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Work-Life-Balance

Umgang mit schwierigen Kollegen: Tipps für dich

Nervt dich am Montagmorgen nicht nur das frühe Aufstehen, sondern auch die Begegnung mit dieser einen Person im Büro? Ja, die Rede ist von Kollegen, die einem den letzten Nerv rauben können. Ob es der notorische Nörgler ist, die Klatschtante vom Dienst oder der Kollege, der Kritik grundsätzlich persönlich nimmt – der Umgang mit schwierigen Kollegen kann den Arbeitsalltag zur Zerreißprobe machen. Doch du musst das nicht einfach aushalten. Dieser Ratgeber zeigt dir Strategien und Denkansätze, wie du souveräner wirst, Grenzen ziehst und vielleicht sogar die Dynamik positiv verändern kannst – ohne dich selbst dabei aufzureiben.

Einleitung: Der ganz normale Bürowahnsinn?

Montagmorgen, Kaffeemaschine. Du willst dir gerade deinen Wachmacher ziehen, da kommt Kollege Müller um die Ecke und legt los: „Na, schon wieder zu spät dran? Die Präsentation gestern war ja auch eher so lala, findest du nicht? Ich hätte das ja ganz anders gemacht…“ Dein Puls steigt. Du zwingst dich zu einem Lächeln, murmelst etwas Unverbindliches und flüchtest an deinen Schreibtisch. Solche oder ähnliche Szenen spielen sich täglich in vielen Büros ab. Sie kosten Energie, demotivieren und können die Freude an der Arbeit erheblich trüben. Auf Dauer kann das sogar krank machen. Es ist also höchste Zeit, sich zu wappnen und zu lernen, wie man mit solchen Situationen umgeht, anstatt sie nur zu ertragen. Denn dein Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist wichtig und du hast es zum Teil selbst in der Hand.

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Wer sind diese „schwierigen“ Kollegen eigentlich?

Bevor wir uns Strategien überlegen, lass uns kurz schauen, mit wem wir es oft zu tun haben. Schwieriges Verhalten kann viele Gesichter haben. Da gibt es den *Choleriker*, der bei Kleinigkeiten explodiert, den ewigen Nörgler, dem man nichts recht machen kann, oder die Lästerschwester, die Intrigen spinnt. Auch der Besserwisser, der ungefragt Ratschläge erteilt, der passive Aggressive, der durch Schweigen oder subtile Spitzen kommuniziert, oder der Energievampir, nach dessen Gespräch du dich ausgelaugt fühlst, gehören dazu. Wichtig ist: Es geht nicht darum, Menschen in Schubladen zu stecken oder abzustempeln. Vielmehr hilft es, Verhaltensmuster zu erkennen und zu benennen, um gezielter reagieren zu können. Oft steckt hinter dem schwierigen Verhalten Unsicherheit, Angst oder ein ungelöstes persönliches Problem. Das entschuldigt zwar nichts, kann aber helfen, die Situation etwas distanzierter zu betrachten und nicht alles persönlich zu nehmen. Dieses Verständnis ist ein erster Schritt für einen besseren Umgang mit schwierigen Kollegen.

Perspektivwechsel

Versuche, das Verhalten deines Kollegen für einen Moment aus einer anderen Warte zu betrachten. Was könnte dahinterstecken? Ist es vielleicht Unsicherheit, Stress oder mangelnde Anerkennung? Das ändert nichts am störenden Verhalten, kann dir aber helfen, emotional weniger stark zu reagieren.

Selbstreflexion: Was triggert mich eigentlich?

Hand aufs Herz: Warum bringt dich gerade das Verhalten von Kollege X oder Kollegin Y so auf die Palme? Manchmal liegt die Intensität unserer Reaktion nicht nur am Gegenüber, sondern auch an uns selbst. Bestimmte Verhaltensweisen können alte Wunden berühren oder uns an eigene Unsicherheiten erinnern. Fühlst du dich vielleicht schnell kritisiert, weil du selbst hohe Ansprüche hast? Ärgert dich der Besserwisser, weil du dich übergangen fühlst? Oder nervt dich die Launenhaftigkeit, weil du selbst Harmonie brauchst? Die eigenen Triggerpunkte zu kennen, ist Gold wert. Es erlaubt dir, einen Schritt zurückzutreten und zu erkennen: „Okay, das ist sein Verhalten, aber meine heftige Reaktion hat auch mit mir zu tun.“ Diese Erkenntnis schafft emotionale Distanz. Du bist dem Verhalten des anderen nicht mehr hilflos ausgeliefert, sondern kannst bewusster entscheiden, wie du reagieren möchtest. Das ist ein wichtiger Schritt, um Grenzen zu setzen – denn Grenzen setzen beginnt bei dir selbst.

