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Herbsturlaub in Deutschland: 13 inspirierende Ziele

Zeit, den Balkon gegen etwas Neues zu tauschen. Ein Herbsturlaub in Deutschland kann ein echter Batterie-Auflader sein, von nebligen Küsten bis zu Weinfesten. Ich habe ein paar Dinge ausprobiert, manche waren super, andere eher… lehrreich.

Warum der Herbst die bessere Reisezeit ist

Wenn bei uns auf dem Hof die Tage kürzer werden und die Hühner abends früher in den Stall gehen, merke ich, wie sich die ganze Stimmung ändert. Die Luft wird klarer, das Licht weicher. Genau das ist der Moment, in dem ich anfange, über eine kleine Auszeit nachzudenken. Ein Herbsturlaub in Deutschland ist für mich die Antithese zum hektischen Sommergetümmel. Die großen Touristenströme sind weg, die Preise oft freundlicher und die Natur zeigt sich von einer ganz anderen, oft viel intensiveren Seite. Es geht nicht mehr darum, möglichst viel Sonne zu tanken, sondern darum, die Ruhe zu genießen, durch raschelndes Laub zu spazieren und abends ohne schlechtes Gewissen mit einem Buch auf dem Sofa zu landen.

Die Möglichkeiten sind dabei erstaunlich vielfältig. Ob man an der Küste den ersten Herbststürmen trotzt, in den Mittelgebirgen durch bunte Wälder wandert oder sich in einer Stadt treiben lässt, ohne bei 30 Grad auf dem Asphalt zu kleben, die Saison hat ihren eigenen Reiz. Für mich ist es die Zeit der echten Erholung, ohne den Druck, jeden Tag perfekt nutzen zu müssen. Ein verregneter Nachmittag im Café ist hier kein verlorener Urlaubstag, sondern Teil des Programms.

Herbsturlaub in Deutschland, wirklich jetzt?

Ja, denn es ist eine bewusste Entscheidung für eine andere Art des Reisens. Statt auf Freibad und Eisdiele liegt der Fokus auf Naturerlebnissen, Gemütlichkeit und regionalen Besonderheiten, die nur diese Jahreszeit bietet. Der Zeitraum von September bis November hat dabei ganz unterschiedliche Gesichter. Der September fühlt sich oft noch wie ein Spätsommer an, perfekt für die Weinlese an Mosel oder Rhein, wo man den ersten frischen Federweißer direkt beim Winzer probieren kann. Es ist die ideale Zeit für ausgedehnte Radtouren, bei denen man nicht mehr so stark ins Schwitzen kommt.

Der Oktober ist dann der unangefochtene Star des Herbstes. Die Laubfärbung erreicht ihren Höhepunkt, die Wälder leuchten in allen erdenklichen Rot- und Goldtönen. Das ist die klassische Zeit für Wanderungen im Harz, im Schwarzwald oder in der Sächsischen Schweiz. Kürbisfeste auf dem Land und die Erntezeit für Äpfel und Pilze prägen diesen Monat. Der November wiederum ist der stille Monat. Er ist ideal für alle, die wirklich ihre Ruhe haben wollen. Die Tage sind kurz, oft neblig und laden zu Wellness-Wochenenden oder ausgiebigen Museumsbesuchen in Städten wie Berlin oder Hamburg ein, bevor der Trubel der Weihnachtsmärkte beginnt.

Lesetipp Die schönsten Urlaubsziele im Herbst: Zauber für goldene Tage
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1. Sächsische Schweiz: Felsen, Nebel und Stille

Die Felsformationen des Elbsandsteingebirges haben im Herbst eine fast mystische Aura. Wenn morgens der Nebel aus dem Elbtal aufsteigt und nur die Spitzen der Sandsteinfelsen herausschauen, ist das ein Anblick, den man nicht vergisst. Die Wanderwege, die im Sommer oft überlaufen sind, hat man jetzt fast für sich allein. Die Basteibrücke ist natürlich immer noch ein Magnet, aber abseits der Hauptattraktionen findet man eine unglaubliche Stille. Die bunten Blätter der Laubbäume bilden einen wunderschönen Kontrast zu den grauen Felsen und den immergrünen Kiefern.

