Nachhaltige Mode & Produkte

Mode fasten: Wie du lernst, mit weniger glücklicher zu sein

Mein Kleiderschrank platzt aus allen Nähten, aber ich habe trotzdem ‘nichts anzuziehen’. Kommt dir das bekannt vor? Für mich war das der Anstoß, mich mit dem Thema Mode fasten auseinanderzusetzen – und es hat so viel mehr bewegt, als ich dachte.

Was ist Mode-Fasten überhaupt?

Die Idee des Mode-Fastens schwirrt ja schon eine Weile durchs Netz, und ehrlich gesagt, dachte ich anfangs: Klingt nach noch mehr Regeln und Verzicht, wo ich doch eigentlich nur ein paar neue, coole Outfits brauche. Aber Mode fasten ist im Kern etwas ganz anderes. Es geht darum, für eine bestimmte Zeit bewusst keine neue Kleidung oder Accessoires zu kaufen. Ziel ist es nicht, sich zu kasteien, sondern den eigenen Konsum zu hinterfragen und die Beziehung zu den Dingen, die man bereits besitzt, neu zu definieren. Man könnte auch sagen, es ist eine Art Entdeckungsreise im eigenen Kleiderschrank. Dabei geht es weniger um strikte Enthaltsamkeit als vielmehr um eine neue Wertschätzung für das Vorhandene und eine Pause vom ständigen Kaufimpuls.

Für mich war der Gedanke, mal eine Weile nichts Neues zu shoppen, erstmal eine Herausforderung. Gerade wenn man, so wie ich, Mode liebt und sich gerne von Trends auf Social Media inspirieren lässt. Doch genau dieser ständige Strom an Neuem führt oft dazu, dass der eigene Schrank überquillt, man aber trotzdem das Gefühl hat, nichts Passendes zu besitzen. Mode-Fasten kann hier eine Art Reset-Knopf sein. Es schafft Raum, den eigenen Stil klarer zu sehen und herauszufinden, was man wirklich gerne trägt, abseits von kurzlebigen Hypes. Es ist eine Chance, die eigene Kreativität beim Zusammenstellen von Outfits neu zu entfachen und vielleicht sogar vergessene Schätze wiederzufinden.

Die Vorbereitung: Dein Kleiderschrank-Check-up

Bevor du dich ins Abenteuer Mode-Fasten stürzt, ist eine kleine Bestandsaufnahme Gold wert. Ich habe das am Anfang etwas unterschätzt und dachte, ich starte einfach mal. Aber ein klarer Blick auf das, was da ist, hilft ungemein, die Fastenzeit gut zu überstehen und auch wirklich davon zu profitieren. Es ist ein bisschen so, als würdest du für eine Reise packen – du schaust ja auch vorher, was du schon hast und was du wirklich brauchst.

Nimm dir dafür ruhig ein, zwei Stunden Zeit, vielleicht an einem Wochenende, mach dir deine Lieblingsmusik an und sieh es als eine Art Date mit deiner Garderobe. Es geht nicht darum, perfektionistisch alles umzukrempeln, sondern ein Gefühl dafür zu bekommen, womit du arbeitest. Das kann sogar richtig Spaß machen, versprochen! Bei mir sind dabei Teile aufgetaucht, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie besitze.

Bestandsaufnahme – Was schlummert da eigentlich?

Der erste Teil ist, wirklich jedes einzelne Kleidungsstück einmal in die Hand zu nehmen. Klingt nach viel Arbeit, aber es lohnt sich. Frage dich bei jedem Teil: Wann habe ich es das letzte Mal getragen? Fühle ich mich wohl darin? Passt es noch zu meinem aktuellen Stil? Sei ehrlich zu dir. Teile, die seit Ewigkeiten ungetragen im Schrank hängen, weil sie nicht mehr passen, kaputt sind oder einfach nicht mehr dein Ding sind, dürfen gehen. Das schafft nicht nur physisch Platz, sondern auch mental. Du könntest eine Kiste für „Vielleicht“, eine für „Spenden/Verkaufen“ und eine für „Reparieren/Upcyclen“ machen.

