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Schädlinge

Marder im Auto: So wirst du ihn los

Es ist Montagmorgen, du bist spät dran, springst ins Auto und es passiert – genau nichts. Oder vielleicht leuchtet plötzlich das halbe Armaturenbrett wie ein Weihnachtsbaum. Ein kurzer Check unter der Motorhaube bestätigt den Verdacht: Feine Pfotenabdrücke, vielleicht sogar Kotspuren, und im Motorraum sieht es aus wie nach einer wilden Party. Zerbissene Zündkabel, angeknabberte Kühlwasserschläuche oder zerfetzte Dämmmatten sind klare Indizien. Der Übeltäter: ein Steinmarder. Diese nächtlichen Besucher suchen im warmen Motorraum Unterschlupf und können dabei, oft aus Spieltrieb oder Revierverhalten, erhebliche Schäden anrichten. Das Problem ist weit verbreitet, gerade in ländlicheren Gegenden, aber auch in Städten fühlen sich die anpassungsfähigen Tiere wohl. Ein Marder im Auto kann schnell zur Kostenfalle werden, wenn man nicht rechtzeitig handelt.

Warum dein Auto ein beliebter Marder-Treffpunkt ist

Du fragst dich vielleicht, warum ausgerechnet dein Auto zum Ziel wird? Es ist nicht so, dass Marder gezielt auf Autos losgehen, weil sie den Geruch von Gummi oder Plastik so lieben. Vielmehr spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen bietet der Motorraum, besonders nach einer Fahrt, einen warmen und geschützten Unterschlupf. Gerade in kälteren Nächten ist das für die Tiere sehr attraktiv. Zum anderen sind Marder extrem revierbezogen. Hat ein Marder dein Auto als sein Territorium markiert (zum Beispiel durch Duftmarken), und ein anderer Marder betritt dieses Revier später, kann es zu regelrechten Beißattacken kommen. Der „Eindringling“ reagiert aggressiv auf den Geruch des Rivalen und zerbeißt aus Wut und Verteidigungsinstinkt Kabel und Schläuche. Es ist also oft gar nicht der Hunger, sondern Revierkampf, der zu den Schäden führt.

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Das Revierverhalten: Mehr als nur Hunger

Der Steinmarder (Martes foina) ist ein Einzelgänger und verteidigt sein Revier vehement gegen Artgenossen. Dein Auto, das du vielleicht an verschiedenen Orten parkst, transportiert unwissentlich die Duftmarken eines Marders in das Revier eines anderen. Parkst du dein Auto also nachts im Revier von Marder A und tagsüber im Revier von Marder B, riecht Marder B die Anwesenheit von Marder A und wird aggressiv. Diese Aggression richtet sich dann gegen die vermeintlichen „Spuren“ des Rivalen im Motorraum – Kabel, Schläuche und Dämmmaterialien. Es ist ein instinktives Verhalten zur Reviermarkierung und -verteidigung, nicht unbedingt gezielte Zerstörungswut oder Appetit auf Autoteile. Deshalb sind Fahrzeuge, die häufig den Standort wechseln, besonders gefährdet.

Was lockt den Marder zusätzlich an?

Neben der Wärme und dem Revierverhalten gibt es noch andere Aspekte, die dein Auto für einen Marder interessant machen könnten. Manche Materialien scheinen eine gewisse Anziehungskraft zu haben. Früher wurde oft Fischmehl in der Produktion von Gummiteilen verwendet, was Marder angeblich anlockte – das ist heute aber kaum noch der Fall. Trotzdem scheinen bestimmte Kunststoffe und Gummimischungen für die Tiere interessant zu sein, möglicherweise aufgrund ihrer Konsistenz oder weil sie sich gut zum Kauen eignen, um Zähne zu schärfen oder einfach aus Spieltrieb. Auch Essensreste im oder am Auto können Marder anziehen, auch wenn sie primär den Motorraum aufsuchen. Ein sauberes Fahrzeugumfeld kann das Risiko also leicht senken, auch wenn es keine Garantie gibt. Der Hauptanziehungspunkt bleibt aber der warme, geschützte Raum.

Erste Hilfe: Was tun bei Verdacht auf Marder im Auto?