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Kommunikation als Schlüssel: Direkte Ansprache im Umgang mit schwierigen Kollegen wagen?

Oft ist die direkteste Methode auch die wirksamste: das Gespräch suchen. Zugegeben, das erfordert Mut, besonders wenn die Fronten schon etwas verhärtet sind. Aber bevor du innerlich kündigst oder dich in passiven Widerstand flüchtest, ist ein klärendes Gespräch oft einen Versuch wert. Wähle dafür einen ruhigen Moment und einen neutralen Ort. Überlege dir vorher genau, was dich stört und was du konkret anders haben möchtest. Was ist dein Ziel für das Gespräch? Wo liegen deine roten Linien? Formuliere deine Kritikpunkte als Ich-Botschaften statt als Du-Vorwürfe. Statt „Du unterbrichst mich ständig!“ könntest du sagen: „Ich merke, dass ich oft nicht ausreden kann. Das frustriert mich, weil ich meine Gedanken nicht zu Ende führen kann. Ich wünsche mir, dass wir uns gegenseitig mehr Raum geben.“ Damit beschreibst du deine Wahrnehmung und deine Gefühle, ohne den anderen anzugreifen. Ein solcher Ansatz ist oft der Grundstein für einen konstruktiven Umgang mit schwierigen Kollegen.

Die Kunst der Ich-Botschaft

Ich-Botschaften sind ein mächtiges Werkzeug in der Kommunikation, gerade wenn es knifflig wird. Sie helfen, Konflikte zu entschärfen, weil sie den Fokus von der Schuldzuweisung weglenken und auf die eigene Wahrnehmung und die daraus resultierenden Gefühle und Bedürfnisse lenken. Der klassische Aufbau sieht so aus:

  • Eine konkrete Beobachtung zu beschreiben hilft, Missverständnisse zu vermeiden – etwa so: „Als du gestern im Meeting meine Idee als ’nett, aber unrealistisch‘ bezeichnet hast …“
  • Das eigene Gefühl zu benennen macht die Reaktion nachvollziehbar: „… habe ich mich überrumpelt und nicht ernst genommen gefühlt.“
  • Ein persönliches Bedürfnis klar zu äußern bringt auf den Punkt, was dir wirklich wichtig ist – zum Beispiel: „Ich brauche das Gefühl, dass meine Beiträge wertgeschätzt werden, auch wenn wir anderer Meinung sind.“
  • Eine konkrete Bitte für die Zukunft zu formulieren zeigt, wie Zusammenarbeit besser gelingen kann: „Können wir vereinbaren, dass wir Ideen erst diskutieren, bevor wir sie bewerten?“

Klingt erstmal nach Schema F, aber klare Kommunikation verhindert Missverständnisse und zeigt dem Gegenüber transparent, was sein Verhalten bei dir auslöst. Übe es vielleicht erstmal in weniger kritischen Situationen. Es braucht etwas Übung, aber es lohnt sich definitiv für die gesamte Kommunikation Kollegen betreffend.

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Strategien für den Umgang mit schwierigen Kollegen im Alltag

Manchmal bringt aber auch das beste Gespräch nichts. Entweder, weil der Kollege uneinsichtig ist, oder weil das Verhalten so tief verwurzelt ist, dass eine Änderung unrealistisch scheint. Was dann? Aufgeben und leiden? Sicher nicht. Es gibt weitere Strategien für den Umgang mit schwierigen Kollegen, die du im Arbeitsalltag anwenden kannst. Eine der wichtigsten ist das konsequente Setzen und Einhalten von Grenzen. Das kann bedeuten, klar „Nein“ zu sagen, wenn dir zusätzliche Aufgaben aufgedrückt werden sollen, oder deine Verfügbarkeit für Störungen zu bestimmten Zeiten einzuschränken. Manchmal hilft auch die „Grauer Fels“-Methode: Reagiere auf Provokationen oder Nörgeleien so neutral und emotionslos wie möglich, gib dem anderen keine Angriffsfläche. Sei langweilig wie ein grauer Fels. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, wiederholte Vorfälle sachlich und mit Datum/Uhrzeit zu dokumentieren – nicht um zu petzen, sondern um im Eskalationsfall Fakten parat zu haben. Suche dir außerdem Verbündete im Team, aber vermeide es, in gemeinsames Lästern abzudriften. Ein unterstützendes Netzwerk stärkt dir den Rücken.

