht die starken, oft als pochend oder stechend beschriebenen Schmerzen.[1]
Die typischen Anzeichen: Mehr als nur am Ohr ziehen
Je nach Alter äußern sich Ohrenschmerzen ganz unterschiedlich. Während größere Kinder klar sagen können, wo es wehtut, musst du bei Babys und Kleinkindern ein bisschen Detektiv spielen. Die Anzeichen sind oft unspezifisch und können auch auf andere Dinge hindeuten, aber in Kombination werden sie klarer.[5]
Achte auf diese typischen Symptome:
- Bei Babys und Kleinkindern: Sie sind oft sehr unruhig, weinerlich und gereizt. Vielleicht verweigern sie das Trinken oder Essen, weil das Schlucken den Druck im Ohr erhöht und schmerzt. Ein häufiges, aber nicht alleiniges Zeichen ist, wenn sie sich immer wieder ans Ohr fassen oder den Kopf auf der schmerzenden Seite hin und her reiben.[1] Auch schlechter Schlaf ist ein klares Indiz.
- Bei älteren Kindern: Sie klagen direkt über stechende oder pochende Schmerzen im Ohr. Oft kommt Fieber hinzu und sie fühlen sich allgemein schlapp und krank. Ein weiteres wichtiges Symptom ist eine plötzliche Hörminderung – sie hören alles wie „durch Watte“.[3] Das liegt am Sekret, das im Mittelohr auf das Trommelfell drückt.
Ein kleiner Test kann einen ersten Hinweis geben: Schmerzt es, wenn du leicht an der Ohrmuschel ziehst oder auf den kleinen Knorpel vor dem Gehörgang drückst? Wenn ja, könnte es auch eine Entzündung des äußeren Gehörgangs sein, zum Beispiel nach dem Schwimmen.[1] Das ist aber eine andere Baustelle als die klassische Mittelohrentzündung.
Soforthilfe: Was tun, wenn dein Kind Ohrenschmerzen hat?
Wenn dein Kind nachts mit Schmerzen aufwacht, ist das Wichtigste zuerst: Ruhe ausstrahlen. Deine Gelassenheit überträgt sich auf dein Kind und hilft ihm, sich zu entspannen. Nimm es in den Arm, sprich leise mit ihm und signalisiere: „Ich bin da und kümmere mich.“
Lagere den Oberkörper deines Kindes etwas höher, zum Beispiel mit einem zusätzlichen Kissen. Das kann den Druck im Mittelohr leicht verringern und so für eine erste kleine Erleichterung sorgen. Viel wichtiger ist aber eine passende Schmerzbehandlung. Niemand muss unnötig Schmerzen aushalten. Die passenden Medikamente gehören deshalb in jede Hausapotheke.[4]
Hier eine kurze Übersicht, was du geben kannst:
| Wirkstoff | Wirkung | Besonderheit |
|---|---|---|
| Paracetamol | Schmerzlindernd, fiebersenkend | Der Klassiker bei Schmerzen und Fieber, gut verträglich. |
| Ibuprofen | Schmerzlindernd, fiebersenkend, entzündungshemmend | Wird bei Mittelohrentzündung oft empfohlen, da es zusätzlich die Entzündung hemmt.[3] |
Beide Wirkstoffe gibt es als Saft oder Zäpfchen, die für Kinder geeignet sind. Das Allerwichtigste ist die korrekte Dosierung nach Körpergewicht und Alter deines Kindes. Lies dir den Beipackzettel genau durch oder frage im Zweifel in deiner Apotheke oder Kinderarztpraxis nach.[4] Bis das Mittel wirkt, dauert es etwa 30 bis 60 Minuten. In dieser Zeit sind deine Nähe und Zuwendung die beste Medizin.