Du hast den Verdacht, dass ein Marder in deinem Auto war? Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden. Selbst kleine Bissspuren können große Probleme verursachen, wenn zum Beispiel ein Kühlwasserschlauch nur leicht beschädigt ist und erst während der Fahrt platzt. Oder wenn ein angenagtes Zündkabel zu Fehlzündungen führt, die den Katalysator beschädigen können. Ein gründlicher Check ist also unerlässlich. Öffne die Motorhaube und suche systematisch nach Anzeichen. Achte nicht nur auf das Offensichtliche wie zerfetzte Teile, sondern auch auf kleine Details. Manchmal sind es nur feine Kratzspuren oder eben die typischen Pfotenabdrücke auf staubigen Oberflächen. Ein Marder im Auto hinterlässt fast immer Spuren, man muss nur wissen, wonach man suchen soll.

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Anzeichen sicher erkennen: Worauf du achten musst

Die Spuren eines Marderbesuchs können vielfältig sein. Neben den bereits erwähnten Pfotenabdrücken und Kotspuren (die oft länglich und spiralförmig gedreht sind) sind Bissspuren an weichen Teilen wie Gummi und Kunststoff die häufigsten Indizien. Kontrolliere gezielt folgende Bereiche:

  • Zündkabel sind besonders häufig betroffen, da sie gut erreichbar und für Marder interessant sind – Bissspuren oder durchtrennte Stellen fallen oft schnell auf.
  • Auch Kühlwasserschläuche sind gefährdet; selbst kleine Bisse können schleichenden Kühlmittelverlust verursachen und schlimmstenfalls zur Überhitzung führen.
  • Wenn der Motor plötzlich unruhig läuft, könnten beschädigte Unterdruckschläuche die Ursache sein – sie sind wichtig für die Motorsteuerung.
  • Defekte Manschetten an Antriebswellen oder der Lenkung lassen Fett austreten und Schmutz eindringen – das kann langfristig teure Folgeschäden verursachen.
  • Beschädigte Dämmmatten an der Motorhaube oder Spritzwand sind ebenfalls ein typisches Anzeichen für Marder – hier sieht man oft zerfetzte Reste.
  • Besonders ärgerlich sind zerkaute Elektrokabel oder Sensorleitungen, denn die Reparaturen können aufwendig und kostspielig sein – zum Beispiel bei Lambdasonde oder ABS-System.
  • Wenn sich plötzlich Flüssigkeitsstände wie Kühlwasser oder Öl verändern und keine andere Ursache ersichtlich ist, kann auch das ein Hinweis auf Marderaktivität sein.

Genauer hinschauen lohnt sich!

Manchmal sind die Schäden durch einen Marder im Auto nicht sofort sichtbar. Kleine Löcher in Schläuchen oder angebissene Kabelisolierungen können unentdeckt bleiben. Leuchte den Motorraum gut aus und prüfe auch schwer zugängliche Stellen. Im Zweifel lieber einmal zu viel in die Werkstatt fahren als einen teuren Folgeschaden riskieren.

Sofortmaßnahmen und Schadensbegrenzung

Hast du eindeutige Spuren oder Schäden entdeckt, solltest du sofort handeln. Ist nur Dämmmaterial zerfetzt, ist das zwar ärgerlich, aber meist harmlos. Sind jedoch Kabel oder Schläuche betroffen, ist Vorsicht geboten. Starte den Motor nicht unnötig, um Folgeschäden zu vermeiden. Bei sichtbaren Schäden an wichtigen Leitungen (Kühlwasser, Bremse, Zündung) solltest du das Fahrzeug besser stehen lassen und eine Werkstatt kontaktieren oder den Pannendienst rufen. Wenn du unsicher bist, lass einen Fachmann den Motorraum gründlich prüfen. Eine wichtige Sofortmaßnahme ist außerdem eine gründliche Motorwäsche. Dadurch werden die Duftmarken des Marders entfernt, die sonst Rivalen anlocken und zu weiteren Beißattacken provozieren könnten. Eine Motorwäsche unterbricht den Teufelskreis des Reviermarkierens und ist ein wichtiger erster Schritt zur Prävention.