Konkrete Techniken zur Deeskalation

Wenn eine Situation zu eskalieren droht oder ein Kollege emotional aufgewühlt ist, können bestimmte Techniken helfen, die Wogen zu glätten. Hier sind einige Ansätze, die du ausprobieren kannst:

  • Aktives Zuhören praktizieren: Zeige deinem Gegenüber, dass du versuchst, seine Perspektive nachzuvollziehen, auch wenn du anderer Meinung bist. Nicke, fasse zusammen, was du gehört hast („Habe ich richtig verstanden, dass du dich ärgerst, weil…?“). Das signalisiert Respekt und kann Dampf aus dem Kessel nehmen.
  • Emotionen (vorsichtig) spiegeln: Manchmal hilft es, das Gefühl des anderen anzusprechen: „Ich sehe, dass dich das gerade sehr aufregt.“ Aber Achtung: Das muss authentisch wirken und darf nicht herablassend klingen.
  • Die „Broken Record“-Technik anwenden: Wiederhole deine Kernbotschaft oder deine Grenze ruhig und sachlich, immer wieder, ohne dich auf Diskussionen einzulassen. („Ich verstehe deinen Punkt, aber ich kann diese zusätzliche Aufgabe jetzt nicht übernehmen.“)
  • Eine Pause vorschlagen: Wenn die Emotionen hochkochen, schlage vor, das Gespräch zu vertagen: „Ich merke, wir kommen gerade nicht weiter. Lass uns eine kurze Pause machen und später noch einmal darüber sprechen.“
  • Humor gezielt einsetzen: Manchmal kann ein unerwarteter, lockerer Spruch die Spannung lösen. Das erfordert aber Fingerspitzengefühl und passt nicht in jede Situation oder zu jeder Persönlichkeit.
  • Fokus auf Fakten lenken: Versuche, die Diskussion von persönlichen Angriffen oder Schuldzuweisungen wegzubringen und auf sachliche Aspekte zu konzentrieren.
  • Den Raum verlassen: Wenn nichts mehr hilft und du dich verbal angegriffen fühlst, ist es dein gutes Recht, die Situation zu verlassen. Kündige das kurz und sachlich an: „Ich möchte das Gespräch auf dieser Ebene nicht fortführen und gehe jetzt.“

Konfliktlösung Arbeitsplatz: Wann ist professionelle Hilfe nötig?

Es gibt leider Situationen, in denen deine eigenen Bemühungen und Kommunikationsstrategien an ihre Grenzen stoßen. Wenn das Verhalten eines Kollegen dich dauerhaft belastet, deine Gesundheit leidet (Schlafstörungen, Bauchschmerzen, Angstzustände) oder du Anzeichen von systematischem Mobbing erkennst, ist es Zeit, Unterstützung von außen zu suchen. Deine Gesundheit geht immer vor. Sprich mit deinem Vorgesetzten oder der Personalabteilung. Bereite dich gut vor, lege deine sachlichen Notizen (falls vorhanden) dar und schildere die Auswirkungen auf deine Arbeit und dein Wohlbefinden. Manchmal ist auch der Betriebsrat (falls vorhanden) eine gute Anlaufstelle. Scheue dich nicht, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es durch ein Coaching, das dir hilft, deine Resilienz zu stärken, oder im Extremfall durch therapeutische Unterstützung. Eine effektive Konfliktlösung am Arbeitsplatz ist manchmal nur mit professioneller Hilfe möglich.

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Eskalationsstufen: Ein Überblick

Nicht jeder Konflikt erfordert sofort den Gang zum Chef. Es ist hilfreich, die verschiedenen Stufen der Eskalation zu kennen und zu wissen, wann welche Anlaufstelle sinnvoll ist. Hier eine Orientierung:

Eskalationsstufe Situation / Verhalten Mögliche eigene Maßnahmen Mögliche Ansprechpartner / Unterstützung
1: Leichte Reibung Gelegentliche Meinungsverschiedenheiten, unterschiedliche Arbeitsstile, kleine Unhöflichkeiten. Direkte Ansprache (Ich-Botschaft), Ignorieren, Grenzen setzen, Selbstreflexion. Meist keine externe Hilfe nötig.
2: Wiederkehrende Konflikte Regelmäßige Störungen, passiv-aggressives Verhalten, gezieltes Ignorieren, Klatsch & Tratsch. Konsequentes Grenzen setzen, Dokumentation, „Grauer Fels“-Methode, Verbündete suchen (sachlich). Kollegen als Vermittler (selten), eventuell informelles Gespräch mit Vorgesetztem (ohne Schuldzuweisung).
3: Deutliche Belastung Häufige verbale Angriffe, gezielte Ausgrenzung, Sabotage der Arbeit, deutliche psychische Belastung. Klare Dokumentation, Grenzen rigoros durchsetzen, ggf. direkte Konfrontation mit Zeugen. Vorgesetzter (formelles Gespräch), Personalabteilung, Betriebsrat.
4: Systematisches Mobbing Andauernde, gezielte Schikanen, Rufschädigung, Androhung von Gewalt, schwere psychische/physische Folgen. Fokus auf Selbstschutz, lückenlose Dokumentation, rechtliche Beratung einholen. Vorgesetzter, Personalabteilung, Betriebsrat, externe Beratungsstellen, Anwalt, Arzt/Therapeut.
5: Eskalation nicht möglich/sinnvoll Verhalten wird von oben geduldet/gefördert, keine Unterstützung durch HR/Vorgesetzte, Unternehmenskultur toxisch. Resilienz stärken, Fokus auf Ausgleich, strategische Jobsuche. Netzwerk für Jobsuche, Coaching, Agentur für Arbeit.

Mobbing erkennen

Mobbing ist mehr als nur ein Streit. Es handelt sich um systematische, wiederholte Angriffe über einen längeren Zeitraum. Achte auf Muster wie soziale Isolation, Angriffe auf deine Arbeit, Gerüchte, persönliche Beleidigungen oder gar körperliche Angriffe. Wenn du betroffen bist, suche dir dringend Hilfe!

Umgang mit schwierigen Kollegen: Langfristige Perspektiven

Der Umgang mit schwierigen Kollegen ist oft kein Sprint, sondern ein Marathon. Es geht nicht nur darum, akute Situationen zu meistern, sondern auch darum, langfristig gut für dich zu sorgen. Ein zentraler Punkt dabei ist, deinen Fokus immer wieder auf dein eigenes Wohlbefinden zu lenken. Was gibt dir Energie? Was hilft dir, abzuschalten und den Büroärger nicht mit nach Hause zu nehmen? Investiere in deine Resilienz, also deine psychische Widerstandsfähigkeit. Das macht dich weniger anfällig für Störungen von außen. Überlege auch ehrlich: Ist dieser Arbeitsplatz auf Dauer der richtige für mich? Manchmal, wenn alle Stricke reißen und die Belastung trotz aller Bemühungen zu groß wird, kann auch ein Arbeitsplatzwechsel die beste Lösung sein. Das ist keine Niederlage, sondern eine bewusste Entscheidung für deine Gesundheit und Lebensqualität. Deine Energie ist wertvoll – schütze sie und setze sie dort ein, wo sie wertgeschätzt wird.

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Resilienz im Job aufbauen

Resilienz ist wie ein seelisches Immunsystem, das uns hilft, mit Stress und Krisen besser umzugehen. Du kannst sie trainieren! Hier sind einige Anregungen, wie du deine Widerstandsfähigkeit im Joballtag stärken kannst:

  • Akzeptanz üben: Akzeptiere, dass du nicht alles und jeden kontrollieren kannst – schon gar nicht das Verhalten anderer. Konzentriere dich auf das, was du beeinflussen kannst: deine eigene Reaktion und Einstellung.
  • Netzwerk pflegen: Baue gute Beziehungen zu unterstützenden Kollegen auf. Ein positives soziales Umfeld fängt viel auf. Auch Freunde und Familie außerhalb der Arbeit sind wichtige Stützen.
  • Erfolge wahrnehmen: Richte deinen Blick bewusst auf das, was gut läuft und was du erreicht hast. Führe vielleicht ein kleines Erfolgstagebuch, um dir deine Stärken und positiven Erlebnisse bewusst zu machen.
  • Grenzen klar kommunizieren und einhalten: Lerne „Nein“ zu sagen und schütze deine Ressourcen. Das ist kein Egoismus, sondern Selbstfürsorge.
  • Für Ausgleich sorgen: Finde Aktivitäten außerhalb der Arbeit, die dir Freude machen und bei denen du abschalten kannst – sei es Sport, Hobbys, Zeit in der Natur oder mit lieben Menschen.
  • Achtsamkeit praktizieren: Nimm dir bewusst kurze Auszeiten im Alltag, atme durch, spüre in dich hinein. Das hilft, Stress abzubauen und gelassener zu reagieren.
  • Lösungsorientiert denken: Konzentriere dich bei Problemen nicht nur auf das Ärgernis, sondern frage dich: „Was kann ich jetzt tun, um die Situation zu verbessern oder besser damit umzugehen?“

