Minijobs sind ein fester Bestandteil des Arbeitsmarktes geworden. Sie bieten Flexibilität und sind oft der Einstieg in die Arbeitswelt oder eine Möglichkeit, sich nebenbei etwas dazuzuverdienen. Doch auch wenn der Umfang geringer ist als bei einer Vollzeitstelle, gibt es wichtige Rechte & Pflichten im Minijob, die du als Arbeitnehmer kennen solltest. Seit 2024 liegt die Grenze für einen Minijob bei 538 € pro Monat – ein Update, das zeigt, wie dynamisch sich Arbeitsbedingungen ändern können. Also, legen wir los und klären, was du wirklich wissen musst, um in deinem Minijob durchzustarten!
INHALT
Was genau ist ein Minijob und welche Arten gibt es?
Ein Minijob, auch geringfügige Beschäftigung genannt, ist ein Arbeitsverhältnis, bei dem das monatliche Einkommen 538 € nicht übersteigt. Diese Form der Beschäftigung ist sozialversicherungsfrei, was bedeutet, dass keine Beiträge zur Arbeitslosen- und Krankenversicherung anfallen. Es gibt zwei Hauptarten von Minijobs: zum einen den gewerblichen Minijob, der in Unternehmen aller Branchen angesiedelt sein kann, und zum anderen den Haushalts-Minijob, der Tätigkeiten in privaten Haushalten umfasst.
Als Minijobber hast du die Wahl: Du kannst dich entweder von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen oder Beiträge leisten, um vollständige Ansprüche zu erwerben. Diese Entscheidung sollte gut überlegt sein, denn sie hat langfristige Auswirkungen auf deine Rentenansprüche. Denke daran, dass du als Minijobber grundsätzlich den gleichen Arbeitsschutz genießt wie ein Vollzeitbeschäftigter – dazu gehören das Arbeitszeitgesetz, der Kündigungsschutz und das Entgeltfortzahlungsgesetz. Doch kommen wir nur zu den offensichtlicheren Punkten: Rechte und Pflichten im Minijob.
Deine Rechte: Von Urlaub bis zum Arbeitszeugnis
Als Minijobber hast du Anspruch auf bezahlten Urlaub. Die Höhe des Urlaubsanspruchs richtet sich nach der Anzahl der Arbeitstage pro Woche. Bei einer Fünf-Tage-Woche stehen dir beispielsweise mindestens 20 Urlaubstage im Jahr zu. Auch bezahlte Feiertage und im Krankheitsfall die Lohnfortzahlung gehören zu deinen Rechten. Und nicht zu vergessen: das Recht auf ein Arbeitszeugnis bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
Ein weiteres wichtiges Recht ist der Anspruch auf den Mindestlohn. Seit seiner Einführung müssen auch Minijobber mindestens diesen gesetzlich festgelegten Stundenlohn erhalten. Achte darauf, dass deine Arbeitszeit in Relation zu deinem Verdienst steht und du nicht mehr arbeitest, als es der Mindestlohn erlaubt. Hier ist ein einfacher Tipp: Kontrolliere regelmäßig deine Arbeitszeiten und setze dich mit deinem Arbeitgeber in Verbindung, wenn du Unstimmigkeiten feststellst. So kannst du sicherstellen, dass deine Rechte gewahrt bleiben.
Wo es Rechte gibt, gibt es auch Pflichten: Diese solltest du im Minijob nicht vergessen
Zwar genießt du als Minijobber viele Rechte, doch es gibt auch Pflichten, die du beachten musst. Dazu gehört in erster Linie die Pflicht zur Arbeitsleistung. Du musst die vereinbarten Arbeitszeiten einhalten und die dir übertragenen Aufgaben sorgfältig ausführen. Außerdem bist du zur Verschwiegenheit über betriebliche Interna verpflichtet und musst die Betriebsordnung beachten. Des Weiteren hast du die Pflicht, dich bei Krankheit unverzüglich beim Arbeitgeber zu melden und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorzulegen, wenn die Krankheit länger als drei Tage dauert. Auch die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und die Sorge für die dir anvertrauten Arbeitsmittel gehören zu deinen Pflichten. Beachte, dass Verstöße gegen deine Pflichten arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können, bis hin zur Kündigung.
Sozialversicherung: Was wird abgeführt, was nicht?
Ein häufiges Missverständnis bei Minijobs ist die Annahme, dass keine Sozialabgaben anfallen. Richtig ist, dass du als Minijobber in der Kranken- und Arbeitslosenversicherung befreit bist. Allerdings gibt es Ausnahmen, zum Beispiel, wenn es sich um eine kurzfristige Beschäftigung handelt oder wenn du neben deinem Studium arbeitest.
Bei der Rentenversicherung sieht es anders aus: Hier besteht grundsätzlich Versicherungspflicht. Du kannst dich allerdings davon befreien lassen, solltest dann aber bedenken, dass du dadurch weniger Rentenansprüche erwirbst. Dein Arbeitgeber führt pauschale Beiträge zur Renten- und Krankenversicherung sowie eine Pauschale für die Lohnsteuer ab. Diese Pauschalabgaben betragen insgesamt nur einen kleinen Prozentsatz deines Gehalts und werden nicht von deinem Lohn abgezogen, sondern vom Arbeitgeber getragen.
Minijob und Steuern: Muss ich eine Steuererklärung machen?
