Die Tage werden kürzer, aber das ist kein Grund für Trübsal. Wir zeigen dir die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland, die sich perfekt für einen Wochenendtrip eignen und die Vorweihnachtszeit zu einem echten Highlight machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Weihnachtsmärkte beleben die Vorweihnachtszeit und bieten eine stimmungsvolle Auszeit vom Alltag.
- Frühbuchung sichert günstige Unterkünfte und Bahn-Tickets für entspannte Wochenendtrips.
- Tradition und Atmosphäre sind Kernerlebnisse der schönsten Weihnachtsmärkte wie in Nürnberg oder Dresden.
- Probieren lohnt sich: Regionale Spezialitäten wie Dresdner Stollen oder Lübecker Marzipan sind Highlights.
- Abseits der großen Märkte verstecken sich kleinere Juwele mit authentischem Charme, wie in Monschau, Satzvey oder Traben-Trarbach.
Der Lebkuchenduft liegt in der Luft, auch wenn es erst Oktober ist
Ich stand neulich im Supermarkt, eigentlich nur auf der Suche nach Hafermilch, und bin fast über einen Turm aus Spekulatius gestolpert. Es ist Mitte Oktober und die Weihnachtsmaschinerie läuft bereits auf Hochtouren. Einerseits verdrehe ich da innerlich die Augen, andererseits zuckt es mir in den Fingern, die erste Packung Zimtsterne in den Wagen zu legen. Und genau in diesem Moment dachte ich: Warum eigentlich nicht jetzt schon die schönen Seiten der kalten Jahreszeit planen? Bevor der ganze Stress losgeht, bevor die Termine im Kalender explodieren und man nur noch von A nach B hetzt. Eine kleine Auszeit, ein Trip zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland, kann genau das richtige Mittel gegen den drohenden Winterblues sein. Wenn du jetzt schon buchst, sind die Bahn-Tickets oft noch günstiger und die netten kleinen Hotels noch nicht ausgebucht. Das ist die pragmatische Seite in mir, die es liebt, wenn ein Plan funktioniert. Und die Vorfreude ist doch sowieso die beste Freude, oder? Ein Wochenende voller Lichter, Düfte und vielleicht dem einen oder anderen Glühwein ist ein ziemlich guter Anker im Kalender.
Es geht ja nicht darum, den Sommer zu verdrängen, sondern darum, dem Herbst und Winter etwas entgegenzusetzen. Statt sich über das graue Wetter zu ärgern, kannst du dich auf warme Waffeln, handgemachte Geschenke und diese ganz besondere Atmosphäre freuen. Ich liebe es, durch die Gassen zu schlendern, die kalte Luft im Gesicht zu spüren und mich von den Lichtern verzaubern zu lassen. Und wenn man nach einem langen Tag draußen in eine gemütliche Unterkunft kommt, die Füße hochlegt und die Ausbeute des Tages begutachtet, ist das pures Glück. Für mich ist das der perfekte Weg, die Akkus wieder aufzuladen, bevor die wirklich hektische Weihnachtszeit beginnt. Die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland sind aber nicht nur aneinander gereihte Buden, sie sind echte Erlebnisse.
1. Nürnberger Christkindlesmarkt: Der Klassiker, der sich tatsächlich lohnt
Klar, Nürnberg ist kein Geheimtipp. Jeder kennt ihn, jeder hat Bilder im Kopf. Genau deshalb war ich anfangs skeptisch. Ist das nicht einfach nur eine riesige Touristenfalle? Letztes Jahr habe ich es dann doch gewagt und war positiv überrascht. Wenn du unter der Woche am späten Nachmittag hingehst, entgehst du den schlimmsten Menschenmassen und kannst die Atmosphäre wirklich aufsaugen. Der Duft von gebrannten Mandeln, Rostbratwürstchen und Glühwein ist allgegenwärtig und die Kulisse auf dem Hauptmarkt ist einfach grandios. Die Buden mit ihrem rot-weißen Stoff sehen so traditionell aus, wie man es sich vorstellt, und hier wird tatsächlich noch Wert auf ein schönes Erscheinungsbild gelegt. Was du unbedingt probieren musst, sind die berühmten „Drei im Weggla“, also drei kleine Nürnberger Rostbratwürstchen im Brötchen. Klingt simpel, schmeckt aber an einem kalten Dezembertag einfach unschlagbar. Es ist dieser Mix aus Tradition und lebendigem Treiben, der den Markt ausmacht. Das berühmte Christkind eröffnet den Markt feierlich, was dem Ganzen eine fast magische Note verleiht. Es ist ein Stück gelebte Kultur, das sich von vielen lieblos hingestellten Buden in anderen Städten abhebt. Die schönste Erfahrung ist es, wenn es langsam dunkel wird und die Lichterketten den ganzen Platz in ein warmes Licht tauchen.

