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Was muss ich bei einer externen Abiturprüfung beachten?

Du stehst vor der Herausforderung, das Abitur als Externer zu machen? Das ist ein anspruchsvoller, aber durchaus machbarer Weg zur Hochschulreife. In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du alles Wichtige zur Vorbereitung und Durchführung einer externen Abiturprüfung. Von den formalen Voraussetzungen über Lerntipps bis hin zum Prüfungsablauf – hier findest du die entscheidenden Informationen für deinen Erfolg.

Voraussetzungen und Anmeldung zur externen Abiturprüfung

Bevor du dich in die Prüfungsvorbereitung stürzt, musst du zunächst die formalen Voraussetzungen für eine externe Abiturprüfung erfüllen. In der Regel gelten folgende Bedingungen:

  • Du musst mindestens 18 Jahre alt sein (in einigen Bundesländern 19 Jahre)
  • Du darfst im vorherigen Schuljahr keine gymnasiale Oberstufe besucht haben
  • Du darfst die Abiturprüfung höchstens einmal nicht bestanden haben
  • Du musst dich angemessen auf die Prüfung vorbereitet haben

Die Anmeldung zur externen Abiturprüfung erfolgt beim zuständigen Schulamt oder der Schulbehörde deines Bundeslandes. Wichtig: Informiere dich frühzeitig über die genauen Anmeldefristen, da diese je nach Bundesland variieren können.[1] Du musst bei der Anmeldung in der Regel folgende Unterlagen einreichen:

  • Lebenslauf mit Passbild und Angaben zur bisherigen Ausbildung
  • Beglaubigte Kopien deiner Schulabschlusszeugnisse
  • Nachweis über den mittleren Schulabschluss
  • Bericht über deine Prüfungsvorbereitung in den einzelnen Fächern
  • Angaben zu deinen gewählten Prüfungsfächern

Einige Bundesländer verlangen zudem eine Prüfungsgebühr, die zwischen 100 und 400 Euro liegen kann. In manchen Ländern wie Nordrhein-Westfalen ist die Prüfung jedoch kostenfrei.[2] Erkundige dich am besten direkt bei der zuständigen Behörde nach den genauen Modalitäten in deinem Bundesland.

Prüfungsfächer und Fächerwahl

Bei einer externen Abiturprüfung musst du dich in der Regel in acht Fächern prüfen lassen. Davon werden vier Fächer schriftlich und vier mündlich geprüft. Die Fächerwahl ist entscheidend für deinen Prüfungserfolg, daher solltest du sie sorgfältig planen. Folgende Vorgaben gelten in den meisten Bundesländern:

Pflichtfächer Wahlmöglichkeiten
Deutsch, Mathematik, eine Fremdsprache Naturwissenschaft, Gesellschaftswissenschaft, weitere Fremdsprache, künstlerisches Fach

Du musst aus jedem der drei Aufgabenfelder (sprachlich-literarisch-künstlerisch, gesellschaftswissenschaftlich, mathematisch-naturwissenschaftlich) mindestens ein Fach wählen. Zudem müssen zwei Fächer als Leistungskurse auf erhöhtem Niveau geprüft werden.[1]

Bei der Fächerwahl solltest du deine Stärken und Interessen berücksichtigen, aber auch strategisch vorgehen. Wähle Fächer, in denen du gute Chancen auf eine hohe Punktzahl hast. Gleichzeitig solltest du darauf achten, dass deine Fächerkombination dir möglichst viele Studien- und Berufsmöglichkeiten offenhält.

Prüfungsvorbereitung und Lernstrategien

Die Vorbereitung auf eine externe Abiturprüfung erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin und effektives Zeitmanagement. Anders als Schüler an einem Gymnasium musst du den gesamten Lernstoff selbstständig erarbeiten. Hier einige bewährte Strategien für eine erfolgreiche Prüfungsvorbereitung:

  1. Erstelle einen detaillierten Lernplan für die gesamte Vorbereitungszeit
  2. Teile den Lernstoff in überschaubare Einheiten ein
  3. Nutze verschiedene Lernmethoden wie Mind-Mapping oder die Loci-Methode
  4. Übe regelmäßig das Lösen von Abituraufgaben unter Zeitdruck
  5. Bilde Lerngruppen oder suche dir einen Lernpartner für Motivation und Austausch

Eine gute Möglichkeit zur strukturierten Vorbereitung bieten spezielle Vorbereitungskurse für externe Prüflinge. Diese werden von privaten Bildungsträgern, aber auch von einigen Volkshochschulen angeboten. In den Kursen erhältst du nicht nur fachliche Unterstützung, sondern auch wertvolle Tipps zur Prüfungstaktik.[2]

Achte bei der Vorbereitung besonders darauf, die aktuellen Prüfungsanforderungen und Schwerpunktthemen für dein Bundesland zu berücksichtigen. Diese findest du in der Regel auf den Webseiten der zuständigen Schulbehörden.