Versuche, deine Garderobe nach Kategorien zu sortieren: Oberteile, Hosen, Röcke, Kleider, Jacken usw. Das gibt dir einen guten Überblick darüber, wo du vielleicht schon sehr gut ausgestattet bist und wo eventuell echte Lücken bestehen (die du aber erst nach der Fastenzeit füllen würdest!). Ein ehrlicher Blick offenbart oft Überraschungen – ich hatte zum Beispiel gefühlt zwanzig schwarze T-Shirts, aber kaum farbige Oberteile, die ich gerne im Sommer trage. Diese Erkenntnis allein war schon wertvoll für die Zeit nach dem Fasten.

Deine persönlichen Fasten-Regeln definieren

Mode-Fasten ist kein starres Konzept mit allgemeingültigen Gesetzen. Du bestimmst die Regeln, die für dich und deine Situation passen. Überlege dir als Erstes die Dauer. Für den Anfang kann eine Periode von 30 Tagen ein guter Testlauf sein. Manche fasten einen Monat, andere drei Monate, ein halbes Jahr oder sogar länger. Wähle einen Zeitraum, der dich herausfordert, aber nicht überfordert. Es soll ja kein Krampf werden.

Dann lege fest, was genau vom Kaufverbot betroffen ist. Geht es nur um Kleidung? Oder auch um Schuhe, Taschen, Schmuck, Accessoires wie Schals und Gürtel? Was ist mit Geschenken – darfst du Kleidung annehmen? Was ist, wenn etwas Unverzichtbares kaputtgeht, zum Beispiel die einzige Regenjacke mitten im Herbst oder die Lieblingsjeans, die du täglich trägst? Es ist hilfreich, sich für solche Fälle Ausnahmen zu überlegen. Klare eigene Regeln beugen Frust vor. Notiere dir deine Regeln vielleicht sogar, damit du sie parat hast, falls der innere Shopping-Kobold mal wieder anklopft.

Ich habe mir zum Beispiel erlaubt, Socken und Unterwäsche zu ersetzen, falls nötig, und ein Budget für Reparaturen festgelegt. Das hat mir Sicherheit gegeben. Überlege auch, was dein Ziel ist: Geht es dir primär ums Geldsparen, um mehr Nachhaltigkeit, um das Finden deines Stils oder um eine generelle Konsum-Reduktion? Dein Warum zu kennen, kann eine große Motivationshilfe sein.

Die Fastenzeit meistern: Kreativität statt Konsum

Okay, die Regeln stehen, der Schrank ist (zumindest mental) sortiert – jetzt geht’s los! Die Fastenzeit ist der Moment, in dem die Magie passiert. Denn wenn der gewohnte Griff zum Online-Shop oder der Bummel durch die Läden wegfällt, entsteht Raum für Neues. Vor allem für Kreativität im Umgang mit dem, was du hast. Ich war erstaunt, wie viele unterschiedliche Outfits sich plötzlich aus meinem vermeintlich langweiligen Schrankinhalt zaubern ließen.

Es wird Tage geben, da ist es einfach. Und dann gibt es die Momente, in denen eine neue Kollektion online geht oder die beste Freundin mit einer supertollen neuen Tasche um die Ecke kommt. Das ist normal. Wichtig ist, dann nicht gleich das Handtuch zu werfen, sondern Strategien parat zu haben.

Outfits neu entdecken: Die Kunst des Kombinierens

Jetzt ist die Zeit, zum Mode-Alchemisten im eigenen Kleiderschrank zu werden. Probiere Kombinationen aus, auf die du vorher nie gekommen wärst. Ein schickes Kleid mit Sneakern und einer Jeansjacke? Ein Sommertop unter einem Blazer für kühlere Tage? Spiele mit Accessoires – ein Gürtel, ein Tuch oder anderer Schmuck können einem bekannten Outfit einen komplett neuen Dreh geben. Accessoires sind oft unterschätzte Verwandlungskünstler.

Fotografiere Outfits, die dir gefallen. So baust du dir nach und nach eine eigene kleine Inspirationsdatenbank auf, auf die du zurückgreifen kannst, wenn du mal wieder denkst, du hättest nichts anzuziehen. Eine Methode, die mir viel Spaß gemacht hat, ist die „10×10 Challenge“: Wähle zehn Kleidungsstücke (inklusive Schuhe, aber ohne Unterwäsche oder Sportkleidung) aus und versuche, daraus für zehn Tage jeden Tag ein neues Outfit zu kreieren. Das schärft den Blick für vielseitige Basics und Kombinationsmöglichkeiten enorm.

Du könntest auch eine Freundin einladen und ihr könnt euch gegenseitig mit euren vorhandenen Sachen stylen. Manchmal sieht ein anderer Blickwinkel ganz neue Potenziale in Teilen, die man selbst schon abgeschrieben hatte. Und es macht einfach Laune!

