Individualverkehr

Salatöl statt Motoröl: eine wirklich schlechte Notfall-Idee

Die Vorstellung, man könnte im Notfall einfach mal zum Speiseöl greifen, wenn die Öllampe im Auto aufleuchtet, geistert immer wieder durch Gespräche. Aber was passiert wirklich, wenn man Salatöl statt Motoröl in den Motor kippt? Eine kurze Idee mit potenziell langen und teuren Folgen.

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Disclaimer

Dieser Text dient der Aufklärung und ist keine Handlungsanweisung. Das Einfüllen von ungeeigneten Flüssigkeiten wie Speiseöl in den Motor führt zu schweren und irreparablen Motorschäden. Halte dich immer an die Herstellervorgaben deines Fahrzeugs.

Die 50-Euro-Lektion auf der A7

Auf dem Weg nach Bad Segeberg, Freund besuchen. Erste Meldung vom Mini-System: „Ölstand niedrig, bitte 1 l Öl nachfüllen.“ Ich so: Ja, okay, mache ich halt in den nächsten Tagen. Ein paar Hundert Kilometer später – keine Ahnung, ob’s 300 waren oder mehr – die zweite Meldung: „Bitte Öl umgehend nachfüllen, um Motorschaden zu vermeiden.“ Na toll. Jetzt war’s wohl ernst.

Problem: Der Mini hat keinen Ölmessstab. Hätte ja gern mal nachgesehen, ob das System nur ein bisschen übertreibt. Ging aber nicht. Also nächste Raststätte runter. Und da stand ich dann im Shop und starrte auf den Preis: 50 Euro für einen Liter vom passenden Öl. Fünfzig. Euro. Für. Einen. Liter.

In diesem Moment, während ich mit der überteuerten Plastikflasche in der Hand dastand, schoss mir ein absurder Gedanke durch den Kopf. Was, wenn ich einfach etwas anderes nehmen würde? Im Shop gab es auch Sonnenblumenöl zum Kochen. Könnte man im absoluten Notfall nicht einfach Salatöl statt Motoröl verwenden, nur um bis zur nächsten Stadt zu kommen? Der Gedanke war so schnell wieder weg, wie er gekommen war. Ich habe die 50 Euro bezahlt, das Öl nachgefüllt und bin weitergefahren. Aber die Frage hat mich nicht losgelassen. Was wäre wirklich passiert?

Was macht Motoröl eigentlich im Auto?

Um zu begreifen, warum Speiseöl eine Katastrophe für jeden Verbrennungsmotor ist, muss man sich kurz ansehen, was Motoröl überhaupt leistet. Es ist eben nicht einfach nur ein Schmiermittel. Es ist eine hochkomplexe Flüssigkeit, die mehrere, lebenswichtige Aufgaben im Motor erfüllt. Die wichtigste ist natürlich die Schmierung. Im Motor bewegen sich hunderte Metallteile mit enormer Geschwindigkeit und unter hohem Druck aneinander vorbei – Kolben in Zylindern, Kurbelwellen in Lagern, Nockenwellen, die auf Ventile drücken. Ohne einen beständigen Schmierfilm würde Metall auf Metall reiben. Die Reibung würde eine gewaltige Hitze erzeugen und die Teile würden sich innerhalb von Sekunden festfressen. Das Ergebnis: ein kapitaler Motorschaden.

Doch das Öl macht noch mehr. Es kühlt auch. Zwar haben Autos ein Kühlsystem mit Kühlflüssigkeit, aber das erreicht nicht alle Stellen im Motor. Das Motoröl umspült heiße Bauteile wie die Kolbenböden und transportiert Wärme von dort ab.[1] Außerdem reinigt es den Motor. Bei der Verbrennung entstehen winzige Partikel wie Ruß oder Asche. Das Öl nimmt diese Partikel auf und transportiert sie zum Ölfilter, wo sie hängen bleiben. Ohne diese Reinigungsfunktion würden sich Ablagerungen bilden, die Ölkanäle verstopfen und die Motorleistung beeinträchtigen. Zuletzt schützt das Öl vor Korrosion. Es bildet eine Schutzschicht auf den Metalloberflächen und verhindert, dass aggressive Verbrennungsprodukte oder Feuchtigkeit Rost ansetzen können.

