Neulich auf der Stadtautobahn: Sirenen heulen auf, Blaulicht blitzt im Rückspiegel. Der Puls? Sofort auf 180. Vielen geht es so, wenn sie Einsatzfahrzeuge überholen lassen müssen. Aber wie reagiert man eigentlich am besten, ohne sich selbst oder andere zu gefährden? Genau darum geht’s heute.
Blaulicht & Martinshorn: Dein Puls rast, was jetzt?
Du fährst entspannt nach Hause, die Lieblingsmusik läuft, die Woche war lang. Plötzlich dieses durchdringende Geräusch, das jeder kennt. Du schaust in den Rückspiegel – ja, da ist es. Ein Rettungswagen, eine Polizeistreife oder die Feuerwehr, die dringend vorbei muss. Das Adrenalin schießt ein. Was jetzt? Falsche Reaktion? Genau das wollen wir vermeiden. Denn beim Thema Einsatzfahrzeuge korrekt passieren lassen, kann das richtige Wissen buchstäblich den Unterschied machen. Es geht nicht nur darum, eine Strafe zu vermeiden, sondern darum, dass die Helfer schnell dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden. Und das kann, ohne zu dramatisieren, über Leben und Tod entscheiden.
Das Wichtigste zuerst: Ruhe bewahren. Klingt abgedroschen, ich weiß, aber es ist die absolute Basis. Wer in Panik gerät, trifft meistens schlechte Entscheidungen. Atme tief durch, versuche, einen klaren Kopf zu bekommen. Deine Aufgabe ist es jetzt, sicher Platz zu machen, nicht, selbst zum Hindernis oder gar zur Gefahr zu werden. Dieses richtige Verhalten bei Blaulicht Martinshorn ist essenziell für alle Beteiligten.
Erster Schritt: Die Lage sondieren – Woher kommt’s und wohin will’s?
Sobald du das Signal wahrnimmst, heißt es: Augen auf! Woher genau nähert sich das Einsatzfahrzeug? Ist es hinter dir, kommt es von vorne, aus einer Seitenstraße? Das ist gerade in der Stadt oft knifflig, der Schall wird von Häuserschluchten reflektiert und man ist sich manchmal gar nicht so sicher. Schalte vielleicht kurz das Radio leiser, wenn du eines anhast. Versuche, die Richtung zu orten. Dann beobachte: Will das Fahrzeug geradeaus, abbiegen? Oft setzen Einsatzfahrzeuge den Blinker, um ihre Absicht anzuzeigen.[1] Darauf zu achten, hilft dir enorm, richtig zu reagieren und das Einsatzfahrzeug nicht ungewollt zu blockieren, wenn du versuchst, ihm Platz zu machen.
Zweiter Schritt: Platz schaffen – Aber mit Köpfchen!
Okay, du hast das Fahrzeug im Blick und eine Ahnung, wohin es will. Jetzt geht es darum, den Weg freizumachen. Aber bitte nicht mit einer Vollbremsung mitten auf der Fahrbahn! Das kann zu Auffahrunfällen führen, besonders wenn der Verkehr hinter dir auch schon nervös wird. Verringere deine Geschwindigkeit kontrolliert. Suche nach einer geeigneten Stelle zum Ausweichen: eine Bushaltestelle, eine Einfahrt, der rechte Fahrbahnrand. Setze den Blinker, um anderen Verkehrsteilnehmern und dem Einsatzfahrzeug zu signalisieren, was du vorhast. Wichtig ist, dass du möglichst weit rechts fährst und anhältst, wenn nötig. Manchmal ist das aber nicht die beste Option, beispielsweise wenn das Einsatzfahrzeug genau dorthin abbiegen muss, wo du gerade anhalten willst.
Es ist tatsächlich gesetzlich festgeschrieben, dass du für freie Bahn sorgen musst. § 38 der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist da ziemlich eindeutig.[1] Und wer das ignoriert, dem drohen empfindliche Strafen. Aber dazu später mehr. Zunächst mal geht es darum, wie du sicherstellst, dass du beim Einsatzfahrzeuge überholen lassen alles richtig machst.