2. Dresdner Striezelmarkt: Geschichte, die du schmecken kannst
Wenn ein Weihnachtsmarkt auf eine Geschichte bis ins Jahr 1434 zurückblicken kann, dann muss er etwas richtig machen. Der Dresdner Striezelmarkt ist einer der ältesten und traditionsreichsten Weihnachtsmärkte in Deutschland und das spürst du an jeder Ecke. Das Herzstück ist die riesige erzgebirgische Stufenpyramide, die sich majestätisch in der Mitte dreht. Aber der wahre Star ist natürlich der Dresdner Christstollen, hier auch „Striezel“ genannt, der dem Markt seinen Namen gab. Ich bin eigentlich kein riesiger Stollen-Fan, aber was du hier bekommst, hat nichts mit der trockenen Supermarkt-Ware zu tun. Er ist saftig, voller guter Zutaten und wird nach jahrhundertealten Rezepten gebacken. Hier zählt noch echtes Handwerk. Viele Stände bieten Verkostungen an, also probier dich ruhig durch. Neben dem Stollen findest du hier auch original erzgebirgische Holzkunst wie Räuchermännchen und Nussknacker. Für mich als DIY-Liebhaberin ist das ein Paradies. Zu sehen, wie viel Arbeit und Liebe in diesen kleinen Kunstwerken steckt, ist beeindruckend. Der Markt ist groß, aber gut strukturiert, sodass man sich nicht verloren fühlt. Mein Tipp: Besuche auch das Pflaumentoffelhaus, wo du alles über die Geschichte der kleinen Schornsteinfeger-Figuren aus Backpflaumen erfährst.

3. Lübecker Weihnachtsmarkt: Maritimer Flair trifft auf Marzipan
Lübeck im Winter hat einen ganz besonderen Charme. Die salzige Luft der nahen Ostsee mischt sich mit dem süßen Duft von Marzipan und Glühwein. Die Kulisse der historischen Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist die perfekte Bühne für einen der schönsten Weihnachtsmärkte in Norddeutschland. Der Hauptmarkt findet rund um das imposante Rathaus statt, aber das eigentliche Highlight sind die vielen kleinen, thematischen Märkte, die sich in den Gassen und Höfen verstecken. Besonders der Kunsthandwerkermarkt im Heiligen-Geist-Hospital ist ein Muss. In den kleinen Kojen, den ehemaligen Kammern der Armen und Kranken, bieten Künstler ihre Waren an. Die Atmosphäre ist ruhig, fast andächtig und ein wunderbarer Kontrast zum lauten Trubel draußen. Natürlich kommst du in Lübeck nicht am Marzipan vorbei. Vergiss alles, was du bisher kanntest. Das echte Lübecker Marzipan von Niederegger ist eine Offenbarung. Im Café über dem Laden kannst du dich bei einem Stück Marzipan-Nusstorte aufwärmen und dem Treiben zusehen. Dieser Mix aus hanseatischer Eleganz, maritimer Brise und süßen Sünden macht Lübeck für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das fühlt sich authentisch und nicht so überlaufen an wie manch anderer großer Markt.

