Es ist Winter, draußen ist es eisig kalt, und plötzlich bemerkst du: Die Heizung geht nicht. Ein Szenario, das niemand erleben möchte, aber leider immer wieder vorkommt. Ob als Mieter, Vermieter oder Eigentümer – eine ausgefallene Heizung kann jeden treffen und für ordentlich Stress sorgen. In diesem Ratgeber erfährst du, was du tun kannst, wenn deine Heizung streikt, welche häufigen Ursachen dahinterstecken und wie du das Problem möglicherweise sogar selbst beheben kannst. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du auch an kalten Tagen wieder für wohlige Wärme in deinen vier Wänden sorgst.
INHALT
Erste Schritte: Was tun, wenn die Heizung nicht funktioniert?
Stell dir vor, du kommst an einem frostigen Winterabend nach Hause und merkst sofort: Hier stimmt was nicht. Die Heizung geht nicht, und die Kälte kriecht dir in die Knochen. Bevor du in Panik verfällst, gibt es einige einfache Dinge, die du überprüfen kannst:
- Thermostat: Ist es richtig eingestellt und zeigt es die korrekte Temperatur an?
- Heizkörper: Sind alle Ventile geöffnet?
- Stromversorgung: Läuft die Heizungsanlage überhaupt?
- Heizkessel: Ist er eingeschaltet und zeigt er eine Störung an?
Oftmals lässt sich das Problem, wenn die Heizung nicht geht mit diesen einfachen Checks schon lösen. Ist das Thermostat beispielsweise falsch eingestellt oder die Batterien sind leer, kann dies der Grund für die kalte Wohnung sein. Auch ein versehentlich geschlossenes Ventil am Heizkörper kann dazu führen, dass du frierst, obwohl die Heizung eigentlich funktioniert.
Die häufigsten Ursachen für eine nicht funktionierende Heizung
Wenn deine Heizung nicht geht, kann das verschiedene Gründe haben. Einige davon sind relativ harmlos und leicht zu beheben, andere erfordern möglicherweise den Einsatz eines Fachmanns. Hier sind einige der häufigsten Ursachen.
Luft im Heizsystem
Ein klassisches Problem, das oft dazu führt, dass die Heizung nicht richtig funktioniert, ist Luft im System. Erkennbar ist dies meist an gluckernden Geräuschen aus den Heizkörpern. Die gute Nachricht: Das kannst du in der Regel selbst beheben, indem du die Heizkörper entlüftest.
Niedriger Wasserdruck
Ist der Wasserdruck in deiner Heizungsanlage zu niedrig, kann dies dazu führen, dass die Heizung nicht geht. Überprüfe den Druck am Manometer deines Heizkessels. Sollte er unter 1 bar liegen, musst du Wasser nachfüllen. Das klingt komplizierter, als es ist – meist kannst du das mit einem speziellen Ventil am Heizkessel selbst erledigen.
Wenn die Heizung nicht geht: Selbsthilfe oder Profi rufen?
Du hast alle Basics überprüft, aber deine Heizung geht immer noch nicht? Jetzt stellt sich die Frage: Selbst Hand anlegen oder doch lieber einen Experten rufen? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von deinem technischen Verständnis und der Art des Problems.
Hier einige Situationen, in denen du selbst aktiv werden kannst:
- Heizkörper entlüften
- Wasserdruck erhöhen
- Thermostat überprüfen und gegebenenfalls neu einstellen
Bei komplexeren Problemen, wie einem defekten Brenner oder einer kaputten Umwälzpumpe, solltest du hingegen unbedingt einen Fachmann hinzuziehen. Das gilt besonders, wenn du Mieter bist – hier ist ohnehin der Vermieter für die Reparatur zuständig. Als Eigentümer einer Immobilie kannst du zwar theoretisch selbst Hand anlegen, aber bedenke: Unsachgemäße Reparaturen können nicht nur teuer werden, sondern auch gefährlich sein.