Pflanzenfett trifft auf Petrochemie: Ein ungleiches Duell

Wenn man die Aufgaben des Motoröls kennt, wird schnell klar, warum ein simples Pflanzenöl hier komplett versagt. Der grundlegende Unterschied liegt in der chemischen Zusammensetzung. Motoröle basieren heute meist auf synthetischen Grundölen, sogenannten HC-Ölen (Hydrocrack-Öle). Diese werden in einem komplexen Prozess aus Erdöl hergestellt und gezielt auf ihre Aufgaben zugeschnitten.[2] Der eigentliche Clou sind aber die Additive. Das sind chemische Zusätze, die dem Grundöl beigemischt werden und seine Eigenschaften massiv verbessern. Moderne Motoröle bestehen zu fast einem Drittel aus solchen Additivpaketen.[2]

Salatöl, egal ob Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl, ist dagegen ein organisches Produkt. Es besteht hauptsächlich aus Triglyceriden, also Fettsäuren. Es ist für den menschlichen Verzehr gedacht, nicht für die extremen Bedingungen in einem Motor. Dort herrschen Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius und ein enormer Druck. Unter diesen Bedingungen passiert mit Salatöl etwas Fatales: Es beginnt sich chemisch zu zersetzen. Es oxidiert, wird sauer und bildet lange Polymerketten. Einfach ausgedrückt: Es verklumpt und wird zu einer zähen, harzigen Masse. Dieser Prozess nennt sich Verkokung. Die klebrige Substanz setzt sich überall ab, verstopft die feinen Ölkanäle, legt sich auf die Kolbenringe und blockiert den Ölfilter. Der Schmierfilm reißt ab, der Motor überhitzt und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.

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Die Gefahr der Verkokung

Unter Verkokung versteht man die Bildung von festen, kohlenstoffhaltigen Rückständen, wenn organische Stoffe wie Pflanzenöl unter Sauerstoffmangel stark erhitzt werden. Diese Rückstände sind wie Teer oder Harz und können Ölbohrungen, Filter und bewegliche Teile im Motor komplett blockieren. Das ist einer der Hauptgründe, warum Speiseöl im Motor zu einem schnellen und schweren Schaden führt.

Die Sache mit der Zähflüssigkeit: Warum Viskosität entscheidend ist

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Viskosität, also die Zähflüssigkeit eines Öls. Die Viskosität von Motoröl wird in SAE-Klassen angegeben, zum Beispiel SAE 5W-30. Die Zahl vor dem „W“ (für Winter) beschreibt das Fließverhalten bei Kälte. Je kleiner die Zahl, desto dünnflüssiger ist das Öl bei niedrigen Temperaturen und desto schneller erreicht es beim Kaltstart alle wichtigen Stellen im Motor. Die Zahl nach dem „W“ beschreibt die Viskosität bei einer Betriebstemperatur von 100 °C. Je höher diese Zahl, desto stabiler bleibt der Schmierfilm bei hohen Temperaturen.[3]

Moderne Mehrbereichsöle sind so konstruiert, dass sie ihre Viskosität über einen weiten Temperaturbereich halten. Sie sind bei minus 20 Grad noch fließfähig genug und bei 120 Grad noch dickflüssig genug. Salatöl kann das nicht. Bei Kälte wird es extrem zäh und dick, fast wie Honig. Die Ölpumpe hätte größte Mühe, es anzusaugen und durch den Motor zu pumpen. Beim Kaltstart würden die Motorteile minutenlang trocken laufen. Bei Betriebstemperatur hingegen wird Pflanzenöl extrem dünnflüssig, viel dünner als jedes Motoröl. Der Schmierfilm würde reißen, weil das Öl dem Druck zwischen den Bauteilen nicht standhalten kann.