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Den Marder im Auto loswerden: Methoden im Check

Okay, der Schaden ist (hoffentlich) erkannt und vielleicht schon behoben. Aber wie sorgst du dafür, dass der kleine Plagegeist nicht wiederkommt? Es gibt unzählige Tipps und Produkte auf dem Markt, die versprechen, Marder dauerhaft vom Auto fernzuhalten. Doch was funktioniert wirklich und was ist eher Geldverschwendung oder Aberglaube? Von alten Hausmitteln bis hin zu moderner Technik – die Palette ist breit. Wichtig ist: Eine hundertprozentige Garantie gibt es leider nicht, denn Marder sind schlau und anpassungsfähig. Aber durch die Kombination verschiedener Methoden lässt sich das Risiko eines erneuten Besuchs deutlich senken. Schauen wir uns die gängigsten Ansätze mal genauer an.

Hausmittel: Von Hundehaaren bis WC-Steinen – Mythos oder Magie?

Immer wieder hört man von angeblichen Wundermitteln aus dem Haushalt. WC-Steine im Motorraum aufhängen, Hunde- oder Katzenhaare verteilen, Mottenkugeln auslegen oder spezielle Anti-Marder-Pasten und Sprays verwenden. Die Idee dahinter: Der Geruch soll die Marder abschrecken. Klingt einfach, aber die Wirksamkeit ist meist sehr begrenzt und oft nur von kurzer Dauer. Marder gewöhnen sich schnell an Gerüche, besonders wenn sie merken, dass keine echte Gefahr davon ausgeht. Regen wäscht Sprays und Pasten ab, und WC-Steine können bei Hitze schmelzen und unschöne Flecken hinterlassen oder sogar Bauteile beschädigen. Hausmittel sind meist eine kurzfristige und unzuverlässige Lösung gegen Marder im Auto. Sie können im Einzelfall vielleicht mal kurzzeitig helfen, bieten aber keinen dauerhaften Schutz.

Technische Lösungen: Ultraschall & Elektroschock – in anderen Worten ein Marderschreck

Deutlich effektiver, aber auch teurer, sind technische Abwehrsysteme. Hier gibt es zwei Haupttypen:

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  • Ultraschallgeräte nutzen hohe Töne, die für Menschen unhörbar, für Marder aber unangenehm sind. Ziel ist es, den Motorraum so unattraktiv zu machen, dass die Tiere ihn meiden. Besonders effektiv sind Geräte mit wechselnden Frequenzen, da sich Marder sonst an einen konstanten Ton gewöhnen können. Zu beachten ist allerdings, dass der Wirkungsradius begrenzt ist und sogenannte Schallschatten die Wirkung einschränken können.
  • Hochspannungsgeräte arbeiten mit leichten Elektroschocks, ähnlich wie bei einem Weidezaun. Im Motorraum werden kleine Kontaktplättchen angebracht, die beim Berühren einen ungefährlichen, aber abschreckenden Schlag abgeben. Diese Methode gilt als besonders effektiv, weil sie einen starken Lerneffekt erzeugt. Damit sie sicher funktioniert, sollte der Einbau unbedingt fachgerecht erfolgen.

Hier ein Vergleich der gängigen technischen Lösungen:

Methode Funktionsweise Vorteile Nachteile Kosten (ca.)
Ultraschallgerät (einfach) Konstante hohe Frequenz Günstig, einfacher Einbau Gewöhnungseffekt möglich, Schallschatten 20 – 50 €
Ultraschallgerät (Frequenzmodulation) Wechselnde hohe Frequenzen Kein Gewöhnungseffekt, relativ günstig Schallschatten bleiben Problem 40 – 100 €
Hochspannungsgerät Stromschlag bei Berührung Sehr hohe Wirksamkeit, starker Lerneffekt Aufwändigerer Einbau, teurer, Einbauvorschriften beachten 80 – 200 € (+ Einbau)
Kombigeräte (Ultraschall + Hochspannung) Kombiniert beide Prinzipien Maximale Abschreckung Teuerste Variante, Einbauaufwand 150 – 300 € (+ Einbau)
Anti-Marder-Spray Duftstoffe Günstig, einfache Anwendung Wirkung oft kurzlebig, muss regelmäßig erneuert werden 10 – 20 €
Zuletzt aktualisiert am 23. April 2025 um 15:31 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Mechanischer Schutz: Gitter, Wellrohre & Co.