4. Aachener Weihnachtsmarkt: Printen, Punsch und Domkulisse
Der Weihnachtsmarkt in Aachen ist für mich einer der stimmungsvollsten überhaupt. Das liegt vor allem an der grandiosen Kulisse. Die Buden drängen sich rund um den Aachener Dom und das historische Rathaus, und wenn am Abend die Lichter angehen, fühlt es sich an, als wärst du in einer anderen Zeit gelandet. Was Aachen aber wirklich einzigartig macht, ist der Duft von Aachener Printen, der über dem ganzen Markt liegt. Diese speziellen Lebkuchen gibt es in allen erdenklichen Varianten, von hart bis weich, mit Schokolade oder Nüssen. Jede Bäckerei hat ihr eigenes, streng geheimes Rezept für die Gewürzmischung. Unbedingt probieren! Ich nehme mir immer einen ganzen Beutel als Mitbringsel mit nach Hause. Neben den Printen gibt es natürlich auch leckeren Glühwein und Punsch, der hier oft mit regionalen Säften verfeinert wird. Der Markt ist zwar sehr beliebt und kann am Wochenende richtig voll werden, aber die Gassen sind so verwinkelt, dass sich die Menge ganz gut verteilt. Du kannst immer wieder in ruhigere Ecken ausweichen und die Details der geschmückten Fassaden bewundern. Mein persönliches Highlight ist der Blick vom Rathausturm über das Lichtermeer des Marktes, das ist wirklich ein magischer Anblick.

5. Ravennaschlucht: Ein Märchen-Weihnachtsmarkt im Schwarzwald
Wenn du nach etwas wirklich Außergewöhnlichem suchst, dann ist der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht dein Ziel. Dieser Markt ist keiner für einen schnellen Abstecher, er ist ein echtes Erlebnis. Er liegt tief im Schwarzwald, direkt unter dem 40 Meter hohen Eisenbahnviadukt der Höllentalbahn. Allein die Lage ist spektakulär. Umgeben von steilen, bewaldeten Hängen und dem Rauschen eines Wildbachs stehen hier rund 40 kleine Holzhütten. Abends wird das Viadukt angestrahlt und Züge rattern gelegentlich darüber hinweg, was die Szenerie fast surreal wirken lässt. Angeboten werden vor allem regionale Produkte und hochwertiges Kunsthandwerk aus dem Schwarzwald. Massenware suchst du hier vergebens. Das Besondere ist die gesamte Atmosphäre: Du fühlst dich weit weg vom Alltag, mitten in der Natur. Ein kleiner Tipp: Du musst die Tickets unbedingt vorab online buchen, da der Zugang streng limitiert ist. Das sorgt aber auch dafür, dass der Markt nie unangenehm überfüllt ist und du die Magie des Ortes wirklich genießen kannst. Zieh dir warme Schuhe an, der Boden kann kalt und feucht sein. Aber die einzigartige Stimmung an diesem Ort ist jede kalte Zehe wert und macht ihn zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland.

Die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland: Jenseits der großen Namen
Die großen, berühmten Märkte sind toll, keine Frage. Aber manchmal sehnt man sich nach etwas weniger Trubel, nach einer intimeren Atmosphäre, wo man nicht im Gänsemarsch durch die Gassen geschoben wird. Deutschland hat unzählige kleinere, oft unbekanntere Weihnachtsmärkte zu bieten, die mit ganz eigenem Charme punkten. Diese Geheimtipps sind oft in historische Altstädte eingebettet und spiegeln die regionalen Traditionen viel authentischer wider. Hier findest du vielleicht nicht die riesige Auswahl, dafür aber besondere, handgemachte Produkte und eine viel entspanntere Stimmung. Es lohnt sich, abseits der ausgetretenen Pfade zu suchen. Denn oft sind es gerade diese kleinen Märkte, die die schönsten Erinnerungen schaffen, weil sie überraschen und sich echt anfühlen. Es ist wie beim Kochen: Manchmal ist das einfache Gericht mit guten Zutaten viel besser als das überladene Buffet. Genau diese Perlen möchte ich dir jetzt vorstellen, denn sie gehören für mich definitiv zu den schönsten Weihnachtsmärkten in Deutschland.
