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Kochen & Backen

Pommes im Airfryer: Der Weg zur Knusprigkeit

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Es gibt diesen einen Geruch, der sofort eine bestimmte Erwartung weckt: der von heißen, salzigen Pommes. Doch die Realität aus dem heimischen Ofen oder eben der neuen Heißluftfritteuse ist oft eine andere. Statt goldbrauner Stäbchen liegt da ein Haufen blasser, mal weicher, mal trockener Kartoffelstücke. Meine ersten Versuche für Pommes im Airfryer waren genau das – eine herbe Enttäuschung und weit entfernt von dem, was ich mir erhofft hatte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Richtige Kartoffelsorte entscheidend: Mehligkochende Kartoffeln liefern die besten Pommes.
  • Gleichmäßiger Schnitt auf etwa einen Zentimeter sorgt für gleichmäßiges Garen.
  • Wässern vor dem Garen entfernt überschüssige Stärke für knusprigere Pommes.
  • Wenig Öl verwenden: Ein bis zwei Teelöffel pro 500 Gramm Kartoffeln genügen.
  • Korb nicht überladen und während des Garens schütteln für gleichmäßige Knusprigkeit.
  • Gekaufte Pommes: Direktaus dem Gefrierfach im Airfryer einfacher zuzubereiten.

Der Anfang vom Ende der matschigen Pommes

Mein erster Versuch war, um es milde auszudrücken, eine Katastrophe. Ich hatte Kartoffeln geschnitten, sie in die Schublade meines neuen Geräts geworfen, etwas Öl darübergeträufelt und den Startknopf gedrückt. Das Ergebnis war eine Portion labbriger, ungleichmäßig gegarter Stäbchen, die eher an gedünstete Kartoffeln erinnerten. An diesem Punkt hätte ich das Thema abhaken können. Aber der Ehrgeiz hatte mich gepackt. Es musste doch einen Weg geben, zu Hause knusprige Pommes in der HLF herzustellen, ohne auf Tiefkühlware zurückzugreifen oder eine Fritteuse mit literweise Fett zu betreiben.

Ich begann zu experimentieren, las mich durch Foren und probierte verschiedenste Methoden. Was ich dabei lernte: Die Zubereitung von wirklich guten selbstgemachten Pommes im Airfryer ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis mehrerer kleiner, aber entscheidender Schritte. Und keiner davon hat etwas mit exotischen Zutaten zu tun. Es geht um Physik und ein wenig Geduld.

Die Kartoffel-Frage: Welche Sorte ist die Richtige?

Alles beginnt bei der Wahl der Kartoffel. Ich dachte früher, Kartoffel sei Kartoffel, aber das ist einer der größten Irrtümer. Für Pommes ist die Stärkeart der entscheidende Faktor. Man unterscheidet grob zwischen festkochenden, vorwiegend festkochenden und mehligen Sorten. Für unsere Zwecke sind mehlige oder zumindest vorwiegend festkochende Kartoffeln die beste Wahl. Sie haben einen höheren Stärkegehalt, was für ein lockeres, fluffiges Inneres sorgt, während die Außenseite schön kross werden kann.

Festkochende Sorten wie Linda oder Sieglinde enthalten mehr Wasser und weniger Stärke. Sie behalten beim Kochen ihre Form, werden aber als Pommes eher fest und fast ein wenig glasig. Mehligkochende Sorten wie Agria oder Bintje sind ideal. Sie zerfallen leichter, was genau den Effekt erzeugt, den wir uns wünschen: eine zarte, fast cremige Textur im Inneren. Hier ist eine kleine Übersicht, die mir geholfen hat, die richtige Wahl im Supermarkt zu treffen:

Kartoffeltyp Eigenschaft Ergebnis im Airfryer
Mehligkochend (z. B. Agria, Adretta) Hoher Stärkegehalt, trockene Textur Außen sehr knusprig, innen weich und fluffig
Vorwiegend festkochend (z. B. Gala, Finka) Mittlerer Stärkegehalt, guter Kompromiss Gute Knusprigkeit, aber festerer Biss als bei mehligen
Festkochend (z. B. Sieglinde, Annabelle) Niedriger Stärkegehalt, feuchte Textur Werden oft nicht richtig kross, eher fest und zäh

Seitdem ich gezielt nach mehligen Sorten greife, hat sich die Qualität meiner Pommes spürbar verbessert. Es ist ein einfacher Schritt, der aber eine enorme Wirkung hat.