Eine weitere wirksame Strategie ist, dem Marder den Zugang zum Motorraum oder zu besonders gefährdeten Teilen mechanisch zu erschweren. Das bekannteste Beispiel ist der Marderschutz durch spezielle Wellrohre aus Hartkunststoff, die über gefährdete Kabel und Schläuche geschoben werden. Diese sind für Marderzähne schwer zu durchdringen. Man kann sie als Meterware kaufen und selbst zuschneiden. Wichtig ist, dass sie eng anliegen und keine Lücken lassen. Zudem gibt es spezielle Drahtgitter oder Lochbleche, die als Barriere unter dem Motorraum montiert werden können, um den Zugang von unten zu blockieren. Dies ist allerdings nicht bei allen Fahrzeugmodellen einfach umzusetzen und kann die Kühlung des Motors beeinträchtigen. Eine Liste gefährdeter Teile, die du besonders schützen solltest:

  • Zündkabel sind oft leicht zugänglich und ein beliebtes Ziel für Marderbisse.
  • Kühlwasser- und Scheibenwaschschläuche bestehen aus weicherem Gummi und werden gerne angenagt.
  • Unterdruckschläuche sind dünn und entscheidend für die Motorsteuerung, daher sollten sie geschützt werden.
  • Kabel von Lambdasonden oder ABS-Sensoren sind teuer zu ersetzen und sollten ummantelt werden.
  • Faltenbälge an Achsen und Lenkung können durch Bisse undicht werden, was zu schweren Folgeschäden führt.

Vorbeugen ist also besser als reparieren: Langfristiger Schutz

Die beste Methode gegen einen Marder im Auto ist natürlich, dafür zu sorgen, dass er gar nicht erst einsteigt. Neben den aktiven Abwehrmaßnahmen wie Ultraschall oder Hochspannung gibt es auch passive Strategien, die das Risiko minimieren können. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es wie gesagt nicht, aber wer einige grundlegende Dinge beachtet, kann die Wahrscheinlichkeit eines unliebsamen Besuchs deutlich reduzieren. Oft sind es schon kleine Verhaltensänderungen oder Routinemaßnahmen, die einen großen Unterschied machen können. Langfristiger Schutz basiert meist auf einer Kombination aus verschiedenen Ansätzen.

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Der richtige Parkplatz: Risiken minimieren

Wo du dein Auto parkst, hat einen erheblichen Einfluss auf das Marderrisiko. Marder sind Kulturfolger, fühlen sich aber in der Nähe von Versteckmöglichkeiten wie Hecken, Büschen, Holzstapeln oder unaufgeräumten Schuppen besonders wohl. Vermeide es, dein Auto direkt neben solchen potenziellen Marderbehausungen abzustellen. Eine geschlossene Garage ist der sicherste Parkplatz, da Marder hier nur schwer Zugang finden. Ist keine Garage vorhanden, ist ein gut beleuchteter Laternenparkplatz oft besser als ein dunkler, abgelegener Stellplatz am Waldrand oder neben dichtem Gebüsch. Auch das regelmäßige Wechseln des Parkplatzes innerhalb verschiedener Marder-Reviere erhöht das Risiko von Beißattacken durch Revierkämpfe, wie bereits erwähnt. Wenn möglich, versuche, einen festen, „mardersicheren“ Stammplatz zu finden.

Regelmäßige Motorwäsche: Geruchsspuren beseitigen

Wie schon bei den Sofortmaßnahmen erwähnt: Eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen ist die regelmäßige Motorwäsche. Sie entfernt nicht nur Schmutz, sondern vor allem die Duftmarken, die Marder hinterlassen. Diese Duftmarken sind der Hauptauslöser für die aggressive Beißwut rivalisierender Marder. Wenn dein Auto nicht mehr nach „fremdem Marder“ riecht, ist es für andere Marder weniger „interessant“ im Sinne eines Reviereindringlings. Eine gründliche Motorwäsche nach einem Marderbesuch ist Pflicht, aber auch präventiv, besonders wenn du weißt, dass in deiner Gegend Marder aktiv sind, ist sie sinnvoll. Achte darauf, dass die Motorwäsche fachgerecht durchgeführt wird, um empfindliche Elektronikteile nicht zu beschädigen. Am besten überlässt du das einer Werkstatt oder nutzt spezielle SB-Waschplätze mit Motorwäsche-Programmen.

Motorwäsche: Ja, aber richtig!