Goslar: Mittelalterliche Magie im Harz
Goslar im Harz ist schon ohne Weihnachtsmarkt eine Reise wert. Die kaiserliche Pfalz und die verwinkelten Gassen der Altstadt sind einfach zauberhaft. Zur Weihnachtszeit verwandelt sich die Stadt aber in ein wahres Wintermärchen. Das absolute Highlight ist der Weihnachtswald mitten auf dem Marktplatz. Hier stehst du umgeben von Dutzenden beleuchteten Tannenbäumen auf weichem Waldboden und trinkst deinen Glühwein. Das Gefühl ist einzigartig, fast als wärst du mitten im Wald und nicht im Zentrum einer Stadt. Die Buden selbst sind liebevoll dekoriert und bieten viel Kunsthandwerk aus der Harzregion an. Ein weiteres Highlight ist der Weihnachtsmarkt am Rammelsberger Bergwerk, einem ehemaligen Erzbergwerk und UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stände stehen hier sowohl über als auch unter Tage im historischen Roeder-Stollen. Diese Mischung aus Industriekultur und Weihnachtsstimmung ist absolut einmalig. Goslar schafft es, eine unglaublich gemütliche und gleichzeitig eindrucksvolle Atmosphäre zu erzeugen. Du fühlst dich wirklich in eine andere Zeit versetzt und kannst dem Alltagsstress für ein paar Stunden komplett entfliehen.
Traben-Trarbach: Der unterirdische Mosel-Wein-Nachts-Markt
Ein Weihnachtsmarkt in Weinkellern? Ja, das gibt es! In Traben-Trarbach an der Mosel findet der einzige unterirdische Weihnachtsmarkt Deutschlands statt. In den weitläufigen, teilweise aus dem 16. Jahrhundert stammenden Weinkellern der Stadt präsentieren Handwerker und Winzer ihre Produkte. Das ist nicht nur eine geniale Idee, sondern auch extrem praktisch, denn du bist komplett wetterunabhängig. Egal ob es draußen stürmt oder schneit, in den Kellern herrscht eine konstante, angenehme Temperatur. Die Atmosphäre ist mystisch und gemütlich zugleich. Das schummrige Licht, die steinernen Gewölbe und der Duft von Glühwein und Tannengrün schaffen eine ganz besondere Stimmung. Natürlich dreht sich hier vieles um den Wein. Du kannst hervorragende Glühweine direkt vom Winzer probieren, sowohl rote als auch weiße Varianten. Dazu gibt es regionale Spezialitäten und schönes Kunsthandwerk. Der Markt verteilt sich auf mehrere Keller, die du bei einem Spaziergang durch die Stadt entdecken kannst. Dieser Weihnachtsmarkt ist definitiv einer der ungewöhnlichsten und für mich einer der schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland, weil er so anders und kreativ ist.
Monschau: Eifelromantik in engen Gassen
Monschau in der Eifel ist ein Ort wie aus dem Bilderbuch. Schmale Fachwerkhäuser drängen sich an den Hängen des Rurtals, und zur Weihnachtszeit wird das ganze Städtchen zu einem einzigen Weihnachtsmarkt. Hier gibt es nicht den einen zentralen Platz, sondern die Buden und Stände verteilen sich durch die Gassen und auf kleinen Plätzen. Das macht den besonderen Reiz aus: Du schlenderst durch den Ort und entdeckst immer wieder neue Ecken. Wegen der Enge fühlt es sich unglaublich heimelig an. Überall riecht es nach Monschauer Dütchen, einer lokalen Gebäckspezialität, und nach heißem Apfelsaft mit Gewürzen. Viele der kleinen Läden und Werkstätten machen mit und dekorieren ihre Schaufenster aufwendig. An den Wochenenden spielen Musikgruppen auf den Straßen und in den Kirchen finden Konzerte statt. Monschau ist perfekt für einen Tagesausflug, wenn du dem Großstadttrubel entfliehen und pure Romantik erleben willst. Es ist klein, fein und hat eine fast schon private Anmutung. Hier geht es nicht um Superlative, sondern um eine authentische, herzliche Stimmung, die dich sofort in Weihnachtsstimmung versetzt. Spoiler: Auch der nächste Weihnachtsmarkt liegt in der Eifel.