SOS: Notfallplan, wenn die Heizung nicht funktioniert
Es ist mitten in der Nacht, eisig kalt, und deine Heizung geht nicht? In solchen Situationen ist schnelles Handeln gefragt. Hier ein Notfallplan, der dir hilft, die Zeit bis zur Reparatur zu überbrücken.
Kurzfristige Wärmequellen nutzen
Suche nach alternativen Wärmequellen in deinem Haushalt. Elektrische Heizlüfter oder Radiatoren können eine vorübergehende Lösung sein. Sei dabei aber vorsichtig und beachte die Sicherheitshinweise der Geräte. Auch dicke Decken, warme Kleidung und heiße Getränke helfen, die Körpertemperatur zu halten.
Wärme clever nutzen
Konzentriere dich auf einen Raum, in dem du dich aufhältst. Schließe die Türen zu anderen Räumen, um die vorhandene Wärme zu halten. Zugige Fenster und Türen kannst du provisorisch mit Handtüchern abdichten. Wenn du kochst, lass die Ofentür nach dem Backen offen – die Restwärme heizt den Raum zusätzlich.
Denk daran: Dies sind nur Übergangslösungen. Sobald wie möglich solltest du das eigentliche Problem angehen und die Heizung reparieren lassen.
Vorbeugen ist besser: Wartung und Pflege deiner Heizung
Um zu vermeiden, dass deine Heizung nicht geht, wenn du sie am dringendsten brauchst, ist regelmäßige Wartung und Pflege unerlässlich. Als Mieter bist du zwar nicht für die Wartung der Heizungsanlage verantwortlich, kannst aber dennoch einiges tun, um Probleme frühzeitig zu erkennen:
- Regelmäßiges Entlüften der Heizkörper (idealerweise vor der Heizsaison)
- Überprüfung des Wasserdrucks im System
- Aufmerksames Hören auf ungewöhnliche Geräusche
Als Eigentümer oder Vermieter solltest du die Heizungsanlage mindestens einmal jährlich von einem Fachmann warten lassen. Dies hilft nicht nur, Ausfälle zu vermeiden, sondern kann auch die Effizienz der Anlage verbessern und somit Energiekosten sparen.
Alte Heizung entlüften: Heizkosten sparen leicht gemacht
Deine Heizkörper werden nicht warm? Es gluckert im System? In diesem Fall solltest du zuerst deine alte Heizung entlüften.
Rechtliche Aspekte: Wenn die Heizung nicht funktioniert
Gerade für Mieter ist es wichtig zu wissen, welche Rechte und Pflichten sie haben, wenn die Heizung nicht geht. Grundsätzlich gilt: Der Vermieter ist verpflichtet, für eine funktionsfähige Heizung zu sorgen. Fällt die Heizung aus, musst du dies umgehend dem Vermieter oder der Hausverwaltung melden.
Mietminderung bei Heizungsausfall
Bleibt die Heizung längere Zeit außer Betrieb, hast du als Mieter unter Umständen Anspruch auf eine Mietminderung. Die Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Dauer des Ausfalls und der Jahreszeit. In der Heizperiode kann eine nicht funktionierende Heizung zu einer Mietminderung von bis zu 100% berechtigen. Allerdings solltest du das im Vorfeld rechtlich anklären lassen. Der Mieterschutz kann dir da sicherlich behilflich sein.
Pflichten des Vermieters
Der Vermieter muss nach Meldung des Defekts zeitnah für die Reparatur sorgen. Bei akuten Problemen in der Heizperiode kann das bedeuten, dass er innerhalb weniger Stunden einen Handwerker organisieren muss. Kommt er dieser Pflicht nicht nach, kannst du als Mieter unter Umständen selbst einen Handwerker beauftragen und die Kosten vom Vermieter zurückfordern.
Energieeffizienz im Blick: Wenn die alte Heizung öfter streikt
Geht deine Heizung häufiger nicht, kann das ein Zeichen dafür sein, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer angelangt ist. Besonders bei älteren Anlagen lohnt es sich dann, über einen Austausch nachzudenken. Moderne Heizsysteme sind nicht nur zuverlässiger, sondern oft auch deutlich energieeffizienter.
