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Einen Besen fressen: Alles über die kuriose Redewendung

Du hast es sicher schon einmal gehört: „Wenn das passiert, fresse ich einen Besen!“ Diese skurrile Redewendung wird oft verwendet, um auszudrücken, dass man etwas für äußerst unwahrscheinlich hält. Aber woher kommt dieser Ausdruck eigentlich und was steckt dahinter?

Die Bedeutung hinter dem Besen

Wenn jemand sagt, er würde einen Besen fressen, meint er damit natürlich nicht wörtlich, dass er tatsächlich ein Reinigungsgerät verspeisen möchte. Vielmehr handelt es sich um eine bildhafte Übertreibung, um auszudrücken, wie sicher man sich einer Sache ist. Die Redewendung wird fast immer in einem konditionalen Zusammenhang verwendet, also mit einem „Wenn…dann“-Satz verknüpft.[1]

Typische Verwendungen sind zum Beispiel:

  • „Wenn der das schafft, fresse ich einen Besen!“
  • „Ich fresse einen Besen, wenn die das wirklich durchziehen.“
  • „Sollte das klappen, werde ich einen Besen fressen.“

Der Besen steht dabei symbolisch für etwas Ungenießbares und Absurdes. Schließlich würde niemand freiwillig auf die Idee kommen, tatsächlich einen Besen zu essen. Genau diese Absurdität macht die Redewendung so ausdrucksstark.

Der Ursprung der Redewendung

Interessanterweise ist die genaue Herkunft der Redewendung „einen Besen fressen“ nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch einige Theorien und Erklärungsansätze. Eine davon besagt, dass der Besen als Symbol für etwas Unreines und Unappetitliches steht.[3] In früheren Zeiten wurden Besen oft aus natürlichen Materialien wie Reisig oder Stroh hergestellt, die man sich nur schwer als Nahrungsmittel vorstellen kann.

Eine andere Theorie vermutet einen Zusammenhang mit alten Volksglauben und magischen Vorstellungen rund um den Besen. Allerdings spricht dagegen, dass die Redewendung erst seit dem 20. Jahrhundert belegt ist. Es handelt sich also vermutlich um eine recht moderne sprachliche Entwicklung.

Was wir jedoch mit Sicherheit sagen können: Die Wirkung der Redewendung beruht auf dem starken Kontrast zwischen der Unreinheit des Besens und dem Aspekt des Essens. Genau diese Kombination macht sie so einprägsam und ausdrucksstark.

Variationen und verwandte Ausdrücke

Wie bei vielen Redewendungen gibt es auch beim „Besen fressen“ einige Variationen und verwandte Ausdrücke. Manchmal wird die Aussage noch verstärkt, indem man hinzufügt „samt Stiel“ – also den ganzen Besen inklusive Griff.[1] Andere kreative Erweiterungen lauten zum Beispiel:

  • „Ich fresse einen Besen samt Putzfrau!“
  • „Wenn das klappt, fresse ich einen Besen und tanze Walzer dazu!“
  • „Da würde ich glatt drei Besen auf einmal fressen!“

Es gibt auch ähnliche Redewendungen, die ebenfalls Unmögliches oder sehr Unwahrscheinliches ausdrücken. Ein bekanntes Beispiel ist „Ich glaub, mein Schwein pfeift!“ Auch hier wird etwas völlig Absurdes beschrieben, um großes Erstaunen auszudrücken.[2]

Die Macht der Worte: Vorsicht bei voreiligen Versprechungen!

So lustig und bildhaft die Redewendung auch sein mag, solltest du vorsichtig sein, wenn du sie verwendest. Denn manchmal wird das scheinbar Unmögliche doch möglich! Es gibt zahlreiche Anekdoten von Menschen, die leichtfertig verkündet haben, sie würden einen Besen fressen, wenn etwas Bestimmtes eintritt – nur um dann überrascht festzustellen, dass genau das passiert ist.

Ein schönes Beispiel dafür liefert ein Zitat aus der Rhein-Zeitung:

„Manchmal wird das fast Unmögliche möglich. Deshalb sollte man sich mit Aussagen wie »Wenn das klappt, fresse ich einen Besen« oder ähnlichen Versprechungen zurückhalten.“[1]

Natürlich wird niemand ernsthaft erwarten, dass du tatsächlich einen Besen isst. Trotzdem kann es durchaus peinlich sein, wenn man sich so sicher gezeigt hat und dann eines Besseren belehrt wird. Ein bisschen Demut schadet also nie, selbst wenn etwas noch so unwahrscheinlich erscheint.