Burg Satzvey: Historisches Krippenspiel und Fackeln
Ein Weihnachtsmarkt auf einer echten, mittelalterlichen Wasserburg – allein das klingt schon wie aus einem Märchen. Auf Burg Satzvey in der Eifel wird diese Vorstellung zur Realität. Hier erlebst du eine ganz besondere, historische Burgweihnacht, die weit über das übliche Buden-Ambiente hinausgeht. Mehrmals täglich wird die Weihnachtsgeschichte nach Vorbild der Gebrüder Grimm von Schauspielern in historischen Kostümen aufgeführt – ein echtes Highlight für Groß und Klein. In den Burghöfen bieten Handwerker wie Zinngießer oder Holzschnitzer ihre Waren an und in der Werkstatt des Weihnachtsmanns können Kinder kleine Geschenke basteln. Die ganze Burg ist mit Fackeln und Kerzen beleuchtet, was eine unglaublich authentische und romantische Atmosphäre schafft. Abends duftet es nach würzigem Gulasch aus dem Feuertopf und frisch gebackenem Stockbrot. Burg Satzvey ist kein klassischer Markt zum Durchschlendern, sondern ein echtes Erlebnis zum Mitmachen und Staunen.
Quedlinburg: Fachwerkzauber im Advent
Wenn es eine Stadt in Deutschland gibt, die wie für einen Weihnachtsmarkt gemacht scheint, dann ist es Quedlinburg im Harz. Die UNESCO-Welterbestadt mit ihren über 2.000 Fachwerkhäusern ist an sich schon eine Zeitreise. Zur Weihnachtszeit verwandelt sich der historische Marktplatz in einen der romantischsten Märkte des Landes, umgeben von jahrhundertealten Gebäuden. Das Besondere in Quedlinburg ist aber der „Advent in den Höfen“. An den ersten drei Adventswochenenden öffnen über zwanzig der schönsten und sonst privaten Innenhöfe der Altstadt ihre Tore. In jedem Hof erwartet dich eine kleine, eigene Welt mit individuellem Kunsthandwerk, regionalen Spezialitäten und einer sehr persönlichen, fast familiären Atmosphäre. Du schlenderst von einem versteckten Kleinod zum nächsten und entdeckst die Stadt auf eine ganz neue Weise. Das ist das genaue Gegenteil von kommerziellem Trubel. Es fühlt sich an, als wärst du zu Gast bei Freunden, die ihre schönsten Schätze mit dir teilen. Dieser einzigartige Mix aus öffentlichem Markt und privaten Einblicken macht Quedlinburg zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Deine Reise zum Weihnachtsmarkt planen: Ein paar praktische Tipps
Damit dein Ausflug zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland nicht im Chaos endet, ist ein kleines bisschen Vorbereitung Gold wert. Ich habe über die Jahre gelernt, dass ein paar simple Tricks den Unterschied zwischen einem entspannten Erlebnis und purem Stress ausmachen können. Hier sind meine bewährten Tipps für dich:
- Buche frühzeitig deine Anreise und Unterkunft. Gerade bei den beliebten Märkten sind Züge und Hotels schnell ausgebucht oder die Preise schießen in die Höhe. Ein paar Wochen oder sogar Monate im Voraus zu planen, schont dein Budget und deine Nerven.
- Besuche die Märkte unter der Woche. Wenn es dein Zeitplan irgendwie zulässt, versuche, von Montag bis Donnerstag zu fahren. Dann ist es deutlich leerer, du musst nicht an jeder Bude ewig anstehen und kannst die Atmosphäre viel besser genießen.
- Nimm ausreichend Bargeld mit. Auch im digitalen Zeitalter ist auf vielen Weihnachtsmärkten Bargeld immer noch das bevorzugte Zahlungsmittel, vor allem an den kleineren Ständen. Die Suche nach dem nächsten Geldautomaten kann nervig sein.
- Kleide dich nach dem Zwiebelprinzip. Draußen ist es kalt, in den Geschäften oder Cafés oft warm. Mit mehreren Schichten kannst du deine Kleidung flexibel anpassen. Bequeme und warme Schuhe sind das A und O, denn du wirst viel stehen und laufen.
