Hautpflege & Kosmetik

Unterschied UV-A, UV-B, UV-C: So wirkt Sonnenlicht auf deine Haut

Die Wärme auf der Haut, das helle Licht, das alles in satte Farben taucht – der Sommer hat eine ganz besondere Kraft. Doch während wir die sichtbaren Seiten der Sonne genießen, wirken im Verborgenen Kräfte, über die wir selten nachdenken. Erst beim Griff zur Sonnencreme stolpern wir über diese kryptischen Buchstabenkombinationen und fragen uns, was der Unterschied zwischen UV-A, UV-B und UV-C Strahlung wirklich für unseren Alltag bedeutet.

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Disclaimer

Dieser Text dient der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Hautveränderungen oder Fragen zum passenden Sonnenschutz für deinen Hauttyp solltest du immer einen Hautarzt aufsuchen.

Die unsichtbaren Farben des Sommers

Ich saß neulich auf dem Balkon, die erste richtig warme Junisonne im Gesicht, und hatte diese typische Szene vor Augen: Ein Kind, das mit Sonnenhut und dick eingecremter Nase im Sandkasten buddelt. Daneben die Eltern, die versuchen, den Sonnenschutz gleichmäßig zu verteilen. In meiner Hand hielt ich eine Tube Sonnenmilch und studierte die Rückseite. LSF 50, wasserfest, für empfindliche Haut. Und dann, etwas kleiner gedruckt, das Logo für UV-A-Schutz. Mir wurde klar, dass ich jahrelang einfach die Flasche mit der höchsten Zahl gekauft habe, ohne wirklich zu wissen, wogegen ich mich da eigentlich schütze. Der Unterschied zwischen UV-A, UV-B und UV-C ist eben nicht nur technisches Detail, sondern beeinflusst, wie wir die Sonne bewusst und sicher genießen können.

Die ultraviolette Strahlung der Sonne ist für uns unsichtbar, aber ihre Wirkung ist es ganz und gar nicht. Man kann sie sich wie verschiedene Wellenlängen oder „Farben“ des Lichts vorstellen, die unterschiedlich tief in unsere Haut eindringen und dort verschiedene Reaktionen auslösen. Und genau hier liegt der Kern der Sache: Nicht jede UV-Strahlung ist gleich.

UV-A: Der stille Gast, der lange bleibt

UV-A-Strahlen sind die Langstreckenläufer unter den Sonnenstrahlen. Sie haben die längste Wellenlänge und dringen tief in unsere Haut ein, bis in die untere Hautschicht, die sogenannte Dermis. Das ist die Schicht, in der sich die elastischen Kollagen- und Elastinfasern befinden, die unsere Haut straff und geschmeidig halten. Das Verrückte daran: Wir spüren die Wirkung von UV-A-Strahlen nicht direkt. Sie verursachen keinen Sonnenbrand. Genau deshalb wurden sie lange Zeit in ihrer Wirkung unterschätzt.

Ihre Arbeit ist leise und langfristig. Sie schädigen das Kollagengerüst, was zur Folge hat, dass die Haut an Spannkraft verliert. Das Ergebnis sind Falten und eine vorzeitige Hautalterung. Man kann sich als Eselsbrücke merken: A wie „Alterung“. Doch das ist nicht alles. UV-A-Strahlen können auch Zellveränderungen fördern und spielen eine Rolle bei der Entstehung von schwarzem Hautkrebs. Ein weiterer Punkt, den viele nicht auf dem Schirm haben: UV-A-Strahlen dringen durch Fensterglas. Wer also viel im Auto sitzt oder einen Arbeitsplatz am Fenster hat, ist ihnen ebenfalls ausgesetzt, auch wenn man keinen Sonnenbrand bekommt.

UV-B: Der Grund für Sonnenbrand und Sommerbräune

Die UV-B-Strahlung ist deutlich bekannter, denn ihre Wirkung sehen und fühlen wir unmittelbar. Diese Strahlen haben eine kürzere Wellenlänge und dringen nur in die oberste Hautschicht, die Epidermis, ein. Dort regen sie die Produktion von Melanin an, dem Pigment, das unsere Haut bräunt – ein Schutzmechanismus des Körpers. Wenn die Dosis an UV-B-Strahlung jedoch zu hoch ist, kommt es zu einer akuten Entzündungsreaktion: dem Sonnenbrand. Die Eselsbrücke hier: B wie „Brand“.

