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Warum niesen Katzen? Ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Ursachen

Gerade kuschelst du dich gemütlich mit deiner Katze aufs Sofa, da passiert es: Ein lautes „Hatschi!“ aus Richtung deiner Samtpfote. Du schaust sie an, sie blinzelt dich verschlafen an, und du fragst dich: Warum niesen Katzen eigentlich? Was im ersten Moment vielleicht niedlich klingt, kann auf Dauer ganz schön nerven – und manchmal sogar ein Hinweis auf ernsthafte Probleme sein. Als Katzenbesitzer machst du dir natürlich Sorgen und willst wissen, was dahintersteckt. Niesen kann bei Katzen viele Ursachen haben, harmlose wie ernste, und manchmal ist es gar nicht so einfach, den Grund zu finden.

Allergie oder Infekt? Wenn Niesen zum Dauerthema wird

Manchmal ist es nur ein Staubkorn, das in der Nase kitzelt. Aber wenn deine Katze ständig niest, steckt oft mehr dahinter. Eine häufige Ursache sind Allergien. Genau wie wir Menschen können auch Katzen auf Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Duftstoffe empfindlich reagieren. Da juckt die Nase, und ein Niesanfall jagt den nächsten.

Eine andere Möglichkeit sind Infektionen der oberen Atemwege. Gerade bei jungen oder immungeschwächten Katzen können Viren oder Bakterien zu fiesen Erkältungen führen. Neben dem Niesen kommen dann oft noch andere Symptome wie tränende Augen, Nasenausfluss oder Husten dazu. Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze krank ist, solltest du auf jeden Fall zum Tierarzt gehen. Der kann die Ursache abklären und die richtige Behandlung einleiten.

Wusstest du schon?

Manche Katzen sind echte Nies-Weltmeister und schaffen mehrere Nieser hintereinander. Das sieht zwar lustig aus, kann für die Katze aber ganz schön anstrengend sein.

Fremdkörper und Zahnprobleme: Was sonst noch hinter dem Niesen stecken kann

Aber nicht immer sind Allergien oder Infekte schuld, wenn Katzen häufig niesen. Manchmal hat sich auch einfach ein Fremdkörper in der Nase verirrt. Ein Grashalm, ein Fussel oder ein kleines Insekt – all das kann den Niesreiz auslösen. Meistens erledigt sich das Problem von selbst, wenn die Katze den Störenfried einfach wieder ausniest. Wenn der Fremdkörper aber festsitzt, kann das ganz schön unangenehm werden. Dann hilft oft nur noch der Gang zum Tierarzt.

Was viele nicht wissen: Auch Zahnprobleme können dazu führen, dass Katzen vermehrt niesen. Wenn die Zähne entzündet sind oder die Wurzeln Probleme machen, kann sich das auf die Nasennebenhöhlen auswirken. Die Folge: Die Katze niest häufiger als sonst. Ein Blick ins Maul kann hier Klarheit schaffen. Wenn du gelbe Zähne, Zahnstein oder gerötetes Zahnfleisch siehst, ist ein Tierarztbesuch angesagt.

Katzenschnupfen: Eine ernste Sache, die oft unterschätzt wird

Wenn es um häufiges Niesen bei Katzen geht, fällt oft das Wort „Katzenschnupfen“. Aber was genau verbirgt sich dahinter? Viele denken bei Schnupfen an eine harmlose Erkältung, aber das ist beim Katzenschnupfen anders. Hier handelt es sich um eine ernsthafte Infektionskrankheit, die durch verschiedene Viren und Bakterien ausgelöst wird. Neben heftigem Niesen können auch Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit, tränende Augen und Atemnot auftreten.[2]

Besonders gefährlich ist Katzenschnupfen für junge, alte oder immungeschwächte Katzen. Bei ihnen kann die Krankheit sogar lebensbedrohlich werden. Aber auch gesunde Katzen können sich anstecken und dauerhafte Schäden davontragen. Wenn du den Verdacht auf Katzenschnupfen hast, solltest du deshalb sofort zum Tierarzt gehen. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Pilzinfektionen: Ein seltener, aber hartnäckiger Nies-Auslöser

Neben Viren und Bakterien können auch Pilze die Atemwege von Katzen befallen und zu Niesen führen. Diese sogenannten Mykosen sind zwar seltener als virale oder bakterielle Infekte, aber oft besonders hartnäckig. Ein typischer Auslöser ist der Schimmelpilz Aspergillus, der in feuchten Umgebungen oder verdorbenem Futter vorkommen kann.[1] Aber auch andere Pilzarten wie Cryptococcus oder Candida können Katzen befallen.

Die Symptome einer Pilzinfektion ähneln oft denen einer Erkältung: Niesen, Nasenausfluss, tränende Augen. Manchmal kommen aber auch Hautveränderungen, Fieber oder Abgeschlagenheit dazu. Das Tückische an Mykosen ist, dass sie oft chronisch verlaufen und schwer zu behandeln sind. Wenn deine Katze trotz Antibiotika-Therapie immer wieder niest, solltest du deshalb auch an eine Pilzinfektion denken und deinen Tierarzt darauf ansprechen.