Eine Wanderung durch die Schwedenlöcher oder hoch zu den Schrammsteinen ist im Herbst besonders reizvoll. Die Luft ist kühl und klar, perfekt für körperliche Anstrengung. Abends kann man in einem der gemütlichen Gasthöfe in Bad Schandau oder Rathen einkehren und sich bei sächsischer Küche wieder aufwärmen. Wichtig ist allerdings die richtige Ausrüstung, denn die Wege können durch feuchtes Laub rutschig sein. Feste, knöchelhohe Wanderschuhe sind hier keine Option, sondern eine Notwendigkeit.

Fluss mit Spiegelung der Felsen im Elbsandsteingebirge, umgeben von grünem Wald
Malerische Aussicht im Elbsandsteingebirge – ein Highlight für den Herbsturlaub in Deutschland.

2. Moseltal: Weinlese hautnah erleben

Ich liebe den September an der Mosel. Die Weinberge hängen voller reifer Trauben, überall riecht es nach gärendem Most und in den kleinen Weindörfern herrscht eine geschäftige, aber fröhliche Atmosphäre. Ein Herbsturlaub in Deutschland wird hier zu einem kulinarischen Erlebnis. Viele Winzer bieten jetzt Zwiebelkuchen und Federweißer an, eine Kombination, die man einfach probiert haben muss. Man kann bei der Weinlese zuschauen oder auf einigen Gütern sogar selbst mithelfen, was eine ganz besondere Erfahrung ist.

Orte wie Bernkastel-Kues oder Cochem mit ihren Fachwerkhäusern und engen Gassen sind im Herbst besonders charmant. Eine Radtour entlang des Moselradwegs ist jetzt ideal, da die Temperaturen angenehm sind und die Wege durch die bunt gefärbten Weinberge führen. Wir haben uns letztes Jahr in einer kleinen Pension direkt bei einem Winzer einquartiert. Abends mit einem Glas Wein auf der Terrasse zu sitzen und dem Winzer bei seinen Erzählungen zuzuhören, war für mich das eigentliche Highlight.

Steile Weinberge an der Mosel im Herbst mit gelb-grünen Reben, Blick auf den Rüberberger Domherrenberg.
Herbstliche Weinberge an der Mosel: der berühmte Rüberberger Domherrenberg in goldgelben Farben.

3. Die Ostseeküste: Sturm, Strand und Teezeit

Wer im Herbst an die Ostsee fährt, sucht nicht nach Badewetter. Er sucht nach etwas anderem: nach Weite, nach Ruhe und nach der Kraft der Natur. Wenn der Wind über den leeren Strand pfeift, die Wellen laut an den Strand donnern und man sich danach in einem Café mit einem heißen Sanddorntee aufwärmt, hat das eine ganz eigene Qualität. Die Seebrücken von Usedom oder Rügen wirken im Herbstlicht fast melancholisch schön, und man kann stundenlang laufen, ohne vielen Menschen zu begegnen.

Die Luft ist unglaublich klar und frisch, ein Spaziergang am Spülsaum ist wie eine Kur für die Lungen. Mit einer winddichten Jacke und einer Mütze ausgestattet, macht das richtig Spaß. Viele Hotels bieten tolle Wellness-Pakete für die Nebensaison an, sodass man nach einem langen Strandspaziergang in der Sauna entspannen kann. Für mich ist das die perfekte Mischung aus Aktivität und Entspannung, weit weg vom Trubel des Alltags.

Steilküste an der Ostsee mit herbstlichen Bäumen, Kiesstrand und Wellen an einem bewölkten Tag.
Raues Ostsee-Flair: Spaziergang an der herbstlichen Steilküste mit Kiesstrand und Wellen.

4. Der Harz: Brocken-Mystik und Fachwerk-Charme

Der Harz ist im Herbst ein Klassiker. Die dichten Wälder, vor allem die Buchen, leuchten in den intensivsten Farben. Eine Fahrt mit der Brockenbahn durch diese Landschaft ist ein Erlebnis, auch wenn die Tickets nicht ganz günstig sind. Oben auf dem Brocken ist es oft neblig und stürmisch, was die mystische Atmosphäre des Berges nur noch verstärkt. Man sollte sich aber warm anziehen, der Temperaturunterschied zum Tal kann erheblich sein.