Jeder Sonnenbrand, besonders in der Kindheit, schädigt die Haut nachhaltig und erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Doch UV-B-Strahlung hat auch eine positive Seite: Sie ist entscheidend für die körpereigene Vitamin-D-Produktion. Ein kurzer Aufenthalt in der Sonne kann hier schon ausreichen. Im Gegensatz zu UV-A-Strahlen wird die UV-B-Strahlung von normalem Fensterglas größtenteils blockiert.

UV-C: Der ferne Verwandte, der uns (meistens) nicht erreicht

Und dann gibt es noch die UV-C-Strahlung. Sie ist die kurzwelligste und energiereichste der drei. Sie wäre für uns extrem schädlich, aber wir müssen uns im Alltag kaum Gedanken über sie machen. Der Grund dafür ist unsere Atmosphäre: Die UV-C-Strahlung wird fast vollständig von der Ozonschicht gefiltert, bevor sie die Erdoberfläche erreicht. Sie spielt also für den natürlichen Sonnenschutz keine Rolle.

Interessant wird es allerdings bei künstlichen Quellen. UV-C-Licht wird wegen seiner keimtötenden Wirkung gezielt zur Desinfektion eingesetzt, zum Beispiel in Krankenhäusern, zur Wasseraufbereitung oder in Luftreinigungsgeräten. Solche Geräte sind für den Hausgebrauch nur mit äußerster Vorsicht zu verwenden, da der direkte Kontakt mit der Haut oder den Augen schwere Schäden verursachen kann.

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Was bedeutet das UVA-Logo auf der Sonnencreme?

Wenn du auf einer Sonnencreme ein rundes Logo mit den Buchstaben „UVA“ darin siehst, ist das ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass der Schutz vor UV-A-Strahlen mindestens ein Drittel des angegebenen Lichtschutzfaktors (LSF) beträgt. Der LSF selbst bezieht sich nämlich nur auf den Schutz vor UV-B-Strahlung. Ein Produkt mit LSF 30 und dem UVA-Logo bietet also einen UV-A-Schutz von mindestens 10.

Was diese Unterschiede für deinen Sonnenschutz bedeuten

Das Wissen um den Unterschied zwischen UV-A, UV-B und UV-C hilft dir, die richtigen Produkte auszuwählen und dich umfassend zu schützen. Es geht nicht nur darum, einen Sonnenbrand zu vermeiden. Ein guter Sonnenschutz muss beides können: vor den akuten Schäden durch UV-B und den langfristigen Schäden durch UV-A schützen.

Achte beim Kauf von Sonnencreme daher immer auf den Begriff „Breitbandschutz“ oder „Breitspektrumschutz“. Das gewährleistet, dass beide Strahlungsarten abgedeckt sind. Das erwähnte UVA-Logo ist dafür der europäische Standard. In anderen Ländern gibt es andere Kennzeichnungen, wie etwa das „PA+“-System in Asien, das die Stärke des UV-A-Schutzes in mehreren Stufen angibt.

Hier ist eine kleine Übersicht, die die Eigenschaften der Strahlungsarten zusammenfasst:

Eigenschaft UV-A-Strahlung UV-B-Strahlung UV-C-Strahlung
Wellenlänge Lang (320–400 nm) Mittel (280–320 nm) Kurz (100–280 nm)
Eindringtiefe in die Haut Tief (bis in die Dermis) Oberflächlich (Epidermis) Wird nicht von der Haut erreicht
Hauptwirkung Hautalterung, Falten, Krebsrisiko Sonnenbrand, Bräunung, Vitamin-D, Krebsrisiko Stark keimtötend (wird von der Ozonschicht absorbiert)
Schutz durch Glas Nein, dringt durch Ja, wird blockiert Ja, wird blockiert
Schutz durch Kleidung Ja Ja Ja

Smarter Sonnenschutz ist mehr als nur Cremen

Ich habe früher auch gedacht, mit LSF 50 wäre ich quasi unverwundbar und könnte stundenlang in der prallen Sonne bleiben. Das ist ein Trugschluss. Selbst die beste Sonnencreme bietet keinen hundertprozentigen Schutz, und ihre Wirkung lässt nach, durch Schwitzen, Wasser oder Abrieb. Deshalb ist ein bewusster Umgang mit der Sonne so viel mehr als nur das richtige Eincremen.