- Plane die Heimfahrt clever. Wenn du mit dem Auto fährst, sprich vorher ab, wer fährt und daher auf den Glühwein verzichtet. Noch besser ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dann kann jeder die Spezialitäten ohne schlechtes Gewissen genießen.
Mit diesen einfachen Vorbereitungen bist du bestens gerüstet. So kannst du dich voll und ganz auf das konzentrieren, was zählt: die Lichter, die Düfte und die schöne Zeit, die du dort verbringst.
Nicht nur beim Glühwein: Worauf du bei den Spezialitäten achten solltest
Ein Besuch auf einem Weihnachtsmarkt ist auch immer eine kulinarische Entdeckungsreise. Klar, Glühwein und Bratwurst gehen immer. Aber es lohnt sich, genauer hinzusehen und die regionalen Besonderheiten zu probieren. Viele Märkte haben ihre ganz eigenen Spezialitäten, die du nirgendwo sonst findest. In Dresden der Stollen, in Aachen die Printen oder in Nürnberg die kleinen Rostbratwürstchen. Doch auch beim Glühwein gibt es riesige Unterschiede. Ein guter Glühwein wird vom Winzer selbst gemacht, aus einem ordentlichen Grundwein und mit echten Gewürzen wie Zimtstangen, Nelken und Sternanis angesetzt. Das schmeckt man sofort. Meide Stände, an denen der Wein aus riesigen Kanistern kommt, das ist oft nur billiger Fusel mit Zucker und künstlichen Aromen. Frag ruhig nach, woher der Wein kommt. Ein Stand, der stolz auf sein Produkt ist, wird dir gerne Auskunft geben. Hier eine kleine Übersicht, was dich kulinarisch auf den schönsten Weihnachtsmärkten in Deutschland erwarten könnte:
Region | Typische Spezialität | Was es besonders macht |
---|---|---|
Süddeutschland (Bayern/Baden-Württemberg) | Feuerzangenbowle | Ein in Rum getränkter Zuckerhut wird über dem Topf angezündet und tropft brennend in den Rotwein. Ein echtes Spektakel! |
Norddeutschland | Weißer Glühwein | Oft aus regionalen Rebsorten wie Müller-Thurgau, ist er fruchtiger und leichter als der klassische rote Glühwein. |
Hessen | Heißer Apfelwein | Eine tolle Alternative für alle, die keinen Wein mögen. Gewürzt mit Zimt und Nelken, wärmt er genauso gut. |
Erzgebirge | Christstollen | Ein schwerer Hefeteig mit Trockenfrüchten, Nüssen und Marzipan. Das Original aus Dresden ist sogar geografisch geschützt. |
Westdeutschland (NRW) | Reibekuchen mit Apfelmus | Frisch geriebene und in Fett ausgebackene Kartoffelpuffer. Simpel, deftig und unglaublich lecker an einem kalten Tag. |
Es macht einfach Spaß, sich durch die verschiedenen Leckereien zu probieren. Lass dich von den Düften leiten und sei neugierig. Oft sind es die kleinen, unscheinbaren Buden, die die besten Schätze bereithalten.
Souvenirs oder Kitsch? So findest du authentische Geschenke
Zwischen all den Lichtern und Leckereien verliert man schnell den Überblick beim Geschenkekauf. Viele Stände bieten leider nur billig produzierte Massenware aus Fernost an. Wenn du nach etwas Besonderem suchst, solltest du auf ein paar Dinge achten. Echtes Kunsthandwerk erkennst du oft daran, dass die Produkte nicht alle hundertprozentig identisch sind. Kleine Unregelmäßigkeiten sind ein Zeichen für Handarbeit. Sprich die Verkäufer an! Oft sind es die Kunsthandwerker selbst, die am Stand stehen. Sie können dir die Geschichte hinter ihren Produkten erzählen und erklären, wie sie hergestellt werden. Achte auf regionale Materialien wie Holz aus dem Erzgebirge oder Wolle von heimischen Schafen. Ein gutes Indiz ist auch, wenn ein Stand nur eine kleine, spezialisierte Auswahl anbietet, anstatt ein riesiges Sammelsurium aus allem Möglichen. Ein guter Grundsatz ist: Qualität vor Quantität. Lieber ein schönes, handgemachtes Teil mit nach Hause nehmen, an dem du oder der Beschenkte lange Freude hat, als drei unnütze Staubfänger.