Zuletzt aktualisiert am 10. September 2025 um 5:49 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Die Vorbereitung ist die halbe Miete

Nachdem die richtigen Kartoffeln im Haus sind, beginnt die eigentliche Arbeit. Auch hier gibt es ein paar Handgriffe, die den Unterschied zwischen „ganz nett“ und „wow, wie im Restaurant“ ausmachen. Die Zubereitung von Pommes in der Heissluftfritteuse ist ein Handwerk, bei dem jeder Schritt zählt.

Der perfekte Schnitt

Die Kartoffeln sollten in gleichmäßig dicke Stifte geschnitten werden. Ideal ist eine Dicke von etwa einem Zentimeter. Sind sie zu dünn, verbrennen sie schnell und werden hohl. Sind sie zu dick, garen sie innen nicht richtig durch, bevor die Außenseite zu dunkel wird. Die Gleichmäßigkeit ist wichtig, damit alle Pommes zur gleichen Zeit fertig sind. Ein Pommesschneider oder eine Mandoline kann hier eine große Hilfe sein, aber mit einem scharfen Messer und etwas Übung geht es auch von Hand.

Das große Wässern: Ein Mythos oder Muss?

Das war für mich die größte Überraschung. Die geschnittenen Kartoffelstifte für mindestens 30 Minuten, besser noch eine Stunde, in kaltes Wasser zu legen, ist kein überflüssiger Arbeitsschritt. Durch das Wässern wird überschüssige Stärke von der Oberfläche der Kartoffeln gespült. Genau diese Stärke würde beim Garen verbrennen und verhindern, dass eine wirklich krosse Kruste entsteht. Man sieht es auch am Wasser, das nach kurzer Zeit trüb wird. Nach dem Wasserbad müssen die Pommes aber unbedingt gründlich abgetrocknet werden. Ich lege sie auf ein sauberes Geschirrtuch und tupfe sie mit einem zweiten von oben trocken. Jede verbleibende Feuchtigkeit ist der Feind der Knusprigkeit, denn sie erzeugt Dampf statt trockener Hitze.

Öl, Gewürze und die Kunst des Mischens

Jetzt kommt das Öl ins Spiel, aber nur sehr sparsam. Ein bis zwei Teelöffel hitzebeständiges Öl (wie Raps- oder Sonnenblumenöl) pro 500 Gramm Kartoffeln genügen vollkommen. Wichtig ist, wie das Öl verteilt wird. Die trockenen Stifte in eine große Schüssel geben, das Öl darüberträufeln und dann alles gut mit den Händen oder zwei Löffeln vermengen, bis jede Kartoffel einen hauchdünnen Ölfilm hat. Das Salz kommt erst ganz am Ende drauf. Salz zieht Wasser, und wenn man es vor dem Garen hinzufügt, werden die Pommes wieder feucht und damit weniger knusprig. Andere Gewürze wie Paprikapulver, Knoblauchgranulat oder Rosmarin können aber ruhig schon jetzt mit dem Öl vermischt werden.

Der Garvorgang in der Heißluftfritteuse

Die Vorbereitung ist abgeschlossen, die Pommes sind bereit für die heiße Luft. Doch auch hier gibt es ein paar Regeln zu beachten, damit das Ergebnis stimmt.

Nicht stapeln, sondern schütteln

Der häufigste Fehler ist, den Korb der Heißluftfritteuse bis zum Rand zu füllen. Ein Airfryer funktioniert durch zirkulierende heiße Luft, die jedes einzelne Stück umströmen muss. Liegen die Pommes in mehreren Schichten übereinander, garen die unteren im Dampf der oberen und werden matschig. Es ist also besser, lieber zwei kleinere Portionen nacheinander zu machen als eine große. Der Korb sollte maximal zur Hälfte gefüllt sein. Und ganz wichtig: Nach etwa der Hälfte der Garzeit den Korb herausnehmen und die Pommes kräftig durchschütteln. So werden sie von allen Seiten gleichmäßig braun und kross.

Die Zwei-Phasen-Methode für extra krosse Ergebnisse

Wer es auf die Spitze treiben will, kann die Pommes in zwei Durchgängen garen. Zuerst bei einer niedrigeren Temperatur von etwa 160 °C für 10-15 Minuten vorgaren, bis sie weich sind. Dann herausnehmen, kurz abkühlen lassen und anschließend bei 200 °C für weitere 5-10 Minuten fertig backen, bis sie goldbraun und knusprig sind. Dieser Prozess ist aufwendiger, liefert aber ein Ergebnis, das sehr nah an das von doppelt frittierten belgischen Pommes herankommt.