Neben der Natur sind es die Städte, die den Harz so besonders machen. Goslar, Quedlinburg und Wernigerode mit ihren mittelalterlichen Fachwerkhäusern sind im Herbst, wenn die Gassen nicht mehr so voll sind, besonders schön zu erkunden. Man kann durch die kleinen Läden bummeln und in einem der vielen Cafés einen Baumkuchen probieren. Der Harz bietet eine tolle Kombination aus Naturerlebnis und Kultur, die gerade im Herbst gut funktioniert.

Bunte Fachwerkhäuser in der Altstadt von Wernigerode mit Kopfsteinpflaster und Straßencafés im Harz.
Die Altstadt von Wernigerode begeistert mit ihren bunten Fachwerkhäusern und gemütlichen Cafés im Harz.

5. Pfälzerwald: Kastanien sammeln und Wandern

Die Pfalz ist nicht nur für ihren Wein bekannt, sondern im Herbst auch für ihre Esskastanien, die hier „Keschde“ heißen. Der Pfälzerwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und ein Paradies für Wanderer. Im Oktober, wenn die Kastanien reif sind, sieht man viele Familien, die mit Körben durch den Wald ziehen und die stacheligen Früchte sammeln. Es macht einfach Spaß, sich später die Mühe zu machen, sie zu Hause im Backofen zu rösten.

Die Region ist durchzogen von gut markierten Wanderwegen, die zu unzähligen Burgen und Felsen führen. Besonders schön ist der Dahner Felsenpfad. Unterwegs kann man in einer der vielen bewirtschafteten Hütten des Pfälzerwald-Vereins einkehren und eine deftige Brotzeit genießen. Die Pfälzer Gastfreundschaft ist herzlich und die Landschaft mit ihren sanften Hügeln und bizarren Sandsteinformationen ist im Herbst einfach wunderschön.

Herbstlicher Wanderweg mit Natursteinstufen im bunten Laubwald des Pfälzerwaldes
Ein herbstlicher Wanderweg im Pfälzerwald mit buntem Laub und Natursteinstufen.

6. Allgäu: Kuhscheid und klare Bergluft

Der Almabtrieb, im Allgäu „Viehscheid“ genannt, ist ein echtes Spektakel. Meist Mitte bis Ende September werden die Kühe von den Almen zurück ins Tal getrieben. Die Tiere sind prächtig geschmückt, und das Ereignis wird in vielen Orten mit großen Festen gefeiert. Es ist ein Stück gelebte Tradition und ein toller Anlass für einen Herbsturlaub in Deutschland. Man sollte sich aber frühzeitig über die genauen Termine informieren, da diese von Ort zu Ort variieren.

Auch nach dem Viehscheid hat das Allgäu seinen Reiz. Die Fernsicht in den Bergen ist im Herbst oft am besten. Die Luft ist klar, und die Gipfel der Alpen scheinen zum Greifen nah. Wanderungen sind jetzt weniger schweißtreibend, und die Hütten haben oft noch bis in den Oktober hinein geöffnet. Eine Tour um den Alpsee bei Hohenschwangau mit Blick auf die Königsschlösser, umgeben von buntem Wald, ist ein unvergessliches Erlebnis.

Schloss Hohenschwangau im Herbst, umgeben von buntem Wald und mystischem Nebel
Schloss Hohenschwangau in Bayern zeigt sich im Herbst von seiner märchenhaften Seite.

7. Spreewald: Kahnfahrten durch goldene Kanäle

Eine Kahnfahrt im Spreewald ist im Sommer fast schon Pflicht, aber im Herbst hat sie eine ganz andere, viel ruhigere Atmosphäre. Wenn der Kahn fast lautlos durch das Labyrinth der Fließe gleitet, vorbei an goldenen Birken und rot leuchtendem Wilden Wein, der sich an den alten Holzhäusern emporrankt, ist das pure Entspannung. Die meisten Touristen sind weg, und man teilt sich die Wasserwege nur noch mit wenigen anderen.

Man sollte sich auf jeden Fall warm anziehen und eine Decke mitnehmen, die oft auch vom Fährmann bereitgestellt wird. Nach der Fahrt kann man sich in einem der Gasthöfe mit Spreewälder Spezialitäten wie Pellkartoffeln, Leinöl und Quark stärken. Wer es aktiver mag, kann sich auch ein Paddelboot mieten und die Kanäle auf eigene Faust erkunden.