Versuchungen widerstehen: Strategien für den Alltag

Die größte Hürde sind oft die alltäglichen Verlockungen. Der Newsletter mit dem Sale-Angebot, der Instagram-Post mit dem neuesten Trendteil, der Schaufensterbummel auf dem Weg zur Arbeit. Hier ein paar Dinge, die mir geholfen haben:

  • Newsletter abbestellen: Zumindest für die Dauer des Fastens. Was du nicht siehst, kann dich auch nicht in Versuchung führen. Das ist ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Schritt.
  • Social Media bewusst nutzen: Entfolge Accounts, die bei dir ständig den „Haben-wollen-Reflex“ auslösen. Folge stattdessen Profilen, die Inspiration für das Styling vorhandener Kleidung bieten oder sich mit nachhaltiger Mode beschäftigen. Es gibt tolle Accounts, die zeigen, wie man kreativ mit dem umgeht, was man hat.
  • Wunschliste führen: Wenn du etwas siehst, das dir gefällt, schreibe es auf eine Wunschliste. Mit Datum. Und dann warte. Oft verfliegt der akute Wunsch nach ein paar Tagen oder Wochen von selbst. Nach dem Fasten kannst du die Liste durchgehen und schauen, was dir immer noch wirklich wichtig ist.
  • Alternative Belohnungen: Oft ist Shoppen ja auch eine Art Belohnung oder Stimmungsaufheller. Überlege dir andere Dinge, mit denen du dir eine Freude machen kannst: ein gutes Buch, ein Treffen mit Freunden, ein Ausflug in die Natur, ein neues Rezept ausprobieren.
  • Den Fokus verschieben: Nutze die Zeit und Energie, die du sonst ins Shoppen investieren würdest, für andere Dinge. Vielleicht wolltest du schon immer mal ein neues Hobby anfangen oder ein altes wiederbeleben?

Mir hat es auch geholfen, mir mein „Warum“ immer wieder vor Augen zu führen. Warum mache ich das Mode-Fasten? Die Freude an der wachsenden Kreativität und das gute Gefühl, bewusster zu handeln, waren für mich oft stärker als der kurzfristige Kaufanreiz.

Wenn doch mal was Neues her muss (oder soll)

Es kann Situationen geben, in denen während des Mode Fastens ein Neukauf unumgänglich erscheint. Vielleicht eine Hochzeit, für die du absolut nichts Passendes im Schrank hast, oder ein Jobwechsel, der einen bestimmten Dresscode erfordert. Hier ist es wichtig, ehrlich zu sein: Brauche ich das wirklich, oder ist es nur ein starker Wunsch? Wenn es ein echtes Bedürfnis ist, versuche, kreative Lösungen zu finden, bevor du kaufst. Kannst du dir etwas von Freunden leihen? Gibt es die Möglichkeit, Kleidung zu mieten? Das ist gerade für besondere Anlässe eine tolle Option.

Falls ein Kauf unumgänglich ist, versuche, ihn so bewusst wie möglich zu gestalten. Recherchiere, setze auf Qualität und überlege, ob das Teil vielseitig kombinierbar ist und du es auch nach dem Anlass noch oft tragen wirst. Second-Hand-Läden oder Online-Plattformen für gebrauchte Kleidung können hier wahre Schatzgruben sein. Ein bewusster Second-Hand-Kauf ist oft befriedigender als ein schneller Impulskauf neuer Ware. Es geht nicht darum, dogmatisch zu sein, sondern darum, alte Gewohnheiten zu durchbrechen und neue, überlegtere Wege zu finden.

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Mode-Fasten Checkliste für den Start

Überlegst du, es selbst einmal auszuprobieren? Hier ein paar Denkanstöße für den Anfang:

  • Dein Warum definieren: Was möchtest du mit dem Mode-Fasten erreichen? Schreibe es dir auf.
  • Dauer festlegen: Wähle einen realistischen Zeitraum, z.B. 30 Tage, 3 Monate.
  • Regeln aufstellen: Was ist tabu (Kleidung, Schuhe, Accessoires)? Welche Ausnahmen gibt es (z.B. Ersatz für Defektes)?
  • Kleiderschrank sichten: Verschaffe dir einen Überblick. Was hast du, was liebst du, was kann weg?
  • Inspirationsquellen suchen: Finde Blogs, Social Media Accounts oder Freunde, die dich beim kreativen Kombinieren unterstützen.
  • Alternativen zum Shoppen überlegen: Was tust du, wenn der Kaufanreiz kommt? Welche anderen Belohnungen gibt es?