Blaulicht ist nicht gleich Blaulicht
Ein wichtiger Unterschied: Ein Fahrzeug nur mit Blaulicht, aber ohne Martinshorn, warnt meist vor einer Unfall- oder Einsatzstelle oder ist auf einer Einsatzfahrt, die nicht höchste Eile erfordert. Hier ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten, aber du musst nicht zwingend sofort Platz machen wie bei der Kombination aus Blaulicht UND Martinshorn.[3] Letztere signalisiert: höchste Eile geboten, Menschenleben in Gefahr oder Abwehr schwerer gesundheitlicher Schäden.
Die große Frage: Darf ich Regeln brechen, um Platz zu machen?
Das ist so ein Punkt, bei dem viele unsicher sind. Stehst du an einer roten Ampel und von hinten naht der Rettungswagen – darfst du dann vorsichtig über Rot fahren? Ja, unter bestimmten Umständen darfst du das. Aber, und das ist ein großes Aber: Du darfst niemals andere Verkehrsteilnehmer gefährden.[3] Taste dich langsam über die Haltelinie, gerade so weit, dass das Einsatzfahrzeug passieren kann. Schau genau, ob Querverkehr kommt! Nicht jeder bekommt das Signal des Einsatzfahrzeugs sofort mit. Auch das kurzzeitige Überschreiten eines Tempolimits, zum Beispiel in einer engen Baustelle, um schneller Platz machen zu können, kann erlaubt sein.[3]
Was mir gerade einfällt: Solltest du in so einer Situation geblitzt werden, ist das erstmal kein Drama. Notiere dir unbedingt Datum, Uhrzeit und, wenn möglich, das Kennzeichen oder die Organisation des Einsatzfahrzeugs. Einsätze werden dokumentiert, und so lässt sich in der Regel nachweisen, dass du aus einem triftigen Grund gehandelt hast.[1] Das ist wichtig, um später keine Probleme wegen der Ordnungswidrigkeit zu bekommen, wenn du einem Einsatzfahrzeug Platz gemacht hast.
Spezialsituationen: Stadt, Land, Autobahn und der knifflige Kreisverkehr
Je nachdem, wo du unterwegs bist, erfordert das Nahen eines Einsatzfahrzeugs unterschiedliche Reaktionen. Es ist eben ein Unterschied, ob du auf einer dreispurigen Autobahn bist oder in einer engen Einbahnstraße in der Innenstadt.
In der Stadt: Engpässe und unübersichtliche Kreuzungen
Hier ist oft Fingerspitzengefühl gefragt. Einspurige Straßen, geparkte Autos, Radfahrer, Fußgänger – das reinste Chaos manchmal. Versuche, wie gesagt, nach rechts auszuweichen. An Kreuzungen: Weiche nach rechts aus und bleibe stehen, aber blockiere nicht die Querstraße, falls das Einsatzfahrzeug dorthin abbiegen muss.[1] Das korrekte Verhalten, um Einsatzfahrzeuge überholen zu lassen, ist hier besonders wichtig, da die Platzverhältnisse oft minimal sind.
Auf der Landstraße: Vorausschauend fahren ist Gold wert
Kommt dir auf der Landstraße ein Einsatzfahrzeug entgegen und hat freie Bahn, kannst du oft normal weiterfahren. Sind aber Fahrzeuge vor dem Einsatzwagen oder ist die Bahn eng, reduziere deine Geschwindigkeit und fahre so weit rechts wie möglich. So kann das Einsatzfahrzeug deine Spur für ein Überholmanöver nutzen, falls nötig.[1] Ist das Einsatzfahrzeug hinter dir, gilt dasselbe: Geschwindigkeit runter, rechts ran. Zu schnelles Ausweichen kann gefährlich sein und dich ins Schleudern bringen.
