Es gibt Düfte, die wir mit unserem Badezimmer verbinden: frische Handtücher, das Lieblingsduschgel, vielleicht ein Hauch von Badeschaum. Ein müffelnder Abfluss gehört definitiv nicht dazu. Wenn der Badewannenabfluss stinkt, kann das die ganze entspannende Atmosphäre zunichtemachen. Doch bevor du dir den Kopf zerbrichst, schauen wir uns gemeinsam an, was dahinterstecken könnte und wie du wieder für frische Luft sorgen kannst.
Wenn die Nase Alarm schlägt: Mein unliebsamer Gast im Badezimmer
Neulich stand ich im Bad, freute mich auf eine ruhige halbe Stunde nur für mich in der Wanne. Kerze an, Buch bereit. Doch dann stieg mir dieser merkwürdige, leicht modrige Geruch in die Nase. Zuerst dachte ich, es käme von draußen, vielleicht die Biotonne vom Nachbarn. Aber nein, die Quelle war eindeutig näher. Ein kurzer Schnüff-Test bestätigte meinen Verdacht: Der Badewannenabfluss stinkt. Und zwar nicht nur ein bisschen. Solche Momente sind wirklich unschön, denn das Bad soll ja ein Rückzugsort sein, eine kleine Wellness-Oase im Alltag. Wenn es da unerfreulich riecht, fühlt man sich gleich unwohl.
Ich bin sicher, viele kennen solche Situationen. Man putzt und schrubbt, hält alles sauber, und trotzdem schleicht sich manchmal so ein Störenfried ein. Die Ursachen dafür können vielfältig sein, und oft sind es ganz banale Dinge, die sich da im Verborgenen zu einem geruchsintensiven Cocktail vermischen.
Dem Ursprung des Übels auf den Grund gehen
Meistens sind es organische Materialien, die sich im Abflussrohr und im Siphon ansammeln und dort langsam zersetzen. Das ist ein ganz natürlicher Prozess, aber die dabei entstehenden Gase sind eben alles andere als wohlriechend. Was da so zusammenkommt, ist eine bunte Mischung aus dem, was wir täglich im Bad hinterlassen:
- Haare sind oft die Hauptverdächtigen, denn sie bilden zusammen mit Seifenresten und Hautschüppchen hartnäckige Knäuel. Diese Knäuel sind ein idealer Nährboden für Bakterien.
- Seifen, Duschgele und Badezusätze, vor allem solche mit hohem Fett- oder Ölanteil, können schmierige Ablagerungen im Rohr hinterlassen. Mit der Zeit verhärten diese und fangen an zu müffeln.
- Auch kleinste Reste von Pflegeprodukten oder Schmutzpartikel, die wir von draußen mitbringen und beim Duschen abspülen, tragen zur Misere bei. Es ist die Summe vieler kleiner Dinge, die zu einem echten Problem heranwachsen kann.
- Manchmal ist auch der Siphon selbst die Ursache. Ist er beispielsweise ausgetrocknet, weil die Wanne länger nicht benutzt wurde (etwa nach einem Urlaub), können Kanalgase direkt ins Bad aufsteigen. Der Siphon, auch Geruchsverschluss genannt, soll genau das durch eine Wassersperre verhindern. Fehlt dieses Wasser, ist der Weg frei für unangenehme Düfte.
Selten, aber auch denkbar, sind bauliche Themen, wie eine fehlerhafte Belüftung des Abwassersystems. Das ist dann aber definitiv ein Fall für den Fachmann.
Erste Maßnahmen, wenn die Nase zwickt
Wenn der Geruch akut ist, möchte man natürlich schnell Abhilfe schaffen. Eine ganz simple Methode, die oft schon eine erste Linderung bringt, ist das Durchspülen des Abflusses mit reichlich heißem Wasser. Fülle das Waschbecken oder die Wanne ein Stück weit mit möglichst heißem Wasser (aber Vorsicht, nicht kochend heiß, um die Rohre nicht zu beschädigen, besonders bei älteren Kunststoffrohren) und lasse es dann zügig ablaufen. Der Wasserdruck und die Wärme können helfen, frische, lose Ablagerungen zu lösen und wegzuspülen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies besonders gut funktioniert, wenn man es regelmäßig macht, bevor sich überhaupt stärkere Gerüche bilden.