Hausmittel, wenn dein Kind Ohrenschmerzen hat: Was wirklich hilft
Hausmittel können eine wunderbare Ergänzung sein, um die Beschwerden zu lindern. Ihre Wirksamkeit ist oft nicht wissenschaftlich belegt, aber viele Kinder empfinden sie als sehr wohltuend.[4] Und das Gefühl, aktiv etwas Gutes zu tun, hilft auch den Eltern.
Mein erster Versuch mit einem Zwiebelsäckchen war übrigens eine kleine Katastrophe. Ich hatte die Zwiebelstückchen in der Mikrowelle erhitzt – eine ganz schlechte Idee. Sie wurden ungleichmäßig heiß, und das Säckchen war an einer Stelle viel zu heiß für die zarte Haut am Ohr. Mein Sohn hat es sofort weggeschoben und war danach für weitere Experimente nicht mehr zu haben. Die Lektion daraus: Immer die Temperatur am eigenen Handgelenk prüfen, so wie früher beim Babyfläschchen.
Das Zwiebelsäckchen ist der bekannteste Klassiker bei Ohrenschmerzen. Die ätherischen Öle der Zwiebel sollen entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. So machst du es richtig:[2]
- Hacke eine kleine Zwiebel in sehr feine Würfel. Je kleiner, desto besser können die Dämpfe entweichen.
- Gib die Würfel auf ein Stofftaschentuch oder in eine dünne Baumwollsocke und falte es zu einem kleinen Päckchen. Du kannst die Zwiebel auch leicht andrücken, um mehr Saft freizusetzen.
- Erwärme das Säckchen vorsichtig. Am besten geht das, indem du es auf einen umgedrehten Topfdeckel legst, der über einem Topf mit heißem Wasser liegt. So wird es gleichmäßig und sanft erwärmt.
- Prüfe die Temperatur sorgfältig an deinem Handgelenk. Es sollte angenehm warm sein, niemals heiß.
- Lege das Säckchen auf das schmerzende Ohr und fixiere es mit einer Mütze oder einem Stirnband. Lass es dort für etwa 20 bis 30 Minuten, solange dein Kind es als angenehm empfindet.
Wärme, zum Beispiel auch durch eine Rotlichtlampe mit ausreichend Abstand oder ein warmes Kirschkernkissen, wird oft als lindernd empfunden, weil sie die Durchblutung fördert und entspannt.[3] Wichtig ist aber: Dein Kind entscheidet. Wenn es Wärme ablehnt, zwinge es nicht dazu.
Wann muss ich mit dem Kind zum Arzt?
Dein Bauchgefühl ist der beste Ratgeber. Wenn du dir Sorgen machst, ist ein Arztbesuch nie verkehrt. Es gibt aber auch klare Richtlinien, wann du auf jeden Fall medizinischen Rat einholen solltest. In diesen Fällen solltest du nicht zögern:[5]
Ein Besuch in der kinderärztlichen Praxis ist dringend anzuraten, wenn dein Kind:
- jünger als sechs Monate ist.
- sehr hohes Fieber (über 39 °C) hat oder das Fieber nicht sinkt.
- über sehr starke Schmerzen klagt, die sich auch mit Schmerzmitteln nicht bessern.
- einen allgemein schlechten, apathischen Eindruck macht.
- Flüssigkeit aus dem Ohr läuft. Das kann ein Zeichen für ein gerissenes Trommelfell sein. Das klingt dramatisch, ist aber oft ein Schritt zur Besserung, weil der schmerzhafte Druck nachlässt. Dennoch muss es ärztlich abgeklärt werden.[1]
- die Ohrenschmerzen länger als zwei bis drei Tage andauern.[3]
Die Rolle von Antibiotika: Nicht immer die erste Wahl
Früher wurde bei einer Mittelohrentzündung fast automatisch ein Antibiotikum verschrieben. Heute weiß man, dass das nicht immer nötig oder sinnvoll ist. Viele Infektionen werden durch Viren verursacht, gegen die Antibiotika machtlos sind.[4] Zudem führt der häufige Einsatz zur Entwicklung von Resistenzen.