Das Wichtigste: Sei nicht zu streng mit dir. Es ist ein Prozess und jede Erfahrung zählt!

Die Früchte des Fastens: Was es dir bringt

Mode fasten ist so viel mehr als nur der Verzicht auf Shopping. Die positiven Effekte sind oft überraschend vielfältig und gehen weit über einen aufgeräumten Kleiderschrank hinaus. Ich habe festgestellt, dass sich nicht nur mein Konsumverhalten, sondern auch meine Einstellung zu mir selbst und zu meiner Umwelt verändert hat. Es ist ein Prozess, der anfänglich vielleicht etwas Disziplin erfordert, aber die Belohnungen sind es wert.

Am Anfang dachte ich, es würde mir schwerfallen, auf die kleinen Glücksmomente durch neue Kleidung zu verzichten. Aber stattdessen habe ich ganz andere, viel nachhaltigere Quellen der Freude entdeckt. Es ist ein gutes Gefühl, die Kontrolle zurückzugewinnen und nicht mehr jedem Trend hinterherzujagen.

Ein neuer Blick auf deinen Stil

Einer der spannendsten Effekte des Modefastens ist die Schärfung des eigenen Stils. Wenn du gezwungen bist, mit dem zu arbeiten, was du hast, beginnst du automatisch, genauer hinzusehen. Welche Schnitte stehen dir wirklich? In welchen Farben fühlst du dich wohl? Welche Materialien magst du auf deiner Haut? Du lernst, deine vorhandenen Kleidungsstücke wertzuschätzen und sie so zu kombinieren, dass sie deine Persönlichkeit unterstreichen. Fehlkäufe werden seltener, weil du deine Vorlieben besser kennst.

Bei mir hat das dazu geführt, dass ich mich von dem Druck befreit habe, jeden Trend mitmachen zu müssen. Stattdessen habe ich eine Art Uniform für mich entwickelt, Lieblingsteile, die ich immer wieder neu kombiniere und in denen ich mich einfach gut und authentisch fühle. Dieses Selbstbewusstsein, den eigenen Stil gefunden zu haben, ist unbezahlbar und strahlt auch nach außen.

Spürbare Erleichterung für Geldbeutel und Umwelt

Dieser Punkt ist ziemlich offensichtlich, aber nicht zu unterschätzen: Wenn du keine Kleidung kaufst, sparst du Geld. Dieses gesparte Geld kannst du für andere Dinge verwenden – Erlebnisse, Hobbys, Weiterbildung oder um es einfach auf die hohe Kante zu legen. Es ist erstaunlich, wie viel da über ein paar Monate zusammenkommen kann, selbst wenn man vorher dachte, man würde gar nicht so viel für Kleidung ausgeben. Für mich war es eine echte Augenöffnung, mal zu tracken, wie viel Geld früher unbemerkt in Fast Fashion geflossen ist.

Darüber hinaus leistest du einen Beitrag zum Umweltschutz. Die Modeindustrie ist einer der größten Umweltverschmutzer weltweit. Durch bewussten Konsum und die längere Nutzung deiner Kleidung reduzierst du deinen ökologischen Fußabdruck. Jedes nicht gekaufte Fast-Fashion-Teil hilft Ressourcen zu schonen. Dieses Wissen kann ein sehr befriedigendes Gefühl geben und motiviert, auch nach der Fastenzeit achtsamer zu bleiben.

Mehr Zeit und Energie für andere Dinge

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie viel Zeit das Shoppen eigentlich in Anspruch nimmt? Das Stöbern in Online-Shops, der Bummel durch die Stadt, das Anprobieren, das Zurückschicken von Dingen, die nicht passen. Diese Zeit und auch die mentale Energie, die damit verbunden ist, werden durch das Mode fasten frei. Ich habe diese neu gewonnene Zeit genutzt, um mich mehr mit Freunden zu treffen, Sport zu machen oder einfach mal ein Buch zu lesen.

Es ist, als würde man ein Fenster aufmachen und frische Luft hereinlassen. Der Kopf wird freier, wenn er sich nicht ständig mit der nächsten Anschaffung beschäftigen muss. Diese Entlastung kann sich positiv auf viele Lebensbereiche auswirken und mehr Raum für Kreativität und persönliche Weiterentwicklung schaffen.