Fazit: Dein Weg zu einem entspannteren Arbeitsalltag

Der Umgang mit schwierigen Kollegen ist und bleibt eine Herausforderung. Es gibt keine magische Formel, die alle Probleme löst. Aber du bist dem nicht hilflos ausgeliefert. Der erste Schritt ist oft die Erkenntnis, dass du etwas ändern kannst und willst. Reflektiere dein eigenes Verhalten und deine Triggerpunkte. Übe dich in klarer, respektvoller Kommunikation und trau dich, Grenzen zu setzen. Wenn Gespräche nicht fruchten, nutze Deeskalationstechniken oder die „Grauer Fels“-Methode. Und ganz wichtig: Zögere nicht, dir Unterstützung zu holen, wenn die Belastung zu groß wird – sei es intern durch Vorgesetzte oder die Personalabteilung, oder extern durch Coaching oder Beratung. Vergiss bei alledem nicht die Selbstfürsorge und den Aufbau deiner persönlichen Resilienz. Letztlich ist der Umgang mit schwierigen Kollegen eine Fähigkeit, die man lernen und verfeinern kann – für einen Arbeitsalltag, der dich nicht krank macht, sondern im besten Fall sogar erfüllt. Finde deinen Weg!

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FAQs zum Thema Umgang mit schwierigen Kollegen

Wie kann ich proaktiv dazu beitragen, dass Konflikte mit Kollegen gar nicht erst so stark aufkommen?

Du kannst tatsächlich schon im Vorfeld einiges tun, um die Wahrscheinlichkeit von Reibereien zu verringern oder abzuschwächen. Investiere beispielsweise bewusst Zeit in den Aufbau einer allgemein positiven Arbeitsbeziehung zu möglichst vielen Kollegen, nicht nur zu deinen direkten Teammitgliedern. Zeige ehrliches Interesse an ihrer Arbeit und signalisiere Kooperationsbereitschaft, denn das schafft eine vertrauensvolle Basis. Kleine Gesten der Freundlichkeit oder Unterstützung im Alltag können ebenfalls helfen, ein gutes Grundklima zu etablieren. Wenn eine solche positive Verbindung besteht, werden Meinungsverschiedenheiten oft weniger schnell persönlich genommen und lassen sich konstruktiver besprechen. Zudem baust du dir so ein soziales Netz auf, das in schwierigeren Phasen unterstützend wirken kann.

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Was kann ich konkret tun, wenn ein Kollege mich ständig unterbricht?

Ständige Unterbrechungen können sehr frustrierend sein, aber du hast verschiedene Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Versuche es zunächst mit nonverbalen Signalen wie dem Halten des Blickkontakts oder einer leichten Handbewegung, um anzuzeigen, dass du noch sprichst. Hilft das nicht, kannst du die Unterbrechung direkt, aber höflich ansprechen, zum Beispiel mit „Moment bitte, ich möchte das kurz zu Ende führen“ oder „Lass mich bitte kurz ausreden, dann komme ich auf deinen Punkt zurück.“ Wichtig ist dabei, konsequent zu bleiben, damit der Kollege das Muster erkennt und idealerweise sein Verhalten anpasst. Wenn das Problem bestehen bleibt, suche ein separates Gespräch und erkläre ruhig, wie die Unterbrechungen auf dich wirken und dass du dir wünschst, ausreden zu können, bevor er seine Gedanken einbringt.

Gibt es besondere Herausforderungen im Umgang mit schwierigen Kollegen, wenn wir im Homeoffice oder hybrid arbeiten?

Ja, die virtuelle Zusammenarbeit kann den Umgang mit schwierigen Kollegen durchaus komplizierter machen, weil wichtige Kommunikationsebenen wegfallen. Ohne die direkte Mimik und Körpersprache entstehen Missverständnisse über Chat oder E-Mail viel leichter, da der Tonfall oft fehlt oder falsch interpretiert wird. Zudem ist es schwieriger, die Stimmung des Gegenübers richtig einzuschätzen oder subtile nonverbale Signale wahrzunehmen, die in einem persönlichen Gespräch vielleicht deeskalierend wirken würden. Konflikte können dadurch unbemerkt länger schwelen oder sich sogar intensiver anfühlen, weil man sich mit dem Problem vielleicht isolierter fühlt. Aus diesem Grund ist im virtuellen Raum eine besonders klare, bewusste und vielleicht auch häufigere Kommunikation über Erwartungen und das eigene Befinden noch wichtiger als im Büro.

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