Die genaue Zeit und Temperatur hängen stark vom Gerät ab. Als grober Richtwert für eine normale Ladung selbstgemachter Pommes haben sich bei mir 180 °C für etwa 20-25 Minuten bewährt. Aber hier hilft nur Ausprobieren und regelmäßiges Kontrollieren.

Zuletzt aktualisiert am 9. September 2025 um 4:04 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Und wenn es doch mal schnell gehen muss? Gekaufte Pommes im Airfryer

Natürlich gibt es Tage, an denen keine Zeit für das Schnippeln und Wässern von Kartoffeln bleibt. Tiefkühlpommes sind hier eine bequeme Alternative. Die Zubereitung ist deutlich unkomplizierter, da die Hersteller die meiste Vorarbeit bereits geleistet haben. Diese Pommes sind in der Regel vorfrittiert und genau für diese Art der Zubereitung konzipiert. Hier sind die entscheidenden Punkte für gekaufte Pommes:

  • Ein Vorheizen des Airfryers ist meist nicht nötig, schadet aber auch nicht, um die Garzeit etwas zu verkürzen.
  • Die Pommes direkt aus dem Gefrierfach in den Korb geben. Ein zusätzliches Öl ist nicht erforderlich, da sie bereits genug Fett enthalten.
  • Die Temperatur liegt meist bei rund 200 °C, die Garzeit bei 12 bis 18 Minuten. Dünne Pommes sind schneller fertig als dicke Steakhouse-Varianten.
  • Auch hier gilt: Den Korb nicht überladen und nach der Hälfte der Zeit kräftig schütteln, damit sie gleichmäßig bräunen.
  • Die genauen Angaben auf der Verpackung sind ein guter Anhaltspunkt, aber eine Sichtkontrolle ist immer die beste Methode.

Das Ergebnis wird fast immer gut, auch wenn es für mich geschmacklich nicht ganz an die selbstgemachte Variante herankommt. Aber als schnelle Beilage unter der Woche sind sie eine absolut valide Option.

Mein Fazit zur goldenen Kartoffel

Die Reise von matschigen Kartoffelstücken zu goldbraunen, knusprigen Pommes aus dem Airfryer war lehrreich. Es hat mir gezeigt, dass es oft die kleinen, unscheinbaren Details sind, die über Gelingen oder Misslingen entscheiden. Die richtige Kartoffelsorte, das Wässern, das gründliche Trocknen und die richtige Menge im Korb – all das zusammen macht den Unterschied.

Heute sind selbstgemachte Pommes bei uns ein kleines Highlight. Es ist mehr als nur eine Beilage; es ist das befriedigende Gefühl, aus einer einfachen Knolle mit ein paar Handgriffen etwas wirklich Leckeres geschaffen zu haben. Und das ganz ohne den Geruch von altem Frittierfett in der ganzen Wohnung. Für mich ist das ein echter Gewinn im Küchenalltag.

FAQs zum Thema Pommes im Airfryer

Wie kann ich übrig gebliebene Pommes am besten im Airfryer wieder aufwärmen?

Um kalte Pommes wieder knusprig zu bekommen, heize deinen Airfryer kurz auf 180-190 °C vor. Verteile die Pommes locker in einer Schicht im Korb, sodass die heiße Luft überall hinkommt. Nach nur 3 bis 5 Minuten sind sie wieder warm und knackig. Schüttle sie zwischendurch einmal kurz durch, damit sie gleichmäßig erhitzt werden.

Funktioniert das auch mit Süßkartoffeln und was muss ich dabei beachten?

Ja, Süßkartoffel-Pommes gelingen im Airfryer ebenfalls hervorragend! Im Gegensatz zu normalen Kartoffeln enthalten sie weniger Stärke und mehr Zucker, weshalb du sie nicht wässern musst. Schneide sie in gleichmäßige Stifte, mische sie mit etwas Öl und Gewürzen und gare sie bei ca. 180 °C für 15-20 Minuten. Da der Zucker schneller karamellisiert, behalte sie gut im Auge, damit sie nicht verbrennen. Sie werden außen leicht kross und innen herrlich weich.

Kann ich Pommes für eine gesündere Variante auch komplett ohne Öl zubereiten?

Du kannst Pommes auch ganz ohne Öl im Airfryer machen, das Ergebnis wird aber anders sein. Ohne den dünnen Ölfilm werden sie eher trocken und ähneln in der Textur stärker einer Backkartoffel als klassischen, knusprigen Pommes. Das Öl hilft dabei, die Hitze besser zu leiten und eine goldbraune, krosse Oberfläche zu erzeugen. Für ein fettarmes, aber dennoch gutes Ergebnis reicht aber schon ein halber Teelöffel Öl.

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