Kreative Verwendung in Alltag und Medien

Die Redewendung „einen Besen fressen“ hat längst Einzug in unseren Alltag und die Popkultur gehalten. Sie wird gerne in Zeitungsartikeln, Büchern oder auch in der Werbung verwendet, um Aufmerksamkeit zu erregen oder etwas besonders zu betonen.

Hier ein paar Beispiele für kreative Verwendungen:

  • Als Werbeslogan: „Unser neues Produkt ist so gut – Sie werden einen Besen fressen wollen!“
  • In der Sportberichterstattung: „Wenn diese Mannschaft nicht absteigt, fresse ich einen Besen!“
  • Als Buchtitel: „Der Tag, an dem ich einen Besen fraß“ (fiktiver Romantitel)
  • In der Politik: „Sollte dieser Gesetzentwurf durchkommen, werde ich höchstpersönlich einen Besen verspeisen.“

Solche spielerischen Verwendungen zeigen, wie lebendig und anpassungsfähig unsere Sprache ist. Redewendungen wie diese machen Kommunikation farbiger und ausdrucksstärker.

Ein Besen als Spiegel unserer Kultur

Die Redewendung „einen Besen fressen“ mag auf den ersten Blick absurd erscheinen. Bei genauerem Hinsehen offenbart sie jedoch viel über unsere Sprache und Kultur. Sie zeigt, wie wir mit Humor und Bildsprache arbeiten, um Emotionen und Überzeugungen auszudrücken.

Gleichzeitig erinnert uns die Redewendung daran, dass wir vorsichtig mit absoluten Aussagen umgehen sollten. Die Welt ist voller Überraschungen und manchmal geschehen Dinge, die wir für unmöglich gehalten haben. In diesem Sinne ist der sprichwörtliche Besen vielleicht sogar ein Symbol für Demut und Offenheit gegenüber dem Unerwarteten.

Also, das nächste Mal, wenn du versucht bist zu sagen „Wenn das passiert, fresse ich einen Besen“ – denk vielleicht zweimal darüber nach. Wer weiß, vielleicht musst du dein Versprechen ja doch einlösen!

Quellen

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache: „einen Besen fressen“ (abgerufen am 12.11.2024)
  2. Baden.fm: „Aha-Moment: Woher kommt der Ausdruck „Ich fresse einen Besen!““ (abgerufen am 12.11.2024)
  3. Redensarten-Index: „Ich fress / fresse einen Besen …“ (abgerufen am 12.11.2024)
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FAQs zum Thema Einen Besen fressen

Wie reagiere ich, wenn jemand tatsächlich einen Besen fressen will?

Sollte jemand ernsthaft vorhaben, einen Besen zu essen, ist es wichtig, besonnen zu reagieren. Erkläre der Person ruhig, dass die Redewendung nicht wörtlich gemeint ist. Versuche herauszufinden, warum sie sich zu dieser Aussage hinreißen ließ. Oft stecken Frustration oder Enttäuschung dahinter. Biete stattdessen an, gemeinsam über die Situation zu sprechen. Schlage alternative Wege vor, um mit unerwarteten Ereignissen umzugehen. Ermutige die Person, ihre Gefühle auf gesündere Art auszudrücken.

Gibt es Menschen, die tatsächlich schon einmal einen Besen gegessen haben?

Ja, es gibt tatsächlich dokumentierte Fälle von Menschen, die versucht haben, einen Besen zu essen. Meist geschah dies aus Sensationslust oder als extreme Wetteinlösung. Ein bekannter Fall ereignete sich 2013 in Großbritannien, als ein Mann nach einer verlorenen Wette versuchte, einen Besen zu verspeisen. Solche Aktionen sind jedoch äußerst gefährlich und können zu ernsthaften Verletzungen führen. Mediziner warnen eindringlich vor derartigen Versuchen. Stattdessen sollten kreative, ungefährliche Alternativen gefunden werden, um Wetten einzulösen.

Wie kann ich die Redewendung „einen Besen fressen“ in meine alltägliche Kommunikation einbauen?

Die Redewendung lässt sich vielseitig in den Alltag integrieren. Verwende sie beispielsweise in Meetings, um deine Skepsis gegenüber unrealistischen Zielen auszudrücken: „Wenn wir das bis nächste Woche schaffen, fresse ich einen Besen.“ Im Freundeskreis kannst du damit Wetteinsätze würzen: „Sollte unser Team gewinnen, fresse ich einen Besen.“ Auch in sozialen Medien sorgt die Phrase für Aufmerksamkeit. Sei jedoch vorsichtig mit öffentlichen Versprechen. Überlege dir im Vorfeld lustige Alternativen, falls das Unwahrscheinliche doch eintritt. So bleibst du flexibel und bewahrst deinen Humor.

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