Hier eine einfache Gegenüberstellung der Eigenschaften:

Eigenschaft Modernes Motoröl (z.B. 5W-30) Handelsübliches Rapsöl
Verhalten bei Kälte (-10 °C) Bleibt fließfähig, schnelle Durchölung des Motors Wird sehr zäh und dickflüssig, fast fest
Verhalten bei Hitze (120 °C) Behält seine Schmierfähigkeit dank stabiler Viskosität Wird extrem dünnflüssig, der Schmierfilm reißt
Additive Enthält zahlreiche Zusätze für Reinigung, Kühlung, Korrosionsschutz Keine motortechnisch relevanten Additive enthalten
Thermische Stabilität Stabil bis weit über 200 °C Zersetzt sich bei hohen Temperaturen, bildet Harze und Säuren
Reinigende Wirkung Hält Schmutzpartikel in der Schwebe und transportiert sie zum Filter Führt selbst zu massiven Ablagerungen und Verstopfungen

Salatöl im Tank? Eine ganz andere Geschichte

Jetzt könnte jemand einwerfen: „Aber es gibt doch Autos, die mit Pflanzenöl fahren!“ Das ist richtig, aber hier wird ein entscheidender Punkt verwechselt. Es geht dabei um die Nutzung von Pflanzenöl (kurz „Pöl“) als Kraftstoff in speziell umgerüsteten Dieselmotoren, nicht als Schmierstoff. Bei diesen Umbauten wird das Pflanzenöl erhitzt, damit es dünnflüssiger wird und von der Einspritzpumpe verarbeitet werden kann. Es wird also im Tank verbrannt, um das Fahrzeug anzutreiben.

Das hat absolut nichts mit dem Motorölkreislauf zu tun. Der Motor in einem solchen „Pöl-Auto“ benötigt trotzdem ganz normales, hochwertiges Motoröl für die Schmierung. Die Idee, Salatöl statt Motoröl zu nutzen, verwechselt also den Kraftstofftank mit der Ölwanne – zwei völlig getrennte Systeme mit völlig unterschiedlichen Anforderungen. Diese Verwechslung ist gefährlich, denn während das falsche Öl im Tank vielleicht „nur“ das Kraftstoffsystem ruiniert, zerstört es im Motor den gesamten Antrieb.

Der Motor-Kollaps in Zeitlupe: Salatöl im Praxistest

Stellen wir uns einmal vor, jemand würde es wirklich tun und einen Liter Sonnenblumenöl in seinen Motor kippen, weil der Ölstand niedrig ist. Was würde passieren? Es wäre kein plötzlicher Knall, sondern ein schleichender Tod des Motors.

Die ersten Minuten: Falsche Schmierung

Direkt nach dem Start würde die Ölpumpe versuchen, das Gemisch aus richtigem Motoröl und zähem Pflanzenöl anzusaugen. Das funktioniert nur mäßig gut. Der Öldruck würde schwanken und wäre wahrscheinlich zu niedrig. Die feinen Ölkanäle zu den Lagern der Kurbelwelle oder den Nockenwellen würden nicht ausreichend versorgt. Die Reibung im Motor würde sofort ansteigen, auch wenn man es als Fahrer zunächst nicht bemerkt.

Nach wenigen Kilometern: Überhitzung und Zersetzung

Während der Motor auf Betriebstemperatur kommt, beginnt das Pflanzenöl, sich zu zersetzen. Es entstehen aggressive Säuren, die Dichtungen und Metalloberflächen angreifen. Gleichzeitig wird das Öl durch die Hitze immer dünner und der Schmierfilm instabil. Die Motortemperatur steigt schneller als gewöhnlich an, weil die Kühlfunktion des Öls nicht mehr gegeben ist. Man würde vielleicht einen seltsamen, leicht ranzigen Geruch bemerken – wie eine überhitzte Fritteuse.

Der Point of No Return: Verkokung und Lagerschaden

Jetzt wird es kritisch. Das zersetzte Öl beginnt, feste Rückstände zu bilden. Diese klebrige Masse verstopft den Ölfilter. Irgendwann ist der Filter so dicht, dass sein Bypassventil öffnet. Das ist ein Sicherheitsmechanismus, der sicherstellen soll, dass der Motor überhaupt noch Öl bekommt. Allerdings strömt das Öl nun ungefiltert durch den Motor – mitsamt der Harzklumpen und anderer Partikel. Die Ölbohrungen setzen sich zu, die Lager der Kurbel- und Nockenwelle laufen trocken. Das Ergebnis ist ein lautes, metallisches Klappern oder Schleifen, gefolgt vom endgültigen Stillstand des Motors. Ein klassischer Lagerschaden. Der Motor ist jetzt Schrott.