Autobahn: Die Rettungsgasse bilden Pflicht – so geht’s richtig
Hier gibt es eine ganz klare Regel: Bei Stau oder stockendem Verkehr muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Und zwar immer zwischen der linken und den übrigen Fahrspuren.[1] Das heißt, Fahrzeuge auf der linken Spur fahren so weit wie möglich nach links, alle anderen so weit wie möglich nach rechts. Der Standstreifen muss dabei frei bleiben! Und ganz wichtig: Die Rettungsgasse ist auch dann schon zu bilden, wenn noch gar kein Einsatzfahrzeug zu sehen oder zu hören ist. Oft ist ja ein Unfall der Grund für den Stau. Die Rettungsgasse muss auch offenbleiben, nachdem ein oder mehrere Fahrzeuge durchgefahren sind, es könnten ja noch weitere folgen. Sich hier korrekt zu verhalten und Einsatzfahrzeuge zügig passieren zu lassen, ist auf der Autobahn oft entscheidend.
Was viele nicht wissen oder ignorieren: Die Rettungsgasse selbst zu nutzen, um schneller voranzukommen, nachdem die Einsatzfahrzeuge durch sind, ist natürlich tabu. Auch wenn es verlockend sein mag. Das ist nicht nur unsozial, sondern kann auch bestraft werden.
Im Kreisverkehr: Die Extrarunde für die Helfer
Kreisverkehre sind so eine Sache. Meist einspurig, wenig Ausweichmöglichkeiten. Wenn du im Kreisel bist und ein Einsatzfahrzeug naht, fahre nicht einfach bei der nächsten Ausfahrt raus. Du könntest genau die Ausfahrt blockieren, die das Einsatzfahrzeug nehmen will. Die beste Taktik hier: Bleibe im Kreisverkehr und drehe notfalls eine Extrarunde, bis das Einsatzfahrzeug den Kreisel verlassen hat.[1] Danach kannst du in Ruhe deine Ausfahrt nehmen. Das ist eine Situation, wo das Thema Einsatzfahrzeuge überholen lassen eine etwas andere Herangehensweise erfordert.
Zuletzt aktualisiert am 28. Mai 2025 um 15:15 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.Sonderrechte und Wegerecht: Kein Freifahrtschein für alle
Vielleicht hast du schon mal von Sonderrechten und Wegerecht gehört. Kurz gesagt: Bestimmte Fahrzeuge (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz) haben unter bestimmten Voraussetzungen Sonderrechte nach § 35 StVO. Sie dürfen dann von den Regeln der Straßenverkehrsordnung abweichen, also zum Beispiel rote Ampeln überfahren oder im Gegenverkehr fahren, wenn sie hoheitliche Aufgaben erfüllen.[3]
Das Wegerecht nach § 38 StVO ist das, was dich direkt betrifft: Wenn ein Fahrzeug mit Blaulicht UND Martinshorn kommt, musst du sofort freie Bahn schaffen.[3] Das ist das Signal für höchste Eile. Aber auch Einsatzfahrer dürfen nicht rücksichtslos fahren. Sie müssen immer abwägen, ob die schnelle Fahrt ein erhöhtes Unfallrisiko rechtfertigt.[2] Ihre Fahrmanöver müssen umsichtig und verantwortungsvoll erfolgen. Du wiederum musst dich nicht selbst in Gefahr bringen, um Platz zu machen. Deine eigene Sicherheit geht vor, aber du musst alles Zumutbare tun, um die Durchfahrt zu ermöglichen.