Zwei Menschen paddeln im Kanu durch einen idyllischen Kanal im Spreewald, flankiert von traditionellen Häusern und einem Holzstapel.
Kanutour im Spreewald – die Wasserwege sind ideal, um die Region zu entdecken.

Was du unbedingt dabei haben solltest, wenn du im Herbst in der Natur unterwegs bist

Folgende Dinge sollten bei kühlerem Wetter dabei sein:

  • Eine Thermoskanne mit heißem Tee oder Kaffee, um sich zwischendurch aufzuwärmen.
  • Wasserfeste Kleidung, da es immer mal wieder spritzen kann und das Wetter unbeständig ist.
  • Ein Paar Handschuhe, besonders wenn man selbst paddelt, da die Hände schnell kalt werden.
  • Eine warme Mütze, da der meiste Wärmeverlust über den Kopf stattfindet.
  • Ein kleines Sitzkissen für zusätzlichen Komfort und Isolation auf den Holzbänken.

8. Lüneburger Heide: Lila aus, Gold an

Die meisten verbinden die Lüneburger Heide mit der lila Heideblüte im August und September. Doch die Region ist auch danach noch wunderschön. Wenn die Heide verblüht ist, übernehmen die Birken und Eichen das Farbspektakel. Ihre goldenen Blätter leuchten in der Herbstsonne und bilden einen tollen Kontrast zum satten Grün der Wacholderbüsche. Die Heidelandschaft ist im Herbst oft in einen sanften Nebel getaucht, was ihr eine geheimnisvolle Stimmung verleiht.

Die weiten, offenen Flächen sind ideal für lange Spaziergänge oder Radtouren. Da die Landschaft überwiegend flach ist, sind die Touren nicht allzu anstrengend. In Orten wie Wilsede, einem autofreien Heidedorf, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Ein Besuch in einem der vielen Hofläden lohnt sich, um regionale Produkte wie Heidschnuckenwurst oder Heidehonig zu kaufen.

Sonnenuntergang über der Lüneburger Heide mit leuchtendem Himmel und Silhouetten einzelner Bäume.
Stimmungsvolles Abendlicht in der Lüneburger Heide – ein Highlight im Herbst.

9. Berlin: Kultur tanken ohne Hitzeschlag

Ein Städtetrip im Herbst ist oft die bessere Wahl als im Hochsommer. Berlin ist dafür ein perfektes Beispiel. Man kann stundenlang durch die Stadt schlendern, ohne ins Schwitzen zu geraten. Die Parks wie der Tiergarten oder der Volkspark Friedrichshain zeigen sich in den schönsten Herbstfarben und laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Viele Museen eröffnen im Herbst ihre großen Ausstellungen, und die Theatersaison startet wieder durch.

Sollte das Wetter mal nicht mitspielen, gibt es in Berlin unzählige Möglichkeiten, den Tag drinnen zu verbringen. Von der Museumsinsel über die vielen kleinen Galerien in Mitte und Kreuzberg bis hin zu den gemütlichen Cafés in Prenzlauer Berg. Abends kann man in eines der vielen Kinos gehen oder ein Konzert besuchen. Ein Herbsturlaub in Deutschland muss nicht immer nur Natur bedeuten, die urbane Variante hat definitiv ihren Charme.

Brandenburger Tor in Berlin im goldenen Herbstlicht mit buntem Laub im Vordergrund.
Berlin im Herbst – das Brandenburger Tor erstrahlt im warmen Sonnenlicht.

10. Der Schwarzwald: Kuckucksuhren und Tannen-Dunst

Der Schwarzwald ist Deutschlands höchstes und größtes zusammenhängendes Mittelgebirge und im Herbst ein wahres Farbenmeer. Die Mischwälder aus Tannen, Fichten und Buchen bieten ein beeindruckendes Schauspiel. Wenn morgens der Dunst über den dunklen Wäldern aufsteigt, versteht man sofort, woher die Region ihren Namen hat. Wanderungen auf dem Feldberg oder rund um den Titisee sind jetzt besonders schön.