Tipp: Nutze offizielle Lernmaterialien

Besorge dir unbedingt die offiziellen Abituraufgaben der letzten Jahre für deine Prüfungsfächer. Diese geben dir einen guten Einblick in Aufgabentypen und Anforderungsniveau der Prüfung.

Ablauf der schriftlichen Prüfungen

Die schriftlichen Prüfungen bilden den ersten Teil der externen Abiturprüfung. Sie finden in der Regel an aufeinanderfolgenden Tagen statt. Der genaue Ablauf und die Prüfungsdauer können je nach Bundesland variieren, aber folgende Eckpunkte gelten meist:

  • Pro Tag wird ein Fach geprüft
  • Die Prüfungsdauer beträgt in Leistungskursfächern meist 4-5 Stunden, in Grundkursfächern 3-4 Stunden
  • Du erhältst mehrere Aufgaben zur Auswahl
  • In Fremdsprachen gibt es oft einen Hörverstehensteil

Vor Beginn der Prüfung musst du dich ausweisen können. Bring also unbedingt deinen Personalausweis mit. Außerdem solltest du rechtzeitig am Prüfungsort erscheinen, um in Ruhe deinen Platz zu finden und dich zu sammeln.

Während der Prüfung darfst du nur die zugelassenen Hilfsmittel verwenden. Dazu gehören in der Regel ein Wörterbuch für Rechtschreibung, ein Fremdsprachenwörterbuch und ein Taschenrechner. Die genauen Bestimmungen erfährst du bei der Prüfungsanmeldung.[1]

Nach Abgabe der Prüfungsarbeiten werden diese von mindestens zwei Fachlehrern korrigiert und bewertet. Die Ergebnisse erfährst du in der Regel erst einige Wochen später.

Ablauf der mündlichen Prüfungen

Die mündlichen Prüfungen finden meist einige Wochen nach den schriftlichen Prüfungen statt. Sie dauern pro Fach in der Regel 20-30 Minuten, wobei du zunächst eine Vorbereitungszeit von etwa 30 Minuten hast. Der typische Ablauf sieht so aus:

  1. Du erhältst eine Aufgabenstellung und bereitest dich in einem separaten Raum vor
  2. In der Prüfung präsentierst du zunächst deine Lösung (ca. 10 Minuten)
  3. Anschließend folgt ein Prüfungsgespräch zu weiterführenden Fragen

In den Fremdsprachen wird die Prüfung größtenteils in der jeweiligen Sprache geführt. Oft gibt es hier auch einen Hörverstehensteil oder eine Bildbeschreibung.[2]

Wichtig für die mündlichen Prüfungen ist eine klare und strukturierte Darstellung deiner Gedanken. Übe im Vorfeld, frei zu einem Thema zu sprechen und deine Argumente logisch zu gliedern. Auch deine Körpersprache und ein selbstsicheres Auftreten können einen positiven Eindruck hinterlassen.

Bewertung und Bestehensregeln

Die Bewertung der externen Abiturprüfung erfolgt nach dem gleichen Punktesystem wie bei regulären Abiturprüfungen. Jede Prüfungsleistung wird mit 0 bis 15 Punkten bewertet, wobei 15 Punkte der Note 1+ entsprechen. Um die Prüfung zu bestehen, musst du in der Gesamtqualifikation mindestens 300 von 900 möglichen Punkten erreichen.