Fehler, die teuer werden können: Bußgelder Behinderung Rettungskräfte und andere Konsequenzen
Wer Einsatzkräfte behindert, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Und das ist auch richtig so, finde ich. Es geht ja nicht um eine kleine Unachtsamkeit, sondern potenziell um wertvolle Zeit im Notfall. Wenn du keine freie Bahn schaffst, obwohl es möglich wäre, können schnell mehrere hundert Euro Bußgeld, Punkte in Flensburg und sogar ein Fahrverbot fällig werden. Das gilt übrigens für alle Verkehrsteilnehmer, also auch für Radfahrer und Fußgänger.[1]
Hier eine Übersicht, was bei Fehlverhalten drohen kann (Stand der Infos, die mir vorliegen, kann sich natürlich immer mal was ändern):
Verstoß | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Nicht sofort freie Bahn geschaffen für Einsatzfahrzeug mit blauem Blinklicht und Martinshorn | 240 € | 2 | 1 Monat |
… mit Gefährdung | 280 € | 2 | 1 Monat |
… mit Sachbeschädigung | 320 € | 2 | 1 Monat |
Nichtbilden einer Rettungsgasse bei Stau oder stockendem Verkehr (Autobahn/außerorts) | 200 € | 2 | – |
… mit Behinderung durch Nichtbilden der Rettungsgasse | 240 € | 2 | 1 Monat |
… mit Gefährdung durch Nichtbilden der Rettungsgasse | 280 € | 2 | 1 Monat |
… mit Sachbeschädigung durch Nichtbilden der Rettungsgasse | 320 € | 2 | 1 Monat |
Quelle: Angelehnt an Informationen von anwalt.de[3], Stand Mai 2025. Angaben ohne Gewähr.
Man sieht also, dass das Thema Bußgelder in Bezug auf Behinderung der Rettungskräfte kein Kavaliersdelikt ist. Und das ist auch gut so. Denn wer Einsatzfahrzeuge behindert, spielt mit der Sicherheit anderer.
Typische Fehler, die du vermeiden solltest
Es gibt so ein paar klassische Fehler, die immer wieder passieren. Dazu gehört das schon erwähnte abrupte Bremsen. Auch unüberlegtes Ausscheren, ohne auf den rückwärtigen Verkehr oder das Einsatzfahrzeug selbst zu achten, ist gefährlich. Manchmal stehenbleiben, obwohl man dadurch erst recht ein Hindernis darstellt, ist auch so ein Ding. Ich geb’s zu, früher dachte ich auch mal, sofort anhalten sei immer richtig. Aber es kommt eben auf die Situation an. Es ist immer eine Abwägung: Wie kann ich am besten Platz machen, ohne mich oder andere zu gefährden und das Einsatzfahrzeug optimal passieren zu lassen?
Folgende Punkte solltest du dir merken, um typische Fehler beim Platzmachen für Einsatzfahrzeuge zu vermeiden:
- Bleibe so ruhig wie möglich und vermeide hektische Lenk- oder Bremsmanöver.
- Beobachte immer den Verkehr um dich herum, sowohl vor als auch hinter deinem Fahrzeug.
- Halte ausreichend Abstand zu anderen Fahrzeugen, um reagieren zu können.
- Vermeide es, abrupt stehenzubleiben, wenn du dadurch ein größeres Hindernis für das Einsatzfahrzeug darstellst.
- Schaffe Platz, ohne dich selbst oder andere Verkehrsteilnehmer unnötig in Gefahr zu bringen.
- Versichere dich, dass der Weg für das Einsatzfahrzeug wirklich frei ist, bevor du deine Fahrt fortsetzt.
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Darf man eigentlich Einsatzfahrzeuge überholen lassen – oder sogar selbst überholen?
Die Frage, ob man ein Einsatzfahrzeug, das vielleicht gerade etwas langsamer fährt (z.B. weil es sich einer unübersichtlichen Kreuzung nähert), überholen darf, kommt immer wieder auf. Grundsätzlich gilt: Ist die Strecke frei und du kannst das Einsatzfahrzeug sicher und ohne es zu behindern überholen, ist es nicht explizit verboten.[3] Aber: Du musst absolut sicherstellen, dass das Einsatzfahrzeug weiterhin freie Bahn hat und jederzeit die Spur wechseln oder beschleunigen kann. Im Zweifel gilt: Lieber nicht überholen. Denn die Situation kann sich sekundenschnell ändern.