Neben der Natur lockt der Schwarzwald mit seiner Kulinarik. Deftige Vesper mit Schwarzwälder Schinken, ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte am Nachmittag – das passt perfekt zur Jahreszeit. Viele Hotels haben sich auf Wellness spezialisiert und bieten Saunalandschaften mit Panoramablick auf die herbstlichen Wälder. So lässt sich ein aktiver Tag in der Natur wunderbar mit entspannenden Stunden verbinden.

Blick über die nebelverhangenen Wälder und Berge im Schwarzwald mit Sicht auf ein Tal und kleine Ortschaften.
Mystischer Ausblick auf den Schwarzwald – nebelverhangene Wälder und Berge mit Blick ins Tal.

Welcher Urlaubstyp bist du?

Die folgende Tabelle gibt eine kleine Orientierung, welcher Urlaubstyp wo am besten aufgehoben ist:

Merkmal Herbst an der Küste Herbst in den Bergen
Atmosphäre Rau, windig, beruhigend Klar, still, majestätisch
Aktivitäten Strandspaziergänge, Drachensteigen, Wellness Wandern, Hütteneinkehr, Fotografie
Kleidung Winddicht, wasserfest, Schichten Zwiebellook, feste Schuhe, Mütze
Kulinarik Fischbrötchen, Sanddorn, heißer Tee Deftige Brotzeiten, Wildgerichte, Glühwein

11. Thüringer Wald: Auf Goethes Spuren am Rennsteig

Der Thüringer Wald ist ein Paradies für Wanderer und Geschichtsfans. Der berühmte Rennsteig, Deutschlands ältester und bekanntester Weitwanderweg, führt auf über 170 Kilometern über den Kamm des Gebirges. Im Herbst, wenn die Laubwälder bunt gefärbt sind, ist eine Wanderung hier besonders stimmungsvoll. Man muss ja nicht gleich den ganzen Weg gehen, auch einzelne Etappen sind ein tolles Erlebnis.

Entlang des Weges gibt es immer wieder kulturelle Highlights zu entdecken, wie die Wartburg bei Eisenach, die im Herbst eine besonders imposante Kulisse bietet. In Städten wie Weimar oder Erfurt kann man auf den Spuren von Goethe und Schiller wandeln. Diese Kombination aus Natur, Kultur und Geschichte macht den Thüringer Wald zu einem sehr abwechslungsreichen Ziel für einen Herbsturlaub in Deutschland.

Blick über die herbstliche Landschaft des Thüringer Waldes mit Wäldern, Feldern und leichten Nebelschwaden
Panoramablick über den Thüringer Wald im Herbst

12. Mecklenburger Seenplatte: Wasserwelten im Herbst erleben

Die Mecklenburger Seenplatte ist mit ihren über 1.000 Seen das größte vernetzte Wassersportgebiet Europas und ein echtes Naturparadies. Im Herbst zeigt sich die Region von ihrer ruhigsten und vielleicht schönsten Seite. Wenn sich die Wälder am Ufer in warmen Gelb- und Rottönen spiegeln, wirkt eine Kanutour fast schon magisch. Auch für Radfahrer und Wanderer gibt es rund um die Seen zahlreiche Routen, die durch stille Wälder, kleine Dörfer und zu malerischen Aussichtspunkten führen.

Neben der Natur locken auch charmante Städte wie Waren an der Müritz oder Neustrelitz. Dort kann man durch historische Altstädte bummeln, regionale Küche probieren und den Tag entspannt am Wasser ausklingen lassen. Besonders die Müritz, Deutschlands größter Binnensee, ist ein Highlight im Herbst – weniger Betrieb, aber immer noch voller Möglichkeiten für Entdeckungstouren. Diese Mischung aus Naturerlebnis und kulturellen Einblicken macht die Seenplatte zu einem perfekten Reiseziel für einen erholsamen Herbsturlaub.

Sonnenaufgang über einem stillen See der Mecklenburger Seenplatte mit Spiegelung im Wasser
Morgenstimmung an der Mecklenburger Seenplatte mit Sonnenaufgang über dem See

13. Das Alte Land: Apfelernte vor den Toren Hamburgs

Das Alte Land bei Hamburg ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas. Im Herbst, zur Zeit der Apfelernte, ist die Region ein wunderbares Ausflugsziel. Die Straßen sind gesäumt von Obsthöfen, die ihre Tore öffnen und frische Äpfel, Birnen, Pflaumen und leckeren, selbstgemachten Kuchen verkaufen. Man kann oft sogar selbst auf die Plantagen gehen und sein Obst pflücken.