Tumore in der Nase: Eine seltene, aber ernste Ursache

In seltenen Fällen können auch Tumore in der Nase oder den Nasennebenhöhlen dazu führen, dass Katzen häufig niesen. Diese Wucherungen sind meistens bösartig und treten vor allem bei älteren Tieren auf. Neben dem Niesen können auch Symptome wie einseitiger Nasenausfluss, Nasenbluten, Atemgeräusche oder Veränderungen der Gesichtsform auftreten.

Wenn du solche Anzeichen bei deiner Katze bemerkst, solltest du unbedingt zum Tierarzt gehen. Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Behandlungschancen. Manchmal ist eine Operation nötig, um das Gewächs zu entfernen. In anderen Fällen kann eine Bestrahlung oder Chemotherapie helfen. Auch wenn die Diagnose Krebs erstmal ein Schock ist, gibt es heute viele Möglichkeiten, betroffenen Katzen zu helfen und ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen.

Diagnose und Behandlung: Was tut der Tierarzt, wenn Katzen ständig niesen?

Wenn du mit deiner niesenden Katze zum Tierarzt gehst, wird er zuerst eine gründliche Untersuchung durchführen. Dazu gehört das Abhören von Herz und Lunge, das Abtasten des Bauches und natürlich ein Blick in Maul und Nase. Oft kann der Tierarzt schon anhand der Symptome und der Krankengeschichte eine Verdachtsdiagnose stellen.

Um sicherzugehen, sind aber meistens weitere Untersuchungen nötig. Bei Verdacht auf eine Infektion kann ein Abstrich aus Nase oder Rachen gemacht werden, um den Erreger zu identifizieren. Auch eine Blutuntersuchung kann wichtige Hinweise liefern. In manchen Fällen ist eine Röntgenaufnahme oder sogar eine Computertomographie (CT) nötig, um Fremdkörper, Zahnprobleme oder Tumore zu erkennen.

Untersuchungsmethode Vorteile Nachteile
Abstrich Erregeridentifikation möglich Manchmal nicht eindeutig
Blutuntersuchung Hinweise auf Entzündungen, Allergien Nicht immer aussagekräftig
Röntgen Fremdkörper, Zahnprobleme erkennbar Weichteilveränderungen nicht sichtbar
Computertomographie (CT) Detaillierte Bilder der Nase und Nebenhöhlen Teuer, Narkose nötig
Endoskopie Direkter Blick in die Nase möglich Narkose nötig, aufwendig

Die Behandlung richtet sich dann nach der Ursache. Bei bakteriellen Infekten kommen oft Antibiotika zum Einsatz, bei viralen Erkrankungen wie Katzenschnupfen können antivirale Medikamente und Immunstärker helfen. Allergien werden meistens mit Antihistaminika oder Kortison behandelt. Bei Fremdkörpern oder Tumoren ist manchmal eine Operation nötig. Egal was der Auslöser ist, wichtig ist, dass die Behandlung konsequent durchgeführt wird und die Katze gut überwacht wird.

Vorbeugung: Wie du Niesattacken bei deiner Katze reduzieren kannst

Ganz verhindern lässt es sich natürlich nicht, dass Katzen niesen – wir niesen ja schließlich auch des Öfteren. Aber es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst, um das Risiko zu verringern:

  • Regelmäßige Impfungen: Gegen Katzenschnupfen und andere Infektionskrankheiten gibt es wirksame Impfungen. Lass deine Katze am besten schon als Kitten grundimmunisieren und sorge für regelmäßige Auffrischimpfungen.
  • Gutes Immunsystem: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und wenig Stress stärken die Abwehrkräfte deiner Katze. So haben Krankheitserreger weniger Chancen.
  • Saubere Umgebung: Halte die Katzentoilette, Futter- und Schlafplätze immer sauber. So vermeidest du, dass sich deine Katze mit Bakterien oder Pilzen infiziert.
  • Allergene reduzieren: Wenn deine Katze zu Allergien neigt, versuche, die Auslöser so gut wie möglich zu vermeiden. Regelmäßiges Staubsaugen und Lüften kann helfen, die Belastung mit Pollen und Hausstaub zu reduzieren.
  • Zahnkontrolle: Lass die Zähne deiner Katze regelmäßig vom Tierarzt kontrollieren. So können Zahnprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Mit diesen Maßnahmen kannst du dazu beitragen, dass deine Katze seltener niest und sich rundum wohlfühlt.

Immunsystem natürlich stärken

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Immunsystem deiner Katze auf natürliche Weise zu unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel eine artgerechte Ernährung mit hochwertigem Futter, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin C oder Echinacea. Sprich am besten mit deinem Tierarzt darüber, welche Maßnahmen für deine Katze sinnvoll sind.