Was hingegen ein absolutes No-Go ist: Sich hinten an ein Einsatzfahrzeug „dranzuhängen“, um beispielsweise die Rettungsgasse für sich auszunutzen oder schneller durch den Verkehr zu kommen. Das gilt als Behinderung und kann ebenfalls geahndet werden.[3] Es könnten ja auch noch weitere Einsatzfahrzeuge folgen. Also, Finger weg von solchen Manövern, wenn du siehst, wie andere einem Einsatzfahrzeug Platz machen.
Mehr als nur Regeln: Warum dein richtiges Verhalten so entscheidend ist
Klar, wir haben jetzt viel über Regeln, Paragrafen und Bußgelder gesprochen. Aber eigentlich geht es um viel mehr. Es geht um Verantwortung und Mitmenschlichkeit. Jedes Mal, wenn du einem Einsatzfahrzeug korrekt Platz machst, trägst du dazu bei, dass Hilfe schneller dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird. Das können wenige Minuten sein, die aber einen riesigen Unterschied machen. Denk mal drüber nach: Es könnte auch mal jemand sein, den du kennst, der auf diese schnelle Hilfe angewiesen ist. Oder vielleicht sogar du selbst.
Das richtige Verhalten beim Thema Einsatzfahrzeuge überholen lassen ist also nicht nur eine Frage der Verkehrsmoral, sondern ein aktiver Beitrag zur Funktionsfähigkeit unseres Rettungssystems. Und das ist, finde ich, ein ziemlich guter Grund, sich diese Verhaltensweisen wirklich zu verinnerlichen.
Auch Fußgänger und Radfahrer sind gefragt!
Nicht nur Autofahrer müssen reagieren. Auch als Fußgänger oder Radfahrer gilt: Wenn Blaulicht und Martinshorn nahen, Vorrechte aufgeben und dafür sorgen, dass die Einsatzkräfte freie Fahrt haben.[1] Als Fußgänger zügig die Straße verlassen oder am Rand stehen bleiben, auch bei Grün. Als Radfahrer ebenfalls möglichst weit rechts fahren und anhalten. Es kann auch sein, dass Autos auf den Rad- oder Gehweg ausweichen müssen. Also: Aufmerksam sein und Platz schaffen.
Dein Fahrplan für den Ernstfall: Sicher durch die Situation
Puh, das war jetzt eine ganze Menge an Informationen zum Thema Einsatzfahrzeuge überholen lassen. Aber wenn du dir die Kernpunkte merkst, bist du für den Fall der Fälle gut gerüstet. Es geht nicht darum, in Stress zu verfallen, sondern mit Bedacht und Umsicht zu reagieren. Jeder von uns kann durch sein Verhalten dazu beitragen, dass Rettungskräfte ihre wichtige Arbeit schnell und sicher erledigen können.
Vielleicht denkst du jetzt: „Hoffentlich komme ich nie in so eine stressige Situation.“ Das wünsche ich dir auch. Aber da es eben doch immer wieder passiert, ist es gut, vorbereitet zu sein. Und wer weiß, vielleicht kannst du ja mit deinem Wissen auch mal anderen helfen, die unsicher sind. Es ist wie beim Erste-Hilfe-Kurs: Man hofft, man braucht es nie, aber wenn doch, ist man froh, es zu können. In diesem Sinne: Allzeit gute und sichere Fahrt!
Quellen
- Blaulicht im Straßenverkehr: Das korrekte Verhalten (abgerufen am 28.05.2025)
- Rettungswagen haben nicht immer Vorfahrt (abgerufen am 28.05.2025)
- Rettungswagen im Einsatz! Überholen, davonrasen und andere Verkehrsverstöße erlaubt? (abgerufen am 28.05.2025)
FAQs zum Thema Einsatzfahrzeuge überholen lassen
Was mache ich eigentlich, wenn ein Einsatzfahrzeug aus einem anderen Land, zum Beispiel im Urlaub oder in Grenznähe, mit Blaulicht und Sirene auftaucht?