Eine Radtour auf dem Deich entlang der Elbe, mit Blick auf die großen Schiffe, die nach Hamburg ein- und auslaufen, ist besonders schön. Die prächtigen, alten Fachwerkhäuser mit ihren verzierten Giebeln sind typisch für die Region. Das Alte Land ist ein perfektes Ziel für ein Wochenende oder einen Tagesausflug und zeigt eine ganz andere, ländliche Seite von einem Herbsturlaub in Deutschland.

Apfelbäume im Alten Land bei Hamburg mit roten Äpfeln zur Erntezeit im Herbst
Apfelernte im Alten Land – im Herbst zeigen sich die Plantagen von ihrer schönsten Seite

Ein guter Rucksack, in dem Regenjacke und Thermoskanne Platz finden, ist bei solchen Ausflügen Gold wert.

Zuletzt aktualisiert am 10. September 2025 um 19:03 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Warum der Herbst gewinnt

Für mich ist der Herbst die ehrlichste Reisezeit. Er verspricht keine Perfektion, keine endlosen Sonnentage und keine makellosen Erlebnisse. Stattdessen bietet er Authentizität. Ein Herbsturlaub in Deutschland bedeutet, sich auf das Wetter einzulassen, die Gemütlichkeit wiederzuentdecken und die Natur in ihrem Wandel zu beobachten. Es ist eine Zeit, die entschleunigt und den Blick für die kleinen Dinge schärft: das Rascheln der Blätter unter den Füßen, der Geruch von feuchter Erde im Wald, der erste heiße Tee nach einem langen Spaziergang.

Die Vielfalt der Ziele, von den stürmischen Küsten bis zu den stillen Wäldern der Mittelgebirge, macht es leicht, den richtigen Ort für die eigene Stimmung zu finden. Man muss nicht weit reisen, um etwas Besonderes zu erleben. Am Ende sind es diese ruhigen, unaufgeregten Momente, die am längsten in Erinnerung bleiben und die Batterien wirklich wieder aufladen. Für mich gewinnt der Herbst genau deshalb.

FAQs zum Thema Herbsturlaub in Deutschland

Gibt es neben Weinfesten noch andere typische Herbst-Veranstaltungen in Deutschland?

Ja, absolut! Der Herbst ist die Zeit der Erntefeste. Besonders beliebt sind Kürbisfeste, bei denen du oft riesige Kürbisausstellungen und regionale Spezialitäten findest, wie zum Beispiel in Ludwigsburg. Außerdem finden an vielen Orten traditionelle Almabtriebe (in Bayern auch „Viehscheid“ genannt) statt, bei denen geschmücktes Vieh ins Tal getrieben wird. An den Küsten wiederum werden häufig Drachenfeste veranstaltet, bei denen bunte Drachen den Herbsthimmel erobern.

Ist ein Herbsturlaub wirklich günstiger und wo kann ich sparen?

In der Regel ja, da der Herbst als Nebensaison gilt. Sobald die Sommerferien vorbei sind, sinken die Preise für Unterkünfte oft spürbar. Ein guter Tipp ist, die Herbstferien deines eigenen und des jeweiligen Bundeslandes zu meiden, da die Preise dann kurzzeitig wieder anziehen. Du kannst zusätzlich sparen, indem du eine Ferienwohnung buchst und dich selbst verpflegst oder indem du gezielt nach Pauschalangeboten für Wellness-Wochenenden suchst, die im Herbst häufig angeboten werden.

Worauf sollte ich bei Autofahrten im Herbst besonders achten?

Das herbstliche Wetter erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Rechne vor allem mit plötzlich auftretendem Nebel, besonders in den Morgen- und Abendstunden in der Nähe von Gewässern oder in Tälern. Nasses Laub auf der Straße kann genauso rutschig sein wie Glatteis. Außerdem ist im Herbst die Zeit des Wildwechsels: In Waldgebieten und bei Dämmerung solltest du besonders vorsichtig fahren. In Bergregionen wie dem Harz oder dem Allgäu kann es zudem schon den ersten Bodenfrost oder sogar Schnee geben, prüfe also vorher die Wetterlage und die Bereifung deines Autos.

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