Wann du zum Tierarzt gehen solltest: Alarmsignale ernst nehmen

Nicht jedes Niesen ist gleich ein Grund zur Sorge. Aber es gibt ein paar Alarmsignale, bei denen du auf jeden Fall zum Tierarzt gehen solltest:

  • Häufiges Niesen über mehrere Tage oder Wochen
  • Veränderter Nasenausfluss (gelblich, grünlich, blutig)
  • Atemnot oder laute Atemgeräusche
  • Fieber, Abgeschlagenheit, Fressunlust
  • Veränderungen der Augen (Rötung, Ausfluss, Schwellung)
  • Verformungen im Gesichtsbereich

Diese Symptome können auf ernste Erkrankungen wie Katzenschnupfen, Pilzinfektionen oder Tumore hinweisen. In solchen Fällen solltest du nicht lange zögern, sondern so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Je früher die Ursache erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Fazit: Niesen bei Katzen ernst nehmen und Ursachen abklären lassen

Warum niesen Katzen? Wie du siehst, kann es viele verschiedene Gründe haben, wenn deine Katze häufig niest. Von harmlosen Allergien über fiese Infekte bis hin zu ernsten Erkrankungen wie Tumoren ist alles möglich. Als Katzenbesitzer ist es wichtig, dass du die Anzeichen richtig deutest und im Zweifelsfall lieber einmal zu viel zum Tierarzt gehst als einmal zu wenig.

Mit einer gründlichen Untersuchung, der richtigen Diagnose und einer konsequenten Behandlung lassen sich die meisten Ursachen für Niesen gut in den Griff bekommen. Und mit ein paar vorbeugenden Maßnahmen wie Impfungen, einer sauberen Umgebung und einem starken Immunsystem kannst du dazu beitragen, dass deine Katze gar nicht erst so oft niesen muss. So steht einem langen und gesunden Katzenleben voller Schnurren und Schmusen nichts mehr im Wege – ganz ohne ständiges „Hatschi“!

Quellen

  1. Computertomographische Befunde von Pilzrhinitis und Sinusitis bei Katzen – PubMed (abgerufen am 14.01.2025)
  2. Feline virale Rhinotracheitis (abgerufen am 14.01.2025)
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FAQs zum Thema Warum niesen Katzen

Wie kann ich zwischen einem normalen Niesen und einem Anzeichen für eine Krankheit unterscheiden?

Es ist völlig normal, dass deine Katze ab und zu niest, weil sie beispielsweise Staub oder einen starken Geruch in die Nase bekommen hat. Du kannst dir das so vorstellen, als würdest du in eine frisch geputzte Wohnung kommen – da musst du vielleicht auch kurz niesen. Wenn deine Katze allerdings häufig niest, über mehrere Tage hinweg, oder wenn andere Symptome wie Nasenausfluss, tränende Augen oder Appetitlosigkeit hinzukommen, dann solltest du aufmerksam werden. In diesem Fall ist es ratsam, dass du deine Katze einem Tierarzt vorstellst. Besser einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig, oder? Eine genaue Untersuchung hilft dabei, mögliche Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Gibt es bestimmte Katzen-Rassen, die häufiger niesen als andere?

Tatsächlich gibt es Katzenrassen, die aufgrund ihrer Kopfform anfälliger für Niesreizungen sind. Du kennst vielleicht die Perserkatzen mit ihren flachen Gesichtern und den kurzen Nasen? Diese Anatomie kann dazu führen, dass die Atemwege schneller gereizt werden. Es ist, als würdest du durch einen sehr engen Strohhalm atmen wollen – da würdest du dich auch öfter verschlucken. Neben Persern sind auch andere brachycephale Rassen wie die Exotic Shorthair oder die Burma-Katze betroffen, weil sie ähnliche Gesichtszüge aufweisen. Wenn du eine solche Rasse besitzt, solltest du ihre Gesundheit besonders im Auge behalten und regelmäßige tierärztliche Kontrollen in Betracht ziehen. Es kann sich auszahlen!

Können auch Medikamente oder Impfungen Niesen bei Katzen auslösen?

Ja, es kann vorkommen, dass Medikamente oder Impfungen bei deiner Katze Niesanfälle verursachen. Bedenke, dass eine Impfung das Immunsystem deiner Katze aktiviert – so ähnlich, als würde dein Körper nach einer Impfung mit leichten Erkältungssymptomen reagieren. Gewisse Medikamente können als Nebenwirkung ebenfalls die Schleimhäute reizen, was zu Niesen führt. Beobachtest du, dass deine Katze nach einer Impfung oder Medikamentengabe häufiger niest, zögere nicht, das mit deinem Tierarzt zu besprechen. Meistens handelt es sich dabei um vorübergehende Reaktionen, trotzdem ist es gut, wenn du dies abklärst. So stellst du sicher, dass deine Katze die bestmögliche Versorgung erhält und sich schnell wieder wohlfühlt.

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