Die teure Rechnung: Was eine Reparatur kostet

Die Kosten für eine solche Aktion sind immens. Eine professionelle Motorinnenreinigung, bei der versucht wird, die Ablagerungen zu entfernen, ist extrem aufwendig und oft nicht erfolgreich. In den meisten Fällen ist der Schaden so groß, dass nur noch der Austausch des kompletten Motors hilft. Das kostet, je nach Fahrzeugmodell, schnell mehrere tausend bis weit über zehntausend Euro. Verglichen damit wirken die 50 Euro für den Liter Öl an der Raststätte plötzlich wie ein unfassbares Schnäppchen.

Die Öllampe leuchtet: So handelst du richtig

Damit du nie in die Verlegenheit kommst, über solche Notlösungen nachzudenken, ist es gut zu wissen, was zu tun ist, wenn die Öllampe aufleuchtet. Panik ist hier der falsche Ratgeber. Systematisches und ruhiges Vorgehen ist gefragt. Hier sind die Schritte, die du befolgen solltest:

  • Sofort sicher anhalten: Leuchtet die rote Ölkanne, fahre sofort rechts ran, sobald es gefahrlos möglich ist. Jeder weitere Meter Fahrt kann den Schaden vergrößern.
  • Motor abstellen: Schalte den Motor umgehend aus, um eine weitere Reibung ohne ausreichende Schmierung zu verhindern.
  • Einen Moment warten: Gib dem Öl etwa zwei bis fünf Minuten Zeit, um aus dem Motor zurück in die Ölwanne zu laufen. Nur so bekommst du einen korrekten Messwert.[1]
  • Ölstand kontrollieren: Ziehe den Ölmessstab, wische ihn mit einem sauberen Tuch ab, stecke ihn vollständig wieder hinein und ziehe ihn erneut heraus. Prüfe den Ölstand zwischen der Min- und Max-Markierung.
  • Das richtige Öl identifizieren: Ist der Stand unter Minimum, musst du Öl nachfüllen. Welches du brauchst, steht in der Bedienungsanleitung deines Autos. Achte auf die Herstellerfreigabe (z.B. VW 507.00 oder MB 229.51).
  • Im Zweifel Hilfe rufen: Wenn du das richtige Öl nicht dabeihast oder unsicher bist, ist es besser, einen Pannendienst zu rufen. Das Nachfüllen des falschen Öls, selbst wenn es ein anderes Motoröl ist, kann bereits zu Problemen führen.

Der beste Weg, solche Situationen zu vermeiden, ist, regelmäßig den Ölstand zu prüfen, etwa bei jedem zweiten Tankstopp. Und es schadet nie, einen Liter des passenden Reserveöls im Kofferraum zu haben. Das erspart teure Einkäufe an der Autobahntankstelle.

Zuletzt aktualisiert am 11. August 2025 um 11:18 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Kein Buch mit sieben Siegeln: Das richtige Motoröl finden

Die vielen Zahlen und Kürzel auf einem Ölkanister können verwirrend sein. Aber im Grunde ist es gar nicht so schwer, das richtige Produkt zu finden. Die wichtigste Information ist immer die Freigabe des Fahrzeugherstellers. Diese steht im Handbuch deines Autos.

Zwei Kennzeichnungen sind dabei von Bedeutung: die ACEA-Spezifikation und die herstellereigene Freigabenummer. Die ACEA (Verband der europäischen Autohersteller) teilt Öle in Klassen ein. „A“ steht für Ottomotoren, „B“ für Dieselmotoren in Pkw und „C“ für Motoren mit modernen Abgasnachbehandlungssystemen wie Partikelfiltern.[3] So ist ein Öl mit der Kennung ACEA C3 für viele moderne Diesel- und Benzinmotoren mit Partikelfilter geeignet.