Gerade mit Kindern merke ich, wie wichtig es ist, Gewohnheiten zu etablieren, die über die Sonnencreme hinausgehen. Es ist eine Kombination aus mehreren Bausteinen, die zusammen den besten Schutz bieten. Hier sind ein paar Punkte, die bei uns im Alltag eine große Rolle spielen:

  • Kleidung ist der einfachste und einer der wirksamsten Sonnenschutze. Dicht gewebte, dunkle Stoffe schützen besser als helle und leichte. Es gibt auch spezielle UV-Schutzkleidung mit einem ausgewiesenen UPF (Ultraviolet Protection Factor).
  • Die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr hat die höchste Intensität. In dieser Zeit ist Schatten der beste Freund. Das bedeutet nicht, sich im Haus zu verschanzen, aber ein Platz unter einem Baum oder einem Sonnenschirm ist eine kluge Wahl.
  • Eine gute Sonnenbrille ist kein reines Modeaccessoire. Sie schützt die empfindliche Haut um die Augen und die Augen selbst vor UV-Schäden. Achte auf die Kennzeichnung „UV400“, die vollen Schutz garantiert.
  • Ein breitkrempiger Hut schützt nicht nur die Kopfhaut, sondern auch Gesicht, Ohren und Nacken – Stellen, die oft vergessen werden und besonders anfällig für Sonnenbrand sind.
  • Ausreichend Sonnencreme verwenden. Die meisten Menschen tragen viel zu wenig Produkt auf, um den angegebenen Lichtschutzfaktor zu erreichen. Als Faustregel gilt etwa ein Teelöffel für das Gesicht.

Ein entspannter Blick auf die Sonne

Es geht nicht darum, Angst vor der Sonne zu entwickeln. Sie ist lebenswichtig, hebt die Stimmung und schenkt uns Energie. Aber wie bei so vielen Dingen im Leben kommt es auf die Dosis und den bewussten Umgang an. Das Wissen um den Unterschied zwischen UV-A, UV-B und UV-C ist dabei ein Werkzeug. Es nimmt die Verwirrung aus der Drogerieabteilung und gibt dir die Möglichkeit, eine informierte Entscheidung zu treffen – für dich und für die Menschen, die dir wichtig sind.

Wenn du das nächste Mal eine Sonnencreme in der Hand hältst, siehst du nicht mehr nur eine Zahl, sondern eine kleine Wissenschaft für den Alltag. Du weißt, dass du nicht nur deine Haut vor dem roten Schmerz des Sonnenbrands bewahrst, sondern sie auch vor den unsichtbaren, stillen Veränderungen schützt, die sich erst Jahre später zeigen würden. Und das ist doch ein ziemlich gutes Gefühl für den nächsten sonnigen Tag auf dem Balkon.

FAQs zum Thema Unterschied UV-A UV-B UV-C

Muss ich mich auch an bewölkten Tagen vor UV-Strahlen schützen?

Ja, auf jeden Fall! Wolken sind kein zuverlässiger UV-Filter. Je nach Wolkendichte dringen immer noch bis zu 80 % der UV-Strahlen bis zu deiner Haut durch. Besonders die für die Hautalterung verantwortlichen UV-A-Strahlen sind an bewölkten Tagen kaum schwächer als bei strahlendem Sonnenschein. Deshalb ist ein täglicher Sonnenschutz im Gesicht und an unbedeckten Körperstellen eine gute Gewohnheit, nicht nur am Strand.

Verhindert Sonnencreme die Bildung von Vitamin D?

Das ist eine häufige Sorge, aber in der Praxis meist unbegründet. Um Vitamin D zu bilden, benötigt dein Körper UV-B-Strahlung. Theoretisch blockiert Sonnencreme diese. Da die meisten Menschen aber selten genug Sonnencreme auftragen oder sie nicht lückenlos und regelmäßig erneuern, gelangt in der Regel immer noch genügend UV-B-Strahlung an die Haut. Kurze Aufenthalte in der Sonne mit unbedeckten Armen oder Händen reichen oft schon aus, um deinen Vitamin-D-Spiegel zu sichern.

Gibt es einen Unterschied zwischen chemischen und mineralischen Sonnenfiltern?

Ja, sie schützen deine Haut auf zwei unterschiedliche Weisen. Chemische Filter (z. B. mit Wirkstoffen wie Avobenzon) ziehen in die obere Hautschicht ein und wandeln dort UV-Strahlung in Wärme um. Mineralische Filter (Zinkoxid, Titandioxid) legen sich wie eine Schutzschicht auf die Haut und reflektieren die UV-Strahlen wie winzige Spiegel. Beide Arten sind wirksam, solange du ein Produkt mit Breitbandschutz wählst, das sowohl vor UV-A- als auch vor UV-B-Strahlen schützt.

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