Nach dem Fasten ist vor dem Fasten? Langfristige Gewohnheiten

Die Mode-Fastenzeit ist irgendwann vorbei. Und dann? Fällt man zurück in alte Muster? Das ist natürlich eine der großen Fragen. Für mich war klar, dass ich nicht einfach da weitermachen wollte, wo ich aufgehört habe. Die Erfahrungen und Erkenntnisse waren zu wertvoll, um sie einfach zu ignorieren. Das Ziel ist ja nicht, lebenslang auf neue Kleidung zu verzichten, sondern einen bewussteren und nachhaltigeren Umgang damit zu finden.

Es geht darum, die gelernten Lektionen in den Alltag zu integrieren. Die Freude am Kombinieren, die Wertschätzung für Qualität und die kritische Haltung gegenüber schnellen Trends – all das kann bleiben. Es ist ein bisschen wie nach einer erfolgreichen Ernährungsumstellung: Man möchte die positiven Effekte beibehalten.

Bewusste Kaufentscheidungen treffen

Wenn du nach dem Fasten wieder beginnst, Kleidung zu kaufen, wirst du es wahrscheinlich mit anderen Augen tun. Die Impulskäufe verlieren ihren Reiz. Stattdessen fragst du dich vielleicht: Brauche ich das wirklich? Passt es zu meinem Stil und zu den Dingen, die ich schon habe? Ist die Qualität gut, sodass ich lange Freude daran haben werde? Wo und unter welchen Bedingungen wurde es hergestellt? Diese Fragen helfen, Fehlkäufe zu vermeiden und in Lieblingsteile zu investieren.

Eine gute Methode ist die „Eine rein, eine raus“-Regel: Für jedes neue Teil, das in deinen Schrank einzieht, muss ein altes gehen. Das hilft, die Menge an Kleidung im Griff zu behalten. Überlege auch, ob es Alternativen zum Neukauf gibt: Second Hand, Kleidertauschpartys oder das Leihen von Kleidung sind tolle Möglichkeiten, um Abwechslung in die Garderobe zu bringen, ohne ständig Neues zu produzieren.

Hier eine kleine Gegenüberstellung, wie sich die Perspektive ändern kann:

Früherer Gedanke (Impulskauf) Neuer Gedanke (Bewusster Kauf)
„Das ist gerade im Angebot, das nehme ich mit!“ „Brauche ich das wirklich oder lockt nur der Preis?“
„Alle tragen das, das brauche ich auch.“ „Passt das zu meinem persönlichen Stil und zu meiner Figur?“
„Ich habe nichts anzuziehen für die Party.“ „Kann ich etwas aus meinem Schrank neu kombinieren oder mir etwas leihen?“
„Das ist so günstig, da kann man nichts falsch machen.“ „Wie ist die Qualität? Werde ich es oft und gerne tragen?“
„Shoppen macht glücklich.“ „Was macht mich langfristig zufrieden und was sind meine wahren Bedürfnisse?“

Pflege und Reparatur: Liebe deine Kleidung länger

Ein weiterer wichtiger Punkt für einen nachhaltigen Umgang mit Mode ist die Pflege deiner Kleidung. Wenn du Teile besitzt, die du wirklich liebst und die vielleicht auch etwas mehr gekostet haben, wirst du sie automatisch sorgsamer behandeln. Achte auf die Waschhinweise, repariere kleine Löcher oder abgerissene Knöpfe sofort. Das ist oft einfacher, als man denkt, und es gibt viele tolle Anleitungen im Internet.

Die Fähigkeit, kleine Reparaturen selbst durchzuführen, verlängert die Lebensdauer deiner Lieblingsteile erheblich. Es ist auch ein Akt der Wertschätzung gegenüber den Ressourcen und der Arbeit, die in jedem Kleidungsstück stecken. Und falls du mal nicht weiterweißt: Ein lokaler Schneider kann oft Wunder wirken und ist eine nachhaltige Alternative zum Wegwerfen und Neukaufen.

Ich habe während meiner Fastenzeit angefangen, mich mehr mit Themen wie Upcycling zu beschäftigen – also aus alten Teilen etwas Neues zu gestalten. Das muss nicht gleich die komplette Neuanfertigung sein. Manchmal reicht es schon, eine alte Jeans abzuschneiden und zu franseln, um ihr einen neuen Look zu geben. Das macht Spaß und ist unglaublich befriedigend!