Ärztinnen und Ärzte verfolgen daher oft eine Strategie des „kontrollierten Abwartens“.[5] Das bedeutet, man behandelt zunächst die Symptome mit Schmerzmitteln und beobachtet, ob der Körper die Entzündung allein in den Griff bekommt. Meistens ist das der Fall. Antibiotika kommen dann zum Einsatz, wenn es sich klar um eine bakterielle Infektion handelt (z. B. bei eitrigem Ausfluss), bei Kindern unter zwei Jahren mit beidseitiger Entzündung oder wenn sich der Zustand nach einigen Tagen nicht bessert.[4] Es ist also kein Zeichen für eine schlechte Behandlung, wenn du nicht sofort mit einem Antibiotika-Rezept die Praxis verlässt.
Checkliste: Deine Notfall-Apotheke für Ohrenschmerzen
Wenn es mitten in der Nacht losgeht, willst du nicht erst nach der nächsten Notdienst-Apotheke suchen. Mit diesen Dingen bist du gut vorbereitet:
Ein digitales Fieberthermometer, Schmerzmittel passend zum Alter deines Kindes (Ibuprofen- oder Paracetamol-Saft/Zäpfchen), abschwellende Nasentropfen oder -spray in der richtigen Dosierung für Kinder, eine kleine Zwiebel und ein altes Stofftaschentuch für ein Zwiebelsäckchen. Mehr brauchst du für die Erstversorgung meist nicht.
Nach der akuten Phase: Wenn das Kind schlechter hört
Die Schmerzen sind weg, das Fieber ist gesunken – Erleichterung! Doch manchmal fällt dir in den Tagen danach auf, dass dein Kind dich nicht richtig hört. Es fragt häufiger nach, reagiert nicht, wenn du es aus einem anderen Raum rufst, oder dreht den Fernseher lauter. Das ist meist kein Grund zur Panik. Oft steckt ein sogenannter Paukenerguss dahinter. [3]
Dabei handelt es sich um Flüssigkeit, die sich während der Entzündung im Mittelohr gesammelt hat und nicht sofort abfließt. Das dämpft das Hörvermögen, so als hätte man Watte im Ohr. In den meisten Fällen bildet sich dieser Erguss von selbst innerhalb einiger Wochen zurück. Dein Körper resorbiert die Flüssigkeit langsam. Wichtig ist, geduldig zu sein und dein Kind zu beobachten. Falls das schlechte Hören über mehrere Wochen anhält oder du den Eindruck hast, es beeinflusst die Sprachentwicklung, sprich es beim nächsten Kontrolltermin in der Kinderarztpraxis an.[4]
Vorbeugung: Kann man verhindern, dass ein Kind Ohrenschmerzen bekommt?
Eine hundertprozentige Garantie gibt es leider nicht, denn Erkältungen gehören zum Kindsein dazu und stärken langfristig das Immunsystem. Aber es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst, um das Risiko einer Mittelohrentzündung zu senken.
Ein starkes Immunsystem ist die beste Abwehr. Das bedeutet: viel Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Wenn dein Kind einen Schnupfen hat, ist eine freie Nase entscheidend. Abschwellende Nasentropfen helfen, die Belüftung zum Mittelohr offenzuhalten.[3] Bringe deinem Kind außerdem bei, die Nase richtig zu putzen: immer ein Nasenloch zuhalten und dann sanft ins Taschentuch schnäuzen, danach die Seite wechseln. So wird der Schleim nicht mit hohem Druck in Richtung Ohren gepresst.
Wenn das Kind Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen hat
Manchmal kommen die Schmerzen nicht von innen, sondern von außen. Wenn dein Kind nach einem Tag im Schwimmbad über Ohrenschmerzen klagt, steckt oft eine Gehörgangsentzündung (Badeotitis) dahinter. Wasser weicht die empfindliche Haut im Gehörgang auf und schafft ein prima Klima für Bakterien. Der Schmerz ist hier anders: Er wird stärker, wenn man am Ohrläppchen zieht oder auf den Knorpel vor der Ohröffnung drückt.[1] Auch hier ist ein Arztbesuch ratsam, da die Behandlung (meist mit speziellen Ohrentropfen) eine andere ist als bei einer Mittelohrentzündung.