Noch wichtiger ist aber die spezifische Freigabe deines Autoherstellers. Konzerne wie VW, Mercedes-Benz oder BMW führen eigene, strenge Tests durch und vergeben dann Freigabenummern, zum Beispiel „VW 504 00 / 507 00“ oder „BMW Longlife-04“. Nur ein Öl, das diese exakte Nummer auf dem Etikett trägt, ist für deinen Motor uneingeschränkt freigegeben. Hältst du dich nicht daran, riskierst du nicht nur Motorschäden, sondern auch den Verlust der Herstellergarantie. Die Viskosität (z.B. 5W-30) ist zwar auch ein Merkmal, aber die Herstellerfreigabe ist immer das entscheidende Kriterium.

Ein teurer Salat: Warum Sparen am Öl nie eine gute Idee ist

Zurück zu meiner Raststätten-Odyssee. Ja, ich habe an diesem Tag 50 Euro für einen Liter Motoröl bezahlt. Es hat mich geärgert, keine Frage. Aber dieser Ärger ist nichts im Vergleich zu dem, was die scheinbar clevere Idee, Salatöl statt Motoröl zu verwenden, angerichtet hätte. Der Gedanke ist eine kuriose Notfallfantasie, die in der Realität in einem finanziellen und technischen Desaster endet.

Motoröl ist eine hochentwickelte, für einen speziellen Zweck konstruierte Flüssigkeit. Es mit einem Lebensmittel zu vergleichen, ist wie der Versuch, ein Smartphone mit einer Kartoffel aufzuladen. Beides hat mit Energie zu tun, funktioniert aber auf fundamental unterschiedliche Weise. Am Ende ist es ganz einfach: Salat gehört in die Schüssel, nicht in den Motor. Und die kleine Investition in das richtige Öl, selbst wenn es an der Autobahn mal teurer ist, ist die mit Abstand günstigste Versicherung gegen einen Motorschaden, die man bekommen kann. Seit diesem Tag liegt übrigens wieder eine Reserveflasche im Kofferraum des Minis. Man lernt ja dazu.

Quellen

  1. Motoröl: Der große ADAC Ratgeber, adac.de (abgerufen am 11.08.2025)
  2. Welche Unterschiede gibt es beim Motoröl?, liqui-moly.com (abgerufen am 11.08.2025)
  3. Motoröl: Spezifikationen und Herstellerfreigaben, adac.de (abgerufen am 11.08.2025)

FAQs zum Thema Salatöl statt Motoröl

Und was, wenn ich nur ganz wenig Salatöl zum Motoröl mische?

Auch davon solltest du unbedingt die Finger lassen. Selbst eine kleine Menge Speiseöl wirkt wie ein Gift für das hochkomplexe Motoröl. Es zersetzt sich bei den hohen Temperaturen trotzdem und verunreinigt die gesamte Ölfüllung. Dadurch wird die Schmierleistung des restlichen Motoröls herabgesetzt und es bilden sich schädliche Ablagerungen, die den Motor langfristig schädigen können.

Wie schnell tritt der Motorschaden durch Salatöl wirklich ein?

Der Schaden beginnt praktisch sofort, auch wenn der Motor vielleicht noch einige Kilometer läuft. Die entscheidende Schmierung an hochbelasteten Teilen wie den Pleuellagern ist vom ersten Moment an nicht mehr gewährleistet. Schwerwiegende, irreparable Schäden können daher schon nach wenigen Minuten oder Kilometern auftreten. Die Hoffnung, „nur mal eben bis zur nächsten Werkstatt“ zu kommen, ist leider eine gefährliche Illusion.

Kann ich den Motor retten, wenn ich das Salatöl sofort wieder ablasse?

Leider ist die Chance dafür sehr gering. Sobald der Motor mit dem Speiseöl auch nur kurz gelaufen ist, haben sich die heißen Ölanteile bereits zersetzt und erste harzige Rückstände gebildet. Diese klebrigen Ablagerungen lassen sich durch ein einfaches Ablassen und Spülen nicht entfernen, da sie in den feinsten Ölkanälen und an Bauteilen haften bleiben. Eine Rettung wäre nur durch eine komplette Zerlegung und aufwendige manuelle Reinigung des Motors möglich, was die Kosten eines Austauschmotors oft übersteigt.

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