Die Gesamtqualifikation setzt sich wie folgt zusammen:

Prüfungsteil Maximale Punktzahl
Schriftliche Prüfungen 600 Punkte (4 Fächer x 15 Punkte x 10)
Mündliche Prüfungen 300 Punkte (4 Fächer x 15 Punkte x 5)

Zusätzlich gelten folgende Bestehensregeln:

  • In mindestens zwei Prüfungsfächern musst du mindestens 5 Punkte (Note 4) erreichen
  • In keinem Prüfungsfach darfst du 0 Punkte haben
  • In den beiden Leistungskursfächern musst du zusammen mindestens 70 Punkte erreichen

Wenn du in einem schriftlichen Prüfungsfach weniger als 5 Punkte erzielst, kannst du in diesem Fach eine mündliche Nachprüfung ablegen. Das Ergebnis der Nachprüfung wird dann mit der Note der schriftlichen Prüfung im Verhältnis 1:2 verrechnet.[1]

Nach der Prüfung: Möglichkeiten und nächste Schritte

Herzlichen Glückwunsch! Du hast die externe Abiturprüfung bestanden und damit die allgemeine Hochschulreife erworben. Damit stehen dir nun vielfältige Möglichkeiten offen:

  • Du kannst an jeder deutschen Hochschule ein Studium aufnehmen
  • Viele Ausbildungsberufe stehen dir offen, insbesondere im gehobenen Dienst
  • Auch im Ausland wird dein deutsches Abitur in der Regel anerkannt

Wichtig: Bewahre dein Abiturzeugnis sorgfältig auf, da du es für Bewerbungen an Hochschulen oder bei Arbeitgebern benötigst. Oft werden beglaubigte Kopien verlangt.

Solltest du die Prüfung nicht bestanden haben, hast du in den meisten Bundesländern die Möglichkeit, sie einmalig zu wiederholen. Nutze die Zeit bis zur Wiederholungsprüfung, um gezielt an deinen Schwächen zu arbeiten. In einigen Bundesländern kannst du bei Nichtbestehen des Abiturs auch den schulischen Teil der Fachhochschulreife erwerben.[2]

Unabhängig vom Prüfungsergebnis ist es wichtig, dass du stolz auf deine Leistung bist. Die Vorbereitung und Durchführung einer externen Abiturprüfung erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen – Fähigkeiten, die dir in deinem weiteren Lebensweg sicher von Nutzen sein werden.

Quellen

    1. Schulministerium NRW: Abiturprüfung für Externe (abgerufen am 12.11.2024)
    2. Abitur.com: Abitur per Externenprüfung machen (abgerufen am 12.11.2024)
    3. Wikipedia: Abitur für Nichtschüler (abgerufen am 12.11.2024)
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FAQs zum Thema Was muss ich bei einer externen Abiturprüfung beachten?

Wie lange dauert die Vorbereitung auf eine externe Abiturprüfung?

Die Vorbereitungszeit für eine externe Abiturprüfung variiert je nach deinem Vorwissen und deiner Lernintensität. In der Regel solltest du mindestens ein Jahr einplanen. Viele Prüflinge bereiten sich sogar zwei Jahre lang vor. Es ist wichtig, dass du dir einen realistischen Zeitplan erstellst. Berücksichtige dabei auch Phasen für Wiederholungen und Probeklausuren. Plane zudem Puffer für unvorhergesehene Ereignisse ein. Denk daran: Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Kann ich während der Vorbereitung auf die externe Abiturprüfung arbeiten?

Grundsätzlich ist es möglich, neben der Prüfungsvorbereitung zu arbeiten, allerdings solltest du die Herausforderung nicht unterschätzen. Eine Teilzeitbeschäftigung von 15-20 Stunden pro Woche ist oft noch machbar. Wichtig ist, dass du genügend Zeit und Energie für das Lernen hast. Strukturiere deinen Alltag sorgfältig und setze klare Prioritäten. Informiere deinen Arbeitgeber über dein Vorhaben – vielleicht kann er dir flexible Arbeitszeiten anbieten. Bedenke auch, dass du in den Wochen vor den Prüfungen vermutlich weniger oder gar nicht arbeiten kannst.

Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es bei der Vorbereitung?

Es gibt verschiedene Wege, um Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung zu erhalten. Viele Volkshochschulen bieten spezielle Kurse für externe Abiturienten an. Auch private Bildungsträger haben oft passgenaue Angebote im Programm. Online findest du zahlreiche Lernplattformen mit Übungsmaterialien und Erklärvideos. Für den persönlichen Austausch sind Lerngruppen oder Tandempartner hilfreich. In einigen Städten gibt es sogar Selbsthilfegruppen für externe Abiturienten. Zögere auch nicht, bei Fragen die zuständige Schulbehörde zu kontaktieren – sie kann dir wertvolle Informationen zum Prüfungsablauf geben.

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