Dein Fazit für den nächsten Notfall
Wenn dein Kind Ohrenschmerzen hat, ist das für alle eine Belastung. Aber du bist nicht machtlos. Deine Ruhe ist der Anker für dein Kind. Sorge für Schmerzlinderung, schenke ihm Geborgenheit und beobachte die Situation genau. Die meisten Mittelohrentzündungen heilen ohne Komplikationen von selbst aus.[4] Und vergiss nicht: Dein Instinkt als Elternteil ist unglaublich wertvoll. Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, dann ist ein Anruf oder Besuch in der Praxis immer die richtige Entscheidung. Mit jedem gemeisterten Infekt lernst du dazu und wirst sicherer. Du schaffst das.
Quellen
- Symptome & Krankheitsbild » Mittelohrentzündung (abgerufen am 15.11.2025)
- Wickel und Umschläge richtig angewendet (abgerufen am 15.11.2025)
- Ohrenschmerzen bei Kindern: Die besten Tipps (abgerufen am 15.11.2025)
- Was können Eltern bei einer Mittelohrentzündung tun? (abgerufen am 15.11.2025)
- Mittelohrentzündung beim Kind richtig behandeln (abgerufen am 15.11.2025)
FAQs zum Thema Kind hat Ohrenschmerzen
Darf mein Kind mit Ohrenschmerzen oder einer Erkältung fliegen?
Davon wird dringend abgeraten. Während des Starts und der Landung verändert sich der Luftdruck in der Flugzeugkabine, was einen schmerzhaften Druck auf das Trommelfell ausübt. Wenn die Ohrtrompete durch eine Erkältung bereits zugeschwollen ist, kann der notwendige Druckausgleich nicht stattfinden. Das kann zu extrem starken Schmerzen und im schlimmsten Fall sogar zu einem Riss des Trommelfells führen. Falls ein Flug absolut unvermeidbar ist, solltest du vorher unbedingt mit deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt sprechen. Abschwellende Nasentropfen, etwa eine halbe Stunde vor Start und Landung gegeben, können dabei helfen, die Ohrtrompete frei zu halten.
Wann darf mein Kind nach einer Mittelohrentzündung wieder in die Kita oder Schule?
Grundsätzlich gilt: Dein Kind sollte wieder fit genug sein, um am Alltag teilnehmen zu können, und vor allem mindestens 24 Stunden fieberfrei sein, ohne dass du fiebersenkende Mittel gegeben hast. Die Mittelohrentzündung selbst ist nicht ansteckend. Allerdings ist oft der zugrunde liegende Virusinfekt, also die Erkältung, ansteckend. Solange dein Kind also noch starke Erkältungssymptome zeigt, ist es sinnvoll, es zu Hause zu lassen, um andere Kinder zu schützen und ihm selbst die nötige Ruhe zur Genesung zu geben.
Mein Kind hat ständig Ohrenschmerzen – was sind Paukenröhrchen?
Paukenröhrchen sind winzige Röhrchen aus Kunststoff oder Metall, die bei einem kleinen operativen Eingriff ins Trommelfell eingesetzt werden. Sie dienen dazu, das Mittelohr dauerhaft zu belüften und dafür zu sorgen, dass sich keine Flüssigkeit mehr dahinter ansammeln kann. Ein solcher Eingriff wird dann in Erwägung gezogen, wenn dein Kind sehr häufig (z. B. mehr als drei Mal im Halbjahr) an einer Mittelohrentzündung leidet oder wenn ein Paukenerguss über mehrere Monate bestehen bleibt und dadurch das Hörvermögen und die Sprachentwicklung beeinträchtigt werden.