Das ist eine sehr gute Frage, denn im Ausland können Signale und auch die Farbgebung von Einsatzfahrzeugen manchmal leicht abweichen. Grundsätzlich gilt aber auch hier: Blaulicht und ein akustisches Sondersignal bedeuten immer höchste Eile und du solltest so schnell und sicher wie möglich Platz machen. Innerhalb der EU sind viele Regelungen zwar angeglichen, aber es ist immer ratsam, sich so zu verhalten, als wäre es ein heimisches Einsatzfahrzeug. Fahre also auch hier vorausschauend, verringere deine Geschwindigkeit, orientiere dich nach rechts und schaffe eine freie Gasse. Im Zweifel ist es immer besser, einmal mehr Platz zu machen, als die Einsatzkräfte unnötig zu behindern, denn schließlich geht es auch hier um schnelle Hilfe.
Gibt es unterschiedliche Arten von Martinshörnern oder Sirenensignalen, und haben diese eine andere Bedeutung für mich als Verkehrsteilnehmer?
Ja, auch wenn wir umgangssprachlich oft nur vom „Martinshorn“ sprechen, gibt es tatsächlich unterschiedliche Tonfolgen. In Deutschland ist die bekannteste die DIN-genormte Tonfolge aus zwei Klängen unterschiedlicher Höhe, die ständig wechseln. Manchmal hörst du vielleicht auch ein sogenanntes „Stadt-Land-Signal“, bei dem die Tonfolge schneller wechselt, um beispielsweise an unübersichtlichen Kreuzungen oder bei Überlandfahrten noch auffälliger zu sein. Entscheidend für dich ist aber: Sobald du ein offizielles akustisches Sondersignal in Kombination mit dem Blaulicht wahrnimmst, egal welche genaue Tonfolge es hat, musst du sofort freie Bahn schaffen. Die Feinheiten der Signale sind eher für die interne Kommunikation oder spezielle Einsatzlagen relevant, deine Reaktion sollte immer dieselbe sein.
Wann genau darf ich meine Fahrt fortsetzen, nachdem ich ein Einsatzfahrzeug hab überholen lassen? Muss ich auf etwas Bestimmtes achten?
Das ist ein wichtiger Punkt, denn die Situation ist nicht sofort nach dem Passieren des ersten Fahrzeugs wieder völlig normal. Schau zuerst aufmerksam in deine Spiegel und über die Schulter, um sicherzustellen, dass nicht unmittelbar weitere Einsatzfahrzeuge folgen, denn oft sind sie im Konvoi unterwegs. Erst wenn du dir sicher bist, dass die Bahn frei ist und keine weiteren Fahrzeuge mit Sondersignal nahen, solltest du langsam und vorsichtig wieder anfahren. Blinke, um deine Absicht anzuzeigen, und ordne dich behutsam in den fließenden Verkehr ein. Auf der Autobahn solltest du die Rettungsgasse erst dann auflösen, wenn der Verkehr wieder rollt und keine weiteren Einsatzfahrzeuge mehr durchfahren – nicht direkt nachdem das letzte Fahrzeug an dir vorbei ist.
Was ist, wenn ich in einer extrem engen Straße bin oder es baulich einfach unmöglich ist, sofort Platz zu machen, ohne mich oder andere massiv zu gefährden?
Deine eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer unbeteiligter Verkehrsteilnehmer gehen natürlich vor. Wenn das Ausweichen beispielsweise bedeuten würde, dass du mit dem Gegenverkehr kollidierst, in einen Graben fährst oder eine Absperrung durchbrichst, ist das nicht zumutbar. Versuche in so einem Fall, deine Geschwindigkeit so weit wie möglich zu reduzieren, fahre äußerst rechts und signalisiere vielleicht durch kurzes Betätigen der Warnblinkanlage, dass du die Situation erkannt hast, aber momentan keine sichere Ausweichmöglichkeit siehst. Die Fahrer von Einsatzfahrzeugen sind Profis und können solche Zwangslagen meist gut einschätzen. Sobald sich dann die erste Möglichkeit zum sicheren Platzmachen ergibt, beispielsweise nach einer Engstelle, solltest du dies aber unverzüglich tun.