Eine unsachgemäße Motorwäsche mit dem Hochdruckreiniger kann mehr schaden als nutzen. Wasser kann in Steuergeräte oder Steckverbindungen eindringen. Nutze lieber spezielle Motorreiniger und spüle vorsichtig mit niedrigem Druck oder lass es vom Profi machen. Es geht primär darum, die Duftmarken zu neutralisieren.

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Wenn der Marder zugeschlagen hat: Marderschaden und Versicherung

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es passieren: Der Marder war da und hat einen Schaden hinterlassen. Jetzt stellt sich die Frage nach den Kosten und wer dafür aufkommt. Ein Marderschaden kann von wenigen Euro für ein zerbissenes Kabel bis zu mehreren Tausend Euro reichen, wenn Folgeschäden am Motor oder Katalysator entstanden sind. Es ist also wichtig zu wissen, wie man im Schadensfall vorgeht und welche Versicherung zuständig ist. Nicht jeder Schaden ist automatisch abgedeckt, und gerade bei den teuren Folgeschäden gibt es oft Einschränkungen im Kleingedruckten der Versicherungspolicen. Ein genauer Blick in die Versicherungsbedingungen ist unerlässlich.

Typische Schäden und Kosten

Die Bandbreite der möglichen Marderschäden ist groß. Am häufigsten sind:

  • Zerbissene Zündkabel verursachen oft nur geringe Kosten zwischen 50 und 150 €, können aber zu ernsthaften Motorproblemen führen, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt werden.
  • Beschädigte Kühlwasserschläuche lassen sich meist für 100 bis 300 € reparieren – gefährlich wird es, wenn es zu Überhitzung und daraus folgenden teuren Schäden kommt.
  • Angefressene Unterdruckschläuche sind im Material oft günstig, aber die Fehlersuche und der Einbau schlagen schnell mit 100 € oder mehr zu Buche.
  • Defekte Gummimanschetten an Achsen oder der Lenkung kosten pro Seite rund 150 bis 400 €, doch unbehandelt drohen Schäden an den Gelenken, die deutlich über 1000 € liegen können.
  • Beschädigte Elektrokabel – etwa an Sensoren oder der Lambdasonde – verursachen sehr unterschiedliche Kosten, je nach Bauteil können 100 bis über 500 € anfallen.
  • Zerfetzte Dämmmatten sind meist ein optisches Problem, ihr Austausch kostet in der Regel 50 bis 150 €.

Besonders tückisch sind die sogenannten Folgeschäden, die oft nicht direkt vom Marderbiss herrühren, sondern eine Konsequenz daraus sind (z.B. Motorschaden durch Kühlmittelverlust, Katalysatorschaden durch Fehlzündungen). Diese können die Reparaturkosten schnell in die Höhe treiben.

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Zahlt die Versicherung? Kasko & Co. im Detail

Die gute Nachricht: Direkte Marderschäden am Auto sind in der Regel über die Teilkaskoversicherung abgedeckt. Dazu zählen zerbissene Kabel, Schläuche oder Dämmmaterialien. Die reine Haftpflichtversicherung zahlt hier nicht. Aber Achtung: Es gibt Unterschiede im Detail, vor allem bei den Folgeschäden.

Hier eine Übersicht zur Versicherungsdeckung:

Versicherungsart Direkte Marderschäden (Bissspuren an Kabeln, Schläuchen etc.) Indirekte Folgeschäden (z.B. Motorschaden durch zerbissenen Kühlerschlauch) Wichtige Hinweise
Haftpflicht Nein Nein Deckung nur für Schäden an Dritten.
Teilkasko (Basis) Ja (oft mit Selbstbeteiligung) Häufig nicht oder nur bis zu einer geringen Summe gedeckt. Unbedingt Tarifdetails prüfen!
Teilkasko (Komfort/Premium) Ja (oft mit Selbstbeteiligung) Oft mitversichert, aber meist mit einer Obergrenze (z.B. 3.000 €, 5.000 € oder unbegrenzt). Prüfen, ob „Folgeschäden durch Marderbiss“ explizit genannt sind.
Vollkasko Ja (beinhaltet Teilkasko) Ja (im Rahmen der Teilkasko-Leistungen, siehe oben) Schaden führt zur Rückstufung im Schadenfreiheitsrabatt (SF-Klasse), außer bei reiner Teilkasko-Regulierung.
Schutzbrief Nein (keine Sachschäden) Nein Hilft bei Panne (Abschleppen etc.), zahlt aber nicht die Reparatur des Schadens.