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz einer Saugglocke, auch Pömpel genannt. Die kennt ja jeder. Durch den erzeugten Unter- und Überdruck können leichte Verstopfungen gelockert werden. Manchmal ist es erstaunlich, was da so zum Vorschein kommt. Gib vorher etwas Wasser in die Wanne, sodass der Gummirand der Saugglocke gut bedeckt ist und abdichtet. Dann ein paar kräftige Pumpbewegungen, und mit etwas Glück ist der Spuk vorbei oder zumindest gemildert.
Zuletzt aktualisiert am 20. Juni 2025 um 10:04 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.Wenn sanfte Methoden nicht ausreichen: Mechanische Helfer
Hartnäckigeren Ablagerungen und Haarknäueln rückt man am besten mechanisch zu Leibe. Eine Rohrreinigungsspirale ist hier ein gutes Werkzeug. Diese flexiblen Wellen gibt es in verschiedenen Längen im Baumarkt. Man führt sie vorsichtig in den Abfluss ein und versucht, durch Drehen und leichtes Vor- und Zurückbewegen die Verstopfung zu packen oder zu lockern. Das erfordert etwas Geduld und Fingerspitzengefühl. Ziehe die Spirale langsam wieder heraus, oft hängt der Übeltäter dann direkt dran. Es ist nicht die schönste Arbeit, das gebe ich zu, aber oft sehr wirkungsvoll und chemiefrei.
Ich habe auch schon von dünnen, flexiblen Kunststoffstäben mit kleinen Widerhaken gehört, die speziell zum Entfernen von Haaren gedacht sind. Die sind vielleicht etwas einfacher in der Handhabung als eine lange Spirale, besonders wenn die Verstopfung nicht allzu tief sitzt. Ich selbst habe so einen Stab mal bei einer Freundin gesehen, die darauf schwor.
Vorsicht bei chemischen Rohrreinigern
Chemische Rohrreiniger aus dem Supermarkt oder der Drogerie versprechen schnelle Hilfe, sind aber mit Vorsicht zu genießen. Sie können bei falscher Anwendung die Rohre angreifen, besonders wenn diese aus Kunststoff sind oder schon etwas älter. Zudem sind sie oft nicht besonders umweltfreundlich und können bei Kontakt mit Haut oder Augen gefährlich sein. Wenn du sie dennoch verwendest, halte dich unbedingt genau an die Gebrauchsanweisung und sorge für gute Belüftung.
Der Siphon: Das Herzstück des Geruchsschutzes
Der Siphon ist, wie schon erwähnt, ein cleveres Bauteil. Dieses U-förmige Rohrstück unter dem Abfluss hält durch eine stehende Wassermenge Kanalgase zurück. Wenn dieser Geruchsverschluss nicht richtig funktioniert, kann ein Badewannenabfluss stinken. Manchmal hilft es schon, den Siphon zu reinigen. Bei vielen Modellen lässt sich der untere Bogen abschrauben. Stelle vorher unbedingt einen Eimer darunter, denn es wird Wasser und vermutlich auch unappetitlicher Schmutz herauslaufen. Dann kannst du den Siphon mit einer alten Bürste und warmem Wasser säubern. Alte Zahnbürsten eignen sich dafür prima. Achte beim Wiederanschrauben darauf, dass alle Dichtungen richtig sitzen, damit später nichts tropft.
Ist der Siphon vielleicht einfach nur ausgetrocknet, weil die Badewanne länger nicht benutzt wurde? Dann reicht es, für einige Minuten Wasser laufen zu lassen, um die Wassersperre wiederherzustellen. Das merkt man meist recht schnell, ob der Geruch dann nachlässt.