Mein ganz persönliches Fazit

Mode fasten war für mich eine wirklich spannende Erfahrung. Klar, es gab Momente, in denen es nicht leicht war, besonders wenn auf Instagram mal wieder alle das gleiche It-Piece getragen haben. Aber die positiven Aspekte haben bei Weitem überwogen. Ich habe nicht nur meinen Kleiderschrank und meinen Geldbeutel entlastet, sondern auch eine neue Form der Kreativität und ein besseres Gespür für meinen eigenen Stil entwickelt. Es hat mir gezeigt, dass weniger oft tatsächlich mehr sein kann – mehr Klarheit, mehr Freude an dem, was man hat, und mehr Bewusstsein.

Ich kaufe heute deutlich seltener und überlegter ein. Wenn ich etwas Neues anschaffe, dann meist Second Hand oder von Labels, die Wert auf Nachhaltigkeit und faire Produktion legen. Und das Wichtigste: Das Gefühl, ständig etwas Neues haben zu müssen, ist verschwunden. Stattdessen freue ich mich darüber, meine Garderobe immer wieder neu zu entdecken. Vielleicht ist Mode fasten ja auch etwas für dich? Es muss ja nicht gleich ein ganzes Jahr sein. Schon ein paar Wochen können einen Unterschied machen und dir neue Perspektiven eröffnen. Ich kann es dir nur ans Herz legen, es mal auszuprobieren – ganz ohne Druck, dafür mit viel Neugier.

FAQs zum Thema Mode fasten

Ich habe mein Mode fasten unterbrochen – ist jetzt alles umsonst?

Nein, überhaupt nicht! Mode fasten ist ein Lernprozess, und ein kleiner Ausrutscher bedeutet nicht, dass deine Bemühungen umsonst waren. Sei nicht zu streng mit dir. Viel wichtiger ist, dass du kurz darüber nachdenkst, warum es passiert ist, und dann einfach wieder einsteigst. Vielleicht musst du deine Regeln ein wenig anpassen, damit sie besser zu deinem Alltag passen. Jeder Tag, an dem du bewusster konsumierst, ist ein Gewinn!

Wie kann ich Freunde oder Familie in mein Mode fasten einbeziehen oder ihnen erklären, was ich da mache?

Am besten erklärst du ihnen ganz offen, warum du dich für das Mode fasten entschieden hast – vielleicht möchtest du Geld sparen, nachhaltiger leben oder einfach deinen eigenen Stil besser kennenlernen. Wenn sie es verstehen, können sie dich oft besser unterstützen. Du könntest sogar vorschlagen, gemeinsam eine Kleidertauschparty zu veranstalten oder euch gegenseitig beim kreativen Kombinieren eurer vorhandenen Sachen zu helfen. Manchmal inspiriert man damit ja auch andere!

Gibt es neben dem Kaufverzicht noch andere kleine Dinge, die ich tun kann, um meine Beziehung zu Kleidung nachhaltiger zu gestalten, auch während oder nach dem Fasten?

Ja, absolut! Auch abseits des reinen Kaufverzichts kannst du viel tun. Achte zum Beispiel darauf, deine Kleidung richtig zu pflegen, damit sie länger hält – oft reicht Lüften statt Waschen. Lerne vielleicht, einen Knopf anzunähen oder ein kleines Loch zu stopfen. Auch das bewusste Waschen (niedrigere Temperaturen, volle Maschine) und das Trocknen an der Luft statt im Trockner schonen deine Kleidung und die Umwelt. Kleine Schritte machen hier schon einen großen Unterschied.

Ich merke, dass ich oft aus Langeweile oder Frust shoppe. Wie kann Mode fasten mir helfen, diese Muster zu durchbrechen?

Das ist eine tolle Erkenntnis und Mode fasten kann hier wirklich helfen! Indem du dir bewusst vornimmst, nichts zu kaufen, schaffst du Raum, um diese Muster zu erkennen. Wenn der Impuls zum Shoppen aus Langeweile oder Frust aufkommt, musst du nach alternativen Wegen suchen, mit diesen Gefühlen umzugehen. Vielleicht entdeckst du neue Hobbys, rufst eine Freundin an oder gehst spazieren. So lernst du, deine Bedürfnisse anders zu erfüllen, statt sie kurzfristig mit einem Kauf zu überdecken.

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