Es lohnt sich also, beim Abschluss oder bei der Überprüfung der Kaskoversicherung gezielt auf die Klausel „Marderbissfolgeschäden“ zu achten und eine ausreichend hohe Deckungssumme zu wählen. Melde einen Schaden immer unverzüglich deiner Versicherung und dokumentiere ihn am besten mit Fotos, noch bevor du die Reparatur beauftragst.

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Marder im Auto: Mehr als nur eine Lappalie

Ein Marder im Auto ist definitiv keine Kleinigkeit. Was als kleines Ärgernis beginnt, kann schnell zu einer teuren Reparatur führen und im schlimmsten Fall sogar die Verkehrssicherheit gefährden. Die gute Nachricht ist aber: Du bist den nachtaktiven Beißern nicht schutzlos ausgeliefert. Mit dem richtigen Wissen über ihr Verhalten und einer Kombination aus präventiven Maßnahmen wie einem sicheren Parkplatz, regelmäßiger Motorwäsche und effektiven Abwehrsystemen (Marderschreck bzw. Marderschutz) kannst du das Risiko eines Marderschadens erheblich senken. Sollte es dich doch erwischen, prüfe genau deinen Versicherungsschutz, insbesondere bezüglich der Folgeschäden. Bleib wachsam, kontrolliere dein Auto regelmäßig auf Spuren und investiere lieber frühzeitig in Schutzmaßnahmen, als später hohe Reparaturkosten tragen zu müssen. So bleibt dein Auto hoffentlich eine marderfreie Zone.

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FAQs zum Thema Marder im Auto

Sind Marder das ganze Jahr über ein Problem oder gibt es bestimmte Zeiten?

Ja, grundsätzlich können Marder dein Auto das ganze Jahr über besuchen, denn der Motorraum bietet immer Schutz und Wärme. Allerdings gibt es Zeiten, in denen sie besonders aktiv sind und das Risiko für Schäden dadurch steigt. Vor allem im Frühjahr, etwa von März bis Mai, beginnt die Paarungszeit, was zu vermehrter Reviermarkierung und aggressiven Kämpfen zwischen Rivalen führt. Später im Sommer und Frühherbst, so ab Juli bis Oktober, erkunden dann die neugierigen Jungtiere ihre Umgebung und knabbern dabei gerne mal aus Neugier oder Spieltrieb an unbekannten Dingen herum. Daher solltest du besonders in diesen Monaten wachsam sein und eventuell deine Schutzmaßnahmen verstärken.

Darf ich einen Marder, der mein Auto beschädigt, einfach fangen oder ihm sogar schaden?

Nein, das solltest du auf keinen Fall selbst versuchen, denn Steinmarder unterliegen dem Jagdrecht und haben festgelegte Schonzeiten. Das bedeutet, sie dürfen nur von Personen mit Jagdschein und außerhalb dieser Schonzeiten bejagt oder gefangen werden. Selbst das Aufstellen von Lebendfallen ist für Privatpersonen meist nicht erlaubt oder an strenge Auflagen gebunden und erfordert Sachkunde. Wenn du einen Marder illegal fängst oder ihm schadest, machst du dich strafbar. Konzentriere dich deshalb immer auf legale und tierschutzgerechte Vergrämungs- und Schutzmethoden, wie zum Beispiel die im Haupttext genannten technischen oder mechanischen Abwehrsysteme.

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Wie schafft es der Marder eigentlich, in den oft engen Motorraum vom Auto zu gelangen?

Marder sind erstaunlich schlanke, flexible und geschickte Kletterer, die schon kleinste Öffnungen nutzen können, um ins Innere deines Autos zu kommen. Häufig klettern sie über die Reifen in die Radkästen und finden von dort aus einen Weg nach oben in den Motorraum. Beliebte Einstiegspunkte sind außerdem Öffnungen für Lenkungsteile, Antriebswellen oder Spalten entlang der Abgasanlage. Da sie sich sehr schmal machen können, reicht oft schon ein Spalt von wenigen Zentimetern Durchmesser aus, damit sie sich hindurchzwängen. Diese Kletterfähigkeit und Flexibilität macht es auch so schwierig, den Motorraum komplett mechanisch abzudichten, aber es zeigt, wo Schutzmaßnahmen ansetzen sollten.

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