Alternativen zur klassischen Heizung
Wenn du ohnehin über einen Austausch nachdenkst, weil deine Heizung nicht geht, könnte das der richtige Zeitpunkt sein, um über alternative Heizsysteme nachzudenken. Wärmepumpen, Solarthermie oder Pelletheizungen sind umweltfreundliche Optionen, die langfristig nicht nur die Betriebskosten senken können, sondern auch zum Klimaschutz beitragen.
Fördermöglichkeiten nutzen
Der Umstieg auf ein modernes, energieeffizientes Heizsystem wird oft staatlich gefördert. Informiere dich über aktuelle Förderprogramme, bevor du eine Entscheidung triffst. So kannst du nicht nur eine zuverlässige Heizung installieren, sondern auch von finanzieller Unterstützung profitieren.
Eine nicht funktionierende Heizung ist zweifellos eine unangenehme Situation. Doch mit dem richtigen Wissen und ein paar Handgriffen lassen sich viele Probleme schnell lösen. Denk daran: Regelmäßige Wartung und ein aufmerksamer Blick können helfen, größere Ausfälle zu vermeiden. Und sollte deine Heizung doch einmal nicht gehen – jetzt weißt du, was zu tun ist. Bleib cool, auch wenn’s kalt ist – mit den richtigen Maßnahmen kehrst du bald wieder in dein kuscheliges, warmes Zuhause zurück.
FAQs zum Thema Heizung geht nicht
Wie kann ich feststellen, ob meine Heizung wirklich defekt ist?
Um festzustellen, ob deine Heizung tatsächlich defekt ist, solltest du zunächst einige einfache Checks durchführen. Überprüfe, ob alle Heizkörper gleichmäßig kalt sind oder nur einzelne nicht funktionieren. Kontrolliere auch, ob die Heizungsanlage Geräusche von sich gibt oder ob Warnleuchten am Thermostat oder Heizkessel leuchten. Achte auf ungewöhnliche Gerüche, die auf ein Problem hindeuten könnten. Prüfe zudem, ob die Raumtemperatur deutlich von der eingestellten Temperatur am Thermostat abweicht. Wenn alle diese Punkte zutreffen und die grundlegenden Einstellungen korrekt sind, deutet dies auf einen ernsthaften Defekt hin.
Welche Kosten kommen auf mich zu, wenn ein Heizungstechniker gerufen werden muss?
Die Kosten für einen Heizungstechniker können je nach Problemursache und Aufwand stark variieren. Für einen einfachen Wartungseinsatz oder eine kleine Reparatur kannst du mit etwa 80 bis 150 Euro rechnen. Bei komplexeren Problemen oder außerhalb der regulären Arbeitszeiten können die Kosten jedoch schnell auf 200 bis 400 Euro oder mehr steigen. Manche Techniker berechnen eine Anfahrtspauschale zusätzlich zum Stundensatz. Es ist ratsam, vorab mehrere Angebote einzuholen und nach Festpreisen zu fragen. Beachte, dass bei Mietwohnungen in der Regel der Vermieter für die Reparaturkosten aufkommt, es sei denn, du hast den Schaden selbst verursacht.
Gibt es umweltfreundliche Alternativen zur herkömmlichen Heizung, falls ein Austausch nötig wird?
Ja, es gibt zahlreiche umweltfreundliche Alternativen zur herkömmlichen Heizung, die du in Betracht ziehen kannst, falls ein Austausch nötig wird. Eine beliebte Option ist die Wärmepumpe, die Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser nutzt und sehr effizient arbeitet. Solarthermie-Anlagen können, vor allem in Kombination mit anderen Systemen, eine nachhaltige Lösung darstellen. Pelletheizungen, die nachwachsende Rohstoffe verwenden, sind ebenfalls eine umweltfreundliche Alternative. Für gut gedämmte Häuser kann auch eine Infrarotheizung in Frage kommen. Blockheizkraftwerke (BHKW) erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom und sind besonders für größere Gebäude interessant.