Im Minijob musst du dich normalerweise nicht um die Lohnsteuer kümmern, da dein Arbeitgeber eine Pauschalsteuer direkt an das Finanzamt abführt. Diese Pauschalsteuer beträgt 2% des Arbeitsentgelts und wird nicht von deinem Lohn abgezogen. Du bist also in der Regel von der Pflicht befreit, eine Steuererklärung abzugeben, wenn du ausschließlich als Minijobber tätig bist. Es gibt jedoch Situationen, in denen du trotzdem eine Steuererklärung einreichen solltest oder musst. Zum Beispiel, wenn du neben deinem Minijob noch einer weiteren Beschäftigung nachgehst oder wenn du andere Einkünfte hast, die über den Grundfreibetrag hinausgehen. In solchen Fällen kann es sein, dass du Steuern nachzahlen musst. Ein Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein kann dir hier weiterhelfen und prüfen, ob und in welcher Höhe Steuern anfallen.
Worauf du bei deinem Arbeitsvertrag achten solltest
Dein Arbeitsvertrag ist die Grundlage deines Minijobs und sollte alle wichtigen Details deines Arbeitsverhältnisses schriftlich festhalten. Achte darauf, dass dein Vertrag Angaben zu Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch, Lohn und Kündigungsfristen enthält. Es ist wichtig, dass du deinen Vertrag gründlich durchliest und bei Unklarheiten nachfragst, bevor du ihn unterschreibst.
5 Tipps für den Alltag im Minijob
Um in deinem Minijob erfolgreich zu sein und deine Rechte & Pflichten im Minijob vollständig zu wahren, gibt es einige einfache Tipps, die du beherzigen solltest:
- Halte die vereinbarten Arbeitszeiten ein und melde dich rechtzeitig, wenn du einmal nicht kommen kannst.
- Kommunikation ist der Schlüssel zu einem guten Verhältnis zu deinem Arbeitgeber.
- Außerdem solltest du darauf achten, dass du deine Pausenzeiten einhältst und dich nicht überarbeitest.
- Ein weiterer wichtiger Tipp ist, dass du dich über Änderungen im Arbeitsrecht informierst. Gesetze und Regelungen können sich ändern – wie die Anhebung der Verdienstgrenze für Minijobs auf 538 € im Jahr 2024. Indem du auf dem Laufenden bleibst, kannst du sicherstellen, dass du deine Rechte kennst und einfordern kannst.
- Und schließlich: Zögere nicht, Fragen zu stellen, wenn dir etwas unklar ist. Es ist besser, einmal zu viel nachgefragt zu haben, als später Probleme zu bekommen, weil du etwas übersehen hast.
Minijobs sind zwar klein in ihrem Umfang, aber groß, wenn es um die Vielzahl an Regelungen geht, die beachtet werden müssen. Mit diesem Ratgeber bist du gut gerüstet, um deine Rechte & Pflichten im Minijob zu kennen und zu wahren. Pack es an und nutze die Möglichkeiten, die dir ein Minijob bietet, ohne dabei deine Sicherheit und deine Ansprüche aus den Augen zu verlieren.
FAQs zum Thema Rechte & Pflichten im Minijob
Kann ich als Minijobber auch krank werden?
Na klar, du bist doch kein Roboter! Wenn du als Minijobber krank wirst, hast du wie jeder andere Arbeitnehmer auch Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Das bedeutet, dein Arbeitgeber zahlt dir bis zu 6 Wochen lang weiter dein Gehalt. Aber Achtung: Du musst eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, also eine Krankschreibung vom Arzt, rechtzeitig bei deinem Chef abgeben. Also, wenn du dich mal nicht gut fühlst, geh zum Arzt, ruh dich aus und sorge dafür, dass du schnell wieder auf die Beine kommst!
Was passiert mit meinem Minijob, wenn ich eine Hauptbeschäftigung aufnehme?
Wenn du neben deinem Minijob noch eine Hauptbeschäftigung annimmst, musst du ein paar Dinge beachten. Dein Minijob bleibt steuer- und sozialversicherungsfrei, solange du die Grenze von 538 Euro im Monat nicht überschreitest. Aber: Dein Hauptjob wird ganz normal versteuert und ist sozialversicherungspflichtig. Das kann bedeuten, dass du mit beiden Jobs zusammen mehr Steuern zahlen musst. Also, check am besten vorher, wie sich das auf deine Kohle auswirkt, damit am Ende des Monats keine bösen Überraschungen auf dich warten. Und jetzt ran an die Arbeit!
Wie sieht es mit dem Urlaubsanspruch im Minijob aus, welche Rechte und Pflichten greifen?
Also, stell dir vor, du hast einen Minijob und fragst dich: Hab ich eigentlich auch Urlaub verdient? Die Antwort ist: Klaro! Auch als Minijobber hast du Anspruch auf bezahlten Urlaub. Die genaue Anzahl der Tage richtet sich nach dem, was im Arbeitsvertrag steht oder, falls dort nichts drinsteht, nach dem Bundesurlaubsgesetz. Das bedeutet, du hast mindestens Anspruch auf 4 Wochen bezahlten Urlaub im Jahr. Wenn du also nur an bestimmten Tagen in der Woche arbeitest, wird dein Urlaubsanspruch anteilig berechnet. Pack schon mal die Badesachen ein!