Vorbeugen ist besser als Nase rümpfen
Die beste Methode gegen einen stinkenden Abfluss ist natürlich, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Mit ein paar einfachen Gewohnheiten kann man schon viel erreichen:
- Ein Abflusssieb ist eine kleine Investition mit großer Wirkung. Es fängt Haare und groben Schmutz auf, bevor sie im Rohr verschwinden können. Reinige das Sieb regelmäßig, am besten nach jedem Duschen oder Baden.
- Spüle den Abfluss nach jeder Benutzung der Badewanne kurz mit heißem Wasser nach. Das hilft, Seifenreste und kleine Partikel direkt wegzuspülen, bevor sie sich festsetzen können.
- Versuche, Produkte mit sehr hohem Fett- oder Ölanteil nur sparsam zu verwenden oder achte darauf, nach der Anwendung besonders gründlich mit heißem Wasser nachzuspülen. Ich habe zum Beispiel eine Zeit lang sehr gerne ölbäder gemacht, aber dann gemerkt, dass mein Abfluss schneller zu müffeln anfing. Seitdem nutze ich sie seltener oder sorge für eine extra Spülung danach.
- Etwa einmal im Monat eine gründlichere Spülung mit einer größeren Menge heißen Wassers kann ebenfalls helfen, Ablagerungen vorzubeugen. Einige Leute schwören auch auf biologische Abflussreiniger auf Enzymbasis, die organische Materialien zersetzen sollen. Die habe ich persönlich noch nicht ausgiebig getestet, aber es könnte eine sanfte Alternative sein, um das Rohr freizuhalten.
Wann die eigenen Mittel erschöpft sind
Es gibt natürlich Situationen, da kommt man mit Hausmitteln und eigener Muskelkraft nicht mehr weiter. Wenn der Badewannenabfluss stinkt, obwohl du schon einiges versucht hast, oder wenn das Wasser hartnäckig nicht mehr richtig abläuft, dann ist es Zeit, einen Fachbetrieb zu rufen. Ein Klempner oder ein Rohrreinigungsdienst hat professionelles Werkzeug und die Erfahrung, um auch tiefsitzende oder besonders hartnäckige Verstopfungen zu beseitigen. Manchmal liegt das Problem auch tiefer im Rohrsystem des Hauses, und das kann nur ein Profi beurteilen und beheben. Hier sollte man nicht zu lange zögern, um größere Schäden zu vermeiden.
Ich erinnere mich an einen Fall im Freundeskreis, da war eine Wurzeleinwirkung in die Abwasserleitung außerhalb des Hauses der Grund für ständige Probleme. Das hätte man selbst nie herausfinden können.
Ein Wort zu alten Hausmitteln
Im Internet kursieren ja unzählige Tipps mit Backpulver, Essig, Soda oder Salz. Manchmal können diese Mischungen bei leichten Problemen helfen, eine Art mechanische Reinigung durch die Reaktion zu bewirken oder Fette zu lösen. Allerdings ist ihre Wirkung oft begrenzt und bei massiven Verstopfungen oder tiefsitzenden Geruchsquellen meist nicht ausreichend. Zudem können Säuren wie Essig auf Dauer Dichtungen angreifen oder bei Kontakt mit bestimmten Metallen problematisch sein. Ich bin da eher zurückhaltend und setze lieber auf mechanische Reinigung oder, wenn es wirklich schlimm ist, auf professionelle Hilfe.
Wieder durchatmen können: Ein gutes Gefühl
Es ist schon erstaunlich, wie sehr so ein kleiner Abfluss die Stimmung im Badezimmer beeinflussen kann. Wenn der Badewannenabfluss stinkt, fühlt sich der ganze Raum irgendwie unsauber an, egal wie viel man putzt. Umso schöner ist es dann, wenn das Problem behoben ist und wieder frische Luft herrscht. Die regelmäßige, vorbeugende Pflege kostet nicht viel Zeit, kann einem aber viel Unannehmlichkeit ersparen. Und wenn es doch mal passiert, weißt du jetzt hoffentlich ein bisschen besser, wo du ansetzen kannst. Ein sauberes, gut riechendes Bad ist einfach ein Stück Lebensqualität. Und die kleine Mühe, sich um die unsichtbaren Teile wie den Abfluss zu kümmern, zahlt sich da wirklich aus.