Mein persönliches Fazit: Ist der Hype um Weihnachtsmärkte gerechtfertigt?
Nach all den Besuchen, den kalten Füßen und den unzähligen Tassen Glühwein kann ich sagen: Ja, absolut. Aber mit einer kleinen Einschränkung. Es kommt darauf an, was du daraus machst und welchen Markt du dir aussuchst. Wenn du dich blindlings in die größte Menschenmenge am Samstagabend stürzt, wird es wahrscheinlich stressig. Aber wenn du dir einen Markt aussuchst, der zu dir passt, ob groß und traditionell oder klein und romantisch, und wenn du dir bewusst Zeit nimmst, dann ist es eine wunderbare Auszeit. Für mich geht es um die Atmosphäre, die nur in dieser Zeit des Jahres existiert. Es ist dieses Gefühl von Gemeinschaft, wenn alle mit roten Nasen zusammenstehen und sich an einer heißen Tasse wärmen. Es ist die Freude in den Augen von Kindern und die handwerkliche Kunst, die man entdecken kann. Die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland sind für mich Orte der Entschleunigung in einer sonst so hektischen Zeit. Und das Beste? Nach so einem Wochenende voller Eindrücke nach Hause in mein aufgeräumtes, gemütliches Bauernhaus zu kommen, die Hühner zu versorgen und die gefundenen Schätze auszupacken, das ist für mich der perfekte Abschluss.
FAQs zum Thema Die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland
Was bedeutet eigentlich „Tassenpfand“ auf dem Weihnachtsmarkt?
Das Tassenpfand ist eine Art Kaution für die Glühweintasse, die du an den meisten Ständen bezahlst. Du zahlst also zusätzlich zum Getränkepreis etwa 2 bis 4 Euro Pfand. Wenn du deine Tasse leer getrunken hast, kannst du sie einfach am selben oder einem anderen Stand des gleichen Betreibers zurückgeben und bekommst dein Geld wieder. Das System ist super, denn es vermeidet Müllberge aus Einwegbechern. Und wenn dir eine Tasse besonders gut gefällt, kannst du sie natürlich auch als schönes Andenken mit nach Hause nehmen.
Darf ich meinen Hund mit auf den Weihnachtsmarkt nehmen?
Das ist eine knifflige Frage, denn es gibt keine einheitliche Regelung. Auf den meisten öffentlichen Plätzen sind Hunde zwar erlaubt, aber du solltest bedenken, dass es besonders am Wochenende extrem voll, laut und eng werden kann. Das bedeutet puren Stress für die meisten Vierbeiner. Außerdem besteht die Gefahr, dass jemand versehentlich auf die Pfote tritt. Bei kleineren, weniger überlaufenen Märkten oder zu ruhigeren Zeiten unter der Woche ist es oft unproblematischer. Im Zweifel schaust du am besten vorher kurz auf der Webseite des jeweiligen Weihnachtsmarktes nach, ob es spezielle Regeln gibt.
Gibt es auf Weihnachtsmärkten auch vegetarische oder vegane Alternativen?
Ja, auf jeden Fall! Auch wenn Bratwurst und Co. sehr präsent sind, wird das Angebot an fleischlosen Leckereien immer größer. Vegetarische Klassiker findest du fast überall: Denk nur an leckere Champignon-Pfannen mit Knoblauchsoße, Reibekuchen mit Apfelmus, Käsespätzle oder süße Crêpes und Waffeln. Für Veganer ist die Auswahl manchmal etwas kleiner, aber gebrannte Mandeln, heiße Maronen oder Folienkartoffeln mit veganem Dip sind oft sichere Optionen. Viele größere Märkte haben mittlerweile sogar Stände, die sich komplett auf vegane Spezialitäten spezialisiert haben.