FAQs zum Thema Badewannenabfluss stinkt
Kann eine schlechte Belüftung des Abwassersystems zu Gerüchen führen, auch wenn der Siphon intakt ist?
Ja, das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird. Dein Abwassersystem im Haus benötigt eine funktionierende Belüftung, meist ein Rohr, das bis übers Dach führt. Diese sorgt dafür, dass beim Abfließen von Wasser kein Unterdruck im System entsteht. Wenn dieser Ausgleich fehlt, kann der Sog des abfließenden Wassers das Sperrwasser aus deinem Siphon ziehen, auch wenn dieser eigentlich intakt ist. Sobald das Wasser im Siphon fehlt oder reduziert ist, haben Kanalgase freie Bahn und können unangenehm riechen. Eine korrekte Belüftung verhindert also quasi, dass dein Siphon leergesaugt wird und ist somit essenziell für einen funktionierenden Geruchsverschluss.
Spielt die Wasserhärte eine Rolle dabei, wie schnell mein Badewannenabfluss anfängt zu riechen?
Das ist eine gute Frage, denn die Wasserhärte kann durchaus einen Einfluss haben. Hartes Wasser enthält mehr gelöste Mineralien wie Kalzium und Magnesium. Diese Mineralien können mit Seifenresten reagieren und schwer lösliche Kalkseifen bilden. Diese Kalkseifen sind oft klebriger und hartnäckiger als normale Seifenablagerungen und setzen sich leichter an den Rohrinnenwänden fest. Dadurch bieten sie eine größere Oberfläche und einen besseren Nährboden für Bakterien, die dann wiederum für die unangenehmen Gerüche verantwortlich sind. Weicheres Wasser neigt weniger zu diesen hartnäckigen Ablagerungen, auch wenn Haare und normale Seifenreste natürlich trotzdem ein Thema bleiben.
Gibt es unterschiedliche Arten von Gerüchen aus dem Abfluss und was könnten sie bedeuten?
Das ist eine interessante Beobachtung, denn nicht jeder Abflussgeruch ist gleich. Riecht es eher modrig und muffig, deutet das meist auf die Zersetzung von organischen Materialien wie Haaren, Hautschüppchen und Seifenresten direkt im Siphon oder nahen Rohrbereich hin. Wenn du jedoch einen deutlichen Geruch nach faulen Eiern wahrnimmst, könnte das auf Schwefelwasserstoff hindeuten, ein Gas, das typischerweise in der Kanalisation entsteht. Dieser Geruch ist oft ein stärkeres Indiz dafür, dass der Geruchsverschluss, also der Siphon, nicht richtig funktioniert – sei es durch Austrocknung oder einen Defekt – und Kanalgase direkt aufsteigen. Ein fauliger Geruch kann also ein Hinweis sein, dass das Problem tiefer liegt oder der Siphon seine Aufgabe nicht erfüllt.
Wie schnell kann der Siphon eigentlich austrocknen und gibt es Faktoren, die das begünstigen?
Die Geschwindigkeit, mit der ein Siphon austrocknet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In einem häufig genutzten Bad ist das normalerweise kein Problem, da regelmäßig Wasser nachfließt. Bei seltener genutzten Bädern, wie beispielsweise einem Gästebad oder nach einem längeren Urlaub, kann das Sperrwasser aber durchaus innerhalb von einigen Wochen bis wenigen Monaten verdunsten. Faktoren, die das Austrocknen begünstigen, sind eine geringe Luftfeuchtigkeit, hohe Raumtemperaturen oder eine Fußbodenheizung, die direkt unter dem Abflussbereich verläuft und die Verdunstung beschleunigt. Auch eine starke Lüftung oder Zugluft kann dazu beitragen, dass das Wasser im Siphon schneller verschwindet.